Wer ist hier der Boss? © ABC
Analog zu "Roseanne" und "Full House" sollte einem längst beendeten Sitcom-Klassiker neues Leben eingehaucht und eine Transformation ins Hier und Jetzt geschafft werden, weswegen bereits seit zwei Jahren an der Realisierung der Neuauflage von "Wer ist hier der Boss?" gearbeitet wird. Klar ist nun, wo die Reunion von Tony Danza und seiner Serientochter Alyssa Milano stattfinden wird: das zu Amazon gehörende Freevee wird die Heimat des von Sony produzierten Sequels, in dem Samantha (Milano) eine allein erziehende Mutter im Haus des Vaters (Danza) spielt. Dadurch entsteht zwar Nähe der beiden, aber auch Konfliktpotential. Mike Royce und Brigitte Muñoz-Liebowitz schreiben das Drehbuch. Einer anderen Neuauflage wurde unterdessen eine Absage erteil. Die Serienaufbereitung zum Baseball-Film "Feld der Träume" mit Kevin Costner aus dem Jahr 1989 wird trotz der ursprünglich direkten Serienbestellung nicht das Streaming-Licht erblicken – zumindest das von Peacock. Michael Schur ("The Office") sucht zusammen mit dem Produktionsstudio Universal TV nach einer alternativen Heimat.

True Detective © HBO
Der Untertitel war bereits bekannt, eine der Hauptdarstellerinnen ebenfalls, doch nun gab es erst das offizielle Go seitens HBO für eine vierte Staffel der Anthologie-Serie "True Detective". Wer es noch nicht weiß: Jodie Foster wird in "True Detective: Night Country" ihre erste feste Serien-Rolle ausfüllen (ausgenommen Rollen im Kindes- und Jugendalter). Klar ist nun auch, wer ihr zur Seite stehen wird: Boxerin, Schauspielerin und Motivationscoach Kali Reis. Zusammen werden sie das Mysterium sechs verschwundener Männer in Alaska zu lösen versuchen. Die Dunkelheit vor Ort korreliert dabei auch mit ihren seelischen Zuständen. Gedreht wird übrigens in Island. Beim Hallmark-Channel gibt es ein Comeback für Andie MacDowell, die auf dem Sender bereits in "Cedar Cove" eine Richterin spielte. Bestellt wurde nun "The Way Home" über drei Frauen einer Familie unterschiedlicher Generation. Eigentlich entfremdet, nähern sie sich durch einen Zufall an. Eine Rolle spielt dabei auch das Mittel der Zeitreise.

Freeform © Freeform
Der zu Disney gehörende Sender Freeform hat die neue Serie "The Watchful Eye" bestellt, die bislang unter dem Titel "The Nanny" von Julie Durk ("Grace and Frankie" entwickelt wurde. Mariel Molino übernimmt die Hauptrolle und spielt die junge Frau Elena Santos, die eine Stelle als Kindermädchen bei einem wohlhabenden Witwer in Manhattan und seinem kleinen Sohn antritt. Als sie einzieht, entdeckt sie schnell die Geheimnisse der anderen Bewohner, während sie versucht, ihre eigene komplizierte Vergangenheit zu verbergen. Auf den Streaming-Plattformen von Disney soll es unterdessen bald die sechsteilige Miniserie "Faraway Downs" zu sehen geben, deren Entstehung etwas kurios ist: Sie greift größtenteils auf Material zurück, das für Baz Luhrmans Film "Australia" aus dem Jahr 2008 gedreht wurde, will aber eine umfangreichere Geschichte mit einem anderen Ende und erneuertem Soundtrack bieten. In den USA läuft die Serie bei Hulu, international als Star Original - hierzulande also bei Disney+.

