Criminal Minds © Sat.1
Die Zeit zwischen Einstellung und Neuauflage einer Serie wird immer kürzer: Erst Anfang 2020 endete "Criminal Minds" nach insgesamt 15 Staffeln, schon ein Jahr später dachte man über eine Neuauflage nach und nun ist sie tatsächlich in trockenen Tüchern: Für den Streamingdienst Paramount+ wird die einstige CBS-Krimiserie neu aufgelegt. Diesmal soll sich ein Fall über die kompletten zehn Folgen erstrecken - und natürlich ist es der schwerste Fall, den das Team an Profilern je bewältigen musste: Es geht um einen Unbekannten, der die Pandemie genutzt hat, um ein Netzwerk an Serienmördern aufzubauen, das nach Ende der Pandemie-Maßnahmen aktiv wird. Aus dem Original-Cast werden Joe Mantegna, A.J. Cook, Kirsten Vangsness, Aisha Tyler, Adam Rodriguez und Paget Brewster zurückkehren, auch Erica Messer, die als Showrunnerin und eine der Autorinnen fungiert, hat eine lange Historie bei "Criminal Minds".

Chad © TBS
Die Zusammenführung von Discovery und WarnerMedia sorgt weiter für ordentliche Fusionsschmerzen - insbesondere im bisherigen Warner-Reich, wo die neue Führung unter David Zaslav alles auf den Prüfstand stellt. Für den Comedy-Sender TBS bedeutet das, dass man den Ausstieg aus dem Fiktionalen verordnet hat - und das trifft nun sogar eine Serie, die schon fertig zur Ausstrahlung vorliegt. Die zweite Staffel von "Chad" - im vergangenen Jahr immerhin der erfolgreichste Neustart einer Comedy-Serie im Kabelfernsehen - wird anders als angekündigt nicht gezeigt. Getroffen wurde diese Entscheidung an dem Tag, an dem die erste der neuen Folgen wenige Stunden später schon laufen sollte. Ursprünglich war die Premiere schon für den April geplant und dann nochmal auf Juli verlegt worden. Man wolle nun proaktiv verschiedene Optionen prüfen, um die passende neue Heimat für die Serie zu finden, heißt es in einem Statement des Senders, der ansonsten Nasim Pedrad, die Creatorin und Hauptdarstellerin der Serie ist, für deren Arbeit. "Chad" ist nicht das einzige Opfer der Fusion, die zweite Staffel von "Kill the Orange Bear" wurde nur eine Woche vor dem Produktionsstart wieder einkassiert, die Realityserie "The Big D" wenige Wochen vor dem Premierentermin abgesagt. Und nicht nur TBS, auch TNT darf künftig keine fiktionalen Serien mehr zeigen, hier geht daher "Snowpiercer" zu Ende.

Apple TV+ © Apple
"Ich bin begeistert, dass ich eine solch inspirierende Geschichte über diesen legendären Mann und seine Kult-Marke erzählen kann", meint Steven Knight ("Peaky Blinders") zur Bestellung einer Serie über Autobauer Enzo Ferrari seitens Apple. Doch der Reihe nach: Oscar-Preisträger und Ferrari-Landsmann Paolo Sorrentino ("La Grande Bellezza" - Die große Schönheit") wird als Produzent zusammen mit dem italienischen Regisseur Stefano Sollima und Drehbuchautor Knight die Geschichten über den "Commendatore", seinen Rennstall und italienischen Unternehmergeist aufarbeiten. Dabei dient der Bestseller "Ferrari Rex" von Luca Dal Monte als Grundlage. Geplant ist also ein biografischer Ansatz. Passend dazu lautet der Titel für sich selbst stehend "Ferrari".

Freevee © Amazon
Der amerikanische Blick auf die Insel hat sich mal wieder gelohnt. Amazons Dienst Freevee hat sich die Comedy "Friday Night Dinner" für eine US-Adaption geschnappt, die dann mit dem Titel "Dinner with the Parents" zum Abruf stehen soll. Die Serie lief von 2011 bis 2020 in sechs Staffeln auf Channel 4 und begleitet die freitäglichen Abendessen einer durchschnittlichen, jüdischen Familie. Die Versuche einer Adaption sind bislang nicht wenige, doch in diesem Fall sind aller guten Dinge nicht drei, sondern vier - und hierbei wurde das grüne Licht für zehn Folgen direkt erteilt. Davon noch entfernt ist die Adaption des vierten Romans von Schriftsteller Jonathan Franzen "Freedom". Ändern will dies jedoch die Autorin von "The Affair" Melanie Marnich, die gerade etwas entwickelt. 

