Manifest © NBC
Die Chancen steigen, dass die Serie "Manifest" dem Tod doch noch einmal von der Schippe springt. Über zwei Monate ist es nun schon her, dass NBC die Serie abgesetzt hat, obwohl viele Dinge noch nicht aufgelöst wurden. Angesichts dessen ist es um so überraschender, wie groß das Interesse an der Serie bei Netflix ist. Seit sie dort gestreamt wird, nimmt sie eine führende Position in den Abrufcharts des Streamers ein - daher wird nun schon länger spekuliet, dass Netflix zumindest noch eine finale Staffel produzieren lassen könnte. Die Verhandlungen scheinen kompliziert, wie "Deadline" berichtet sind sie nun aber auf der Zielgeraden. Diese Hoffnung erhält auch dadurch Futter, dass das Produktionsstudio Warner sowohl dem Cast als auch Autoren nun neue Verträge anbiete, die allerdings natürlich an ein Go durch Netflix gebunden sind. Für die von ABC abgesetzten Serien "For Life" und "Rebel" gibt's hingegen keine Hoffnung mehr: Die liefen zuletzt beim werbefinanzierten Amazon-Streamer IMDb TV, zogen dort aber offenbar nicht so gut, dass sie eine Verlängerung um eine weitere Staffel rechtfertigen würden, wie "Deadline" berichtet.

American Horror Story Logo © FX
Das "American"-Universum von Ryan Murphy und Brad Falchuk wächst unermüdlich weiter. Als es vor zehn Jahren mit "American Horror Story" los ging, war für die Zuschauerinnen und Zuschauer eher nicht absehbar, dass es eine Dekade später weitere Themen gebundene Projekte geben wird, die sich im Titel ähneln. Nachdem man mit derzeit "Studio 54: American Crime Story" eine vierte Staffel entwickelt – die Geschichte über den berühmten Nachtclub der 1970er Jahre in Manhattan – hat FX nun noch "American Love Story" und "American Sports Story" bestellt. Wenig überraschend sind beide Projekte wieder als Anthologien angelegt und sollen sich den Themen Liebe und Sport widmen. Bei "American Love Story" soll es mit der Verbindung von John F. Kennedy Jr. Und Carolyn Bessette-Kennedy los gehen, während sich "American Sports Story" dem ehemaligen, in einer Gefängniszelle verstorbenen NFL-Profi Aaron Hernandez widmen wird. Zumindest bei Letzterem werden Parallelen zur Geschichte der ersten Staffel von "American Crime Story" über O.J. Simpson sichtbar. Die Grenzen zu "American Sports Story" erscheinen hierbei fließender.

Peacock © NBC Universal
Der aus dem Ende der 1980er Jahre stammende Film "Feld der Träume" mit Kevin Costner gilt als Sport-Klassiker des amerikanischen Kinos und zählt zu einem der beliebtesten Baseball-Filme aller Zeiten. Wie auch der etwas später veröffentlichte Film "Eine Klasse für sich" mit Tom Hanks soll nun auch "Field of Dreams" zur Serie werden. Während "A League of Their Own" von Amazon bestellt wurde und auch schon weiter fortgeschritten ist, liegt die andere cineastische Baseball-Thematik nun bei Peacock, und zwar genau genommen in den Händen von Michael Schur ("The Office", "The Good Place"). Wie die Adaption dann genau daher kommen wird, ist noch nicht bekannt. Die Oscar nominierte Originalversion drehte sich um den Farmer Ray Kinsella (Costner) in Iowa, der sein Kornfeld zu einer Baseball-Arena umfunktioniert. Angetrieben wird er dabei von einer mysteriösen Stimme und bereits verstorbenen Baseball-Legenden.

FX Networks © FX Networks
Die beiden "The OA"-Macher, Brit Marling und Zal Batmanglij, dürfen sich für FX zusammen tun. Dort wurde die Mini-Serie "Retreat" in den Warenkorb gelegt, über die FX-Chef John Landgraf in den höchsten Tönen schwärmt. Die Serie fokussiert Darby und 11 weitere Gäste eines noblen Ressorts. Gefolgt sind diese einer Einladung eines undurchsichtigen Milliardärs. Das könnte alles zwar ganz schön sein, allerdings werden die leichten Momente durch einen Toten in der Gruppe durchkreuzt. Die Frage, war es Mord und wenn ja, wer war es, wird zur bestimmenden. So auch die Gefahr, dass es zu einem weiteren absichtlichen Todesfall kommen könnte. Von der geplanten Serienadaption zum Alien-Franchise "Alien" gibt es ebenfalls Neues: die FX-Version soll laut Aussagen auf der Pressetour der Television Critics Association 2023 starten.

Robert Greenblatt © NBC
Bob Greenblatt, der nach vielen Jahren zunächst bei Showtime und dann NBC-Chef an die Spitze von WarnerMedia gewechselt war, wo er nach nur eineinhalb Jahren Mitte 2020 allerdings schon wieder gehen musste, hat nun seine eigene Produktionsfirma gegründet und dockt mit "The Green Room" bei Lionsgate an, mit denen er einen First-Look-Deal abgeschlossen hat. Die Produzentenseite ist nicht neu, vor seiner Tätigkeit für Sender war er beispielsweise Produzent der Serie "Six Feet Under". "Ich bin stolz, Bob in der Lionsgate-Familie willkommen zu heißen", sagte Lionsgate-CEO Jon Feltheimer. "In den mehr als 30 Jahren, in denen ich ihn kenne, hat er an einigen der kultigsten Fernsehserien der Geschichte mitgewirkt, und seine Beziehungen zu kreativen Talenten und sein Gespür für großartiges geistiges Eigentum sind unübertroffen. Er bringt in unser Fernsehgeschäft die Perspektive eines großen Studios und einer Weltklasse-Plattform ein, die dazu beitragen wird, unser Wachstum weiter voranzutreiben." Von Senderseite aus hatte er mit Lionsgate Serien wie "Nurse Jackie" und "Weeds" entwickelt. In seiner neuen Firma arbeitet Greenblatt mit Jon Wu zusammen, der im Oktober als Produzent und "Head of filmed content" dazustößt.

