MGM © MGM
Amazon hat die Übernahme von des traditionsreichen Filmstudios MGM Metro Goldwyn Mayer überraschend schon in dieser Woche abgeschlossen. Zuvor hatten die EU-Aufsichtsbehörden grünes Licht ohne Auflagen gegeben und dies unter anderem damit begründet, dass das Geschäft der beiden Unternehmen nur begrenzte Überschneidungen habe und der MGM-Content kein "Must-Have" sei. Amazon zahlt für die Übernahme knapp 8,5 Milliarden US-Dollar und erhält dadurch nicht nur Zugriff auf das Archiv, sondern auch auf viele bekannte Marken und Franchises von MGM - darunter "James Bond", "Rocky", "Tomb Raider" oder auch Serien wie "The Handmaid's Tale" oder "Fargo", woraus man nun auch wiederum neue Ableger entwickeln könnte. Insgesamt umfasst der Katalog 4.000 Filme und 17.000 TV-Folgen. Erwartet wird, dass MGM auch künftig Kinofilme produziert, die nicht direkt bei Prime Video landen werden. Am heutigen Freitag ist ein Townhall-Meeting bei MGM mit den neuen Eigentümern angesetzt, in einer Willkommens-Mail von Amazon-Studios-Chef Mike Hopkins, aus der "Deadline" zitiert, versuchte der aber schonmal zu beruhigen, dass kein Stellenabbau geplant sei, sondern er sich darauf freue, alle MGM-Mitarbeiter unter neuem Dach begrüßen zu können.

Warner Bros. Discovery © Warner Bros. Discovery
Apropos Fusion: Die Discovery-Aktionäre haben nun dem Zusammengehen mit WarnerMedia zugestimmt, das war eine der letzten Hürden vor dem Abschluss der 43-Milliarden-Transaktion, der nun Mitte April erwartet wird. Noch vorher startet der zu WarnerMedia gehörende Nachrichtensender CNN aber seinen lange angekündigten eigenen Streaming-Dienst CNN+. Als Datum wurde nun der 29. März festgelegt. Für das Abo sollen Interessierte 5,99 US-Dollar im Monat bezahlen, alternativ gibt es auch ein etwas günstigeres Jahres-Abo für knapp 60 Dollar. Wer sich allerdings innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Start schon für ein Abo entscheidet, zahlt dauerhaft nur die Hälfte. Spannend wird, wie sich CNN+ dauerhaft in die Streaming-Strategie des dann fusionierten Unternehmens einbindet - denn Discovery hat bekanntlich ein großes Doku-Repertoire, das eine ähnliche Zielgruppe ansprechen könnte.

Chris Cuomo © IMAGO / ZUMA Wire
Unterdessen könnte CNN der Rauswurf von Chris Cuomo Ende vergangenen Jahres noch ziemlich teuer zu stehen kommen. Die Staatsanwaltschaft hatte damals Dokumente veröffentlicht, die zeigten, dass Cuomo sich stärker in die Verteidigung seines Bruders - des damaligen New Yorker Gouverneurs, der wegen Vorwürfe sexueller Belästigung zurücktreten musste - eingemischt hatte als das zunächst bekannt war. Cuomo, der bis dahin die erfolgreichste Primetime-Show bei CNN moderierte und während der Pandemie darin auch häufig gemeinsam mit seinem Bruder aufgetreten war - hatte im Vorfeld zwar eingeräumt, seinem Bruder Hilfe bei der Bewältigung des Skandals angeboten zu haben, wie stark er wirklich involviert war, hatte er aber verschwiegen. Nun verlangt Cuomo von CNN in einem Schiedsverfahren Schadensersatz - und den entstandenen Schaden an seiner Karriere beziffert er mit nicht weniger als 125 Millionen Dollar. In der Klageschrift heißt es, dass Cuomos journalistische Integrität in ungerechtfertigter Weise verleumdet worden sei, was es ihm erschwere oder unmöglich mache, künftig eine ähnliche Arbeit zu finden. Daher klagt Cuomo nicht nur auf die ausstehenden 15 Millionen Dollar, die ihm im aktuellen CNN-Vertrag noch an Gehalt zugestanden hätten, sondern auch auf 110 Millionen weitere für künftige Tätigkeiten, die ihm aufgrund der Rufschädigung nicht möglich seien. Nun ist CNN am Zug, seinerseits auf die Vorwürfe zu reagieren.

