Warner Bros. Discovery © Warner Bros. Discovery
Der Zusammenschluss von WarnerMedia und Discovery liegt in den letzten Zügen, womöglich soll der Deal noch am heutigen Freitag endgültig abgeschlossen werden. Schon jetzt ist aber klar, dass es einen großen Exodus an bisherigen Warner-Führungskräften geben wird. Dass das fusionierte Unternehmen Warner Bros. Discovery künftig vom bisherigen Discovery-Chef David Zaslav geführt werden wird, stand schon lange fest, dementsprechend kommt es nicht sonderlich überraschend, dass WarnerMedia-CEO Jason Kilar das Unternehmen mit dem Zusammenschluss verlassen wird. Doch auch in der zweiten Management-Reihe gehen zahlreiche Warner-Leute.

Ann Sarnoff © Warner Bros.
Dazu gehört Ann Sarnoff, die bislang die WarnerMedia Studios and Networks Group geführt hatte. Es wird erwartet, dass Discovery-Managerin Kathleen Finch zusätzlich zu ihrer Verantwortung für die Discovery-Sender wie TLC und HGTV auch die Verantwortung für die Warner-Sender wie TNT und TBS erhält. Gehen muss außerdem Andy Forssell, der seit 2019 für den Streamingdienst HBO Max verantwortlich zeichnete. Fürs Streaming-Geschäft des Gesamt-Konzerns soll künftig Jean-Briac Perrette zuständig sein. Gehen müssen u.a. auch die bisherige Warner-Finanz-Chefin Jennifer Biry, Personalchef Jim Cummings, Technologie-Chef Richard Tom und weitere. 

Gerhard Zeiler © WarnerMedia
Wer hingegen weiterhin an Bord bleiben wird ist demnach der ehemalige RTL-Chef Gerhard Zeiler, bislang President of Warner Media International. Ebenfalls auf ihren bisherigen Positionen verbleiben demnach Toby Emmerich als Chef von Warner Bros. Pictures, HBO-Chef Casey Bloys und Channing Dungey, die Warner Bros. TV führt. Bruce Campbell, der sich bei Discovery um Distribution kümmert - und damit für einen großen Teil der Einnahmen durch die Deals mit Kabelnetzbetreibern, Streaming-Plattformen etc. verantwortlich ist, soll diese Aufgaben auch für Warner Bros. Discovery übernehmen.

Weitere Meldungen

Orphan Black © ZDF/Christos Kalohoridis/Orphan Black Productions Limited 2013
"Orphan Black" bekommt ein Spinoff. Mit dem Beititel "Echoes" kehrt die Science-Fiction-Serie über Klone mit einem Sequel damit 2023 ins lineare US-Fernsehen zurück. Laut Sender AMC spielt das Spinoff genau wie die Originalserie in der nahen Zukunft und folgt einer Gruppe von Frauen, die sich "in das Leben der anderen einmischen und sich auf eine spannende Reise begeben, um das Geheimnis ihrer Identität zu lüften." Unter der Showrunnerin Anna Fishko sind zunächst zehn Folgen für eine erste Staffel geplant, die von Boat Rocker produziert werden.

Killing Eve © BBC America
Bevor am kommenden Sonntag die abschließende Folge der Agentenserie "Killing Eve" bei BBC America ausgestrahlt wird, hat der Sender gemeinsam mit AMC Networks angekündigt, an einem Ableger der Serie zu arbeiten. Inhaltlich soll sich diese Serie auf die frühen Jahre der MI6-Agentin Carolyn Martens fokussieren, die in "Killing Eve" von Fiona Shaw gespielt wurde. Die Produktionsfirma Sid Gentle Films befinde sich jedoch noch in einer frühen Phase der Entwicklung, grünes Licht für die Produktion gebe es noch nicht.

HBO Max © WarnerMedia
Nachdem 2011 der zweite Teil der "Sherlock Holmes"-Filmreihe um Robert Downey Jr. und Jude Law im Kino erschien, wurde kurz vor der Corona-Pandemie angekündigt, man würde an einer weiteren Fortsetzung arbeiten. Updates zu dem Projekt wurden jedoch schnell rar – nun hat Downey Jr. angekündigt, mit seiner Produktionsfirma Team Downey an gleich zwei "Sherlock Holmes"-Serien für den US-Streamingdienst HBO Max zu arbeiten. Beide Serien würden sich auf Charaktere fokussieren, die im dritten Kinofilm eingeführt werden sollen, indirekt ist die Ankündigung also auch eine Bestätigung, dass sich das Filmsequel noch in Entwicklung befindet. Die Serien passen zur Serienstrategie des US-Streamers: Derzeit wird an mehreren Serien gearbeitet, die Film-Universen von Warner-Franchises erweitern – dazu gehören "Es", "The Batman" und "Dune". Und bald auch "Sherlock Holmes".

FX © FX
Der US-Kabelsender FX hat eine Miniserie mit Laurence Fishburn und Jacki Weaver in den Hauptrollen für das Jahr 2023 bestellt. In "The Sterling Affairs" soll es um den Skandal um den Milliardär Donald Sterling gehen, ehemaliger Besitzer des NBA-Basketballteams LA Clippers, der mit rassistischen Aussagen in der Öffentlichkeit für Empörung sorgte. Während die Rolle Sterlings noch nicht besetzt ist, spielt Laurence Fishburn den Trainer des Teams, der die Clippers inmitten des Skandals zur Meisterschaft führte. Die sechsteilige Serie basiert auf dem gleichnamigen Podcast und wird produziert von Color Force.

