NBC © NBC
Angesichts weiterhin dramatisch sinkender Reichweiten im klassischen linearen Fernsehen könnte NBC womöglich ab der übernächsten Saison nur noch zwei statt drei Stunden in der Primetime landesweit bespielen. Die amerikanischen Networks besitzen die lokalen TV-Stationen meist nicht selbst, stattdessen werden sie von anderen Unternehmen betrieben. Sie sind als Network-Affiliates aber mit einem der Networks verbunden, sodass es zumindest in der Primetime ein landesweit einheitliches Programm gibt. Bei den ältesten Networks erstreckt sich diese seit Jahrzehnten auf drei Stunden zwischen 20 und 23 Uhr, Fox und The CW bespielen schon immer nur die Zeit zwischen 20 und 22 Uhr. Nun denkt man auch bei NBC darüber nach, die 22-Uhr-Stunde an die lokalen Sender zurückzugeben - die diese dann beispielsweise für lokale News nutzen könnten. NBC Universal müsste so sechs Stunden weniger Programm in der Woche für die lineare Ausstrahlung produzieren, was wiederum beispielsweise eine stärkere Konzentration etwa auf den Streamingdienst Peacock ermöglichen würde.

Jay Leno © Screenshot NBC
US-Medienberichten zufolge laufen die Diskussionen dazu schon seit einiger Zeit, zu einer endgültigen Entscheidung ist man aber noch nicht gekommen. Schon 2009 hatte NBC einmal versucht, die 22-Uhr-Stunde nicht mehr mit teurer Fiction, sondern mit der "Jay Leno Show" zu bespielen - war angesichts schwacher Quoten aber zurückgerudert. Nun sagt NBC in einem Statement gegenüber "Deadline": "Wir suchen immer nach Strategien, um sicherzustellen, dass unser Fernsehgeschäft so stark wie möglich bleibt. Als Unternehmen liegt unser Vorteil in unserer Fähigkeit, den Zuschauern die Inhalte, die sie lieben, über Rundfunk, Kabel und Streaming anzubieten." Das lässt zumindest die Möglichkeit offen, den Fokus ein Stück weiter weg vom Network-Geschäft zu verschieben.

The Walt Disney Company GmbH © The Walt Disney Company GmbH
Unter dem Schlagwort "Disney Prime" wurden Pläne von Walt Disney für ein deutlich umfangreicheres Mitgliedschafts-Modell als bislang angeboten bekannt. Dank Disney+, Hulu und Co. hat man inzwischen ja bereits viele Abonnentinnen und Abonnenten, mit einer darüber hinausgehenden Mitgliedschafts-Programm könnte man Disney-Fans aber beispielsweise auch Vergünstigungen in den konzerneigenen Freizeitparks oder bei den Kreuzfahrten und sonstigen Reisen des Konzerns bieten. Auch vergünstigtes oder exklusives Merchandising-Material und weitere Aktionen wären denkbar. Die Idee ist eine ähnliche wie bei "Amazon Prime", wenn auch mit anderen Vorteilen: Man will die Kundschaft für weitere Angebote des Konzerns über das Streaming hinaus gewinnen - wer bei Disney World Rabatt erhält, entscheidet sich nach diesem Kalkül vielleicht eher dafür und gegen die Universal Studios. Noch ist ein solches Angebot aber weder vom Preis noch den Vorteilen her spruchreif - dass darüber generell nachgedacht wird, bestätigte Disney aber.

Netflix © Netflix
Unterdessen gibt es auch Spekulationen darüber, wie teuer künftig das neue teil-werbefinanzierte Netflix-Abo wohl sein wird. Bloomberg berichtete nun, dass in den USA ein Preis zwischen 7 und 9 Dollar angepeilt wird. Zum Vergleich: Die monatlichen Kosten des Standard-Abos liegen bei 15,49 Dollar im Monat, das Einsteiger-Abo bei 9,99 Dollar - es ist also generell anzunehmen, dass man unter dem bisherigen Basis-Angebot bleiben will. Zum Vergleich: Disney verlangt für sein werbe-unterstütztes Disney+-Abo in den USA 7,99 Dollar im Monat. Früheren Berichten zufolge wird es bei Netflix einige Einschränkungen beim Werbemodell geben, unter anderem werden wohl keine Downloads und damit keine Offline-Nutzung möglich sein. Die maximale Werbebelegung soll wohl bei 4 Minuten pro Stunde liegen, wobei Kinderprogramm ausgenommen werden soll. Der Start ist noch für dieses Jahr geplant.

Paramount+ © ViacomCBS
Während man bei Warner Bros. Discovery erst Mitte kommenden Jahres HBO Max und Discovery+ zu einem Dienst vereinen will, ist man bei Paramount schon einen Schritt weiter: Dort wird Paramount+ und Showtime nun in einer gemeinsamen Streaming-App angeboten. Paramount+ inklusive Showtime ist dort zum Einführungspreis von 7,99 Dollar pro Monat mit Werbung und 12,99 Dollar werbefrei erhältlich, danach steigen die Preise auf 11,99 bzw. 14,99 Dollar. Zum Vergleich: Showtime alleine kostet 10,99 Dollar im Monat und bleibt auch einzeln abonnierbar, Paramount+ lag einzeln bei 4,99 Dollar im Monat mit und 9,99 Dollar im Monat ohne Werbung.