The Bachelorette © ABC
Die 26. Staffel von "The Bachelor" endete gerade damit, dass die beiden eigentlichen Finalistinnen beide nicht zum Zug kamen, sondern stattdessen eine eigentlich schon vorher ausgeschiedene Kandidatin vom "Bachelor" nachträglich ausgewählt wurde. Nun ist es in den USA in der Regel so, dass die unterlegene Finalistin im Sommer darauf die neue "Bachelorette" wird. In diesem Jahr führt das dazu, dass es nun gleich zwei "Bachelorettes" geben wird, die mit den gleichen Kandidaten ihre Dates haben werden - letztlich also ein willkommener neuer Spin für das altgediente Reality-Format. Auf so viele Staffeln wird es die neue NBC-Datingshow "The Courtship" wohl kaum bringen: Angesichts der miserablen Quoten, die die Sendung bei NBC holte, wurde sie nach zwei Wochen nun zu USA Network abgeschoben. Geplant war sie ursprünglich mal nur für den Streamingdienst Peacock, wo sie zusätzlich auch zu sehen ist. Von einer parallelen TV-Ausstrahlung versprach man sich ein größeres Publikum, hat die Zugkraft des Formats aber offenbar unterschätzt.

Ellen DeGeneres © Screenshot
19 Staffeln lang begrüßte Ellen DeGeneres in der gleichnamigen "The Ellen DeGeneres Show" in der Daytime A-Prominente – und manchmal auch welche aus der Alphabet-Riege weiter hinten. Doch zum Abschied gibt es nun einen großen Namen für die letzte Show, die nun auch datiert ist. Am 26. Mai wird der Vorhang fallen und das zusammen mit der ehemaligen First Lady Michelle Obama. Zudem werden weitere hochrangige Gäste aus der Film-, Musik- und Entertainmentbranche, sowie dem Sport erwartet, wie Jennifer Garner, Gwen Stefani, David Letterman, Serena Williams, Kim Kardashian, oder auch DeGeneres' Frau Poria de Rossi ("Ally McBeal"), um mal eine Auswahl zu nennen. Nachdem sich DeGeneres im Jahr 2020 zu Berichten einer feindseligen Arbeitsatmosphäre verhalten musste, wurde nun amerikanischen Branchendiensten zu Folge auch bekannt, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen Abschiedsbonus erhalten werden. Kein Ende absehbar ist hingegen bei einer anderen Show und zwar "The Daily Show with Trevor Noah". Dort geht es, begleitet von Studiopublikum, nach zwei Jahren Abstinenz wieder zurück ins Studio an der 11th Avenue in New York.

Kung Fu Panda © Netflix
Nachschub für die "Kung Fu Panda"-Welt gibt es bei Netflix. Der Streamingdienst hat die animierte Serie "Kung Fu Panda: The Dragon Knight" aus dem Hause DreamWorks Animation geordert. Mit von der Partie wird hierbei Stimmengeber Jack Black für Po sein, der bereits drei Filme für diese Rolle vertonte. In der neuen Produktion tut sich Pandabär Po mit einem englischen Ritter zusammen, um gemeinsam als ungleiches Paar die Welt zu retten. Das Problem ist nämlich, dass ein Wiesel-Paar im Besitz von gefährlichen Waffen gekommen ist. Bei HBO Max kommt es demnächst zu einem Staraufgebot für einen Fernsehfilm: in "The Parenting" treffen bei einem "Meet the Parents"-Event Brian Cox ("Succession"), auf Edie Falco ("Sopranos"), Lisa Kudrow ("Friends) und Dean Norris ("Breaking Bad"). Sie treffen dabei nicht nur auf sich, sondern auch auf einen Poltergeist am Ort des Zusammentreffens.

AllBlk © AllBlk
Als Subgenre des Rap und Trap mit Ursprung Chicago gilt der Drill Rap, der in meist kürzeren Tracks mit roher Sprache Nähe zur Straße aufweist und nicht selten mit Bandenkriminalität korreliert. Bei WE tv und AllBlk schließt man in der jetzt bestellten Serie "Kold x Windy" genau dort an und setzt zwei Drill Rapperinnen, die Freundinnen Malika und Renee, in Chicago in Szene. Beide haben den Traum, Erlösung durch die Musik zu finden. Allerdings steht ihnen die Vergangenheit mit Kreditkartenbetrug im Weg, sowie der unterschiedliche Blick auf den Grad der Loslösung von der Straße und die Frage nach zu bewahrender Realness. Bei ABC ist man bei einem neuen Projekt noch Schritte weiter hinten dran und hat zunächst mal die Rolle des Protagonisten für den Pilot "The Son in Law" gefunden. Durch das Ende von "This Is Us" sind bei Chris Sullivan (spielt Toby Damon) wieder Kapazitäten frei. In der Serie würde er den geschiedenen Vater Jake einer erwachsenen Tochter der Mittelklasse spielen, der sich entgegen seiner Erwartungen nochmals neu verliebt und zwar in die reiche Asiaten Asha. Nicht begeistert davon sind die Schwiegereltern in spe.

