House of the Dragon © Home Box Office
Die erste Staffel des "Game of Thrones"-Ablegers "House of the Dragon" läuft noch bis Sonntag kommender Woche, eine zweite Staffel hat HBO bereits bestellt. Auch danach wird die Geschichte aber nicht zu Ende erzählt sein. George R. R. Martin schrieb in dieser Woche in seinem Blog "Not a Blog", dass er mit vier Staffeln rechne. "Es wird vier volle Staffeln mit jeweils 10 Episoden brauchen, um dem Tanz der Drachen von Anfang bis Ende gerecht zu werden." Generell konstatiert er, dass Serienstaffeln immer kürzer würden. In seiner Kindheit hätte es noch 39 Episoden pro Staffel gegeben, später wurden es 22 im Network-Fernsehen, 13 im Kabelfernsehen, inzwischen sind es üblicherweise zehn - was Vor- und Nachteile mit sich bringt: "Hätte 'House of the Dragon' 13 Episoden pro Staffel gehabt, hätten wir vielleicht all die Dinge zeigen können, die wir durch Zeitsprünge überbrücken mussten... obwohl das das Risiko mit sich gebracht hätte, dass sich einige Zuschauer darüber beschwert hätten, dass die Serie zu 'langsam' sei, dass 'nichts passiert'", so Martin.

Trevor Noah © Paramount
Das Datum für den Abschied von Trevor Noah bei der "Daily Show" steht fest: Die letzte Ausgabe auf Comedy Central wird am 8. Dezember zu sehen sein, damit nimmt Noah noch die Midterm-Wahlen in den USA mit. Danach wird die Sendung in eine Winterpause gehen, soll sich ab dem 17. Januar dann aber wieder zurückmelden - wer dann als neuer Moderator durch die Sendung führt, ist bislang allerdings nicht bekannt. Im Gespräch sein dürften einige der "Korrespondenten" des Formats. Comedy Central spricht davon, das Format "neu erfinden" zu wollen. Noahs Late-Night-Kollege Stephen Colbert denkt bislang nicht ans Aufhören und veranstaltet im November in der Primetime einen zweistündigen Pickleball-Wettbewerb, den "Colbert-Cup". Die für den 17. November geplante Sendung trägt den Titel "Pickled" und dient auch dazu, Geld für den guten Zweck zu sammeln. "Pickleball" ist eine Art Mix aus Badminton, Tennis und Tischtennis und gilt aktuell als Trendsportart.

Netflix © Netflix
Fast genau drei Jahre ist es her, dass Kurt Sutter aufgrund von Beschwerden über sein Verhalten am Set bei der FX-Serie "Mayans MC" gefeuert wurde. Dabei handelt es sich um ein Spinoff zu Sutters' Biker-Serie "Sons of Anarchy", die einst einen Blick auf den gleichnamigen, fiktiven Motorradclub warf. Seit November 2021 befand sich bereits eine Serie Sutters' bei Netflix in der Entwicklung, die nun geordert wurde. Bestellt hat der Streamingdienst das zunächst zehn Folgen umfassende Western-Drama "The Abandons", welches in die Mitte des 19. Jahrhunderts reist. Korrupte und reiche Mächtige versuchen darin eine Gruppe von Außenseiterfamilien zu verdrängen. Die an den Rand gedrängten schließen sich jedoch zusammen und versuchen ihr Schicksal mit vereinten Kräften zu ändern. Dabei ist Gewalt eine Lösung.

Peacock © NBC Universal
Der Trend, alte Filmtitel aus dem Archiv zu holen, hält nach wie vor an. Auch wenn sich beide Serien-Projekte noch im Entwicklungsstadium befinden, lassen die Titel schon mal aufhorchen. Zum einen handelt es sich um das Martial-Arts-Franchise "Karate Tiger", das einst Jean-Claude Van Damme zu Ruhm verhalf und auch in mehreren Teilen weitererzählt wurde. Gearbeitet wird an "Operation: Kickboxer", was als ein Mix aus Martial-Arts und Spionageserie beschrieben wird. Zum anderen hat Peacock Interesse, den von der Kritik einst zerrissenen, an den Kinokassen jedoch erfolgreichen Film "Fear – Wenn Liebe Angst macht" seriell aufzubereiten. Der Psychothriller ließ 1996 die Wege von Mark Wahlberg und Reese Witherspoon auf der Leinwand kreuzen. Der deutsche Untertitel lässt bei Unkenntnis zudem schon erahnen, wo die Reise hingeht: aus zunächst großer Liebe wird durch krankhaftes Verhalten des Partners große Angst. Und Verfolgung.

