Siegfried & Roy © IMAGO / teutopress
Das Leben des gebürtigen Rosenheimers Siegfried Fischbacher und des Niedersachsen Uwe Horn, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Roy, könnte bei Apple audiovisuell als Serie aufgelegt werden. Nachdem bereits im Januar dieses Jahres der Podcast "Wild Things: Siegfried & Roy" in acht Folgen das künstlerische Wirken und das tragische Ende der Magier beleuchtet hat, soll auf Basis des Podcasts und mit Hilfe der Autorenschaft und Produktionsbereitschaft einer der Produzenten von "Only Murders in the Building", John Hoffman, eine entsprechende Serie zu "Siegfried & Roy" entstehen. Die Leben der beiden kreuzten sich ursprünglich auf einem Passagierdampfer in Bremen, auf dem beide als Kellner tätig waren. Was dann folgte waren Auftritte als Künstler mit Tieren auf Schiffen und Nachtclubs mit einer anschließend festen Performance-Location im Mirage Hotel zwischen 1990 und 2003. Eine Wendung nahm die Geschichte vor fast 20 Jahren, als Roy vom weißen Tiger "Mantacore" angegriffen und schwer verletzt wurde, woraufhin sich beide aus dem öffentlichen Leben zurückzogen. In der Vergangenheit war übrigens schon einmal eine Serie über das Magier-Paar geplant - ein Herzensprojekt von UFA-Chef Nico Hofmann. Nachdem der WDR-Rundfunkrat dem Projekt jedoch überraschend eine Absage erteilt hatte, gab es Planungen, die Geschichte als Film umzusetzen.  

Showtime © Showtime
Beim Lesen des Songtitels "Stand by Your Man" dürfte wohl bei einem Großteil gewisser Generationen direkt der von einer Frauenstimme gesungene Refrain im Kopf auf ploppen. Tammy Wynette, die auch den Titel "First Lady of Country Music" trug, war eine der erfolgreichsten amerikanischen Country-Sängerinnen der 60er und 70er Jahre und formierte mit ihrem Mann Geroge Jones (He Stopped Loving Her Today") ein erfolgreiches Country-Music-Duo. Der musikalische, wie romantische Beziehungsweg wird nun in einer von Showtime bestellten Mini-Serie "George & Tammy" nachgezeichnet. Das Power-Paar führte eine dauerhafte, aber ebenso komplizierte Ehe, die eben nicht nur privat, sondern auch beruflich verwoben war. In die Hauptrollen schlüpfen Oscar-Preisträgerin Jessica Chastain ("The Eyes of Tammy Faye") und Michael Shannon ("Bullet Train"). Die Bestellung fungiert zugleich als erster Akt des neuen Showtime-Chefs Chris McCarthy, der auf den langjährigen Boss David Nevins folgte.

HBO Max © WarnerMedia
Der Merger von Warner Bros. und Discovery hat ein weiteres Opfer bei HBO Max gefunden. Nachdem der bereits in der Postproduktion liegende Film "Batgirl" doch noch gekickt wurde, geht es nun der eigentlich bereits bestellten Neuauflage der Highschool-Seifenoper "Degrassi" an den Kragen. Davon wurden im Januar eigentlich bereits zehn Folgen bestellt und es sollte nach "The Kids of Degrassi Street", "Degrassi Junior High", Degrassi High", "Degrassi: The Next Generation" und "Degrassi: Next Class" die sechste Interpretation des Franchise kanadischen Ursprungs werden. Ein Universum erweitert wird wohl hingegen bei Disney+. Dort soll sich neben "Agatha: Cove of Chaos" ein zweites Spinoff zu "WandaVision" von Jac Schaeffer in der Entwicklung befinden. Dieses hört aktuell auf den Titel "Vision Quest" und soll sich um einen Teil der Hauptfiguren des Originals, Android "Vision", drehen. Der aktuell verwendete Titel des Spinoffs hat eine analoge Entsprechung eines auf dem Charakter basierenden Handlungsbogens im Marvel Comic. Abzuwarten bleibt, wie nah der Ableger dann daran angelehnt ist. Klar ist hingegen, dass Paul Bettany dann wieder die Rolle von Vision einnehmen würde.

