Alec Baldwin Unscripted © Screenshot ABC News
New Mexicos Behörde für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz hat ihren Untersuchungsbericht nach dem tödlichen Schuss am Set der Serie "Rust", mit dem Alec Baldwin mutmaßlich versehentlich eine Kamerafrau getötet hat, vorgelegt. Und sie stellt den Produzenten ein vernichtendes Urteil aus: Es habe keinerlei ausreichende Vorkehrungen gegeben, um zu verhindern, dass scharfe Munition am Set sei. Die Führung der Produktionsfirma habe auch gewusst, dass die eigentlich vorgesehenen Sicherheitsrichtlinien nicht befolgt worden seien, in dem Bericht wird den Produzenten Gleichgültigkeit vorgeworfen. Die ausgesprochene Strafzahlung in Höhe von 136.793 US-Dollar ist der Höchstsatz, der von der Behörde festgelegt werden kann. Erledigt ist die Sache damit für die Produzenten aber keineswegs, diverse Gerichtsverfahren sind anhängig. Alec Baldwin selbst fühlt sich durch den Bericht nach eigenen Worten "entlastet", da die Untersuchung ergeben habe, dass Baldwin davon ausgegangen sei, die Waffe enthalte keine scharfe Munition und er überdies keine Befugnisse in den Bereichen gehabt habe, in denen die Verstöße festgestellt wurden.

Exploding Kittens © DWDL
2015 stellte "Exploding Kittens" einen Rekord auf: Fast 220.000 Menschen investierten über die Plattform damals in die Entwicklung und Produktion des geplanten Kartenspiels, in der es darum geht, nicht die Karte mit der explodierenden Katze ausspielen zu müssen - eine Art aufgepimpte Version von "Schwarzer Peter" also. Zur damaligen Zeit war "Exploding Kittens" damit das Kickstarter-Projekt mit den meisten Unterstützerinnen und Unterstützern. Sieben Jahre später wird daraus dank Netflix nun ein ganzes Franchise: Der Streamer hat nicht nur die Produktion einer animierten Serie angekündigt, sondern wird schon im Mai auch noch ein Videospiel auf den Markt bringen. Netflix versucht mit dem im Aufbau befindlichen Gaming-Angebot derzeit sein Wachstumsschwäche zu überwinden. In der gleichzeitigen Entwicklung von Spiel und Serie sieht man bei Netflix ein Zukunftsmodell, wie Mike Moon, der bei Netflix für Adult Animation verantwortlich ist, sagt. Unterdessen hat Netflix auch grünes Licht für die Serie "Glamorous" gegeben, die ursprünglich mal für The CW pilotiert wurde. Es geht darin um einen jungen, queeren Mann, dessen Leben festgefahren zu sein scheint, bis er einen Job bei der legendären Make-up-Mogulin Madolyn Addison bekommt. Das ist Marcos erste Chance, herauszufinden, was er vom Leben will, wer er wirklich ist und was es für ihn bedeutet, queer zu sein. Die Hauptrolle übernimmt Miss Benny, alle anderen Posten werden im Vergleich zum Pilot neu besetzt.

Hulu © Hulu
Hulu verfilmt das Leben von Sammy Davis Jr. als Serie: In dem noch namenlosen Projekt von Lee Daniels, as auf dem Buch "In Black and White: The Life of Sammy Davis Jr." basiert, wird Elijah Kelley die Hauptrolle übernehmen. Davis war in den 50ern udn 60ern einer der berühmtesten afroamerikanischen Entertainer und einziges schwarzes Mitglied in Frank Sinatras Rat Pack. Zugleich war er den größten Teil seiner Karriere von Kontroversen und Spott umgeben - wegen seiner Affären mit weißen Filmstars, seiner Heirat mit der schwedischen Schauspielerin May Britt im Jahr 1960, seinem Übertritt zum Judentum, seiner Nähe zu den Kennedys und später zu Richard Nixon und seinen Problemen mit Alkohol und Drogen. Unterdessen hat Showtime grünes Licht für die Miniserie "Fellow Travelers" mit Matt Bomer gegeben, die auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Mallon basiert. Sie wird als Mix aus epischer Liebesgeschichte zwischen zwei Männern und Polit-Thriller beschrieben.