Verlängert oder abgesetzt?

"American Horror Stories": Während sich die dritte Ausgabe von "American Crime Story" auf dem Weg befindet und sich mit dem Zusatz "Impeachment" dem Verhältnis von Monica Lewinsky und Bill Clinton widmen wird, läuft eine andere Show von Ryan Murphy, "American Horror Stories", erst mal in den Hafen ein. Doch dort wird das Spinoff des demnächst wieder startenden "American Horror Story" nicht zum Daueranleger. FX on Hulu bekommt eine zweite Staffel von "American Horror Stories", die dann im nächsten Jahr ausgestrahlt wird.

Carpool Karaoke © Apple
"Carpool Karaoke: The Series": Im Jahr 2017 startete die auf der Reihe aus der "Late Late Show with James Corden" basierende Sendung bei Apple Music. 2018 feierte die zweite Staffel wiederum bei Apple TV Premiere. Und nun gibt es den Umzug zu Apple TV+. Die Auto-Karaoke mit Glanzlichtern des Showbusiness', Kinos', TVs, der Musikszene und des Sports erhält eine fünfte Staffel, die dann beim Streamingdienst eingebunden sein wird.

"Everything's Gonna Be Okay": Nicht mehr so okay ist die Lage für den Australier Josh Thomas in Bezug auf die Serie "Everything's Gonna Be Okay". Freeform hat sich dazu entschieden, die Serie nach nur zwei Staffeln einzustellen. Darin schlüpfte der "Please Like Me"-Macher Thomas in die Rolle von Nicholas, der sich nach dem Tod seines Vaters als plötzlicher Erzieher seiner beiden Halbschwestern behaupten muss.

"FBoy Island": 24 Männer, 3 Frauen, 1 Insel – das sind auf den ersten Blick die Grundbedingungen bei HBO Max' erfolgreicher Reality-Show "FBoy Island". Auf den zweiten Blick unterteilen sich die Männer jedoch in zwei Gruppen und zwar die Aufrichtigen, nach Liebe Suchenden und die Bad Boys und Player. Die Frauen wiederum wissen nicht, wer zu welcher Gruppe gehört. Zwischen Liebe und Preisgeld entspinnt sich untereinander ein von Nikki Glaser gehostetes Spiel, welches aus Sicht des Warner-Konzerns so gut ankommt, dass nun eine zweite Staffel bestellt wurde.

Never have I ever © Netflix
"Never Have I Ever": Weiter geht die Erfolgsgeschichte der Schauspielerin Maitreyi Ramakrishnan, die sich in einem offenen Casting mit mehr als 10.000 Konkurrentinnen für die Hauptrolle in der Serie von Mindy Kaling durchgesetzt hat. Die Coming-of-Age-Serie über Devi und ihre Probleme des Erwachsenwerdens, sowie die Verarbeitung von Verlusten geht weiter. Netflix hat einen Monat nach der Veröffentlichung der zweiten Staffel eine dritte bestellt.

"Punky Brewster": Zwischen 1984 und 1988 liefen vier Staffeln der Serie bei NBC über ein junges Mädchen, welches von ihrer alleinerziehenden Mutter im Supermarkt zurückgelassen wurde und ein neues Zuhause bei einem alleinstehenden älteren Mann findet. Peacock machte sich an ein Revival, welches jedoch bereits wieder eingestellt wurde. Nach nur einer Staffel geht die Geschichte über Punky Brewster als erwachsene Alleinerziehende nicht weiter.

"What We Do in the Shadows": Am 2. September geht es für "What We Do in the Shadows" bei FX in die dritte Runde. Da die Fanbasis treu und nach Mehr giert, hat der Sender bereits jetzt eine vierte Staffel in Auftrag gegeben. Die Vampir-WG in Staten Island lebt also weiter.

US-Quoten-Update

Brooklyn Nine-Nine © RTL Nitro/NBC Universal
Das Ende von "Brooklyn Nine-Nine" naht: Am Donnerstag vergangener Woche startete die nur zehn Episoden umfassende achte und zugleich letzte Staffel bei Fox. Zumindest im Linearen waren die Quoten allerdings arg überschaubar: 1,84 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer wurden für den Staffelauftakt um 20 Uhr gezählt, bei der zweiten Folge kam dann noch eine halbe Million abhanden. Das Zielgruppen-Rating lag zunächst bei 0,4 und dann 0,3 Prozent. Bei NBC dürfte man auf deutlich höhere Streaming-Zahlen hoffen. Rückläufige lineare Quoten gibt's dabei weiterhin durch die Bank fast überall zu beobachten. Beim Staffelauftakt von "Bachelor in Paradise" schalteten bei ABC am Montag nur 3,2 Millionen Menschen ein, über eine Million weniger als bei der letzten Staffel zwei Jahre zuvor. Trotzdem gehörte das Format mit einem Zielgruppen-Rating von 0,9 Prozent zum erfolgreichsten, was das US-Fernsehen derzeit noch zu bieten hat.