Mare of Easttown © ome Box Office, Inc. All rights reserved. / Sky
Kate Winslet könnte erneut gemeinsame Sache mit HBO machen. Nachdem sie bereits als Polizistin bei "Mare of Easttown" in sieben Folgen mit Verfehlungen ihrer Kleinstadt umgehen musste, befindet sich die Adaption des Bestsellers "Trust" von Hernan Diaz mit dem Erwerb der Rechte zwar noch am Anfang, allerdings wäre Winslet nicht nur als Darstellerin mit von der Partie, sondern auch als Produzentin. Darin versucht sich ein reicher Investor am Rückgewinn der Definitionsmacht über sein Leben und die Position seiner Frau mittels eines Buches, das er von einem Ghostwriter schreiben lassen möchte. Ein doppeltes Vergnügen könnte es auch für "Selma"-Schauspieler David Oyelwo bei Apple geben. Neben der kommenden Adaption des post-apokalyptischen "Wool" steht er auch für eine Dramedy bereit, die angeblich kurz vor der Bestellung steht. "Government Cheese" basiert auf dem gleichnamigen Kurzfilm von Paul Hunter und fokussiert den kürzlich aus dem Gefängnis entlassenen Hampton Chambers (Oyelowo) und wie er seine Familie zurückgewinnen will. Dazwischen funkt ihm jedoch seine kriminelle Energie – und ab und an auch göttliche Eingebung.

Netflix © Netflix
Nachdem Netflix derzeit Probleme bei der Neukundengewinnung hat, will man bekanntlich nun möglichst schnell zusätzlich ein teilweise werbefinanziertes und damit günstigeres Abo anbieten. Allerdings fehlt es Netflix bislang an jeglicher Expertise zur Werbevermarktung, daher wird man hier auf einen Partner setzen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet sind dabei zwei Partner in der engeren Auswahl: Zum Einen Google, die im Online-Werbebereich unübertroffen sind, zum Anderen NBC Universal aus dem klassischen Medienbereich. Man darf also gespannt sein, wo Netflix mehr Vorteile sieht - offizielle Aussagen gibt es bislang von keinem Beteiligten. Unterdessen läuft die Vermarktung des eigenen Inventars bei NBC Universal infolge der Upfronts offenbar prächtig.  Obwohl die linearen Reichweiten zerbröseln, hat man sich in den Verhandlungen in Folge der Upfronts offenbar schon Werbegelder von mehr als 7 Milliarden US-Dollar gesichert und damit den Rekord aus dem Vorjahr noch überboten. Am stärksten hat demnach die Pharma-Industrie ihre Investments erhöht, um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hilfreich war dabei vor allem auch der Streaming-Dienst Peacock, für den sich die Zusagen für Werbebuchungen auf rund eine Milliarde US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr glatt verdoppelten.

Bob Chapek © Disney
Disney-Boss Bob Chapek hat unruhige Monate hinter sich und brachte mit dem unentschlossenen Verhalten bezüglich des "Don't Say Gay"-Gesetzes quasi alle Seiten gleichermaßen gegen sich und den Disney-Konzern auf. Doch nachdem er den Konzern ohne wirtschaftlich allzu großen Schaden durch die Corona-Pandemie navigiert hat, gab's nun trotzdem eine langfristige Vertragsverlängerung: Sein noch bis Februar kommenden Jahres laufender Vertrag als Disney-Konzernchef wurde nun vorzeitig durch einen neuen Drei-Jahresvertrag, der bis Mitte 2025 läuft, ersetzt. "Disney wurde von der Pandemie hart getroffen, doch mit Bob an der Spitze haben unsere Unternehmen - von den Parks bis zum Streaming - nicht nur den Sturm überstanden, sondern sind auch gestärkt daraus hervorgegangen", sagte Susan Arnold, Vorsitzende des Verwaltungsrats. "In dieser wichtigen Zeit des Wachstums und des Wandels ist der Vorstand entschlossen, Disney auf dem erfolgreichen Weg zu halten, auf dem es sich heute befindet, und Bobs Führung ist der Schlüssel zum Erreichen dieses Ziels. Bob ist die richtige Führungspersönlichkeit zur richtigen Zeit für The Walt Disney Company, und der Aufsichtsrat hat volles Vertrauen in ihn und sein Führungsteam", heißt es weiter.

Verlängert oder abgesetzt

"Duncanville": Die Teenager-Geschichte über den recht gewöhnlichen 15-jährigen Duncan, der wilde Fantasien hat und die Lust auf erwachsene Freiheiten verspürt, endet. Die von Amy Poehler produzierte Animationsserie – bei der sie auch den Protagonisten Duncan spricht – wird nach drei Staffeln nicht mehr von Fox fortgeführt.