HBO Max © WarnerMedia
Serien, die auf Filmen basieren: alter Hut. Serien, die auf Literatur basieren: ein noch älterer Hut. Ergänzen ließen sich noch Comics oder Video- oder Brettspiele, so dass ein bunter Reigen an Inspirationsquellen vorhanden ist. Gemessen daran neu ist jedoch die Idee, einen Instagram-Account als Vorlage zu nehmen. So plant HBO Max bekanntermaßen seit Mai eine Serie zum Promi-Gossip-Account "DeuxMoi" bei sich ein und auch ein anderer Account, "My Therapist Says", soll nun als Grundlage dienen. Kenan Thompson und John Ryan Jr. werden mittels Artists for Artists eine TV-Serie entwickeln, die auf dem seit 2015 bestehenden und schon längst auf andere Themen übertragenen Account beruht ("My Bestie Says" oder "My Puppy Says"). Mit über 7 Millionen Followern fokussieren die Macher des Mutteraccounts Memes über mentale Gesundheit.

Verlängert oder abgesetzt

"Dr. Death": Die erste Staffel brachte einen namhaften Cast mit Joshua Jackson, Alec Baldwin und auch Christian Slater zusammen. Jackson schlüpfte darin in die Rolle des Neurochirurgen Dr. Christopher Duntsch, der 2017 aufgrund grober Behandlungsfehler zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Diese führten zum Tod oder Behinderung bei seinen Patientinnen und Patienten. Da die Geschichte bei Peacock auserzählt ist, wurde nun jedoch ein Kniff für den Fortgang gewählt: es wird als Anthologie weitergemacht. Die nun georderte zweite Staffel wird dann den Arzt Paolo Macciarini in den Blick nehmen, der den Spitznamen "Miracle Man" bekam. Dieser Chirug schmückte sich mit innovativen Operationstechniken, geriet dann durch die Verstrickung von Privatem und Beruflichem so sehr unter Druck, dass ihm jedes Mittel Recht war.

"Loot": Die Serie von und mit Maya Rudolph ("Brautalarm") feierte am 24. Juni bei Apple TV+ Premiere und wird wöchentlich zu insgesamt zehn Folgen vervollständigt. Als Molly Novak spielt Rudolph eine Superreiche, die von ihrem Ehemann betrogen wird, was für die Boulevard-Presse ein gefundenes Fressen ist. Von ihr unbemerkt gibt es eine Stiftung in ihrem Namen, die sie fortan pflegen möchte. Doch so einfach wie gedacht, ist dies auch wieder nicht - auch mit mehr oder weniger hilfreicher Unterstützung. Die Comedy erhält nun eine zweite Staffel.

Only Murders in the Building © Hulu
"Only Murders in the Building": Nachdem die Hulu-Serie vor wenigen Tagen mit 17 Emmy-Nominierungen bedacht wurde – unter anderem für die beste Comedy, sowie für die beste schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller Steve Martin und Martin Short – überrascht die Nachricht kaum, dass die Produktion weitergeht. Nicht mal zwei Wochen nach dem Start der zweiten Staffel gab es grünes Licht für eine dritte. 

"The Bear": Der aus "Shameless" bekannte Jeremy Allen White spielt in der FX-Serie den jungen Koch Carmen "Carmy" Berzatto, der nach dem frühen Tod des Bruders wieder in die Heimat zurückkehrt, um den Familien eigenen Sandwich-Laden zu führen. Rund einen Monat nach der Premiere der Auftaktstaffel gab es das "Go" für eine Fortgang um eine zweite.

"The Lake": Die erste eigenproduzierte und Drehbuch basierte Serie von Amazon aus Kanada bekommt eine zweite Staffel. Die Produktion der Comedy von und mit Julian Doucet hat bereits in Ontario begonnen, wo auch die Premierenstaffel gedreht wurde. 

US-Quoten-Update

Generation Gap © ABC
ABC setzt auch in diesem Sommer wieder stark auf die Non-Scripted-Schiene und hat in den letzten Tagen eine ganze Reihe an neuen Formaten an den Start gebracht. In "Generation Gap" etwa treten Großeltern und ihre Enkel gemeinsam an, um Fragen zu popkulturellen Themen der jeweils anderen Generation zu beantworten. Zum Auftakt lief das mit 3,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 0,5 Prozent recht gut und übertrumpfte noch das vorausgehende "Press Your Luck". Eine Art überdimensionales Jenga wird bei "The Final Straw" gespielt. Am Sonntag sahen rund drei Millionen Personen zu, das Zielgruppen-Rating lag bei soliden 0,4 Prozent. Und nach der "Bachelorette", die sich in etwa auf Vorjahresniveau zurückmeldete, lief am Montag nun "Claim to Fame", in der unbekannte Verwandte von Prominenten gemeinsam leben und Challenges meistern müssen, ohne dass herauskommt, zu welchem Promi sie gehören. Hier schalteten knapp zwei Millionen Leute ein, dass das Zielgruppen-Rating von der "Bachelorette" dabei in etwa halbiert wurde, war eher ernüchternd.