Succession © Sky Deutschland
Eigentlich sollten die 27. Critics Choice Awards bereits am 9. Januar verliehen werden, Omikron sorgte jedoch für eine Verschiebung auf den 13. März mit einer parallelen Ausstrahlung in Los Angeles und London. Nicht nur, dass bei den Kritikerpreisen dann zum zweiten Mal die "Critics Choice Super Awards" mit Genreorientierung, wie Action, Science Fiction oder Superheldentum vergeben wurden, neben den klassischen Filmpreisen, bei denen übrigens der deutsche Starkomponist Hans Zimmer für "Dune" den Preis für den besten Score gewinnen konnte, gab es auch wieder Auszeichnungen für Streaming- und TV-Produktionen. Bei den Drama-Serien ging HBO-Hit "Succession" als Sieger hervor. Bei den Comedy-Serien setzte sich "Ted Lasso" von Apple TV+ an die Spitze – zudem gewann auch Jason Sudeikis für die beste Hauptrolle, Brett Goldstein und Hannah Waddingham für ihre Nebenrollen. Und der Preis für die beste Mini-Serie ging analog zur besten Drama-Serie ebenfalls an eine HBO-Produktion, und zwar "Mare of Easttown". In Zahlen kam "Ted Lasso" als Topscorer sogar auf vier Awards, "Succession" dahinter auf drei, "Mare of Easstown" und "The White Lotus" (ebenfalls HBO), sowie die Netflix-Produktion "Squid Game" durften zwei Preise mit nach Hause nehmen.

Abgesetzt oder verlängert

Abbott Elementary © ABC
"Abbott Elementary": Bereits Ende Januar war klar, dass sich die neue ABC-Mockumentary über die gleichnamige, öffentliche Grundschule in Philadelphia zu einem Erfolg entwickelt hat. Vor allem die zeitversetzte Nutzung verschafft weitere, immense Erfolge und so kommt es wenig überraschend, dass nun eine zweite Staffel der Produktion von und mit Quinta Brunson geordert wurde.

"Der Babysitter-Club": Nach dem Bestseller von Ann M. Martin folgt die Dramedy bei Netflix den Abenteuern von sieben Freundinnen und wie sie ihr eigenes Babysitter-Business in Stoneybrook, Connecticut, starten. Obschon die Reaktionen auf auf die beiden Staffeln erfreulich sind, konnte sie beim breiten Publikum nicht wie erhofft punkten. Daher endet die Reise der Mädels bei Netflix nach zwei Runden.

"New Amsterdam": Einen Dreierpack spendierte NBC seiner Krankenhausserie über "New Amsterdam" im Januar 2020. Aktuell läuft die vierte Staffel über den Sender, doch klar ist nun, dass nach der fünften Staffel Schluss sein wird. Diese wird zudem kürzer ausfallen und nur aus 13 Episoden bestehen.

US-Quoten-Update

Mr. Mayor © NBC
Am Dienstag meldeten sich bei Sky die beiden Comedyserien "Young Rock" und "Mr. Mayor" im Programm zurück, mit Dwayne Johnson und Ted Danson beide ja prominent besetzt. Beide fielen aber auf neue Tiefstwerte und erreichten in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen jeweils nur noch ein 0,4-Prozent-Rating. 2,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen den Staffelauftakt von "Young Rock" am Premierentag im klassischen TV, bei "Mr. Mayor" waren es nur knapp über zwei Millionen. Der Trend der linearen Reichweiten zeigt damit auch hier weiterhin deutlich nach unten. Davor sind auch Reality-Formate nicht gefeit, wie die diesjährige "Bachelor"-Staffel zeigte. Zum Finale zogen die Quoten zwar nochmal deutlich an, zuletzt wurde immerhin noch ein 1,1-Prozent-Rating in der Zielgruppe erreicht - das lag aber wie die gesamte Staffel weit unter den Werten früherer Jahre. Im Schnitt sahen diese Staffel nur 3,7 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner im linearen TV. Letztes Jahr waren es noch 5,3, vor zwei Jahren 6,4 Millionen.