Peacock © NBC Universal
Peacock, der Streamingdienst von NBC Universal, ist in den USA nun auf mehr als 18 Millionen zahlende Abonnentinnen und Abonnenten gewachsen, wie CEO Jeff Shell jetzt sagte. Ende September waren es noch 15 Millionen gewesen. Es hat also binnen kurzer Zeit einen deutlichen Schub gegeben, was man unter anderem darauf zurückführt, dass mehr Sport lief und einige NBC-Formate von Hulu zu Peacock gewechselt sind. NBC ist derzeit noch an Hulu beteiligt, könnte seinen 33-prozentigen Anteil aber Ende 2023 an Disney verkaufen, das derzeit dort schon die Mehrheit besitzt und damit das Sagen hat. Apropos Abo-Zahlen: Einer Studie von Parks Associates zufolge soll Prime Video in den USA nun mehr Abos zählen als Netflix. Netflix liegt in den USA bei 73,4 Millionen - für Amazon liegen öffentlich keine detaillierten Zahlen vor. Parks Associtates geht übrigens auch davon aus, dass Hulu anders als im Vorjahr wieder vor Disney+ liegt, Showtime taucht erstmals gar nicht mehr in den Top 10 auf.

Showtime © Showtime
Showtime wird aber ja ohnehin in Paramount+ integriert werden. Paramount-Global-Boss Bob Bakish bekräftigte diese Pläne nun bei einem Panel in New York. "Es macht keinen Sinn, eine vollständig ausgebaute Streaming-Infrastruktur für Showtime und Paramount+ getrennt zu haben. Wir werden das also zusammenführen, und das bringt wirtschaftliche Vorteile mit sich." Die Marke Showtime bleibe aber weiterhin wichtig - und die Inhalte von Showtime würden im Rahmen von Paramount+ sogar noch an Bedeutung gewinnen. Generell will man sich dort mehr auf Franchises stützen, also beispielsweise mit Spin-Offs bekanntenr Marken arbeiten. Genauere Details wollte Bakish diesbezüglich aber noch nicht verraten.

HBO Max © WarnerMedia
Mitten in der Transformation stecken bekanntlich auch die Streamingdienste von Warner Bros. Discovery. Kommendes Jahr soll aus HBO Max und Discovery+ ein gemeinsames Angebot werden - und wenn man den Gerüchten glauben darf, dann widersteht der Konzern der fortschreitenden Verplussung der Namensgebung und könnte das neue Angebot kurz einfach "Max" nennen. Laut CNBC soll das zumindest der Favorit sein, wenn auch andere Namen noch im Rennen sind. Die Zusammenführung sorgt unterdessen ebenfalls dafür, dass bei HBO Max weiter allerhand Reality-Produktionen gecancelt werden - schließlich hat man für dieses Genre den großen Discovery-Katalog. Jüngst getroffen hat es nun Issa Raes "Sweet Life: Los Angeles" nach zwei Staffeln, "FBoy Island" nach zwei Staffeln und "Legendary" nach drei Staffeln. Aufgeräumt hat die neue Führung auch mit einer anderen Entscheidung des ehemaligen Warner-Managements: Neuerdings lässt sich HBO Max nämlich wieder bei den Prime-Video-Channels abonnieren. Unter Jason Kilar setzte man noch alles daran, HBO Max als Standalone-App unter die Leute zu bringen, um unabhängig zu sein. Das führte dann allerdings auch dazu, dass HBO Max für Monate nicht über FireTV zu empfangen war. Discovery+ war übrigens ohnehin schon bei Prime Video Channels, die Rückkehr ist angesichts der bevorstehenden Zusammenführung also nur folgerichtig.

Netflix © Netflix
Mark L. Smith fungierte beim historisch angelegten Western-Thriller "The Revenant – Die Rückkehrer" als Drehbuchautor. 2016 gab es übrigens drei Oscars für den Film, auch wenn der Autor in seinem Fach nicht nominiert war. Nun tut er sich mit Peter Berg (Regie) und Eric Newman (Produzent) zusammen, und hat bei Netflix die Mini-Serie "American Primeval" mit Taylor Kitsch in der Hauptrolle untergebracht, die wieder im Western-Umfeld angesiedelt ist. Beschrieben wird die Produktion als "eine rohe, abenteuerliche Erkundung der Geburt des amerikanischen Westens". Religions- und Kultur bedingte Zusammenstöße beim Kampf um die Kontrolle des Westens und der neuen Welt sind dabei elementar.

