The CW © The CW
Man kann sich noch an Jahre erinnern, da hat The CW mal eben handstreichartig alle seine Serien verlängert und keine einzige abgesetzt. In diesem Jahr wird hingegen un so stark durchgekärchert wie nie: An einem einzigen Tag wurden die Entscheidungen verkündet, die Serien "Legacies", "Naomi", "Charmed", "Dynasty", "Roswell, New Mexico", "4400" und "In the Dark" nicht fortzusetzen, schon zuvor war bekannt, dass auch "Batwoman" und "DC's Legends of Tomorrow" keine Zukunft haben. Da sticht die Order für eine zweite Staffel von "All American: Homecoming" schon deutlich heraus. Dieser gewaltigen Zahl an Absetzungen stehen nur drei Neubeauftragungen gegenüber, die sich allesamt an eingeführte Franchises anlehnen: "Supernatural" bekommt mit "The Winchesters" ein Prequel, ebenso ergeht es "Walker" mit "Walker, Independence", in der Batman-Welt spielt überdies noch "Gotham Knights", in der eine neue Generation von Rettern Gotham vor einigen der schlimmsten Verbrechern beschützen soll, die sich verbündet haben.

Dass The CW sein Serien-Angebot von zuletzt 19 auf 11 Serien zusammenschnurren lässt, dürfte damit zusammenhängen, dass das kleinste der Networks - bislang ein Joint Venture von CBS (nun Teil von Paramount) und WarnerMedia (nun Teil von Warner Bros. Discovery) vor dem Verkauf steht. Erwartet wird ein Verkauf an Nexstar Media, das zahlreiche lokale TV-Stationen besitzt. Bislang war die Funktion von The CW vor allem, Serien einen Network-Platz zu geben, die die beiden beteiligten Studios dann umfangreich international und im Streaming verwerten können. Dieses Modell müsste sich unter neuen Besitzern freilich ändern - es stand angesichts kaum noch messbarer linearer Reichweiten von The CW aber ohnehin nur noch auf wackeligen Füßen.

United States of AI © 2021 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved. / Robert Voets
Bei CBS fokussiert man sich wohl auf die Schonung der Lachmuskeln seiner Zuschauenden. Bestellt hat das Network nämlich drei neue Drama-Serien - eine Absage gab es hingegen an alle vorgeschlagenen Comedy-Piloten. Zudem trennt man sich nach zwei Staffeln von Serien aus dem humoristischen Fach, wie "United States of Al", sowie "B Positive" und nach nur einer Staffel von "How We Roll". Auch wenn die Grenzen zwischen Drama und Comedy zunehmend verschwimmen, ist für die neue Saison eine klare Tendenz erkennbar. Und die neuen Produktionen? Bestellt wurde "Fire Country" über einen Häftling, der seine Bewährung in der nordkalifornischen Brandbekämpfung absolviert und"East New York" über die Probleme in einem Arbeiterviertel am Rande von Brooklyn. Das wird aus Sicht einer beförderten Dienststellenleiterin und ihren Weisungsgebundenen erzählt wird. Und dann wäre da noch "So Help Me Todd", das einen Wechsel in einer der beiden Hauptrollen hinnehmen musste. Marcia Gay Harden ersetzte Geena Davis im laufenden Prozess. Geschadet scheint es der als Dramedy beschriebenen Mutter-Sohn-Serie nicht zu haben.

Magnum P.I. © TVNOW / © 2018 CBS Studios Inc. and Universal Television LLC. ALL RIGHTS RESERVED.
Ein erneuter Abschied von einer etablierten Marke steht zudem auch noch an: nachdem das Reboot von "Magnum P.I." (der 80er-Klassiker setzte einst Tom Selleck in Szene und verschaffte dem Schnurrbart Coolness) im Oktober in die vierte Staffel ging, ist nun klar, dass es das damit bei CBS wieder war. "Magnum P.I." mit Jay Hernandez als Thomas Magnum wird darüber hinaus nämlich nicht weitergehen. Eine Absage erteilte der Sender zudem dem Neustart "Good Sam". Die Zukunft des "FBI"-Franchise bei CBS ist hingegen definitiv so etwas von gesichert. Das Network hat der Mutterserie "FBI", sowie den Ablegern jeweils zwei neue Staffel spendiert. Damit agiert das Network analog zu "The Equalizer", welches letzte Woche ebenfalls direkt ein Staffel-Duo zugesprochen bekam. In Zahlen bedeutet dies, dass von "FBI" Staffel fünf und sechs bestellt wurde; "FBI: Most Wanted" erhält eine vierte und fünfte Ausgabe und das jüngste Gewächs in dem Reigen, "FBI: International", wird in eine zweite und dritte Staffel gehen.

