© Helen Sloan/HBO
Bereits letzte Woche wurde ausgehend von einem Bericht des "Hollywood Reporter" spekuliert, ob HBO an einem Ableger von "Game of Thrones" mit Kit Harrington als Jon Snow (in Deutschland Jon Schnee) in der Hauptrolle arbeitet. Der Schöpfer der schriftlichen Vorlage ("Das Lied von Eis und Feuer") des "Game of Thrones"-Universums George R. R. Martin bestätigte nun, dass sich solch eine Serie in der Entwicklung befindet und nannte auf seinem persönlichen Blog auch zugleich den Arbeitstitel, der auf "Snow" hört. Gleichzeitig befindet sich die Serie wohl in einem fortgeschrittenerem Stadium als bislang angenommen, denn zumindest wird daran wohl genau so lange gearbeitet wie an anderen Projekten, wie "The Thousand Ships", "Sea Snkae" beziehungsweise "Nine Voyages" oder "The Hedge Knight". Wie schon Emilia Clarke gegenüber der BBC vor ein paar Tagen anklingen ließ, unterstrich auch Martin, dass Harrington es selbst war, der die Idee zur Serie hatte, diese voran trieb und auch sein eigenes Autorenteam zusammen gebracht hat. Aktuell befinden sich alle möglichen "GoT"-Ableger in der Drehbuchphase – ob es darüber hinaus gehen wird, ist aktuell noch nicht absehbar. Am 21. August wird in den USA zunächst einmal der Ableger "House of the Dragon" bei HBO Max mit einer parallelen Ausstrahlung bei Sky in Deutschland anlaufen.

Paramount+ © ViacomCBS
Bei Paramount+ wird an den Zahlen gedreht. Doch wem dabei Abrufzahlen in den Kopf schießen, irrt. Gemeint ist das geplante Prequel "1932" aus dem "Yellowstone"-Universum von Taylor Sheridan. Dieses wird einen bewussten Zahlendreher erhalten und lautet fortan nicht mehr "1932", sondern "1923". Damit einher geht natürlich auch eine zeitliche Verschiebung nach vorne in Richtung Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs. Konzentrieren wird man sich dort auf die nächsten zwei Generationen der Dutton-Familie, die mit einer historischen Dürre zu kämpfen hat. Gesetzeslosigkeit, Probleme mit Viehdiebstahl und die Nachwirkungen der Großen Depression rahmen das Prequel von "Yellowstone" und Follow-Up von "1883" zusätzlich. Premiere feiern wird die Serie, die eine von neun Produktion von Taylor Sheridan unter dem Dach Paramounts ist, im Dezember.

Apple TV+ © Apple
Ballsaison und Brautschau ist bei Netflix mit "Bridgerton" bekanntlich überdurchschnittlich erfolgreich. Und auch bei Apple TV+ will man es nun diesbezüglich wissen und reist mit einer nun bestellten, noch namenlosen Serie in die Ballsaison der 1870er Jahre – zeitlich also ein paar Jahrzehnte später als Shonda Rhimes' mit "Bridgerton". Konkret wird eine Gruppe unkonventioneller, reicher, amerikanischer junger Frauen nach London auf Ehemänner-Suche gehen und die steife Gesellschaft aufmischen. Kulturkampf hierbei nicht ausbleibend. Mit von der Partie der Adaption von Edith Whartons letzter und nicht vollendeter Schrift "The Buccaneers" sind die aus "The Assistant" bekannte Kristine Froseth und Alisha Boe, welche bei "Tote Mädchen lügen nicht" mit dabei war. Die Produktion läuft bereits in Schottland.

Netflix © Netflix
Netflix macht weiter in Immobilien. Zum einen wurde die Reality-Produktion "Selling Sunset" über Maklerinnen und Makler von Luxus-Immobilien und die dazu gehörige High Society in Los Angeles verlängert, zum anderen gibt es weitere Produktionen rund um das Thema Lebensraum. Doch zunächst zum bereits bestehenden Format "Selling Sunset": dieses bekommt eine sechste und siebte Staffel – das Spinoff "Selling the OC" über Verkäuferinnen und Verkäufer der Oppenheim Group in Orange County startet am 24. August. Mit dem nun bestellten "How To Build a Sex Room" ist durch den Titel eigentlich schon alles gesagt. Doch wer mehr Einordnung braucht: Paare mit Lust auf mehr Raum zum Ausleben ihrer sexuellen Fantasien wird Unterstützung geboten und an- oder umgebaut. Mit dem am 10. August startenden "Instant Dream Home" wird ein Haus innerhalb eines Tages komplett transformiert und verbessert und "Designing Miami" folgt dem Inneneinrichtungsehepaar Eilyn und Ray Jimenez und ihrer reichen Klientel. Im Herbst folgen dann noch "Buying Beverly Hills" und "Buy My House".