Apple TV+ © Apple
Indes gibt es Updates für gleich mehrere Produktionen für den Streamingdienst AppleTV+. So wurde unter anderem die sechsteilige Miniserie "The Big Cigar" bestellt. Sie dreht sich um Huey P. Newton, einer der Mitgründer der amerikanischen Bewegung Black Panther Party in den 60er Jahren. Nach Newton wurde landesweit aufgrund einer Mord-Anklage gefahndet, er floh anschließend nach Kuba ins Exil. In seine Rolle soll der Schauspieler André Holland schlüpfen, während Don Cheadle die Regie übernehmen soll. Produzieren wird Warner Bros. Television.

Auch von Warner Bros. Television für Apple produziert wird die im Vorjahr angekündigte Serie "Shrinking". Nun wurde bekannt gegeben, dass Harrison Ford dem Cast beitritt – seine erste Hauptrolle in einem TV-Format. In der Komödie geht es um Jimmy, einen Therapeuten, der von dem aus "How I Met Your Mother" bekannten Schauspieler Jason Segel verkörpert wird. Nach einem Trauerfall bricht er seine Therapeutenregeln und fängt an, seinen Klienten genau das zu sagen, was er denkt. Ford spielt den mit Parkinson diagnostizierten Psychiater Dr. Phil Rhodes, der sich mit Jimmy eine Praxis teilt. "Loki"-Star Tom Hiddleston wird unterdessen für "The White Darkness" vor der Kamera stehen, ebenfalls für den Streamingdienst AppleTV+. Er verkörpert den britischen Entdecker Henry Worsley, der 2016 den ersten Versuch unternahm, die Antarktis alleine zu Fuß zu überqueren. Damit basiert die sechsteilige Miniserie auf einer wahren Geschichte und gilt als Adaption des gleichnamigen Buchs von David Grann. Produziert wird sie von Apple Studios und Universal Content Productions.

Verlängert oder abgesetzt

"Locke & Key": Die kommende dritte Staffel der Netflix-Serie "Locke & Key", die auf den Comic-Büchern von Joe Hill und Gabriel Rodríguez basiert, wird zugleich auch die letzte sein. Fest stand das schon vor der Entwicklung der Drehbücher für die dritte Staffel, dementsprechend sollte für ein zufriedenstellendes Finale gesorgt sein.

"Severance": Während Fans der Serie auf das heute erscheinede Staffelfinale der Apple TV+-Serie "Severance" hingefiebert haben, hat Apple bereits Nägel mit Köpfen gemacht und eine zweite Staffel in der Serie mit Adam Scott Auftrag gegeben.

Star Trek: Picard-Logo © Amazon
"Star Trek: Picard": Nun ist es offiziell: Die dritte Staffel von "Star Trek: Picard" wird zugleich auch die letzte sein. Darin wird es aber nochmal ein Wiedersehen mit zahlreichen weiteren Cast-Mitgliedern aus "The Next Generation" geben. So werden LeVar Burton (Geordi La Forge), Michael Dorn (Worf), Jonathan Frakes (William Riker), Gates McFadden (Beverly Crusher), Marina Sirtis (Deanna Troi) und Brent Spiner (Data) mit an Bord sein.

"The Cleaning Lady": Fox hat eine zweite Staffel der Serie "The Cleaning Lady" bestellt. Élodie Yung spielt darin eine kambodschanische Ärztin, die für eine ärztliche Behandlung ihres Sohnes ins Land kommt und sich dann als Putzfrau bei der Mafia wiederfindet.

"Winning Time: The Rise of the Lakers Dynasty": Die HBO-Serie über die Spieler der Los Angeles Lakers in den 1980ern geht in die zweite Runde. Derzeit läuft gerade die erste Staffel - die im Lauf der ersten fünf Episoden schon etliche Fans hinzugewinnen konnte.

US-Quoten-Update

Grammy Awards © Recording Academy
Nachdem im vergangenen Jahr die Übertragung der meisten Preisverleihungen auf Allzeit-Tiefs stürzten, ging es mit der Rückkehr zu komplett als Präsenzveranstaltungen durchgeführten Galas dieses Jahr allgemein wieder ein Stück nach oben. Bei den Grammys fiel dieser Aufschlag allerdings nur minimal aus: Von 9,4 auf 9,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer stieg die Gesamt-Reichweite. Nun könnte man natürlich sagen: Immerhin nicht weiter verloren - bedenkt man aber den rasanten Absturz um etwa 50 Prozent im Vorjahr, dann ist das nur ein schwacher Trost. Trotzdem war die Verleihung die bei Jung und Alt meistgesehene Sendung bei den US-Networks.

How we roll © CBS
Einen eher enttäuschenden Einstand legte in der vergangenen Woche bei CBS die neue Comedy "How we roll" hin. 4,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 0,3 Prozent sind zwar in der heutigen Zeit gar nicht unbedingt per se schlechte Werte - doch bedenkt man, dass zuvor "Ghosts" noch eine Reichweite von 6,2 Millionen und ein 0,6-Prozent-Rating einfahren konnte, dann ist das natürlich deutlich zu wenig. Noch deutlich schlechter erging es allerdings der direkten Comedy-Konkurrenz von Fox: "Welcome to Flatch" fand in Woche 3 nur noch 0,84 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,2 Prozent. Auch das ist viel weniger als "Call Me Kat" zuvor erreicht - doch auch diese Serie läuft aus Quotensicht mit einer Reichweite von 1,52 Millionen recht ernüchternd.