The Handmaid's Tale © Hulu
"The Handmaid's Tale" mit Elisabeth Moss ist für den Disney-Streamingdienst Hulu eine der wichtigsten Serien, die vierte Staffel ließ die Abrufzahlen nochmal um ein Drittel im Vergleich zum Vorgänger wachsen. Die Verantwortlichen machten jetzt aber auch klar, dass sie die Kuh nicht unendlich melken wollen. "Für uns ist es sehr wichtig, dass wir die Serie auf eine kreative Art und Weise beenden, die sich organisch anfühlt." Man sei daher im ständigen Austausch mit dem Kreativ-Team der Serie, ob das schon nach der derzeit in Entwicklung befindlichen fünften Staffel sei oder wann sonst. Noch stehe hier die Antwort nicht fest. Sicher ist hingegen, dass die Comedy "This Fool" von und mit Chris Estrada in Serie geht. Der aufstrebende Comedian spielt darin die Rolle des Julio Lopez, der sich selbst als "Punk Ass Bitch" bezeichnet", immer noch zu Hause wohnt und alles daran setzt, allen zu helfen, nur nicht sich selbst. In der halbstündigen Serie arbeitet Lopez bei einer gemeinnützigen Organisation zur Rehabilitation von Gangs und versucht, seine Abhängigkeit von seiner Familie zu überwinden, während er das Leben der Arbeiterklasse in South Central Los Angeles meistert.

Apple TV+ © Apple
Mit "Ted Lasso" hat Bill Lawrence Apple bereits einen Hit beschert, der in diesem Jahr auch zum großen Emmy-Abräumer werden könnte, mit "Scrubs" und "Cougar Town" hat er zudem auch noch weitere erfolgreiche Comedyserien verantwortet. Nun wird er sich für Apple TV+ aber an eine neue Drama-Serie wagen. Sie hört auf den Namen "Bad Monkey", Vince Vaughn steht schon als einer der Hauptdarsteller fest, wie "TVLine" berichtet. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Carl Hiaasen aus dem Jahr 2013 und erzählt die Geschichte von Andrew Yancy (Vaughn), einem ehemaligen Detective, der zum Restaurantinspektor in Südflorida degradiert wurde. Ein abgetrennter Arm, der von einem Touristen beim Angeln gefunden wird, zieht Yancy in die Welt der Gier und Korruption, die das Land und die Umwelt sowohl in Florida als auch auf den Bahamas dezimiert.

ABC © ABC
"The Wonder Years", "Maggie" und "Abbott Elementary" auf der Haben-Seite im Bereich Comedy – "Queens" als Einzelkämpfer im Bereich Drama. So liest sich die Liste neuer Produktionen von ABC für die kommende Saison. Doch es gibt Nachschub für die unterrepräsentierte Kategorie der Drama-Serien und zwar gab es nun ein Go für die Serie "Promised Land". Beschrieben wird die Serie als generationsübergreifende Geschichte zweier Familien mit lateinamerikanischen Wurzeln im kalifornischen Sonoma Valley. Reichtum und Machtstreben bestimmen dabei Konkurrenzverhältnis. 

Disney+ © Walt Disney
Disney hat im Rahmen der Geschäftszahlen auch neue Details zur Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten von Disney+ vorgelegt. Demnach waren es am Stichtag 3. Juli 116 Millionen - im Vergleich zum Vorjahr etwas mehr als eine Verdoppelung. Die Zahl lag minimal über den Schätzungen von Analysten. Hulu steigerte die Zahl der Abos um 21 Prozent auf 42,8 Millionen, ESPN+ zählt nun 14,9 Millionen zahlende Kundinnen und Kunden. Noch fährt das Streaming-Geschäft zwar Verluste ein, sie halbierten sich aber von 600 auf 300 Millionen US-Dollar. Dass der Disney-Umsatz mit 17 Milliarden US-Dollar 45 Prozent über dem Vorjahresquartal lag, ist noch stärker aber natürlich darauf zurückzuführen, dass Freitzeitparks wieder öffneten, das Kino-Geschäft wieder anlief und auch die die TV-Werbung mehr einbrachte. 

