Amazon Prime Video © Amazon
"Wir haben eine der schnellsten und schwierigsten Firmenpleiten in der Geschichte von Corporate Amerika erlebt", so einer der Anwälte von FTX an Tag eins der Gerichtsanhörung in Delaware vor ein paar Tagen. In drei Jahren hatte FTX-Gründer Sam Bankman-Fried die drittgrößte Handelsplattform für Kryptowährung erschaffen mit weltweit mehr als 100 Tochterunternehmen. Am 11. November musste er jedoch Gläubigerschutz anmelden und nun läuft ein langwieriges Verfahren mit wenig Aussicht auf Kompensation für die Geschädigten, denn eine große Menge Assets sei weg, oder gestohlen. Dem jungen Gründer wird vorgeworfen, Gelder von Nutzerinnen und Nutzern in Milliardenhöhe entwendet zu haben. Das Thema rund um den Aufstieg und Fall von Bankman-Fried und FTX ruft natürlich auch Sender und Streamingdienste auf den Plan und so hatten bereits Apple und Vice Media Interesse an einer Aufarbeitung bekundet. Überholt werden diese nun aber von Prime Video, denn der Streamingdienst von Amazon hat nun bereits eine acht Folgen umfassende Mini-Serie geordert, hinter der Joe und Anthony Russo, sowie "Hunters"-Schöpfer David Weil stehen, die sich der Chronik der Firma annehmen wird.

Paramount+ © ViacomCBS
Kelsey Grammer hat mit der "People" gesprochen und dabei weitere Hintergründe zum Sequel von "Frasier" dargelegt. Die Neuauflage der Sitcom, die von 1993 bis 2004 als Spinoff zu "Cheers" bei NBC lief, wird bekanntermaßen bei Paramount+ eingebunden sein, allerdings wurde dafür noch immer kein offizieller Titel kommuniziert und auch beim Erscheinungsdatum hüllt man sich in Schweigen. Klar wurde aber nun, dass im Februar die Proben beginnen. Am neuen Konzept über den Psychiater und Radiomoderator Dr. Frasier Crane wurde mehr als sechs Jahre lang gearbeitet und ursprünglich sei der Plan gewesen, den gesamten Cast von "Frasier" zurückzuholen. Schauspieler David Hyde Pierce entschied sich relativ schnell, dass er nicht nochmals in die Rolle von Frasiers Bruder Niles schlüpfen möchte, so dass die Idee verworfen wurde. Außerdem starb vor vier Jahren dann auch noch Schauspieler John Mahoney, der Frasiers Vater Martin spielte. All das waren Faktoren, um Frasier im Reboot in einer neuen Stadt leben und neue Situationen erleben zu lassen, ohne - so der Wunsch Grammers - dabei die Vergangenheit der Serie zu vergessen.

ABC © ABC
Im Februar gab es eigentlich grünes Licht für eine Serie von David E. Kelley ("Big Little Lies") mit Neve Campbell ("Scream") in der Hauptrolle eines Crime-Dramas bei ABC. Nun gab es allerdings rotes Licht für "Avalon", nachdem der zum Disney-Konzern gehörende Sender die Pilot-Folge im Rohschnitt gesehen hat. Ein unerwarteter und ungewöhnlicher Schritt angesichts der Straight-to-Series-Bestellung. Amerikanischen Branchendiensten zu Folge hat sich A+E Networks bereits auf die Suche nach einem anderen Sender oder Streamingdienst gemacht. Die Serie erzählt über die vom Tourismus überlaufene Stadt Avalon auf Catalina Island und Detective Nicole Searcy (Campbell), die in ein Karriere veränderndes Mysterium hinein gezogen wird.

