The Sopranos © HBO
Nach dem Film "The Many Saints of Newark" über die frühen Jahre von Mafia-Oberhaupt Tony Soprano könnte vor einer Serie bei HBO Max sein. "Sopranos"-Mastermind David Chase befindet sich laut eines Interviews mit dem Branchendienst "Deadline Hollywood" derzeit in Gesprächen mit WarnerMedia über ein mögliches Prequel zur Serie, welches dann wiederum ein Sequel zum Film wäre, sprich zeitlich nach den 1970ern, aber vor 1998 angesiedelt. Im Raum steht aber auch eine weitere Aufarbeitung in Film-Form. Klar ist jedoch eins: David Chase wird das Universum nur um weiteren Stoff erweitern, wenn er beim Drehbuch Terence Winter an seiner Seite hat. Sehr positive Effekte hatte der Film auch für den Abruf der Originalserie, die einst James Gandolfini auf den Leib geschrieben schien. "Die Sopranos" kamen jetzt dadurch bei HBO Max zu neuer Blüte. Apropos Prequel: die Vorgeschichte "The Continental" zu den "John Wick"-Filmen kann einen Zugang vermelden: Mel Gibson wird Teil der Starz-Serie.

Hulu © Hulu
Genau 40 Jahre ist es her, dass Mel Brooks im Film mit dem weiteren Titel "Die verrückte Geschichte der Welt" ("Mel Brooks: History of the World, Part I") die Menschheitsgeschichte parodierte. Besonders viel Raum nahm dabei das Römische Reich und die Französische Revolution ein. Nun wird es eine Wiederbelebung in Serienform bei Hulu geben, welche sich am ursprünglichen Erzeugnis orientiert und auf "History of the World, Part II" getauft wurde. Mit am Projekt als Produzent und Autor beteiligt ist Brooks selbst – daher kommen wird die Produktion als Sequel zum Film. Dabei ist jedoch noch nicht bekannt, welche Etappen in der Geschichte fokussiert werden. Eine Verstrickung aus Film und Serie wird es auch bei Netflix geben. Zum ersten Mal wird dort das Feld eines Films aus dem eigenen Haus seriell weiter beackert. Die Jugendfilm-Reihe "To All the Boys I've Loved Before" bekommt mit "XO, Kitty" und Anna Cathcart in der Hauptrolle einen Ableger.

Apple TV+ © Apple
Bill Lawrence und Brett Goldstein kennen sich durch "Ted Lasso" bereits bestens. Nun tun sie sich erneut für Apple TV+ zusammen und holen noch "How I Met Your Mother"-Star Jason Segel ins Boot. Zusammen produzieren sie die neue Comedy "Shrinking", bei der Segel zudem die Hauptrolle übernehmen wird. Ähnlich wie Steve Carell in der kürzlich bestellten FX-Serie "The Patient" wird auch er einen Therapeuten mimen. "Shrinking" dreht sich um einen trauernden Psychologen, der seine Überzeugungen über Bord wirft, indem er seinen Patientinnen und Patienten mehr private als professionelle Analysen an die Hand gibt. Das stiftet im Fortgang Chaos.

I'm A Celebrity - Get Me Out Of Here © ITV
Während RTL sich in diesem Jahr entschied, das Dschungelcamp Corona-bedingt pausieren zu lassen und kommendes Jahr in Südafrika produzieren will, ging ITV in Großbritannien andere Wege und veranstaltet "I'm A Celebrity... Get Me Out Of Here" dieses und auch kommendes Jahr kurzerhand im eigenen Land, und zwar nicht im Dschungel, sondern auf einer Burg. Aus dieser Notlösung, die bei ITV hervorragend funktionierte, könnte nun sogar ein Comeback des Formats in den USA entstehen. ITV America tut sich dort mit der Horror-erprobten Produktionsfirma Blumhouse zusammen und möchte "Celebrity Castle" bei einem US-Sender unterbringen. In der Vergangenheit gab es zwei Anläufe für "I'm A Celebrity..." in den USA, sowohl ABC im Jahr 2003 als auch NBC im Jahr 2009 produzierten allerdings jeweils nur eine einzige Staffel.