NBC © NBC
Vor den Upfronts in der kommenden Woche hat auch NBC zahlreiche Entscheidungen gefällt. Keine Überraschung war dabei, dass man am inzwischen wieder auf drei Serien angewachsenen "Law & Order"-Franchise festhält: Nach der "Special Victims Unit" erhielt nun auch der Ableger "Organized Crime" und der letzten Saison wieder aufgelegte Originalserie "Law & Order" grünes Licht für eine Fortsetzung. Keine Fortsetzung wird es hingegen für "The Endgame" geben, das am späten Montagabend auf gar keine nennenswerte Resonanz stieß. In eine zweite Staffel schaffen es dafür die beiden neuen Comedyserien "American Auto" und "Grand Crew", weiter geht's auch für "Young Rock", während der bisherige Kompagnon "Mr. Mayor" das Zeitliche segnet. Nach zwei Staffeln Schluss ist zudem auch für "Kenan". Den Comedy-Bereich verstärken wird dafür die Multi-Camera-Comedy "Lopez Vs. Lopez". Hinter der Arbeiterklasse-Familien-Comedy steckt das "The Conners"-Duo Bruce Helford und Debby Wolfe. Noch keine Entscheidung bekannt ist über den zweiten Comedy-Pilot "Hungry", der einzige produzierte Drama-Pilot "Quantum Leap" wurde bereits vergangene Woche in Serie geschickt.

Peacock © NBC Universal
14 Jahre nach "Borat – Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen" inszenierte Jason Woliner mit "Borat Subsequent Moviefilm" eine Fortsetzung, nun soll er für Peacock eine Serie in ganz ähnlicher Machart umsetzen - allerdings ohne die von Sacha Baron Cohen verkörperte Figur Borat. Beschrieben wird die Serie aus Mix aus Fakten und Fiktion, um eine bizarre, unglaubliche Geschichte zu erzählen. Genaue Details sind noch unter Verschluss, Lisa Katz, die bei NBC Universal für Fiction zuständig ist, spricht aber von einer "wirklich einzigartigen Serie, die mit einem Verrat beginnt und sich schnell zu einer epischen, lustigen und actiongeladenen Reise entwickelt" und auch bei Lionsgate heißt es "Diese Serie ist anders als alles, was Sie dieses Jahr sehen werden". Scott Herbst, der bei Lionsgate für Scripted Development verantwortlich zeichnet, sagt: "Dies ist eine der skurrilsten und ungewöhnlichsten Serien, an denen ich je gearbeitet habe, und ich kann nicht glauben, dass wir sie überhaupt machen dürfen."

Hallmark Channel © Hallmark Channel
Beim familienorientierten Hallmark Channel hat die neue Programmchefin Lisa Hamilton Daly unterdessen ihre erste Serie bestellt: "The Way Home" wird als Familiendrama beschrieben, das das Leben von drei Generationen von Frauen einer Familie verfolgt. Kat Landry, ihre 15-jährige Tochter Alice und ihre Mutter Del. Nachdem zwanzig Jahre zuvor ein nicht näher benanntes Ereignis eine Kluft in der Familie verursacht hat, sprechen Kat und Del noch immer nicht miteinander, Alice hat ihre Großmutter nie kennengelernt. Als die drei Generationen zum ersten Mal seit mehr als zwei Jahrzehnten wieder unter einem Dach zusammenkommen, bringt eine überraschende Entdeckung das Trio aber unerwartet dazu, wieder zueinander zu finden. Zu sehen sein soll die Serie im Jahr 2023.

HBO Max © WarnerMedia
"Aussagen auf diesem Account wurden nicht unabhängig bestätigt. Dieses Profil erhebt keinen Anspruch darauf, dass veröffentlichte Informationen auf Tatsachen beruhen." Diese Zeilen stehen beim Instagram-Account von DeuxMoi, der über 1.5 Millionen Abos zählt und sich dem Promi-Gossip verschrieben hat. Am 8. November kommt in Zusammenarbeit mit "New York Times" Bestsellerautorin Jessica Goodman ein Buch auf den Markt. Und vorab hat sich HBO Max schon mal die Recht für eine einstündige Drama-Serie namens "Anon Pls" gesichert, die dann Berlanti Productions und Warner Bros Television produzieren sollen. Erzählt wird dann über die Frau hinter dem Account und alle sich dadurch verändernden Umstände. Mit dem über die Comedy "Barry" mit HBO verbundenen Henry Winkler könnte der Sender weitere Bande knüpfen. Entstehen soll die Mini-Serie im Stile des Filmklassikers "Casino", "King Rex", bei der Winkler eine Hauptrolle übernehmen und sein Sohn Max Winkler Regie führen soll.