Todd und Julie Chrisley © IMAGO / Independent Photo Agency
Im Juni wurde das Reality-Duo Julie und Todd Chrisley schuldig gesprochen, diverse Steuerverbrechen und umfangreichen Bankbetrug in Höhe von mehr als 30 Millionen US-Dollar begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte festgestellt, dass die beiden vor ihrer Karriere bei der erfolgreichen USA Network Show "Chrisley Knows Best" und der mittlerweile bei E! beheimateten Spinoff-Show "Growing Up Chrisley" gefälschte Kontoauszüge, Prüf- und Finanzberichte bei Banken eingereicht haben, um sich Kredite in Millionenhöhe zu ergaunern. Das Geld wurde dann in Luxusautos, Designerkleidung, Immobilien und Reisen gesteckt. Durch Betrug erhaltene neue Kredite wurden außerdem dazu benutzt, um alte zurückzuzahlen. Das System zerbrach und Todd Chrisley meldete Konkurs an. Die Folge aus allem: die beiden Shows und die in der Pipeline stehende neue Sendung mit Todd Chrisley, "Love Limo" für E!, werden wenig überraschend gestrichen, weil Todd Chrisley jetzt zu einer Haftstrafe von 12 Jahren verurteilt wurde und Julie Chrisley für siben Jahre ins Gefängnis muss. Die bereits abgedrehten Folgen der zehnten Staffel von "Chrisley Knows Best" werden im nächsten Jahr noch ausgestrahlt - "Growing Up Chrisley" endet mit der vierten Staffel, die im Oktober zum Abschluss kam. Und dann wäre da noch eine andere US-amerikanische Betrügerin, über die in der Hulu-Serie "The Dropout" erzählt wurde - und Hauptdarstellerin Amanda Seyfried in diesem Jahr einen Emmy für ihre Hauptrolle verschaffte: die erneut schwangere Elizabeth Holmes bekam ihr Strafmaß und muss mehr als 11 Jahre einsitzen.

Elton John © Ben Gibson for Rocket Entertainment
Bei der letzten Performance von Elton John in den USA im Rahmen seiner Abschiedstour konnte man über Disney+ über einen Livestream mit dabei sein. Die Show "Elton John Live: Farewell From Dodger Stadium" bot über drei Stunden Entertainment, doch einige Zusehende vor den Bildschirmen wunderten sich über eine seltsame Einblendung. Bei den Songs "Levon" und "Candle in the Wind" sei an mehreren Stellen und teils bis zu einer Minute der Name Donald Trump in den SDH-Untertiteln aufgetaucht. Vor allem von TMZ vermutet wurde ein Hackerangriff von Trumpisten auf den Maus-Konzern. "Deadline Hollywood" wiederum berichtet nach einer Untersuchung seitens Disney von folgender Theorie: es soll sich wohl um einen technischen Fehler im Zusammenhang mit Autokorrektur gehandelt haben. Mit der Live-Untertitelung beauftragt war ein externer Anbieter und dort habe ein Tastendruck für ein Autofill gesorgt und der Name des ehemaligen Präsidenten sei aus Versehen erschienen.

FOX © FOX
Ein in London ansässiger Investor von Rupert Murdochs News Corp. und Fox Corp. hat sich Berichten zufolge gegen eine mögliche Wiedervereinigung der beiden Unternehmen ausgesprochen. Independent Partners ist neben der Murdoch-Familie einer der größten Anteilseigner mit Anteilen an Fox und News Corp. von mehr als sieben Prozent. Die Unternehmen hatten vor wenigen Wochen bestätigt, dass sie offiziell eine mögliche Fusion in Erwägung ziehen, bei der Vermögenswerte wie Fox News, das Fox-Sendernetzwerk, das "Wall Street Journal" und "Dow Jones" unter einem gemeinsamen Dach vereint werden. IFP erklärte nun, dass man glaub, durch eine Kombination nicht den vollen Wert beider Unternehmen realisieren zu können. Stattdessen empfahl IFP, dass eine Fusion nur in Koordination mit dem Verkauf bestimmter Beteiligungen von News Corp. erfolgen sollte. 

