Rund zwei Wochen dauerte der Zivilprozess in Manhattan gegen den einstigen Hollywoodstar und "House of Cards"-Protagonist Kevin Spacey. Ein Geschworenengericht aus sechs Frauen und sechs Männern kam nun zur Entscheidung, ihn von den von Schauspieler Anthony Rapp ("Star Trek: Discovery") geäußerten Vorwürfen der sexuellen Belästigung freizusprechen. Der Grund: der Schauspieler habe nicht nachweisen können, dass es 1986 seitens Spacey zu einem Kontakt an einem "sexuellen oder intimen Körperteil" kam. Damals war Spacey 26, das vermeintliche Opfer Rapp erst 14. Durch den Freispruch der Jury bleibt die Zahlung des Schadensersatz' in Höhe von 40 Millionen US-Dollar aus. Bereits 2020 stellte Rapp eine Strafanzeige gegen Spacey, der sich seit Beginn der #Metoo-Bewegung etlichen Missbrauchsvorwürfen ausgesetzt sieht. Allerdings verwarf der Richter diese, weswegen Rapp eine Zivilklage versuchte, die nun ebenfalls scheiterte. Konkret warf er Spacey vor, ihn bei einer Party vor 35 Jahren an den Hintern gegriffen und ihn auf ein Bett gehoben zu haben, um sich auf ihn zu legen. Spacey hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe zwar entschuldigt, damals aber betont, sich nicht daran erinnern zu können. Inzwischen sagt er, er sei von seinem Management dazu gedrängt worden. Es ist nicht der einzige Prozess gegen Spacey, auch in London muss er sich vor Gericht verantworten.

US-Networks © DWDL
Nachdem schon Anfang September die Meldung die Runde machte, dass man bei NBC derzeit darüber nachdenkt, nur noch zwei statt drei Stunden in der Primetime landesweit zu bespielen, verdichten sich die Anzeichen dafür nun weiter. Wie "Deadline" berichtet, bestätigte Valari Staab von NBCUniversal bei der NAB Show New York derartige Überlegungen. Die Stunde zwischen 22 und 23 Uhr würde dann an die lokalen Fernsehstationen zurückfallen, die diese beispielsweise mit News bespielen können. Hearst Television-Chef Jordan Wertleib, dessen Unternehmen viele ABC-Affiliate-Stationen betreibt, sagte auf die Frage, ob ABC und CBS diesem Beispiel folgen könnten. "Ich erwarte, dass sie das tun werden - und ich hoffe es". In einer Zeit stark sinkender linearer Reichweiten und wachsender Bedeutung der Streaming-Dienste würde die 22-Uhr-Stunde für landesweite Networks immer weniger Sinn ergeben. Fox und The CW haben ohnehin schon immer nur die Zeit zwischen 20 und 22 Uhr bespielt. Für die Networks würden die Programmkosten durch den Schritt sinken, die lokalen TV-Stationen, die teils auch den Networks gehören, teils aber unabhängig sind, hätten ihrerseits mehr Möglichkeiten der Monetarisierung, so das Kalkül.

Paramount © Paramount
Die Comic-Reihe "Geiger" von Image Comics basiert auf einer Prämisse, von der man noch vor dem Angriffskrieg in der Ukraine glaubte, sie sei eher unwahrscheinlich. Doch seitdem der russische Präsident mit der Atomwaffe als Möglichkeit zur Zielerreichung provoziert, ist die Auseinandersetzung aktueller denn je. Comic "Geiger" von Geoff Johns und Gary Frank setzt Jahre nach dem Ausbruch eines Atomkriegs an und skizziert einen verwüsteten Planeten, sowie den Versuch Weniger, im Chaos zu überleben. Paramount wiederum hat nun eine Serienadaption geordert, für die Johns und Justin Simien verantwortlich sind. Diese soll 2050 spielen und den radioaktiv verstrahlten Tariq Geiger fokussieren. Dieser versucht den Atomschutzbunker seiner Familie zu schützen.

Fox Entertainment © Fox Entertainment
Fox Entertainment hat sich "CSI"-Veteranin Carol Mendelsohn zusammen mit Julie Weitz geschnappt und einen mehrjährigen Deal vereinbart, wie Fox-Entertainment-Chef Michael Thorn im Rahmen der MIPCOM in Cannes verkündete. Dieser sieht vor, dass Mendelsohn und Weitz fiktionale Drama-Serien für das Network entwicklen und bei Bestellung dann zugleich den Showrunner-Posten übernehmen und als Produzentinnen fungieren. Mendelsohn übernahm diese Jobs bereits bei "CSI: Crime Scene Investigation" - bei den Spinoffs "CSI: Miami", "CSI: NY" und "CSI: Cyber" war sie Co-Schöpferin und ausführende Produzentin. Zugleich gehen bei bestellten Serien alle Rechte an Fox Entertainment über. Unter dem neuen Deal soll nun ein zweiter Anlauf für die Adaption des Buches "The Bomb Maker" unternommen werden. Diese versuchte Mendelsohn bereits 2017 für Fox, allerdings scheiterte das Vorhaben in den letzten Zügen.