Brad Schwartz © Nexstar
Nexstar hat einen neuen Chef für das vor einigen Monaten übernommene Network The CW gefunden: Die Nachfolge von Mark Pedowitz, der The CW elfeinhalb Jahre geführt hatte, tritt Brad Schwartz an. Als ehemaliger Chef des kleinen Senders Pop TV war er dort maßgeblich an einer Serie beteiligt, die sich trotz begrenzter finanzieller Ressourcen nach und nach zu einem echten TV-Hit entwickelte: "Schitt's Creek". Auf ähnliche Erfolgsgeschichten hofft man nun auch bei The CW, wo die finanziellen Mittel angesichts der sehr überschaubaren Reichweiten ebenfalls stark begrenzt sind. Bislang diente The CW den beiden vorherigen Eigentümern Warner und CBS in erster Linie, um Serien eine Network-Plattform zu geben, die das Geld dann in der weiteren Verwertung anderweitig verdienen sollten. Dieses Modell geht nun natürlich nicht mehr auf, Schwarz obliegt es also, The CW aus sich heraus profitabel zu machen. Schon vor dessen Amtsantritt wurde bekannt, dass man bei The CW die Kosten pro Serienfolge auf etwa eine Million drücken will - deutlich weniger als bislang, als häufig zwischen 1,5 bis knapp unter zwei Millionen gezahlt wurden. Bei Produktionsfirmen muss man nun also genau rechnen, ob unter diesen Bedinungen eine Fortführung noch Sinn macht. Auch vor diesem Hintergrund ist zu sehen, dass die beiden neuen Serien "The Winchesters" und "Walker: Independence" zunächst keine Verlängerung auf eine volle Staffel erhielten, nach den ursprünglich bestellten 13 Episoden ist also erstmal Schluss. Eine Entscheidung über eine zweite Staffel ist damit nicht verbunden - doch im Hintergrund dürfte es eben harte Verhandlungen über die Preise geben. Dass es für "Stargirl" nicht weiter gehen wird, hat man diese Woche ebenfalls bekannt gegeben.

Warner Bros. Discovery © Warner Bros. Discovery
Mit Problemen hat auch Warner Bros. Discovery zu kämpfen. Der Umsatz fiel im dritten Quartal um elf Prozent knapp unter die 10-Milliarden-Dollar-Marke, der Netto-Verlust betrug gewaltige 2,8 Milliarden Dollar, worin Restrukturierungskosten durch die Zusammenführung der beiden Unternehmen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar enthalten sind. In der Folge erhöhte man nun noch die Einsparziele: Statt 3 solle nun sogar 3,5 Milliarden Dollar durch Synergien auf Kostenseite eingespart werden. David Zaslavs Statement klingt dann auch eher nach Durchhalte-Parole: "Wir haben zwar noch viel Arbeit vor uns und müssen noch einige schwierige Entscheidungen treffen, aber wir sind von den Möglichkeiten, die vor uns liegen, fest überzeugt." Eine dieser Entscheidungen ist, dass CNN nicht mehr länger in Filme oder Doku-Reihen wie die mit Anthony Bourdain oder Stanley Tucci investieren wird. 2023 wird es noch sechs Filme und sechs Serien geben, dauerhaft wolle man aber gar nicht mehr auf Inhalte, die man extern produzieren lässt, bauen. "Dies war eine sehr schwierige Entscheidung, die zum großen Teil auf den ständig steigenden Kosten für die Beauftragung von Premium-Inhalten Dritter beruht", so CNN-Boss Chris Licht. Formate wie die genannten dürfte man künftig eher noch bei Discovery+ bzw. dem Nachfolger sehen. Apropos: Die Zahl der Streaming-Abos erhöhte sich um 2,8 Millionen auf etwa 95 Millionen - kombiniert aus HBO, HBO Max und Discovery+. Daten für die Einzeldienste gibt man nicht mehr an, aus HBO Max und Discovery+ soll ja ohnehin ein gemeinsames Angebot werden, das nun auch bereits im Frühjahr 2023 statt wie bislang angekündigt im Sommer an den Start gehen soll.

