Super Bowl 2022 © IMAGO / Icon SMI
Während in früheren Jahren die Super-Bowl-Werbeplätze teils schon weit im Voraus ausgebucht waren, hat es diesmal bis wenige Tage vor dem größten Sport- und damit auch TV-Event der USA gedauert, ehe NBC Vollzug vermelden konnte. Und dabei wurde man die begehrtesten der Werbeplätze sogar für noch mehr Geld los als man das im Vorfeld geplant hatte. Sprach man während der Upfronts noch von einer Preis-Spanne von 5,8 bis 6,2 Millionen Dollar für einen 30-Sekünder, so haben Unternehmen nun offenbar bis zu 7 Millionen Dollar auf den Tisch gelegt - mal wieder ein neuer Rekord. Zum Vergleich: 2021 hat CBS im Schnitt 5,5 Millionen Dollar für einen Spot kassiert, allein mit dem Super Bowl nahm der Konzern damals fast 485 Millionen US-Dollar ein. Wo NBC letztlich liegen wird, ist noch nicht klar - doch die halbe Milliarde dürfte wohl übersprungen werden. Wohlgemerkt mit einem Event an einem einzigen Tag. Dass die Preise nochmal gestiegen sind, liegt auch daran, dass etwa 40 Prozent des Werbeinventars an Kunden gingen, die bislang noch nie beim Super Bowl geworben hatten. In einer Zeit allgemein sinkender Reichweiten ist ein Event, das so viele Menschen erreicht, offenbar mehr wert denn je - auch wenn auch dort zuletzt die Zuschauerzahlen gesunken waren.

Rudy Giuliani © IMAGO / MediaPunch
Die neue Staffel von "The Masked Singer" ist noch gar nicht auf Sendung, da hat sie schon ihren ersten Aufreger produziert: Anders als in Deutschland läuft die Show dort nicht live, sondern wird deutlich im Voraus aufgezeichnet. Bei einer dieser Aufzeichnungen wurde nun Medienberichten zufolge offenbar Rudy Giuliani demaskiert. Giuliani war mal ein durchaus angesehener New Yorker Bürgermeister, strickte zuletzt als Anwalt von Donald Trump aber nur noch an dessen haltlosen Mythos der "gestohlenen Wahl" mit und nahm auch an der Versammlung teil, nach der das US-Kapitol im vergangenen Jahr gestürmt worden war. Seine Zulassung als Anwalt hat er wegen Falschaussagen mittlerweile verloren. Ken Jeong und Robin Thicke, die beide dem Ratepanel von "The Masked Singer" angehören, verließen nach der Demaskierung Giulianis offenbar demonstrativ das Studio. Der Sender hat sich zu den Berichten, die das Kostüm Giulianis nicht verraten, nicht geäußert - die PR dürfte den Machern aber wohl ganz gelegen kommen, die Quoten waren zuletzt rückläufig. Die neue Staffel steht übrigens unter dem Motto "Die Guten, die Bösen und die Kuscheligen". In welche Kategorie Giuliani einsortiert wird, dürften die Zuschauerinnen und Zuschauer je nach Parteipräferenz dabei wohl unterschiedlich sehen.

Star Trek 2017 © CBS
Das Star-Trek-Universum scheint sich langsam in unendliche Weiten auszudehnen, die final frontier jedenfalls ist nicht in Sicht was neue Ableger angeht. Nun jedenfalls wird für den Streamingdienst Paramount+ an "Star Trek: Starfleet Academy" gearbeitet. Wie der Name schon sagt, soll die neue Serie an der Sternenflotten-Akademie spielen, an der Kadetten für eine Offiziers-Laufbahn ausgebildet werden. Kurz vor der Serien-Bestellung steht mit "Section 31" zudem noch ein weiterer Ableger rund um die aus "Star Trek: Discovery" bekannte Michelle Yeoh, nachdem das Projekt zwischenzeitlich schon eingeschlafen schien. Unterdessen stehen auch Ableger anderer Serien im Raum: The CW lässt mit "The Wincesters" ein Prequel zu "Supernatural" pilotieren, mit "Walker: Independence" ist zudem ein Prequel zu "Walker" in Arbeit und "Gotham Knights" könnte wieder im Batman-Universum angesiedelt werden.