Emmy Statue © AOTVAS
Die USA wähnten sich mit ihrer zu Beginn schnellen Impfkampagne in Sachen Corona-Pandemie schon über den Berg und lockerten viele Regeln - doch die noch unterhalb der in Deutschland stagnierende Impfquote im Zusammenspiel mit der Delta-Variante sorgen derzeit auch in Los Angeles wieder für stark steigende Infektionszahlen und Patienten im Krankenhaus. Das sorgt nun auch dafür, dass bei den Emmys kräftig umgeplant werden muss. Die wollten ursprünglich eigentlich weitgehend wieder zur Normalität zurückkehren, doch daraus wird nur bedingt was. Zwar hält man weiter am Plan fest, wieder eine Gala mit Gästen vor Ort zu veranstalten, statt wie eigentlich angekündigt im Microsoft Theater wird man die Gala nun aber ein paar Meter weiter auf dem Event-Deck von L.A. Live ausrichten und damit teils unter freiem Himmel, wo die Ansteckungsgefahr geringer und generell mehr Platz ist. Zugleich beschränkt man die Zahl der Gäste weiter, sodass bei größeren nominierten Gruppen nicht mehr alle vor Ort sein dürfen. Am Roten Teppich wird die Zahl der Kamerateams und Journalisten stark begrenzt, voraussichtlich auf maximal zwölf, es gibt auch kein Media-Centre vor Ort, in dem normalerweise nach der Auszeichnung Interviews stattfinden. Die sollen stattdessen als Video-Interviews organisiert werden.

Netflix © Netflix
Netflix mag am bekanntesten für seine Serien- und Film-Produktionen sein, immer wichtiger werden für den Streamer aber auch Reality-Formate. Unter netflixreality.com hat man nun einen umfangreichen Casting-Aufruf gestartet, um neues Personal für seine diversen Reality-Formate zu finden. Die Suche richtet sich aber vor allem an Amerikaner, Kanadier und Briten. Unterdessen hat Netflix neue Staffeln seiner Reality-Formate "The Circle" (hier sogar gleich zwei weitere), "Indian Matchmaking" und "The American Barbecue Showdown" bestellt und mit "The Roaring Twenties" zudem noch ein neues Format in Auftrag gegeben. Beschrieben wird es als eine Coming-of-Age-Geschichte über acht Mittzwanziger in Austin/Texas, die sich aufmachen, um in der liberalen Vorstadt und Heimat der SXSW Erfolg im Leben und in der Liebe zu finden.

Verlängert oder abgesetzt?

"Housebroken": Nach dem kaum mit anzusehenden Drama im Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Spielen in Tokio drängte sich die berechtigte Frage auf, ob das für das Pferd "Saint Boy" noch Sport, oder schon Tierquälerei ist. Zwar nicht so düster und animiert geht Fox seit einer Staffel der Frage auf den Grund, wie sich Tiere so fühlen. In der animierten Comedy "Housebroken" trifft sich nämlich eine Runde aus Haustiere und Streuner aus der Nachbarschaft zur Therapiestunde. Und das geht weiter: Fox hat eine zweite Staffel bestellt. 

"Panic": Während die auf jüngere Zielgruppen schielende Serie "The Wilds" eine zweite Staffel von Amazon zugesprochen bekam, ist dies bei "Panic" nicht der Fall. Die Serie über die Wettkämpfe der Schul-Absolventinnen und -Absolventen in einer texanischen Kleinstadt, die mit einem immensen Preisgeld locken, aber auch tödliche Gefahr mit sich bringen, wird nach nur einer Staffel nicht fortgeführt. 

SpongeBob Schwammkopf © Nickelodeon
"SpongeBob Schwammkopf": Das maritime Comedy-Universum mit sprechendem Schwamm, Seestern, Tintenfisch und Krabbe wird dicker und dicker. Nicht nur die Mutterserie "SpongeBob Schwammkopf" bekommt weitere Folgen, auch die Ableger "Kamp Koral: SpongeBobs Kinderjahre" und das zweite Spinoff "The Patrick Star Show" über den noch daheim bei seiner Familie lebenden Seestern Patrick werden umfangreicher. Insgesamt sollen 52 Folgen bei Nickelodeon entstehen, wobei über die genaue Aufteilung laut "Variety" noch nichts bekannt ist. 

