The Oscars © AMPAS
Es war das TV- und Social Media-Thema der Woche: Will Smith verpasst dem Komiker und Moderator Chris Rock live während der Oscar-Gala eine Ohrfeige – wegen eines Witzes über den Haarausfall von Smiths Ehefrau Jada Pinkett. Die Sache könnte nun ein Nachspiel haben: Die Academy, Veranstalterin der Preisverleihung, droht Will Smith in einer Stellungsnahme mit einem Ausschluss. Will Smiths Handlungen seien ein "zutiefst traumatisches Ereignis" gewesen, der Schauspieler habe die Möglichkeit zu einer schriftlichen Stellungnahme, bevor über Sanktionen entschieden wird. Dabei könnte es sich um seinen Rauswurf aus der Academy handeln oder zumindest die vorübergehende Suspendierung seiner Mitgleidschaft. Eine Aberkennung seiner Auszeichnung als "Bester Schauspieler" ist aber nicht zu erwarten.

Ähnlich streng fällt auch das Statement der SAG-AFTRA aus, der amerikanischen Gewerkschaft Film- und Fernsehschaffender, der auch Smith angehört. Das "inakzeptable Verhalten" solle disziplinäre Konsequenzen nach sich ziehen. Details zu diesen Konsequenzen gab die Organisation jedoch nicht. Am Montag hatte sich Smith bei Chris Rock auf Instagram entschuldigt, nachdem er in seiner Dankesrede Rock von den Entschuldigungen noch ausgenommen hatte. Will Smith sorgte in jedem Fall auch in den sozialen Netzwerken für eine enorme Menge an Reaktionen. Wie große Wellen das Thema auf Twitter schlug, beschreibt das US-amerikanische Branchenmagazin Variety mit "the slap was heard across Twitter". In Zahlen gesprochen kam die Oscar-Gala auf knapp 33 Millionen Interaktionen auf Twitter, mehr sogar als der diesjährige Superbowl.

Diskutiert wird auch über das Handeln der Verantwortlichen vor Ort. Vielfach kritisiert wurde, dass Will Smith nicht sofort des Raumes verwiesen wurde, sondern kurze Zeit später noch seinen Oscar als Bester Hauptdarsteller entgegennehmen durfte. Offenbar wurde Will Smith von den Verantwortlichen nicht formell aufgefordert, den Saal zu verlassen, stattdessen habe man es in einer Diskussion mit seinem Manager nur nahegelegt, wie mehrere Medien berichten. Smith entschied sich demnach zu bleiben, weil er sich entschuldigen wollte - was er bei vielen Tat außer dem von ihm Angegriffenen. Im US-Fernsehen waren die verbalen Äußerungen Smiths übrigens zunächst gar nicht zu hören. Aufgrund recht strenger Regularien was die Verwendung diverser Wörter angeht, wird bei Live-Übertragungen in den USA schneller als etwa hierzulande der Ton überpiept oder abgepegelt. Das Signal, das internationalen Sendern zur Verfügung gestellt wird, enthielt aber die fraglichen Passagen, sodass sie via Twitter dann auch schnell den Weg in die USA fanden.

Weitere Meldungen

Netflix © Netflix
Netflix bringt die "Spy Kids" zurück. Mit dem Kauf der Rechte für das Action-Franchise um eine Geheimagenten-Familie verfolgt Skydance Media die Vision, die Reihe zu modernisieren. Ergebnis dieser Bemühungen soll nun ein neuer Film von Robert Rodriguez sein, der auch schon die ursprüngliche Serie erschaffen hat. Rodriguez wird sowohl das Buch schreiben als auch Regie führen. Die neuen "Spy Kids" haben allerdings weder einen Titel noch ein geplantes Veröffentlichungsdatum – auch Details zur Handlung sind noch nicht bekannt.

HBO Max © WarnerMedia
Eher etwas für Horrorfans dürfte die Erscheinung des Pennywise sein. Der Clown, der das "Es"-Franchise ziert, zieht für eine Prequel-Serie auf den amerikanischen Streamingdienst HBO Max. Die Ereignisse von "Welcome to Derry" sollen zu dem Kinofilm "Es" aus dem Jahr 2017 führen. Produziert wird die Serie von Warner Bros. TV, als Autor und Showrunner zeichnet Jason Fuchs verantwortlich. Die Entwicklung von "Welcome to Derry" reiht sich in eine Riege mehrere Serien zu Blockbustern ein: Warner Bros. TV arbeitet bereits an einer Serie zu "The Batman" mit Colin Farrell und an "Dune: Sisterhood", die von den Space-Hexen in Denis Villeneuves "Dune"-Verfilmung erzählen soll.