Amazon Prime Video © Amazon
Der Podcast "The Horror of Dolores Roach" wird bei Amazon zur Serie: Nach einer Pilotierung im letzten Jahr gab's nun "Variety" zufolge grünes Licht. Justina Machado übernimmt die Rolle der Dolores Roach, die nach 16 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird und mit 200 Dollar und nichts mehr als den Kleidern, die sie am Leib trägt, in die inzwischen stark gentrifizierten Washington Heights zurückkehrt. Während ihr Freund und ihre Familie längst verschwunden ist, kommt sie bei einem alten Kifferfreund unter, der sie auch im Keller unter seinem Laden ein Massage-Geschäft aufziehen lässt. Deutlich romantischer geht's in der RomCom-Musical-Serie "Up Here" zu, die Hulu in Auftrag gegeben hat. Sie spielt kurz vor dem Jahrtausendwechsel in New York und erzählt die außergewöhnliche Geschichte eines gewöhnlichen Paares erzählt, das sich verliebt und entdeckt, dass das größte Hindernis auf dem Weg zum gemeinsamen Glück vielleicht nur sie selbst sind - und die tückische Welt der Erinnerungen, Obsessionen, Ängste und Fantasien, die in ihren Köpfen lebt.

Whoopi Goldberg © IMAGO / ZUMA Wire
ABC hat Whoopi Goldberg eine zweiwöchige Zwangspause von der Daytime-Sendung "The View" verordnet. Goldberg hatte sich in der Sendung zu der Aussage verstiegen, beim Holocaust sei es nicht um Rassenfragen gegangen, weil es sich um eine Gruppe weißer Menschen handle. Vielmehr habe es sich um "Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber dem Menschen" gehandelt. Goldberg wurde schon in der Sendung und im Nachgang von zahrleichen jüdischen und anderen Organsiationen und Menschen widersprochen. Sie hat ihren Fehler eingeräumt und sich entschuldigt - trotzdem solle sie die zweiwöchige Auszeit nutzen, um die Wirkung ihrer Worte zu reflektieren, so ABC News-Chef Kimberley Godwin. Das ganze Unternehmen sei solidarisch mit allen jüdischen Kollegen, Freunden, Familien und Gemeinschaften.

YouTube © YouTube
YouTube ist für den Google-Konzern Alphabet weiterhin eine Gelddruckmaschine. Allein im vierten Quartal wurde mit Werbung ein Umsatz von 8,63 Milliarden US-Dollar gemacht, über 20 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Dabei sind Einnahmen aus den kostenpflichtigen Diensten wie YouTube Music, YouTube Premium oder YouTube TV noch gar nicht eingerechnet. YouTube setzte damit allein mit Werbung mehr um als Netflix im gleichen Zeitraum mit seinen Abos, hier lagen die Einnahmen im vierten Quartal bei 7,71 Milliarden US-Dollar - nur dass Netflix enorme Summen in die Produktion teurer Produktionen steckt, während YouTube viele Inhalte von den Nutzern frei Haus geliefert bekommt. Der Umsatz verbleit aber natürlich nicht allein bei YouTube, sondern wird teils auch an Creators der Videos ausgeschüttet. Hier will YouTube künftig auch weitere Wege ermöglichen, wie Creators auf YouTube Geld verdienen können.