"Swipe Night": Mit einem interaktiven Spiel versuchte Dating-App Tinder die Kommunikation unter nach rechts, links oder oben Wischenden voran zu treiben und dadurch Matches zu generieren. Der Verlauf einer Geschichte über die Apokalypse wird dabei je nach Wischbewegung verändert. Fans solcher zusätzlichen Spielereien unter Suchenden dürfen sich freuen, denn es wird eine weitere Produktion geben. Dabei geht es dann aber nicht um den letzten Tag auf der Erde, sondern darum ein Verbrechen aufzuklären. Ansprechen will Tinder hierbei die Generation Z.

"The White Lotus": Nach eigenen Aussagen ist die HBO-Serie "The White Lotus" derzeit die Nummer eins unter allen Serien auf HBO Max. Sowohl linear, als auch im Abruf konnte die Mini-Serie die Zuschauerschaft kontinuierlich steigern. Da überrascht es wenig, dass HBO nun eine weitere Staffel bestellt hat, die jedoch nicht mehr in einem Ressort auf Hawaii spielen wird, sondern in einem anderen Hotel der White-Lotus-Gruppe mit einer neuen Urlaubsgruppe.

US-Quoten-Update

Olympia © ZDF/Jan-Timo Schraube
Die Quoten der Olympia-Übertragungen bei NBC sind, zumindest was das klassische Fernsehen angeht, im Vergleich zu den letzten Spielen 2016 in Rio massiv eingebrochen: Im Schnitt sank die Reichweite um 45 Prozent, betrachtet man nur die Primetime, in der NBC wie üblich trotz Zeitverschiebung alle wichtigen Wettbewerbe zeitversetzt übertrug, ging es sogar um 51 Prozent nach unten. Trotzdem sahen abends im Schnitt immerhin noch 13,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu, deutlich mehr als mit anderen Inhalten derzeit zu holen wäre. Berechnet man auch noch Kabelsendern und Streaming mit ein, dann waren in der Primetime im Schnitt 16,8 Millionen Zuschauende mit dabei, was die Verluste im Vergleich zu den Spielen davor etwas verringert. Und: Dem Streamingservice Peacock bescherten die Olympischen Spiele Rekordzahlen. Doch auch unter Berücksichtigung dessen: Olympia sorgte diesmal für weniger Aufmerksamkeit in den USA als in der Vergangenheit.

Nielsen Logo © Nielsen
Unterdessen geht der Streit um die Validität der Nielsen-Quotenmessung weiter. Nun hat Nielsen angekündigt, das Auditierungs-Verfahren durch das Media Ratings Council vorerst aussetzen zu wollen. Man unterstütze das Audit-Verfahren zwar weiter, glaube aber, dass man die Auszeit nutzen könne, um sich besser auf das Ausräumen von Bedenken hinsichtlich der Quotenmessung sowie die Entwicklung von Nielsen ONE konzentrieren zu können. Nielsen ONE soll ab Anfang 2022 plattformübergreifende Reichweiten besser abbilden können. Das MRC attestierte Nielsen "einige tief verwurzelte, andauernde Leistungsprobleme", die seine Akkreditierung bedroht hätten und "von denen viele vor den gut dokumentierten Auswirkungen der Covid-Pandemie auf seine Panels lagen". Noch deutlicher wurde Discovery-CEO David Zaslav: "Nielsen ist eine Niete. Und es ist einfach massiv enttäuschend, dass Nielsen nicht in der Lage ist, die Kurve zu kriegen. ... Wir haben Geld verloren. Jeder hat Geld verloren. Wir haben es mit einem sehr antiquierten System zu tun." Die Sender werfen Nielsen vor, vor allem während des Lockdowns zunehmend zu geringe Reichweiten sowohl linear als auch im Streaming gemessen zu haben, unter anderem weil das Panel nicht mehr aktualisiert wurde und technische Probleme nicht behoben wurden.