Will Smith schlägt Chris Rock © Screenshot ABC
Chris Rock steht für die Moderation der nächsten Oscar-Verleihung definitiv nicht zur Verfügung. Ausstehend war eine Einladung der Academy of Motion Picture Arts & Sciences (AMPAS), die er nun bei einem Stand-Up-Auftritt in Phoenix ausschlug. Der Comedian ging so weit, einen Vergleich zwischen der Einladung der AMPAS mit der ermordeten Nicole Brown Simpson zu ziehen. Die frühere Frau von O.J. Simpson und ihr Lebensgefährte wurden nach einem Restaurantbesuch auf brutale Art und Weise Browns Haus getötet. Sie würde man auch nicht bitten, in das Restaurant zurückzukehren. Rock, der bereits 2005 und 2016 durch die Gala führte, wurde im März auf der Bühne des Dolby Theatre in Los Angeles von Schauspieler und späterem Oscar-Gewinner Will Smith ("King Richard") auf der Bühne geohrfeigt. Die in der Geschichte der Verleihung einmalige Aktion hing mit Witzen Rocks über den kahlen Kopf von Smiths Ehefrau Jada Pinkett Smith zusammen.

Euphoria © HBO/Sky
Der Abschied eines Fan-Lieblings bei "Euphoria" steht bevor. Über Instagram hat die Schauspielerin Barbie Ferreira verkündet, dass sie zukünftig nicht mehr Teil der Erfolgsserie von HBO sein wird. Bislang noch unklar sind die wahren Gründe dafür. Entkräftet hat sie jedoch die Gerüchte, dass es mit der reduzierten Screentime in der zweiten Staffel zusammenhängt. Des Weiteren kursiert auch noch die Variante, dass es zu einem Zerwürfnis zwischen ihr und dem Macher des Teenie-Dramas, Sam Levinson, gekommen sei. Dies wiederum scheint jedoch auch mit der reduzierten Sichtbarkeit zu tun zu haben. Ferreira spielte in zwei Staffeln der Serie um Hauptdarstellerin Zendaya die für Body Diversity kämpfende Kat Hernandez.

Netflix © Netflix
Die Verantwortlichen der Emmy nominierten Mini-Serie "Inventing Anna" von Netflix haben einen Rechtsstreit an der Backe. Die Serie mit wahrem Story-Kern über Hochstaplerin Anna Sorokin, die sich in New York mit falscher Identität (Anna Delvey) in die bessere Gesellschaft log und dieser viel Geld aus der Tasche entlockte, porträtiert auch ihr damaliges Umfeld. So kommt die ehemalige Freundin Rachel Williams in der Geschichte vor, die damals beim Magazin "Vanity Fair" gearbeitet hat. Anna ließ diese bei einem Luxus-Trip nach Marokko auf einer offenen Rechnung von 62.000 US-Dollar sitzen. Williams macht Netflix nun den Vorwurf, sie falsch dargestellt zu haben und das auch noch mit Klarnamen. Im Gegensatz zu anderen in der Serie wurde ihr Name unverändert gelassen, so dass sie sich zahlreichen Anfeindungen online wie offline ausgesetzt sieht. Konkret heißt es in der Klage, dass Netflix sie zu unrecht als "gierige, hochnäsige, illoyale, unehrliche, feige und manipulative Person" dargestellt hätte.

House of the Dragon © Home Box Office
Kein Serienstart bei HBO/HBO Max war erfolgreicher als "House of the Dragon". Das Prequel zu "Game of Thrones" startete am Premierenabend zusammengenommen mit fast 10 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer in den USA. Die Mutterserie selbst kam zum Beginn übrigens auf 4,2 Millionen – steigerte sich zum Abschied aber natürlich auf eine Reichweite ganz anderer Dimension und brachte es mit der Premierenfolge der letzten Staffel auf 18 Millionen. Zwei Wochen nach dem beeindruckenden Start des Fantasy-Epos gibt es jedoch einen Abschied zu vermelden. Einer der kreativen Chefs und Mitschöpfer der Produktion steigt aus: Miguel Sapochnik wird ab der zweiten Staffel nicht mehr mit dabei sein. Der mit einem Regie-Emmy für "GoT" ausgezeichnete Showrunner sei nach drei Jahren zu erschöpft, um fortzufahren. Angeblich soll Alan Taylor ("Thor 2") an seine Stelle rücken und einen Großteil der Regie-Arbeit übernehmen.

Disney © Disney
Dana Walden, die vor drei Monaten zum Chairman von Disney General Entertainment aufgestiegen ist, macht Eric Schrier, bislang bei FX die Nummer zwei hinter John Landgraf, zum President of Disney Television Studios & Business Operations, Disney General Entertainment. Zu den Disney Television Studios gehören auch 20th Television, 20th Television Animation und ABC Signature. Craig Erwich ist unterdessen künftig für ABC Entertainment, Hulu & Disney Branded Television Streaming Originals verantwortlich, Shannon Ryan verantwortet das Marketing. Bryan Noon, der erst im November 2021 zu Disney gewechselt war, verlässt in diesem Zusammenhang das Unternehmen wieder.

Verlängert

"Harley Quinn": Nachdem die Sense bei "Batgirl" angesetzt und die Animationsserie "Batman: Caped Crusader" von J.J. Abrams, Matt Reeves und Bruce Timm im Entwicklungsprozess gestoppt wurde, hält HBO Max zumindest an der Animationsserie mit DC-Wurzeln "Harley Quinn" fest: bestellt wurde eine vierte Staffel. Einen Wechsel gibt es hinsichtlich des Showrunner-Postens. Von den Schöpfern Justin Halpern und Patrick Schmacker übernimmt Sarah Peters.

"Trying": Neben "Mythic Quest" und "For All Mankind" schafft es nun auch die Serie der BBC Studios "Trying" als dritte serielle Eigenproduktion in eine vierte Staffel. In der dritten Staffel wird das Paar Nikki (Esther Smith) und Jason (Rafe Spall) Eltern zweier Adoptivkids, was den Alltag und das Miteinander verändert.