Netflix © Netflix
Netflix gibt sich inzwischen ja nicht mehr ganz so verschlossen wie früher, was die Reichweiten seiner Eigenproduktionen betrifft, sondern veröffentlicht zumindest von besonders erfolgreichen Serien und Filmen inzwischen regelmäßig die Zahl der Haushalte, die in die Produktion zumindest mal reingeschaut haben. Haken an der Sache: Bereits zwei Minuten Seh-Zeit reichten aus, um hier in die Statistik einzugehen - auch eine Serie, bei der viele nach kurzer Zeit wieder abschalteten, erscheint so sehr erfolgreich. Nun hat man angekündigt, künftig stattdessen für seine Top-Listen die Gesamt-Zahl der Stunden, die bislang von einer Produktion gestreamt wurden, herzunehmen - falls jemand wirkklich nur wenige Minuten schaut, fällt er oder sie also weniger ins Gewicht. Allerdings werden nun Serien mit besonders langen oder besonders vielen Folgen bevorteilt. "Wir glauben, dass das Engagement, gemessen an den angesehenen Stunden, ein etwas besserer Indikator für den Gesamterfolg unserer Titel und die Zufriedenheit unserer Mitglieder ist", schreibt Netflix in seinem Brief an die Aktionäre. Künftig wolle man solche Zahlen auch deutlich häufiger als bislang veröffentlichen. Allerdings bleibt es dabei, dass man nur Erfolge herausstellt.

HBO Max © WarnerMedia
HBO und HBO Max haben im dritten Quartal in den USA Abonnenten verloren: Die Abo-Zahl sank um rund 1,8 auf 45,2 Millionen im US-Heimatmarkt. Diese Entwicklung war erwartet worden, weil HBO nicht mehr via Amazon Prime Video Channels abonniert werden kann und die Verträge dort automatisch ausliefen. Weil HBO Max aber außerhalb der USA wachsen konnte, zog insgesamt die Abo-Zahl trotzdem leicht von 67,5 auf 69,4 Millionen an. WarnerMedia insgesamt konnte seinen Umsatz im 3. Quartal wieder um 14,2 Prozent auf 8,4 Milliarden US-Dollar steigern. Das Jahr zuvor war allerdings auch noch deutlich stärker von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt gewesen.

IATSE Logo © IATSE
In letzter Minute wurde in den USA noch ein Streik abgewendet, der die TV- und Filmproduktion in den US empfindlich gestört hätte: Die IATSE, die mehr als 60.000 Menschen in den unterschiedlichsten Gewerken der Branche - von Kameraleuten über Soundtechnikerinnen und -techniker bis zu Makeup-Artists - vertritt, hat mit der Produzenten-Allianz AMPTP einen neuen dreijährigen Vertrag geschlossen, der unter anderem Verbesserungen im Bereich der Mindestlöhne, des Krankengeldes sowie der Arbeits- und Ruhezeiten beinhaltet - insbesondere auch bei den Produktionen für Streaming-Dienste. Wäre es bis Sonntag nicht zu einer Einigung gekommen, hätte die IATSE zum ersten Mal in ihrer 128-jährigen Geschichte zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Noch müssen die Mitglieder den Deal absegnen, da ein Großteil der Forderungen der Gewerkschaft erfüllt wurden, dürfte das aber kein Problem darstellen.

Verlängert oder abgesetzt?

Doom Patrol © Amazon
"Doom Patrol": Die Geschichte der DC-Serie begann im Jahr 2019 exklusiv bei DC Universe. Danach setzte man auf zwei Routen und integrierte die Produktion zugleich bei HBO Max, so dass es in der dritten Runde wieder zur Exklusivität kam – da dann allerdings bei HBO Max. Genau da wird der Weg auch weitergehen, denn HBO Max hat eine vierte Staffel bestellt.

"Familienanhang": Die im Original auf den Titel "Family Reunion" hörende Sitcom über die McKellans, die der Familie wegen von Seattle nach Georgia zieht, erhält eine dritte Staffel. Doch nach den zehn weiteren Folgen wird bei Netflix Schluss sein.

