Netflix © Netflix
In den letzten Tagen häufen sich wieder die Meldungen über Produktionsstopps an den Sets von US-Serien und Filmen nach positiven Corona-Tests. Die Problemlage ist dabei in den USA ähnlich wie hier: Zwar herrscht inzwischen kein Mangel mehr an Impfstoffen, trotzdem steigt die Impfquote kaum noch. Da die ständigen Pausen aber die Produktionsfirmen vor wieder wachsende Probleme stellen, wird nun schon seit längerem über eine Impfpflicht in der Branche diskutiert. In der vergangenen Woche einigten sich Produzenten und Gewerkschaften nun darauf, dass bei Produktionen generell eine verpflichtende Impfung für alle Schauspielerinnen und Schauspieler sowie die Crew der sogenannten "Zone A" eingeführt werden kann. In "Zone A" werden all jene Mitarbeiter eingeteilt, die Kontakt zum Cast haben, während dieser ohne Maske am Set vor der Kamera steht. Netflix macht nun als erstes umfassend davon Gebrauch und lässt bei seinen Produktionen keine ungeimpften Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Crew-Mitglieder in "Zone A" zu. Ausnahmen soll es nur in wenigen begründeten Fällen geben - wenn etwa medizinische oder Alters-Gründe eine Impfung nicht möglich machen. Auch einzelne andere Produktionen haben das schon umgesetzt, etwa bei der Starz-Serie "Gaslit". Dort hat Hauptdarsteller Sean Penn aber noch eine darüber hinausgehende Forderung aufgestellt: Er kündigte an, erst dann weiter drehen zu wollen, wenn ausnahmslos alle Crew-Mitglieder geimpft sind - also nicht nur jene in Zone A. Auch in den Theatern am Broadway wird zur Wiedereröffnung in der Regel eine Covid-19-Impfung für alle Mitarbeiter vorausgesetzt.

Black Widow © Disney
Scarlett Johansson hat die Walt Disney Co. verklagt. Hintergrund ist ein neues Verwertungsmodell für Filme, das in der Corona-Pandemie aufgekommen ist. Zwar sind die Kinos in den meisten Ländern inzwischen wieder geöffnet, häufig allerdings mit Einschränkungen. Als Reaktion darauf hat Disney u.a. den Film "Black Widow" nicht nur im Kino, sondern parallel - gegen Extra-Bezahlung - auch bei Disney+ veröffenlticht. Das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass nach einem starken Kinostart die Besucherzahlen dort schnell deutlich sanken. Scarlett Johansson beklagt nun, dass ihr durch dieses Modell Einnahmen verloren gehen, da ihre Bezahlung maßgeblich von den Besucherzahlen in den Kinos abhänge. Disney hat die Vorwürfe zurückgewiesen und sieht die Klage als unbegründet an. Im Gegenteil habe man durch die Veröffentlichung via Disney+ Johanssons "Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmen über die bereits erhaltenen 20 Millionen US-Dollar hinaus deutlich erhöht". Letztlich werden nun also Richter in diesem und sicherlich noch weiteren ähnlich gelagerten Fällen entscheiden müssen. Auf Dauer dürfte man die Verträge aber ohnehin an die neuen Realitäten anpassen. Denn dass man von der Parallel-Veröffentlichung via Streaming wieder abrückt, steht kaum zu erwarten. Rechtliche Probleme hat Disney im Streaming-Bereich auch noch an anderer Stelle: In Brasilien ist Starz nun erfolgreich dagegen vorgegangen, dass Disney dort den Streaming-Dienst unter dem Namen "Star Plus" starten darf. Starz sieht hier Verwechslungsgefahr mit dem eigenen Angebot Starzplay. Weitere Verfahren gibt's in Mexico und Argentinien. Während Star hierzulande in Disney+ integriert wurde, soll esin anderen Regionen als eigenständiger Dienst funktionieren.

Pokémon © Pokémon
Das Pokémon-Universum wird immer größer und größer. Nachdem bereits vor zwei Jahren mit dem Kinofilm "Pokémon Meisterdetektiv Pikachu" real agierende Personen zwischen ausgestopfte Figuren gebracht wurden, ist dies nun auch für den kleinen Bildschirm von Netflix geplant. Der Vorstoß des Streamingdienstes dürfte dabei nicht sehr überraschend sein, weil Netflix mittlerweile die Heimat einiger bereits existierender Pokémon-Shows ist. Das Vorhaben befindet sich jedoch noch im Anfangsstadium, so dass über den Inhalt selbst nichts bekannt ist. Klar ist jedoch hingegen eine Personalie hinter dem Inhalt. Joe Henderson ("Lucifer") zeichnet als Autor und Produzent verantwortlich. Erzählt werden soll analog zum Kinofilm von 2019 in einer Mix-Form aus real agierenden Personen und gezeichneten, oder kostümierten Figuren. Einige Stationen weiter ist Netflix hingegen bei einer anderen Produktion: bestellt wurde die animierte Serie "Chicago Party Aunt" mit den Stimmen von RuPaul Charles und Lauren Ash.