Better Call Saul © AMC
Auch wenn man "Better Call Saul" im deutschsprachigen Raum vermutlich eher als Netflix-Produktion klassifiziert, ist die Abstammung eine andere. Herkunftsort ist wie schon die Mutterserie "Breaking Bad" AMC. Und dort wird Bob Odenkirk seine Verbindung im Rahmen der nun in Auftrag gegebenen Dramedy "Straight Man" weiter fortführen – allerdings dann losgelöst von den beiden Serien, in denen die Charaktere Saul Goodman, beziehungsweise Jimmy McGill, geformt wurden. Da "Better Call Saul" demnächst mit der sechsten Staffel in den finalen Hafen einfahren wird, dürften ohnehin wieder Kapazitäten frei werden. In "Straight Man" wird er in die Rolle von William Henry Devereaux Jr. schlüpfen, der sich in einer Midlife-Crisis befindet. Auf Basis des Romans von Richard Russo ist dies in Pennsylvania angesiedelt, wo er im Vorstand der hiesigen Universität allerlei Unfug anrichtet.

Peacock © NBC Universal
"Riverdale" interpretierte die Archie-Comics auf eine düstere Art und Weise neu. So ähnlich könnte dies auch bei der Geisterfigur "Casper" geschehen, die vor allem 1995 in animierter Form und von Christina Ricci und Bill Pullmann flankiert einem größeren Kinopublikum bekannt wurde. Allerdings existierte der liebe Geist bereits Jahrzehnte zuvor in Comics. Neben mehreren Serien könnte das Franchise nun um eine weitere Peacock-Produktion reicher werden. In Arbeit befindet sich eine Serie von Kai Yu Wu mit real agierenden Personen, was jedoch analog zum Film mit CGI-Effekten kombiniert werden soll. Einen Schritt weiter ist man hingegen bei HBO Max und einer Geisterthematik, denn dort wurde die achtteilige Serie "Dead Boy Detectives" bestellt. Drehen wird sich das Werk um die beiden toten britischen Teeanger Edwin Payne und Charles Rowland, aus deren Sicht erzählt wird, sowie ihren lebendigen Freund Crystal Palace. Der amerikanische Branchendienst "The Hollywood Reporter" fasst den Neuerwerb folgendermaßen zusammen: "Es ist wie eine alte Detektivserie – nur dunkler und auf Acid".

HBO Max © WarnerMedia
Während Netflix im ersten Quartal 2022 erstmals seit über zehn Jahre einen Abo-Rückgang verzeichnete, meldeten HBO und HBO Max ein weltweites Wachstum von drei Millionen Abos binnen dieser drei Monate.  Insgesamt waren es am Ende des ersten Quartals nun 76,8 Millionen - was natürlich immer noch erheblich unter den 221 Millionen von Netflix liegt. Auf die USA entfiel mit einem Plus von 1,8 Millionen etwas mehr als die Hälfte des Wachstums, das ähnlich stark ausfiel wie im Jahr zuvor. Der Umsatz von WarnerMedia im letzten Quartal vor der Fusion mit Discovery stieg gemächlich um 2,5 Prozent, der operative Gewinn sackte allerdings erheblich um fast ein Drittel auf 1,3 Milliarden Dollar ab. Begründet wird das neben den hohen Investitionen in HBO Max auch mit dem teuren Launch von CNN+, was als eine der dümmsten Geldverbrennungen in die Geschichte der Medien eingehen dürfte, weil Warner Bros. Discovery den Dienst nach nur einem Monat wieder dicht macht (siehe gesonderter Bericht).