"Ghosts": Nachdem "NCIS: Hawai'i" und "FBI International" von CBS bereits volle erste Staffeln spendiert bekamen, geht es nun mit einer CBS-Comedy weiter. Als erster Neustart in dem Bereich gibt es mehr Folgen und damit ein volle erste Staffel für "Ghosts".

"Mythic Quest: Raven's Banquet": Die amerikanische "The Office"-Version spielte in einer Firma, die sich um Papier drehte. Die Arbeitsplatz-Comedy "Mythic Quest" verlagert die Schwerpunkte in eine Firma für Videospiele. Das gefällt Apple ganz gut, denn bestellt wurden direkt zwei Staffeln und zwar Nummer drei und vier.

Pennyworth © Starzplay
"Pennyworth": Zwei Staffeln lang lief die Serie über Alfred Pennyworth, den späteren Butler von "Batman", bei Epix. Nun wurde die Produktion aus dem DC-Universum um eine dritte Staffel verlängert, womit jedoch auch ein Umzug einher geht. Im nächsten Jahr läuft der Drittling bei HBO Max.

"Titans": Im Rahmen der DC FanDome-Veranstaltung wurde verkündet, dass es für die Superheldinnen und Superhelden mit einer vierten Staffel weitergeht. Zunächst steht jedoch noch das Finale der dritten Staffel bei HBO Max am 21. Oktober bevor. Gemeinsam stellen sie sich dort den Herausforderungen in Gotham City.

"Y: The Last Man": In Deutschland ist die apokalyptische Produktion bei der alle Folgen der ersten Staffel von Frauen inszeniert wurden bei Diseny+ beheimatet. In den USA läuft die Serie von Eliza Clark jedoch mit dem Label FX on Hulu. Und eben dieser Sender FX hat sich nun dazu entschieden, die Geschichte mit der Prämisse des letzten Mannes auf Erden nach nur einer Staffel aufzugeben. Angestrebt wird jedoch ein Fortgang unter einem anderen Dach. Ein möglicher Erlöser könnte da eben jener Streamingdienst sein, bei dem die Serie nicht nur in Deutschland zum Abruf steht.

US-Quoten-Update

La Brea © NBC
"La Brea" ist schon gemessen an den Overnight-Ratings, die also nur die Zuschauer am Premieren-Tag auf klassischem Wege beinhalten, in der werberelevanten Zielgruppe aktuell der erfolgreichste Neustart. Und die Serie funktioniert auch auf dem NBC-Streamingdienst Peacock ausgesprochen gut: Durch zeitversetzte Nutzung und über die digitalen Wege stieg die Reichweite der Premieren-Folge inzwischen von den zunächst ausgewiesenen 6,4 auf geradezu elefantöse 15,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. In der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen zog das Rating gar von 0,77 auf 2,72 Prozent an - mehr als eine Verdreifachung also.

An solche Werte wird die neue ABC-Serie "Queens" wohl nie heranreichen. Die Auftaktfolge am späten Dienstagabend hatten nur 1,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet, auch in der werberelevanten Zielgruppe verlief der Auftakt mit einem 0,4-Prozent-Rating reichlich unspektakulär. Allerdings hatte man sich bei ABC wohl auch vom Lead-In mehr versprochen: Die mittlerweile 18. "Bachelorette"-Staffel erreichte zum Auftakt nur drei Millionen Amerikaner und damit so wenige wie noch nie. Das Zielgruppen-Rating lag bei 0,8 Prozent.

Succession © Sky Deutschland
Bei HBO dürfte man das ein oder andere Eierlikörchen auf den gelungenen Start der dritten Staffel von "Succession" trinken: 1,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer wurden über alle Plattformen hinweg am Premierenabend erreicht - das war nicht nur für die Serie ein neuer Bestwert, es war auch die stärkste Premiere einer HBO-Serie seit dem Start von HBO Max im Mai 2020. Im Vergleich zum Finale der zweiten Staffel zog die Reichweite um über 20 Prozent an.