Hulu.com © Hulu.com
Bei Hulu verbinden sich Filmemacher Taika Waititi ("Jojo Rabbit") und Schauspieler Jimmy O. Yang ("Crazy Rich Asians") im nun bestellten "Interior Chinatown". In zunächst zehn Episoden folgt man dem Charakter Yangs als Willis Wu, der einen Nebendarsteller-Job bei der Polizeiserie "Black & White" inne hat und gerne mehr vom Rampenlicht ab hätte. Allerdings wird er privat ungewollt Zeuge eines Verbrechens, so dass er aus dem eigentlich nicht erstrebenswerten Hintergrund plötzlich in den Vordergrund der kriminellen Szene von Chinatown rückt. Ein "Ja" erhielt zudem die Sitcom "Pretty Freakin Scary", die auf der gleichnamigen Buchserie basiert. Die 14-jährige Frankie führt darin ein recht unbeschwertes Leben, bis sie stirbt. Doch es gibt einen Weg zurück aus er Unterwelt: sie muss dafür nur die ihr zugeteilte Begleiter "Pretty" und "Scary" mitnehmen.

Warner Bros. Discovery © Warner Bros. Discovery
Drei Milliarden Dollar Einsparungen muss Warner Bros. Discovery nach der Zusammenführung der beiden Unternehmen realisieren, um den riesigen Schuldenberg abzubauen - und diese Ansage gab es noch bevor die Weltwirtschaft infolge von Inflation, Energiekrise und gestörter Lieferketten in die Krise stürzte. Nachdem HBO und HBO Max im August schon 14 Prozent der Stellen abgebaut hat, ist nun das Studio Warner Bros. Television an der Reihe. Hier fallen sogar 26 Prozent der Stellen weg: 82 Personen erhalten ihre Kündigung, 43 weitere offene Positionen werden nicht nachbesetzt. Einige strukturelle Änderungen gibt es im Non-Fiction-Bereich, der weiter von Mike Darnell geführt wird. So wird u.a. die Entwicklung über die beiden Töchter Warner Horizon Unscripted Television und Telepictures vereinheitlich. Brooke Karzen verlässt Warner Horizon, die Nachfolge treten Bridgette Theriault und Dan Sacks an.

Überdies wird die 2017 gegründete Tochter Stage13, die sich um Short-Form-Inhalte für den Digitalbereich kümmerte, komplett geschlossen. Ursprünglich ebenfalls eingestellt werden sollten die Warner Bros. Television Workshops für Regie sowie Autorinnen und Autoren, die es seit 40 Jahren gebeben hat und die vor allem auch dafür gelobt wurden, dass sie Diversity in diesen Bereichen förderten. Nach heftiger Kritik revidierte Warner die Entscheidung aber und kündigte sie an, diese im Bereich Diversity, Equity & Inclusion doch weiterzuführen. Weitere Kürzungen betreffen die Abteilung für Streaming-Marketing, hier sind aber bislang keine genauen Zahlen bekannt.

Verlängert oder abgesetzt

"Bunk'd": Es gibt einen Rekord zu vermelden: mit der Bestellung einer siebten Staffel von "Bunk'd" ist die Jugend-Sitcom die am längsten laufende Serie mit realem Personal beim Disney Channel. Die meisten anderen Produktionen für den Sender umfassen vier oder weniger Staffeln. "Zuhause bei Raven" wurde kürzlich allerdings auch um eine sechste Staffel verlängert.