Waterworld © Universal Pictures
Drei Nominierungen für die "Goldene Himbeere" gab es im Jahr 1996 für den Film "Waterworld" mit Kevin Costner. Eine davon wurde gar dem Hauptdarsteller selbst zugesprochen, gewinnen konnte er den Negativ-Preis jedoch nicht. Am Abend, an dem "Showgirls" mit den meisten Nominierungen in der Geschichte des Preises Geschichte schrieb, ging die unbeliebte Auszeichnung für den schlechtesten Nebendarsteller im Endzeitfilm "Waterworld" an Dennis Hopper. Mehr als 25 Jahre später ist es nun so weit: "Waterworld" könnte auf den kleinen Bildschirm zurückkehren. Laut Mediendienst "Deadline Hollywood" befindet sich ein zwanzig Jahre später ansetzendes Sequel von Dan Trachtenberg bei UCP – womöglich für Streamingdienst Peacock - in der Entwicklung. Der bis dahin teuerste Film aller Zeiten zeigte eine Erde, die Klimawandel bedingt von Wasser überflutet wurde – also ein aktuelleres Thema denn je.

Disney+ © Walt Disney
Ein Massaker bei einer Hochzeit kennt man nicht zuletzt von Quentin Tarantinos "Kill Bill". Bei einem ähnlichen Setting wird auch die jetzt von Disney+ bestellte Serie "Wedding Season" ansetzen, die als Genre übergreifend gilt und als Action und Abenteuer reiche Romcom beschrieben wird. Zum Abruf stehen werden die ersten acht Folgen dann bei Star, der internationalen Heimat für Erwachsenen-Content von Disney. Im Fokus der Serie steht Braut Katie an ihrem Hochzeitstag. Um sie herum liegen tote Körper – einer davon ihr Zukünftiger, sowie Teile seiner Familie. Die Polizei verdächtigt ihren Lover Stefan. Der wiederum traut all das Katie zu. Katie wiederum hält ihren Ex-Mann für den Mörder. Die Spirale aus Verdächtigungen nimmt bei der Wahrheitsfindung ihren Lauf.

HBO Max © WarnerMedia
Beim Kurzfilm "Sunspring" betrat Oscar Sharp einen ungewöhnlichen Weg. Die Besonderheit beim Drehbuch lag nämlich darin, dass es von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde und damit ein Augäpfel spuckender Herr fokussiert wurde. Zusammen mit "The Leftovers"-Macher Damon Lindelof und "Batman"-Inszenierer Matt Reeves könnte sich Sharp für HBO Max außergewöhnlichen, medizinischen Phänomenen und deren außergewöhnlichen, medizinischen Heilung widmen. In der Entwicklung befindet sich eine Arztserie mit dem Titel "The Human Conditions".

Die Simpsons © 2015 Fox and its related entities
Wenn die "Simpsons" im Herbst mit der 33. Staffel zurückkehren, dann wird's musikalisch: Zum ersten Mal wird es eine komplette Musical-Episode geben. Musical-Anteile gab's schon immer, den Machern zufolge soll diese Folge nun aber fast ausschließlich aus Musik bestehen. Die Stimme von Marge Simpson wird während des Gesangs Kristen Bell übernehmen - die normale Sprecherin Julie Kavner muss also nicht noch schnell Gesangsunterricht nehmen. Titel der Episode ist "The Star of the Backstage". "Die Folge ist wie ein Broadway-Musical mit Original-Songs, und Kristen Bell spielt die Rolle von Marges Gesangsstimme. Wir alle lieben Marges Stimme, aber diese Gesangsstimme ist anders, sagen wir es mal so", so Executive Producer Matt Selman.