Paramount+ © ViacomCBS
Paramount+ wächst schneller, hier kamen in den letzten drei Monaten 4,6 Millionen neue Abonnenteninnen und Abonnenten auf nun 46 Millionen zu. Hier setzt man für die Zukunft auf eine Zusammenführung mit Showtime (und damit einhergehend auch einen Stellenabbau) - und auf steigende Preise. Weil auch andere Anbieter Preise erhöhen würden, sehe man auch selbst Spielraum, um hier künftig mehr Geld zu verlangen, sagte Finanzchef Naveen Chopra. Mehr Einnahmen kämen gerade recht, denn der sich abkühlende Werbemarkt trifft auch Paramount. Der Umsatz lag im 3. Quartal mit 6,92 Milliarden Dollar zwar 5 Prozent über dem Vorjahr, aber gleichzeitig auch merklich unter den Prognosen. Die Werbeerlöse seien dabei um zwei Prozent geschrumpft.

Jimmy Kimmel © ABC
Erst im September verlängerte Jimmy Kimmel seinen Vertrag mit ABC für seine Late-Night "Jimmy Kimmel Live!" um weitere drei Jahre, womit er noch mehr zur absoluten Konstante im Nachtprogramm des Senders wird. Ein Ziel, welches er ausgegeben hat und dabei als Motor fungieren könnte hat mit dem ehemaligen Präsidenten zu tun: "Ich möchte auf Sendung sein, wenn Donald Trump ins Gefängnis geht". Das und noch viel mehr erklärte er in der letzten Ausgabe des Podcasts "Naked Lunch". Da wurde dann auch deutlich, dass  eine Trennung mit ABC schon mal in der Luft lag. Es ging in dem Gespräch nämlich vor allem auch um die seitens ABC' aufgeworfene Fragestellung, ob Kimmel zur Amtszeit Trumps in seiner Show Witze über das Staatsoberhaupt machen sollte, oder nicht. Der Hintergrund ist dabei, dass der Talker noch vor zehn Jahren die Nummer eins beim republikanisch orientierten Publikum war und die Positionierung gegen Trump den Verlust von Zuschauenden zur Folge haben könnte - was dann auch passierte. Für Kimmel war jedoch klar, dass er sich nicht von den ABC-Verantwortlichen stoppen lässt und Trump weiterhin "grillt". Für den Fall, dass es ihm untersagt worden wäre, hätte er einen Absprung gemacht, was er den Sender deutlich wissen ließ.

Verlängert oder abgesetzt

Becoming Elizabeth © Starz
"Becoming Elizabeth": Bei Starz widmete man sich Königin Elisabeth - allerdings nicht der Zweiten, sondern der Ersten. In "Becoming Elizabeth" wurde das frühe Leben der "Virgin Queen" betrachtet und wie sie als Tochter von Heinrich VIII. und Anne Boleyn als junges Waisenmädchen früh in ein Netz aus Macht und Verantwortung geriet. Der Kampf um die Krone und das Bewahren der Macht schloss sich an die jungen Jahre an. Doch nach nur einer Staffel wird die Krone bei Starz schon wieder an den Nagel gehängt.

"Dangerous Liaisons": Am 6. November fällt der Startschuss für die historische Serie "Dangerous Liaisons" bei Starz. Dabei wird in das dekadente Paris des 18. Jahrhunderts gereist, allerdings noch in die Zeit vor der Französischen Revolution, mit der die Abschaffung des feudal-absolutistischen Systems einher ging. Noch vor Ausstrahlungsbeginn wurde nun grünes Licht für eine zweite Staffel gegeben, die Prunk und Exzess zelebriert.

"Fate: The Winx Saga": In der Fantasy-Serie, die vor allem ein jüngeres Publikum ansprechen soll, treffen sich mehrere Feen auf dem Internat Alfea, um den Umgang mit ihren magischen Kräften zu lernen. Dabei bleibt Rivalität und die eine oder andere Liebelei nicht aus. Netflix beendet den Zauber nun jedoch, beziehungweise hat beschlossen, die Geschichte nach zwei Staffeln enden zu lassen.