"Krapopolis": Noch ist die Serie von "Rick and Morty"-Schöpfer Dan Harmon gar nicht gestartet und trotzdem gibt es grünes Licht für eine zweite Staffel. Fokussiert wird in der Animationscomedy eine Familie aus Menschen, Göttern aber auch Monstern im antiken Griechenland. Prämisse ist dabei, die erste Stadt der Welt zu sein, bei der man demokratisch miteinander lebt und sich nicht gegenseitig umbringt.

"The Hardy Boys": Die Adaption der beliebten Krimiromanserie für Jugendliche, "Hardy Boys", erblickte mit der ersten Staffel in Gänze am 4. Dezember 2020 das Licht der Hulu-Welt. Analog zu den Büchern erleben die beiden Hardy-Brüder Frank und Joe dort gemeinsam gefährliche und geheimnisvolle Abenteuer. Die Produktion für die dritte Staffel läuft bereits, doch diese wird dann auch das die Serie abschließende Kapitel sein.

"Quantum Leap": Die Neuauflage zum Original mit dem identischen Titel aus den 1990er Jahren (in Deutschland allerdings unter "Zurück in die Vergangenheit" bekannt) ist einer der geglückten Neustarts dieser TV-Season, vor allem in der Zielgruppe. 30 Jahre nach Ausstrahlung bei NBC ging die Reise am 19. September 2022 wieder bei NBC los und diese dauert zum Auftakt noch länger an, denn der Sender hat sechs weitere Episoden bestellt. Damit kommt die Premierenstaffel auf 18 Folgen.

US-Quoten-Update

Fire Country © CBS
Bei CBS legte am vergangenen Freitagabend "Fire Country" einen ziemlich gelungenen Einstand hin: 5,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die Premiere der neuen Serie über einen Sträfling, der in seine alte Heimatstadt als Teil eines Programms zur Waldbrand-Bekämpfung zurückkehrt. Die Serie passt sich damit gut ins ohnehin weiter starke Freitags-Lineup ein, dessen Aushängeschild "Blue Bloods" ist, das am späten Abend sogar mit 6,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern in die neue Staffel startete. "SWAT" kehrte auf den Sendeplatz um 20 Uhr zurück und erreichte dort 4,8 Millionen Menschen. Wie üblich sind die Reichweiten bei den Unter-50-Jährigen inzwischen aber eher trist: Die CBS-Serien erreichten allesamt ein 0,4-Prozent-Rating - und das darf heute schon als ziemlich ordentlich gelten.

Grey's Anatomy © ABC Studios
Bei ABC startete am Donnerstag vergangener Woche die neue Serie "Alaska Daily". Die gute Nachricht: Sie erreichte mit einer Gesamt-Reichweite von 3,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern nicht viel weniger Menschen als zuvor "Grey's Anatomy" - das allerdings erneut Federn gelassen hat. In der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen sah es für "Alaska Daily" mit einem Rating von 0,32 Prozent allerdings deutlich schlechter aus als für "Grey's Anatomy", das immerhin noch 0,55 Prozent erzielte. Erstaunlich: "Law & Order: SVU" ist inzwischen sogar bei den Jüngeren an "Grey's Anatomy" vorbeigezogen und kam auf minimal höhere 0,56 Prozent. Auch die Gesamt-Reichweite lag mit 4,16 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im direkten Vergleich höher, Marktführer war um diese Zeit aber CBS, wo "So help me Todd" 4,4 Millionen Leute erreichte.

The Winchesters © The CW
Auch The CW ist nun mit seinen Serien in den TV-Herbst gestartet. Den reichweitenstärksten Start legte dabei bislang "The Winchesters" hin. Der Ableger von "Supernatural" lockte am Dienstag 0,78 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Fernseher, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,12 Prozent. Einen Ableger bekam auch "Walker". Während "Walker" mit 0,76 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern startete, lag "Walker, Independence" mit 0,62 Millionen knapp dahinter. Das Zielgruppen-Rating war mit 0,05 Prozent CW-typisch kaum messbar. Die Montags-Serien "All American" (0,45 Millionen) und "All American: Homecoming" (0,35 Millionen) lagen in Sachen Gesamt-Reichweite noch dahinter, liefen aber bei den Jüngeren mit einem Rating von 0,13 bzw. 0,10 Prozent aber geringfügig besser.