HBO Max © WarnerMedia
Schauspielerin Megan Stalter hat viel zu tun. Begutachtet werden kann sie aktuell in der zweiten Staffel der HBO-Comedy "Hacks", für die sie vielleicht auch auf der Nominierungsliste der Emmys landen könnte. Eine Gastrolle nahm sie im Reboot von "Queer As Folk" bei Peacock ein und im in den Startlöchern stehenden Indie-Film "Cora Bora" spielt sie ihre erste Hauptrolle als aus dem Gleichgewicht geratene Musikerin, die ihre Freundin zurückgewinnen möchte und dafür in ihre Heimat nach Portland zurück muss. Und dann wäre da noch der Film "Sometimes I Think About Dying" von Rachel Lambert, in dem sie ebenfalls zu sehen ist. Doch damit nicht genug, HBO Max und A24 entwickeln aktuell zusammen mit ihr eine Comedy, die an ihrem eigenen Leben ansetzt. So könnte sie dort die 20-jährige Beth Parker spielen, die christlichen Leitlinien folgt, aber lesbisch ist, wodurch in einem Vorort Ohios für sie ein Kampf zwischen Religion und sexueller Orientierung entsteht. Das Projekt hört auf den Namen "Chruch Girls".

Fernseher © flickr: Vigfús Þór Rafnsson
Die unendlich große SVoD-Euphorie ist nach dem kleinen Abo-Rückgang bei Netflix ja zuletzt fast schon ins Gegenteil umgeschlagen, plötzlich wird allerorten diskutiert, ob bezahlte Streaming-Dienste wirklich die Zukunft sein können. Dabei wird etwas zu schnell übersehen, dass das Segment weiterhin enormes Wachstum aufweist, auch wenn sich die Wachstumsraten im Vergleich zu den Vorjahren etwas abgeschwächt haben. 2022 soll der Umsatz im SVoD-Bereich einer aktuellen Studie von PwC zufolge in den USA voraussichtlich um 13 Prozent auf 25,3 Milliarden US-Dollar steigen, bis 2026 erwarten die Autoren der Studie ein durchschnittliches weiteres Wachstum von jährlich 8,5 Prozent auf dann 33,6 Milliarden US-Dollar - obwohl man hier schon einen der international am stärksten gesättigten Märkte hat. In anderen Ländern ist für die Streamer noch deutlich größeres Wachstumspotential vorhanden.

Verlängert oder abgesetzt

"Dark Winds": Der Neo-Noir-Westernthriller startete kürzlich bei AMC und AMC+ und schon gibt es grünes Licht für einen Fortgang um eine sechs Folgen umfassende zweite Staffel. In "Dark Winds" ermittelt das Polizistenduo Joe Leaphorn (Zahn McClarnon) und Jim Chee (Kiowa Gordon) aus dem indigenen Navajo-Stamm in den 1970er Jahren einen brachialen Doppelmord, der sie zur Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und Spiritualität zwingt.

"Killing It": Der aus "The Office" bekannte Craig Robinson wurde für Peacock zum Schlangenjäger. Nachdem sein Einsatz für seine Serienfigur Craig Foster als Security Guard nicht ausreichte, um anständig davon leben zu können, sah dieser eine Möglichkeit darin, gewalttätige Schlangen zu beseitigen. Der amerikanische Traum "Vom Security Guard zum Schlangen-Millionär" wird fortgesetzt. Bestellt wurde eine zweite Staffel.

Snowpiercer © TNT
"Snowpiercer": TNT zieht sich bekanntermaßen aus dem Geschäft mit selbst produzierten Serien zurück. Auch wenn dies einst die Heimat von beispielsweise "The Closer", "The Alienist", oder bald auch "Animal Kingdom" war. Da überrascht es wenig, dass nun auch "Snowpiercer" nicht weitergeht. Die dystopische, in einer Eisenbahn spielende Serie endet nach der vierten Staffel.

"When Calls the Heart": Die neunte Staffel erreichte mit der finalen Episode nochmals Bestwerte. Und auch die Staffel schnitt unter den Werbe basierten Kabel-Programmen mit am besten ab. Wenig überraschend, dass der Hallmark Channel die in Deutschland auch als "Janette Oke: Die Coal Valley Saga" nochmals verlängert und eine zehnte Staffel ausgibt. Dafür kommt eine neue Showrunnerin an Bord und zwar Lindsay Sturman ("Supergirl").

"Workin' Moms": Mutter sein, aber gleichzeitig auch schnell wieder Geld verdienen wollen, beziehungsweise müssen, kann zum Dilemma werden. In der Comedy "Workin' Moms" vom kanadischen CBC und Netflix geht es um eben dieses Spannungsfeld verschiedener Rollen, Erwartungen unter immer drohender Zeitnot. Eine weitere Staffel wird noch spendiert, doch nach der siebten Staffel endet die Hit-Serie von Catherine Reitman.

US-Quoten-Update

Americas Got Talent © NBC
"America's Got Talent" ist nach wie vor das erfolgreichste Sommerprogramm, das die US-Networks - die sich hier sonst überwiegend mit Wiederholungen über die Zeit retten - vorzuweisen haben. Doch ein Abwärtstrend ist auch hier unübersehbar: In dieser Woche schalteten noch sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die Talent-Show ein - das waren weniger als halb so viele wie vor fünf Jahren noch über die gesamte Staffel im Schnitt zugesehen haben. Noch viel dramatischer ist der Quotenverfall beim jüngeren Publikum: In der Zielgruppe 18-49 lag das Rating bei 0,7 Prozent. Vor fünf Jahren lag der Staffel-Schnitt noch bei 2,5 Prozent.