Fire Country © CBS
Die drei erfolgreichsten Neustarts dieser TV-Season kommen bislang alle aus dem Hause CBS. "Fire Country" erreicht dabei im Schnitt am meisten Zuschauende, gefolgt von "East New York" und "So Help Me Todd". Die Bewertung der Rookies ist aufgrund der noch jungen Season zwar noch wenig stabil, aber dennoch ausreichend für den Sender, die jeweiligen Serien um weitere Folgen aufzustocken. Wie viele das im Einzelnen sind, hat CBS nicht kommuniziert, allerdings war von "vollen Staffeln" die Rede, was 15 oder 16 Episoden heißen kann. Oder gar eine Rückkehr zum alten Standard von 22 Ausgaben.

Verlängert oder abgesetzt

Grimsburg © Fox
"Grimsburg": Die Animationsserie mit Jon Hamm in der lediglich sprechenden Hauptrolle erhält noch vor ihrer Premiere den Zuspruch von Fox und wurde um eine zweite Staffel verlängert. Im Titel gebenden Städtchen Grimsburg haben die Bewohnerinnen und Bewohner je ein bis drei Geheimnisse, die sie mit sich herum tragen. Diese zu entschlüsseln ist Aufgabe des zurückgekehrten Detektivs Marvin Flute (Hamm). Analog zu "Mad Men" erlaubt die gezeichnete Figur, dass Hamm erneut ins Sakko schlüpfen und sich die Krawatte umbinden darf. Allerdings sieht sein animierter Charakter mit Bierbauch deutlich unsortierter aus.

"Heartbreak High": Die Geschichten an der fiktiven Hartley High können weitererzählt werden, denn Netflix hat eine zweite Staffel auf dem Bestellzettel notiert. Bei der Produktion handelt es sich um ein Reboot zur gleichnamigen, australischen Serie. Diese lief zwischen 1994 und 1996 auf Network Ten und zwischen 1997 und 1999 auf ABC Australia.

P-Valley © Lionsgate
"P-Valley": Im im Mississippi-Delta gelegenen Stripclub "Pynk", mischen sich Dreck und Glitzer, wobei die raue Atmosphäre trotzdem Raum für bunte Charaktere und Träume lässt. Die zweite, von Lionsgate produzierte Staffel bezog dabei aktuelle Realitäten ein und skizzierte den Kampf des Ladens während der Pandemie. Starz hat nun eine dritte Staffel geordert. "Mit ihren komplexen, dynamischen und wunderbar unperfekten Figuren ist die Serie ein Liebesbrief an die marginalisierten Bevölkerungsgruppen im amerikanischen Süden, die nur selten auf dem Bildschirm zu sehen sind", so Serienschöpferin Katori Hall.

"Ungewöhnlich normal": Im Original hört die auf dem israelischen Format "On the Spectrum" basierende Amazon-Serie von Jason Katims auf den Titel "As We See It". Darin versuchen die drei autistischen Mittzwanziger Harrison, Violet und Jack ihren Alltag in einer Wohngemeinschaft zusammen zu meistern und ihre Erfahrungen bei der Jobsuche und mit der Liebe zu teilen. Amazon verabschiedet sich jedoch schon nach einer Staffel von dem Trio und erklärte die Serie nach einer Staffel für beendet.

US-Quoten-Update

The Masked Singer © FOX
Fox hat gerade so seine Probleme mit der aktuellen Staffel von "The Masked Singer". In der vergangenen Woche gab es eine regenbedingte Verschiebung des Baseball-Spiels zwischen Philadelphia und Atlanta, was dazu führte, dass sich die Übertragung in die Primetime verschob. Fox nahm "The Masked Singer" daher kurzfristig aus dem Programm. Unglücklich allerdings: In Kanada, wo das Format bei CTV ebenfalls zu sehen ist, war die Episode, die wie üblich voraufgezeichnet war, zu sehen - für ein Format, das vom Mitraten des Publikums lebt, ist das mit Blick auf Social Media maximal unglücklich. In dieser Woche ging es bei Fox mit "The Masked Singer" dann weiter, allerdings war verhinderte in einigen lokalen Märkten wieder ein Sport-Überhang die Ausstrahlung. Beide Effekte zusammen führten nun zu einem deutlichen Rückgang der Quoten: 2,52 Millionen Personen sahen nur zu, über 1,6 Millionen weniger als noch zwei Wochen zuvor, in der Zielgruppe sank das Rating von 0,7 auf 0,4 Prozent. Nun muss man bei Fox hoffen, dass das nicht auch auf den weiteren Verlauf der Staffel negative Auswirkungen hat. Immerhin dürfte man sich damit beruhigen, dass man das Konzept in dieser Staffel dahingehend geändert hat, dass man Woche für Woche neue Masken ins Spiel bringt, was den Wiedereinstieg erleichtern soll.