Nick Carter © IMAGO / ZUMA Wire
Nachdem "Backstreet Boy" Nick Carter bereits 2017 mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert wurde, haben nun vier Frauen eine Zivilklage gegen ihn eingereicht und beschuldigen ihn ebenfalls der Vergewaltigung. Darunter auch die heute 39-jährige Shannon Ruth, die sich auf einen Vorfall im Tourbus nach einem Konzert in Tacoma, Washington im Jahr 2001 bezieht. Die damals 17-Jährige habe für ein Autogramm angestanden und sei dann als Fan Carters Einladung in den Bus gefolgt. Dort habe sie ein "komisch schmeckendes Getränk" angeboten bekommen und sei danach gezwungen worden, den Sänger der Boyband oral befriedigen zu müssen. "Dann hat er sie auf ein Bett gestoßen und sie vergewaltigt", so der Anwalt der Klägerin. Carter wiederum bezeichnet die Vorwürfe der mutmaßlichen Vergewaltigungen als "vollkommen unwahr", Carters Anwalt sieht daran gar einen inszenierten "Pressegag". ABC zieht aus den Anschuldigungen nun direkte Konsequenzen: Der Weihnachtsmonat Dezember hielt eigentlich ein Special mit dem Titel "A Very Backstreet Holiday" bereit, welches auf den 14. datiert war. Performen sollte die Männertruppe dabei die Titel des im Oktober veröffentlichten Weihnachtsalbums. Doch dazu wird es nicht kommen - der Sender zeigt stattdessen Comedy-Wiederholungen.

Bill Cosby © IMAGO / ZUMA Wire
Erneuten rechtlichen Schwierigkeiten sieht sich auch Schauspieler Bill Cosby ausgesetzt, nachdem er 2021 aufgrund eines Verfahrensfehlers aus der Haft entlassen wurde. Durch das neue Gesetz "New York Survivors Act" im Bundesstaat New York wird die Verjährungsfrist bei Anschuldigungen sexualisierter Gewalt hinfällig. So haben fünf Frauen die Möglichkeit ergriffen, gerichtlich gegen den Komiker vorzugehen und haben am Montag Klage eingereicht. Diese richtet sich darüber hinaus auch gegen NBCUniversal Media, weil das Unternehmen in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren Bill Cosby in seinem übergriffigen Verhalten nicht aufgehalten hätte und damit fahrlässig gehandelt habe. So heißt es in der Klage, dass Cosby in einer Regelmäßigkeit "Frauen unter Drogen gesetzt (habe), damit er ohne ihre Zustimmung sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen kann". Zwei der fünf Frauen haben bei der "Cosby Show" mitgewirkt: es handelt sich um Lili Bernard, die behauptet, Drogen verabreicht bekommen zu haben und anschließend vergewaltigt worden zu sein. Als Drohung sprach Cosby aus, sie in Verruf in der Branche zu bringen, sollte sie sich wehren. Eden Tirl beschuldigt den Schauspieler, sie sexuell misshandelt zu haben als sie in seiner Garderobe zusammen Mittag aßen. Bereits 2017 wurde der 85-Jährige von mehr als 60 Frauen beschuldigt, sexuell übergriff gewesen zu sein.

Golden Globes © HFPA
Intransparenz, Bestechlichkeit, Sexismus, mangelnde Diversität: so lauteten unlängst Kritikpunkte an der Hollywood Foreign Press Association, kurz HFPA, die den TV- und Filmpreis "Golden Globes" verantwortet. In diesem Jahr fand die Verleihung daher unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Stars statt. Am 10. Januar 2023 werden die Preise jedoch wieder im Rahmen einer TV-Gala, die es bei NBC und Peacock zu sehen gibt, live verliehen. Klar ist nun auch, wer im Beverly Hilton Hotel durch den Abend führen wird: US-Comedian und Emmy-Preisträger Jarrod Carmichael ("The Carmichael Show").