Better Call Saul © AMC
Eine Unterbrechung aus einem anderen unangenehmen Grund gab's am Set von "Better Call Saul": Hauptdarsteller Bob Odenkirk brach am Dienstag zusammen und wurde in ein Krankenhaus gebacht. Dort befindet er sich nach wie vor, sein Zustand sei stabil. Die Rede ist von einem Problem mit dem Herzen. Wie lange Odenkirk daher pausieren wird, ist noch unklar. Derzeit laufen die Dreharbeiten für die sechste und zugleich letzte Staffel der Serie, die erzählt, wie Jimmy McGill zu dem aus "Breaking Bad" bekannten Saul Goodman wird. Eigentlich sollte die Staffel schon dieses Jahr zu sehen sein, wegen Corona-bedingten Verzögerungen ist die Veröffentlichung nun für 2022 geplant.

Verlängert oder abgesetzt?

"Snowpiercer": Die postapokalyptische TNT-Produktion "Snowpiercer" feierte im Januar Premiere der zweiten Staffel. Erst kürzlich wurden zudem die Folgen für die dritte Staffel abgedreht und nun ist klar, dass auch danach erst mal kein Ende in Sicht ist. TNT hat eine vierte Staffel über die dystopischen Ereignisse im fahrenden Zug geordert.

"Sweet Tooth": Die gleichnamige Comicadaption von Jeff Lemire geht in eine weitere Runde. Und auch hierbei hat Netflix den folgenden Standardsatz eingesetzt: "Es ist offiziell: Es wird eine weitere Staffel geben". Eine zweite Staffel über das Leben und den Neuanfang des Halb-Mensch-Halb-Hirsch ist geordert.

US-Quoten-Update

Olympia 2014 © ARD/Digital/RIA Novosti/A. Filippov
In den USA sind die Übertragungen der Olympischen Spiele derzeit das dominierende Programm im Fernsehen - allerdings liegen die Reichweiten weit unter dem, was man bei vergangenen Spielen gesehen hat. Zunächst mal muss man dazu wissen: In den USA ist es üblich, alle wichtigen Wettbewerbe in der Primetime zu zeigen - ganz egal, wann sie stattgefunden haben, in der Regel also als Aufzeichnung. Gerade in Zeiten, in denen man via Streaming jederzeit live dabei sein kann, wirkt das zunehmend aus der Zeit gefallen. Doch auch unter Berücksichtigung dessen sind die Quoten derzeit eher enttäuschend. Die Eröffnungszeremonie am Freitag erreichte 17 Millionen Zuschauer, selbst wenn man die Live- und Primetime-Ausstrahlung im TV sowie die Streaming-Zuschauer zusammenrechnet. Das war ein Rückgang um 36 Prozent im Vergleich zu den Spielen von Rio. Am vergangenen Mittwochabend schalteten noch 12,5 Millionen Zuschauer NBC für die Übertragungen ein - weniger als halb so viele wie am vergleichbaren Tag bei den letzten Sommerspielen 2016. Auch wenn NBC für seine Streaming-Angebote neue Rekorde vermeldet: Ganz ausgleichen können sie die Linear-TV-Verluste nicht. Und für Werbekunden ist es ohnehin nur ein schwacher Trost. Hier laufen US-Medienberichten zufolge bereits die Wiedergutmachungs-Gespräche - sprich: Werbekunden bekommen nun zu ihren bereits gebuchten Slots Freispots obendrauf, um die geringeren Reichweiten wettzumachen. NBCUniversal-CEO Jeff Shell zeigte sich optimistisch, dass man trotzdem mit einem Gewinn aus diesen unter keinem guten Stern stehenden Olympischen Spielen herauskomme - und damit sei man zufrieden. Das klingt eher nach blauem Auge als Euphorie. 2016 machte NBC mit Olympia noch 250 Millionen US-Dollar Gewinn.

Ted Lasso © Apple TV+
Apple nennt wie andere Streaming-Dienste zwar keine genauen Zahlen, nach Unternehmensangaben soll die erste Folge der zweiten Staffel von "Ted Lasso", die am Montag veröffentlicht wurde, einen neuen Rekord für Film- oder Serien-Abrufe an einem Tag aufgestellt haben. Im Vergleich zur ersten Staffel sei die Zahl um das sechsfache angestiegen. Zuvor hatte "Ted Lasso" gleich zwanzig Emmy-Nominierungen abgeräumt und wurde damit die meistnominierte Comedy-Serie des Jahres. Wie viele Zuschauer "Ted Lasso" nun erreicht hat, bleibt trotzdem unklar - Apple hat sich noch nicht mal klar geäußert, wie viele Nutzer Apple TV+ eigentlich insgesamt hat.