The Walt Disney Company GmbH © The Walt Disney Company GmbH
Das sogenannte "Don't say gay"-Gesetz in Florida wächst sich für Disney zum echten Problem aus. Das im März verabschiedete Gesetz untersagt im wesentlichen, das Thema sexuelle Orientierung in der Grundschule überhaupt nur anzusprechen. Disney hatte sich zu diesem Gesetz lange gar nicht geäußert und im Rahmen seines üblichen Politsponsorings auch Personen unterstützt, die für das Gesetz gekämpft haben. Das brachte Disney herbe Kritik nicht zuletzt aus der eigenen Belegschaft ein, generell wurde in den letzten Monaten aus diesem Anlass sehr kritisch hinterfragt, wie Disney mit der Darstellung von LGBTQI in seinen Produktionen umgeht. Erst nach einem Shitstorm entschied sich Disney, doch noch klar Stellung gegen das nun schon verabschiedete Gesetz zu beziehen. Das wiederum führte nicht nur zu verbaler Kritik aus der republikanischen Führung Floridas, sondern auch zu einer Art Vergeltungsmaßnahme: Der republikanisch dominierte Senat Floridas hat dafür gestimmt, die Regelung aufzuheben, dass der Vergnügungspark Walt Disney World in einem "Special District" angesiedelt ist. Diese 55 Jahre alte Regelung ermöglichte Disney eine weitgehend Selbstverwaltung, ohne etwa bei Baugenehmigungen, Infrastrukturmaßnahmen etc. einer lokalen Behörde zugeordnet zu sein. Wenn auch die zweite Parlaments-Kammer zustimmt, dann tritt die Regelung im Juni 2023 in Kraft. Die genauen Auswirkungen sind noch unklar, sicher ist aber, dass es Disney das Leben schwerer machen würde.

Abgesetzt oder verlängert

"Big Mouth" und "Human Resources": Die animierte Comedy "Big Mouth" über die Tücken und Geschenke der Pubertät wird bei Netflix bereits in eine siebte Staffel gehen. Dies gab der Streamer im Rahmen eines FYC Emmy Panels im NeueHouse in Hollywood bekannt. Die sechste Staffel wird dann aber erst einmal Ende des Jahres Premiere feiern. Auch das Spin-Off über einige Hormonmonsterchen wird weiter gehen: "Human Resources" erhält eine zweite Staffel.

Curb your Enthusiasm © HBO
"Curb Your Enthusiasm": Larry David hat Bock. Denn das ist es, worauf es laut Aussagen von HBO und allen Beteiligten ankommt, wenn es um die Frage geht, ob es eine weitere Staffel von "Curb Your Enthusiasm" (auch in Deutschland eher weniger unter "Lass es, Larry!" bekannt) geben wird, oder nicht. Zwischen 2011 und 2017 war dies eher weniger der Fall, weswegen die semi autobiographische Comedy eine lange Pause einlegte. J.B. Smoove (Leon Black) teaserte jedoch schon vor Beginn der bereits abgeschlossenen elften Staffel, dass ein Fortgang durchaus möglich ist. Und nun bestätigte der Grantler von HBO David selbst, dass es eine zwölfte Staffel geben wird.

"Life & Beth": Die "Howard Stern Show" diente Amy Schumer als Plattform, den Fortgang ihrer "Fast-alles-aus-einer-Hand"-Dramedy "Life & Beth" bei Hulu bekannt zu geben. Verantwortlich ist sie dort nämlich für das Drehbuch, die Produktion und auch Regie – und natürlich verkörpert sie die Titel gebende Protagonistin Beth. Deren Leben liest auf dem Papier recht glatt, in der Praxis gibt es jedoch Abweichungen. Mit dem Ziel zu mehr Authentizität und einem bequemeren Leben gibt es viele Reisen zurück in die Vergangenheit. Für mehr Aufarbeitung kann die nun bestellte zweite Staffel sorgen.

Making the Cut © Jessica Forde
"Making The Cut": Das Reality-Format bei Amazon geht weiter. Das bedeutet gleichzeitig, dass auch Heidi Klum zusammen mit Tim Gunn wieder nach einer aufstrebenden Modemarke und fähigen Designerinnen und Designer in der Wettbewerbsshow suchen werden. Auf der Seite der Jurorinnen und Jurioren für Runde drei bestätigt sind unterdessen Nicole Richie und Kreativchef von "Moschino" Jeremy Scott.