"Sandman": Neil Gaiman ist Schöpfer der gleichnamigen Comic-Reihe, die in mehr als 70 Ausgaben vor allem in den 1990er Jahren veröffentlicht wurde. Im August 2022 ging die Verfilmung in Serienform unter Gaimans Leitung bei Netflix online und sorgte in wenigen Stunden weltweit für einen Platz in den Top Ten. Nachdem es Gerüchte von Gaiman selbst gab, die "wirklich teure" Serie über Morpheus, den Gott der Träume, vermutlich nicht fortzuführen, erfolgt nun die Kehrtwende: Netflix hat eine zweite Staffel mit Tom Sturridge in der Hauptrolle bestellt.

Stargirl © Jace Downs/CW
"Stargirl": Die Streichliste nach der Übernahme durch die Nexstar Media Group bei den Serien von The CW wird immer länger. Nachdem "The Flash", "Riverdale" oder auch "Nancy Drew" beerdigt wurden, steht nun auch das Ende von DCs "Stargirl" von Geoff Johns nach drei Staffeln bevor. "Stargirl" fokussiert Teenagerin Courtney (Brec Bassinger) und ihren Stiefvater Pat Dugan (Luke Wilson) und wie sie das Erbe der "Justice Society of America", DCs erster Superheldenvereinigung, als Anführerin bewahren möchte.

"Tuca & Bertie": In "Tuca & Bertie" treffen sich ein Tukanweibchen (Tuca) und eine Singdrossel (Bertie) und formieren ein freundschaftliches Duo. Die Animationsserie von Lisa Hanawalt ("BoJack Horseman") startete im Frühling 2019 auf Netflix, wurde dann jedoch nach nur einer Staffel eingestellt. Die schwarzhumorige Reise für die beiden sprechenden Tiere ging jedoch auf Adult Swim weiter und konnte dort nochmals zwei Staffeln erzielen. Doch gemäß eines Tweets der Schöpferin wiederholt sich die Geschichte und "Tuca & Bertie" wurde nun ein weiteres Mal eingestellt. Damit kommt "Tuca & Bertie" auf insgesamt drei Staffeln.

US-Quoten-Update

Fire Country © CBS
CBS hat in dieser Season bislang die sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den 14- bis 49-Jährigen meistgesehene neue Serie im Programm - aber auch das erste Absetzungs-Opfer der neuen Season. "East New York" ist unter den 18- bis 49-Jährigen der erfolgreichste Serien-Neuling mit einem durchschnittlichen Rating von 0,66 Prozent - was freilich vor allem auch zeigt, wie mickrig die Reichweiten beim jungen Publikum im Network-Fernsehen inzwischen generell sind. Die insgesamt meistgesehene neue Serie ist "Fire Country", das im starken Freitags-Block bislang im Schnitt 6,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte, "East New York" liegt auch in diesem Ranking nur hauchdünn dahinter. Die erste Absetzung traf "The Real Love Boat": Das Reality-Format, das zwischen "Survivor" und "The Amazing Race" lief, wurde angesichts von weniger als zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern bei CBS aus dem Programm genommen und wird nun nur noch bei Paramount+ zu Ende geführt.

FBI: Special Crime Unit © 2019 CBS Broadcasting
Marktführer nach den ersten Wochen ist alles in allem aber bei Jung und Alt trotzdem NBC - was vor allem an den weiterhin sehr starken NFL-Übertragungen am Sonntag liegt, die angesichts der ansonsten dahinschmelzenden Reichweiten immer stärker herausragen. Die meistgesehene Serie insgesamt ist in diesem Jahr bislang "FBI" vor "Chicago Fire", "NCIS" und "The Equalizer", dahinter folgt meistgesehene Comedyserie "Young Sheldon", der "Ghosts" aber dicht auf den Fersen ist. Am stärksten bei den 18- bis 49-Jährigen waren in dieser Saison im fiktionalen Bereich bislang "Chicago Fire", "Chicago P.D.", "Law & Order: SVU", "9-1-1" und "The Simpsons" - wobei letztere stets stark schwankende Quoten vorzuweisen haben, je nachdem ob Fox zuvor eine besonders reichweitenstarke Sportübertragung im Programm hatte oder nicht.