Apple TV+ © Apple
"Aus Mangel an Beweisen" setzte 1990 Harrison Ford auf der Kinoleinwand in Szene, wie er sich in einen schrecklichen Mord verwickelt sieht und die Staatsanwaltschaft von Chicago auf den Kopf gestellt wird. Die Thematik wiederum stammte, mit einem anderen Blick betrachtet, aus dem gleichnamigen Roman, der in den USA auf den Titel "Presumed Innocent" hört. Nun nehmen sich die beiden Groß-Produzenten David E. Kelley und J.J. Abrams den Stoff vor und bringen diesen für Apple TV+ in Form der Mini-Serie "Presumed Innocent" zurück. Erneut muss ein Angeklagter dafür kämpfen, Ehe und Familie zusammenzuhalten, während er sich im Netz aus Politik, Macht, Sex und Besessenheit befindet. Zum Portfolio von Apple+ stößt zudem auch die Drama-Serie "Dear Edward", wodurch sich "Friday Night Lights"-Macher Jason Katims nochmals mit Connie Britton vereint. Ein Junge namens Edward (Colin O'Brien) ist dabei der einzige Überlebende eines Flugzeugabsturz' und mit 12 Jahren fortan Waise. Auch die Freundin seiner Tante, die von Britton gespielt wird, verliert darin ihren Mann. Bestellt wurden zehn Folgen der Produktion Katims.

Netflix © Netflix
Der Amerikaner und Miterfinder von "American Horror Story", Brad Falchuk, tut sich für ein neues, bereits bestelltes Netflix-Projekt mit dem asiatisch stämmigen Byron Wu zusammen. Erwähnenswert sind die Zusätze in dem Fall deswegen, weil sich die amerikanisch-asiatische Kooperation durch die Serie ziehen soll. So ist bei "The Brothers Sun" das Drehbuch und die Produktion bewusstermaßen amerikanisch-asiatisch. Der Cast selbst soll – so Netflix – sogar nur aus Asiatinnen und Asiaten bestehen. Und worum geht’s? Ein rücksichtsloser Killer aus Taipeh muss nach der Ermordung seines Vaters zurück nach L.A., um seinen ahnungslosen Bruder und seine Mutter zu beschützen. Bei AMC wurden direkt zwei neue Drama-Serien geordert. Einmal gab es Daumen-Hoch für "Demascus". Darin wird der schwarze Mittdreißiger Demascus und sein Umgang mit neuer Technik begleitet. Die offeriert ihm verschiedene Versionen seines Lebens als Schwarzer in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. Zum zweiten wurde "Invitation to a Bonfire" über eine gefährliche Dreiecksbeziehung an einem Mädcheninternat geordert, die ebenfalls interkulturell aufgehängt ist. Erzählt wird aus dem Blick einer russischen Immigrantin, die als Mitglied im Hausmeister-Team auf einen neuen Literaturlehrer trifft. Dieser ist jedoch verheiratet.

Verlängert oder abgesetzt

"All The Queen's Men": Im RTL-Dschungel kann in diesem Jahr keine Queen mehr gefunden werden, weil sich nur noch ausschließlich Männer ums Lagerfeuer in Südafrika versammeln. Bei BET+ gibt es jedoch eine Queen und die kommt zurück: der Sender schickt die von Tyler Perry produzierte Drama-Serie "All the Queen's Men" über exotische Tanzstile und deren Protagonisten in eine zweite Staffel.

"Doogie Kameāloha, M.D.": Disney Plus will mehr von der Neuauflage von "Doogie Howser" mit weiblicher Hauptfigur und hat nun einen Zweitling in den Warenkorb gelegt. Das Reboot folgt den Abenteuern der übertalentierten 16-jährigen Lahela "Doogie" Kameāloha (Peyton Elizsabeth Lee), wie sie ihre frühe medizinische Karriere mit der Jugendzeit unter einen Hut bekommen will.

"Mayor of Kingstown": Die Liste von Taylor Sheridan umfasst Serien wie "Sons of Anarchy", "Yellowstone", das dazu gehörige Prequel namens "1883" oder eben auch "Mayor of Kingstown" über Familie McLusky. Während er bei "Sons of Anarchy" als Schauspieler in Erscheinung trat, zeichnet er für die anderen Serien kreativ hinter der Kamera verantwortlich. Das von ihm geschaffene "Mayor of Kingstown" über Gefängnisse als Einnahmequelle und Wirtschaftszweig bei Paramount+ erhält nun eine zweite Staffel.