"S.W.A.T.": CBS nimmt eine weitere Produktion in seinen Verlängerungsreigen auf. Neben dem Comedy-Pool "Young Sheldon", "Bob Hearts Abishola", "Ghosts" und "The Neighborhood" dehnt sich auch das Drama-Portfolio weiter aus. Zu den bereits verlängerten Krimi-Serien "NCIS", "NCIS: Hawai'i", NCIS: Los Angeles" und "CSI: Vegas" stößt eine fünfte Staffel von "S.W.A.T.".

The Goldbergs © ABC
"The Goldbergs": Kürzlich wurde bei der Familiencomedy auf ABC eine weitere magische Grenze überrissen. Gefeiert wurde die Ausstrahlung der 200. Folge der Serie von Adam F. Goldberg. Doch die Reise endet noch nicht, denn der Sender hat nun eine zehnte Staffel aus dem Hause Sony Pictures TV bestellt. Dies bringt die Serie in einen exklusiven Club von Comedys mit zweistelliger Staffelzahl. Zudem hat kein Network eine Comedy mit vergleichbarer Machart, die länger läuft. 

"With Love": Das Konzept der norwegischen Netflix-Serie "Weihnachten zu Hause" hat Amazon mit "With Love" quasi auf ein Bündel Feiertage appliziert und diese mit Familienzusammenkünften und der Partnersuche vermischt. Auch der Film "Holidate" nahm diese Kreuzung bereits auf und sah darin Potential für sehenswerte Verstrickungen. Bei "With Love" sucht wiederum das Geschwisterpaar Lily und Jorge Diaz, beispielsweise in der Auftaktfolge "Heiligabend" oder Folge zwei "Silvester", nach Liebe und Struktur. Und das geht nach fünf Folgen weiter, denn Amazon hat nun eine zweite Staffel bestellt.

US-Quoten-Update

Black-ish © ABC
Nach 175 Episoden in insgesamt acht Staffeln verabschiedete sich am Dienstag bei ABC die Comedyserie "black-ish" von ihrem Publikum. Wie allgemein im linearen Fernsehen waren auch dort die Reichweiten zuletzt sukzessive gesunken, die letzte Staffel kam auf klassischem Weg schon nur noch auf gut zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, das Finale lockte aber immerhin nochmal zweieinhalb Millionen vor den Fernseher. Das Rating in der Zielgruppe lag bei 0,4 Prozent. Aus dem -ish-Franchise ist damit nun aktuell nur noch "grown-ish" bei Freeform übrig, das 2023 eine fünfte Staffel erhält. Das zwischenzeitliche zweite Spin-Off "mixed-ish" ist seit dem vergangenen Jahr Geschichte, das angedachte "old-ish" schaffte es nie über Gedankenspiele hinaus.

Die Simpsons © 2015 Fox and its related entities
Eher disappointing-ish sind unterdessen inzwischen auch die linearen Quoten der "Simpsons". Zuletzt wurde erstmals die Marke von einer Million linearen Zuschauerinnen und Zuschauern nach unten durchbrochen, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,3 Prozent. Schon in den Wochen zuvor hatte diese Marke gewackelt. Auch die anderen Fox-Comedys "The Great North", "Bob's Burgers", "Family Guy" und "Welcome to Flatch" zählten zuletzt auf linearem Weg kein Millionen-Publikum mehr. Da sticht "Call Me Kat" schon heraus, obwohl die Serie mit rund eineinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern auch alles andere als ein Erfolg ist. Die meistgesehene Comedyserie im US-Fernsehen ist unterdessen weiter "Young Sheldon" gefolgt vom CBS-Neustart "Ghosts", der im Lauf der ersten Staffel sogar noch zulegen konnte - fürs Network-Fernsehen eine große Ausnahme.