Außerdem abgesetzt oder verlängert

Awkwafina is Nora from Queens © Comedy Central
"Awkwafina Is Nora From Queens": Die an das Leben der im Titel auftauchenden Schauspielerin Awkwafina ("Crazy Rich Asians") angelehnte Serie erhält Nachschub. Bestellt hat Comedy Central eine dritte Staffel über das Erwachsen werden mit asiatischen Eltern in Queens, New York.

"Dollface": Die Hulu-Produktion bringt es auf nur zwei Staffeln. Die erste, zehn Folgen umfassende Staffel lief im Jahr 2019. Die Produktion des ebenfalls zehn Folgen starken Nachfolgers musste COVID-19 bedingt mit Verspätung starten, so dass der Zweitling erst vor drei Monaten in Gänze zum Abruf stand. Die gemischt bewertete Serie über vier Freundinnen und deren Lebensthemen geht nicht weiter.

"Promised Land": Nach fünf Episoden ging es für "Promised Land" von ABC rüber zum Streamingdienst Hulu. Im März feierte die Produktion über eine in Kalifornien nach Aufstieg suchende Familie mit mittelamerikanischen Wurzeln das Ende der Auftaktstaffel. Doch dies markiert nun zugleich das Serienfinale, denn das grüne Licht für eine zweite Runde seitens ABC blieb aus.

Queens © ABC
"Queens": In den 1990ern der große Hit und dann irgendwann vergessen?! Das wollten vier Frauen mit einer Reunion ihrer Hip-Hop-Formation unbedingt ändern. Bei ABC lief das unter dem Titel "Queens" und zeigte in der ersten Staffel den Kampf um Rückgewinnung von Relevanz, Image und Fame. Doch damit ist schon wieder Schluss, denn die Musik-Serie erhält keine Fortsetzung.

"Shining Vale": In der Horror-Comedy bei Starz vereinten sich die Stars Courteney Cox, Greg Kinnear und Mira Sorvino in acht Folgen, um die Themen Ehe, junges Eltern werden und Erziehung in den Blick zu nehmen. Das Experiment wird fortgeführt, denn Starz hat eine zweite Staffel bestellt.

"SurrealEstate": Eine Wiederbelebung gibt es für die Syfy-Serie "SurrealEstate". Die kanadische Serie wurde letztes Jahr auf den Serienfriedhof geschickt, wurde für eine zweite Staffel jetzt aber nochmals ausgegraben. Das Comeback gibt es dann 2023.

John Krasinski Jack Ryan © Amazon
"Tom Clancy's Jack Ryan": Die nächste prägende Serienrolle nach "The Office" stellte für John Krasinski die Figur des versierten CIA-Agenten Jack Ryan bei Amazon dar - eine lose Adaption der Romane von Tom Clancy. "Deadline Hollywood" zu Folge sei der Mitproduzent der Serie allerdings nur einen Vertrag für vier Staffeln eingegangen, so dass ein Ende 2023 bevor stünde. Was man jedoch auch hört: angeblich befindet sich ein Spinoff mit Michael Peña als Ding Chavez in der Entwicklung.

"Upload": Nur eine Woche nachdem der Startschuss für die Sci-Fi Comedy bei Amazon fiel, gab es jetzt grünes Licht für eine zweite Staffel. Die Produktion stammt von "The Office" und "Parks and Recreation" Schöpfer Greg Daniels.

US-Quoten-Update

American Song Contest © NBC
Das Finale des "Eurovision Song Contests" dürfte europaweit am kommenden Samstag wieder für herausragende Quoten sorgen - das Interesse an der amerikanischen Adaption hielt sich hingegen in engen Grenzen. Auch zum Finale des "American Song Contest", der dort über acht Wochen gestreckt wurde, zogen die Reichweiten kaum noch an: Nur knapp über zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen am Montagabend bei NBC zu - das waren zwar 600.000 mehr als beim zwischenzeitlichen Tiefstwert, aber trotzdem 860.000 weniger als zum Staffel-Auftakt, der damit die erfolgreichste Ausgabe blieb. Das Zielgruppen-Rating belief sich auf nur 0,3 Prozent. Die Finalquoten waren um so enttäuschender, weil ABC diesmal nicht mal "American Idol" dagegen setzte, das in den Wochen zuvor in Sachen Musik-Wettbewerb mit großem Vorsprung die Nase vorn hatte.