Verlängert oder abgesetzt

"Lopez Vs. Lopez": Alt gegen neu, Vater gegen Tochter, oder um es mit dem Sendungstitel zu halten: "Lopez Vs. Lopez". In der Comedy zieht Vater George Lopez bei seiner Tochter Mayan Lopez ein, was zu multiplen Konflikten führt. Nachdem NBC bereits "Quantum Leap" mit weiteren Folgen der Auftaktstaffel ausgestattet hat, wird dies nun auch bei der Comedy passieren: neun zusätzliche Episoden wurden bestellt, so dass "Lopez Vs. Lopez" ebenfalls auf 22 Folgen kommt.

Monarch © Fox
"Monarch": Eigentlich war "Monarch" mit Susan Sarandon, Anna Friel und Beth Ditto bereits für Januar 2022 eingeplant, allerdings sorgte die Pandemie für eine Verschiebung in den Herbst. Entstehen sollte bei Fox eine generationsübergreifende Musik-Seifenoper, die große Bögen spannt und viele Seiten füllt. Allerdings wird sie eher zum One-Hit-Wonder, denn die Drama-Serie über die fiktive Countrymusik-Dynastie, "die Romans", wurde nach einer Staffel schon wieder beerdigt. 

"Moonhaven": Was ursprünglich in einer Doppelbestellung münden sollte, zerfällt zu Staub. Doch der Reihe nach: AMC wollte von "Moonhaven" angesichts einer nach eigenen Aussagen starken Performance zwei weitere Staffeln haben, entschied sich im Juli dann aber doch nur für die Bestellung einer sechs Folgen umfassenden zweiten Staffel. Nun gibt es eine 180-Grad-Drehung, die mit dem Weggang von CEO Christina Spade und den jüngst publik gewordenen Einsparungsplänen zusammenhängen. Demnach sollen 400 Million US-Dollar bei den Inhalten weggehen. Ein Opfer davon: "Moonhaven" – nach einer Staffel ist das Sci-Fi-Kapitel bei AMC+ auf dem Mond wieder beendet.

"Surface": Morgens aufzuwachen und zu wissen, was gestern, vorgestern und letzte Woche passiert ist, ist ein Segen. Was aber, wenn eine Kopfverletzung dazu führt, dass man sich an nichts mehr erinnern kann? Sophie aus Apples' "Surface" ist in dieser Lage und versuchte in der ersten Staffel in San Francisco auf Spurensuche zu gehen. Bestellt wurde nun eine zweite Staffel, für die sie dann in London unterwegs sein wird, um weitere Puzzleteile ihrer Vergangenheit aufzuspüren.

US-Reichweiten-Update

Showtime © Showtime
Bei Paramount kann man ziemlich zufrieden mit der Entscheidung sein, die Serie "George & Tammy" komplett übernommen zu haben. Die Serie über das Countrymusik-Paar Tammy Wynette und George Jones war eigentlich mal vom Kabelanbieter Spectrum als Eigenproduktion in Auftrag gegeben worden - der hat sich aus dem Geschäft mit Originals aber inzwischen zurückgezogen. Da eine Zweitverwertung bei Paramount+ ohnehin vorgesehen war und mit MTV Entertainment Studios auch noch eine Paramount-Tochter produziert, lag es also nahe, dass Paramount komplett einsteigt. Neue Heimat ist nun Showtime, wobei die erste Folge parallel auch bei Paramount Network und CMT gezeigt wurde. 3,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer wurden am Premieren-Tag gezählt. Die Macher bejubeln das als erfolgreichsten Serienneustart in der Geschichte von Showtime - verschweigen aber natürlich, dass die Folge auf drei Sendern gleichzeitig lief. Wie viele tatsächlich bei Showtime zugesehen haben und wieviele dann in den kommenden Wochen dran bleiben, wenn die Serie nur noch dort läuft, bleibt also erstmal abzuwarten.