CNN © CNN
Im Februar dieses Jahres gab es einen Knall beim amerikanischen Nachrichtensender CNN: der mehrjährige Chef und Trump-Feind Jeff Zucker trat zurück und begründete dies mit einer nicht offen gelegten Beziehung zu einer Mitarbeiterin. Das Ganze kam im Rahmen einer Untersuchung über den CNN-Moderator Chris Cuomo ans Licht, von dem man sich im Dezember 2021 trennte. Ein langjähriger Gefährte und Vertrauter Zuckers, Michael Bass, wird zum Ende des Jahres den Sender nach neun Jahren nun ebenfalls verlassen. Nach dem Sturz Zuckers wurde Bass zusammen mit Amy Entelis und Ken Jautz in die Führungsriege berufen, wo er zum Ko-Programmchef wurde. Seit der Fusion von WarnerMedia und Discovery besteht der Kurs von CEO Chris Licht, das Nachrichten-Network neu zu organisieren und auszurichten, vor allem aber Kosten zu sparen und die sinkenden Einschaltquoten seit der Amtseinführung von Joe Biden aufzuhalten.+

Verlängert

"The White Lotus": Was Pandemie bedingt ursprünglich mit filmisch eingeschränkten Möglichkeiten und dem Vorhaben zur Singularität begann, scheint sich zumindest zum Mittelstrecken-Lauf zu entwickeln. Und das sehr erfolgreich. Zwanzig Nominierungen bekam "The White Lotus" bei den diesjährigen Emmys - gewinnen konnte sie zehn, darunter auch die Kategorie für die beste Mini- oder Anthologie-Serie. Lange vor der Verleihung war klar, dass es eine zweite Staffel geben wird, die aktuell bei HBO läuft und zum meist gesehenen Titel bei HBO Max zählt. Die Einmaligkeit wurde also aufgebrochen und das Projekt fortan mit dem Label "Anthologie" versehen, so dass mit Ausnahme zweier Rollen mit neuem Personal und nicht mehr auf Hawaii, sondern in Sizilien agiert wurde. Bestellt wurde nun eine dritte Staffel, wobei unklar ist, in welchem Ort das fiktive Luxusressort "The White Lotus" dieses Mal verortet sein wird.

US-Quoten-Update

Fußball-WM 2022 in Katar © FIFA
Das WM-Spiel zwischen den USA und Wales haben am Montag im Schnitt fast zwölf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer bei Fox und Telemundo gesehen. Alleine Fox verzeichnete über alle Sende- und Digitalplattformen hinweg im Schnitt 8,3 Millionen Fans, weitere 3,4 Millionen sahen die spanischsprachige Übertragung - ein durchaus beeindruckender Wert für die Amerikaner, bei denen Fußball sonst für gewöhnlich nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Tatsache, dass das Spiel an einem Montagmorgen stattfand, dürfte als gutes Omen gewertet werden, wenn die USA an diesem Freitag, dem Tag nach Thanksgiving, gegen England ranmüssen. Zufrieden kann man indes auch mit dem Auftaktspiel zwischen Katar und Ecuador sein, das im Schnitt von rund sieben Millionen Menschen bei Fox und Telemundo verfolgt wurde. Die spanischsprachige Übertragung auf Telemundo erreichte dabei sogar fast eine Million Zuschauerinnen und Zuschauer mehr als Fox.

Ghosts © CBS
Die Herbstpremieren von CBS beeindrucken mit fünf Episoden, die bereits mehr als zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Dabei hat es die Premiere der zweiten Staffel von "Ghosts" als einzige Comedy geschafft, diese Marke nach 35 Tagen zu überschreiten. Inklusive zeitversetzter Nutzung und VoD liegt die Staffel-Premiere somit bislang auf Platz sechs der Hitliste. Einen schönen Erfolg feiert zudem in diesen Tagen der Hallmark Channel, dem es mit "Thee Wise Men and a Baby" gelungen ist, den meistgesehenen Film des Jahres im Kabelfernsehen zu platzieren. Der Film, der am vergangenen Wochenende Premiere feierte, brachte es im Schnitt auf 3,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und lag unter anderem auch in den Frauen-Zielgruppen 18-34 und 25-54 vorne.