"Saints & Sinners": Aller guten Dinge bei "Saints & Sinners" sind sechs. Am 3. April fällt der Startschuss für die acht Folgen umfassende sechste Staffel, die dann jedoch auch einen Abschluss für die Drama-Serie bei Bounce bildet.

SEAL Team © CBS
"SEAL Team": Die mit der fünften Staffel von CBS zu Paramount+ gewechselte Militärserie "SEAL Team" geht wenig überraschend weiter. Wenig überraschend, weil sie nach eigenen Angaben zusammen mit "Star Trek: Discovery" und "Evil" zu den Top-Drei-Serien des zu VicaomCBS gehörenden Dienstes zählt. Auch "Evil" wurde im letzten Jahr von CBS zum Streamer Paramount+ verschoben und bekam schon nach zwei Episoden das Go für eine dritte Staffel.

"Somebody Somewhere": Bridget Everett ("Inside Amy Schumer") schlüpft in der HBO-Dramedy in die Rolle von Sam aus Manhattan – nicht New York, sondern Kansas – die nach dem Tod ihrer Schwester als Mittvierzigerin auf der Suche nach ihrer Mitte in der Provinz ist. Eine Lösung findet sie im Singen und einer Gruppe von Außenstehenden. Und das geht weiter, denn der Pay-TV-Sender hat eine zweite Staffel geordert.

"The Game": Begonnen hat die Geschichte von "The Game" als Sitcom bei The CW. Dort lief die Serie drei Staffeln lang. Dann ging es nach einer zweijährigen Pause bei BET als einstündige Dramedy in sechs Staffeln weiter. Mittlerweile kam die Serie, die sich schwarzer Kultur über den Blick auf den Profi-Football nähert, bei Paramount+ an. Und das geht weiter: bestellt wurde nun eine zweite Staffel.

Yellowstone © Paramount Network
"Yellowstone": Apropos Taylor Sheridan (siehe "Mayor of Kingstown"). Dieser konnte zusammen mit John Linson einen Charakter kreieren, der Filmstar Kevin Costner eine TV-Karriere verschaffte. Allein den Sonntagsauftakt zur vierten Staffel des Neowestern sahen 14 Millionen Zusehende – und das während als Konkurrenzprogramm Football lief. Das schon fast als "Sheridanverse" zu bezeichnende Paramount schickt das von Kritik und Publikum respektierte "Yellowstone" fast schon zwangsläufig in eine fünfte Staffel.

US-Quoten-Update

Janet Jackson © A+E
Janet Jackson hat sich über fünf Jahre hinweg immer wieder von einer Film-Crew begleiten lassen - die sie allerdings selbst produzierte, es waren also nur Einblicke zu erwarten, die sie ihrer PR-Strategie folgend auch wirklich geben wollte. Trotzdem stieß die zweiteilige, insgesamt vier Stunden lange Doku bei ihrer Ausstrahlung auf A&E und Lifetime auf riesiges Interesse: Inklusive linearer sowie zeitversetzter Nutzung und Streaming wurden nach Angaben der Sender 15,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. Im US-Kabelfernsehen war es damit die erfolgreichste Sendung seit der Michael Jordan-Dokuerie "The Last Dance".

Euphoria © HBO/Sky
Die zweite Staffel von "Euphoria" erweist sich für HBO als durchschlagender Erfolg. Der Staffelauftakt bringt es mittlerweile inklusive der Streaming-Nutzung seit dem 9. Januar auf 13,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die Folgen 2 und 3 konnten dieses Quotenniveau weitgehend halten. Damit hat sich die Reichweite im Vergleich zur ersten Staffel nahezu verdoppelt. Auf einem anderen Quotenniveau bewegt sich die neue Freeform-Comedy "Single Drunk Female" - doch hochzufrieden ist man auch bei dem Disney-Sender mit den erreichten 2,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern für die Premiere innerhalb einer Woche nach der Erstausstrahlung. Für Freeform war es der erfolgreichste Auftakt einer neuen Comedy seit "Grown-ish" Anfang 2018.