Magnum P.I. © TVNOW / © 2018 CBS Studios Inc. and Universal Television LLC. ALL RIGHTS RESERVED.
"Magnum P.I.": Fox schickte "Brooklyn Nine-Nine" nach fünf Staffeln in den Ruhestand. Doch die von Universal TV produzierte Comedy mit Andy Samberg wurde mit drei weiteren Staffeln von NBC gerettet. Ähnlich stellt sich dies nun mit der von Universal TV mitproduzierten Serie "Magnum P.I." dar, die überraschenderweise nach vier Staffeln von CBS beerdigt wurde. NBC breitet auch hier das Rettungstuch aus und lässt das Reboot mit Jay Hernandez in der Hautprolle weiter atmen. Bestellt wurden nun 20 Folgen, die dann in zwei Staffeln gesplittet werden.

"See": Zusätzlich zum Vorab-Trailer inklusive Premierendatum der bevor stehenden dritten Staffel der Jason-Momoa-Serie bei Apple, wurde die Information gereicht, dass es sich dabei um die letzte handeln wird. Die letzten Ausgaben von "See - Reich der Blinden" über eine durch einen gefährlichen Virus erblindete Gesellschaft in der Zukunft wird am 26. August mit der ersten von acht Folgen starten und dann in eine wöchentliche Ausstrahlung bei Apple TV+ übergehen.

"The Old Man": Laut Angaben des Senders FX lief die Premiere im Doppelpack von "The Old Man" mit Jeff Bridges überaus erfolgreich. So sei diese die meist gesehene Kabelserie seit Januar 2021 überhaupt und auch die Zahlen des Premierenwochenendes bei Hulu gelten als rekordverdächtig. Auf dieser Welle surfend gab es nun grünes Licht für eine Verlängerung um eine zweite Staffel über den ehemaligen CIA-Agenten, der sich vom Geheimdienst untertauchend los löste. Die Vergangenheit holt ihn jedoch ein - ein Profikiller ist hinter ihm her.

"Tom Swift": Das Spinoff von "Nancy Drew" ist schon wieder Geschichte. "Tom Swift" feierte am 31. Mai bei The CW Premiere, doch mit einem enttäuschten Blick auf das Zuschauerinteresse und einer vielleicht bald neuen Beteiligung durch die Nextstar Media Group endet die Reise nach nur einer Staffel. Vor rund einem Monat schickte der Sender bereits einige Produktionen ins Aus, darunter beispielsweise "Charmed", "Dynasty", oder "Batwoman".

"Woke": Sieben Jahre lang war Lamorne Morris als Winston Bishop in der Fox-Comedy "New Girl" zu sehen. Bei Hulu bekam er seit September 2020 noch mehr vom Scheinwerferlicht ab, denn dort verkörperte er den vom Cartoon-Künstler Keith Knight inspirierten Keef. Im April ging die zweite Staffel an den Start, doch nun ist klar, dass die Reise damit endet: Hulu setzt die Comedy nach zwei Staffeln ab.

US-Quoten-Update

Walker © The CW
In den letzten Tagen endeten bei The CW zwei Serien, die zu den quotenstärksten des Senders gehören und die somit auch nicht von der Absetzungswelle in diesem Jahr betroffen waren. Doch auch dort zeigt der Quotentrend der klassischen TV-Ausstrahlung in die falsche Richtung: Die zweite Staffel von "Walker", das mit "Walker: Independence" nun ja sogar noch ein Spin-Off beommt, sahen im Schnitt nur rund 900.000 Zuschauerinnen und Zuschauer am Premieren-Tag. Natürlich ist das nur ein Ausschnitt der Gesamt-Nutzung, dass dieser Wert um fast eine halbe Million im Vergleich zur vorherigen Staffel sank, ist trotzdem alarmierend. Das Zielgruppen-Rating war wie bei The CW üblich mit 0,1 Prozent ohnehin kaum messbar. Ganz so steil war der Absturz für "Superman and Lois" nicht, auch dort ging's von eine Reichweite von 990.000 Personen in Staffel 1 aber klar auf 820.000 in Staffel 2 zurück.