Gillian Anderson © BBC
Die Schauspielerin und Produzentin Gillian Anderson hat eine First-Look-Vereinbarung mit Netflix getroffen. Ihre TV-Projekte der nächsten zwei Jahre werden also voraussichtlich exklusiv auf dem Streamingdienst veröffentlicht. Die Partnerschaft gilt sowohl für ihre Arbeit als Schauspielerin als auch als Produzentin. Bekannt wurde Anderson in den 90ern durch "Akte X", später folgten Rollen in populären Netflix-Serien wie "The Crown", in der sie Margaret Thatcher verkörperte, oder "Sex Education" als Sex-Therapeutin.

International Emmy Awards © DWDL
Zur Unterstützung der Ukraine werden alle russischen Programme von der diesjährigen Verleihung der International Emmys ausgeschlossen, wie das Komitee der International Academy of Television Arts & Sciences verkündete. Dazu gehören alle Formate, die von oder gemeinsam mit in Russland ansässigen Unternehmen produziert wurden, aber auch solche, die ursprünglich für einen russischen Sender oder eine russische Streamingplattform produziert wurden. Dieser Schritt steht in einer Linie mit denen vieler Unternehmen: Netflix hatte zuvor angekündigt, Produktionsarbeit und Akquisitionen in Russland einzustellen.

Abgesetzt oder verlängert

"Chesapekes Shores": Der US-amerikanische Kabelsender Hallmark Channel hat die finale Staffel des Familiendramas "Chesapekes Shores" bestätigt. Das bedeutet zehn weitere Episoden für eine sechste Staffel, mit der die Serie im Sommer ihren Abschluss findet. Hierzulande ist "Chesapekes Shores" auf Netflix zu sehen.

"NCIS", "NCIS: Los Angeles", "NCIS: Hawaii": "NCIS" muss seit dieser Staffel zwar auf seinen bisherigen Hauptdarsteller Mark Harmon verzichten, was die Serie ein paar Zuschauerinnen und Zuschauer gekostet hat - dennoch zählt sie noch immer zu den meistgesehenen der USA. Kein Wunder also, dass nun Staffel 20 in trockenen Tüchern ist, zudem geht's neben "NCIS: Los Angeles" auch für den in diesem Jahr neu gestarteten Ableger "NCIS: Hawaii" weiter.

The Good Doctor © TV NOW / © 2020 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved
"The Good Doctor": Ganz offensichtlich ist Dr. Shaun Murphy tatsächlich ein guter Doktor, denn die Krankenhausserie um den außergewöhnlichen Arzt erhält eine sechste Staffel. Das bestätigte der Sender ABC, die Produktion von Sony Pictures Television hätte absolut stabile Quoten. In Deutschland hat Sky die Rechte zu der Arztserie, die auf einem südkoreanischen Original basiert.

"The Rookie": Ebenfalls überzeugt ist ABC von dem Polizisten-Drama "The Rookie", das eine fünfte Staffel erhält. Die Entertainment One-Produktion handelt von John Nolan, der spät im Leben noch eine Karriere als Polizist einschlägt. Inspiriert ist die Handlung von einer wahren Geschichte. Gespielt wird der Protagonist von "Castle"-Star Nathan Fillon.

US-Quoten-Update

The Oscars © AMPAS
Obwohl die diesjährige nachträgliche Aufarbeitung der Oscar-Zeremonie die der vorherigen Jahre bei weitem überschattet, liesen die Einschaltquoten Wunschwerte noch immer vermissen. 16,6 Millionen Zuschauer verfolgten die prominente Gala live im TV bei ABC. Damit erreichte die Übertragung bei den 18- bis 49-jährigen ein Rating von 3,8 Prozent. Tatsächlich beschreiben diese Zahlen eine Steigerung von 56% im Vergleich zum Vorjahr, in dem die Übertragung nur von etwas mehr als 10 Millionen Menschen geschaut wurde – dieser Tiefstwert wurde also übertroffen. Trotzdem konnte die diesjährige Übertragung nur die zweitwenigsten Zuschauer in der Geschichte der Preisverleihung vor die Bildschirme locken.

Halo © Paramount+
Positivrekorde setzte dagegen die Premiere der Videospielverfilmung "Halo". Zumindest für den Streamingdienst Paramount+. Nach Angaben von Paramount hat die Science-Fiction-Serie in den ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung einen neuen Rekord als weltweit meistgesehene Serienpremiere des Dienstes aufgestellt. Genaue Zahlen wurden wie üblich jedoch nicht genannt.