Paramount © Paramount
CBS-Mutter Paramount hat als erster der großen Medienkonzerne angekündigt, im Mai kommenden Jahres keine traditionelle Upfront-Präsentation in New York mehr zu veranstalten. Innerhalb einer Woche hatten dort über Jahrzehnte alle Networks ihre Pläne und neuen Serien für die im Herbst beginnende neue Season vor Werbekunden vorgestellt. Ein Großteil der Werbedeals wurde dann tatsächlich schon in den Folgewochen weit vor Beginn der TV-Saison abgeschlossen. Schon zuletzt hatten sich die Upfront-Shows aber verändert, weil mit der rapide abnehmenden Bedeutung der linearen Ausstrahlung und der Tatsache, dass im Streaming das ganze Jahr über neue Formate gestartet werden, auch die klassische Season an Bedeutung verliert. Fox hatte letztes Jahr erstmals komplett darauf verzichtet, überhaupt ein Sendeschema für den Herbst vorzustellen. Während NBC angekündigt hat, seine klassische Upfront-Show in der Radio City Music Hall durchzuziehen, haben sich ABC-Mutter Disney, Fox und das nun unter neuen Eigentümern stehende The CW noch nicht geäußert. Bei Paramount will man schon den April über auf eine Art Agentur-Tour setzen.

Meghan & Harry © Netflix
Nachdem sich Prinz Harry und seine Frau Meghan bei Netflix in "Harry & Meghan" erst kürzlich in sechs Folgen ihrer Liebe und allen damit verbundenen Querelen gewidmet haben, steht für den 31. Dezember bereits eine weitere Produktion der beiden in den Startlöchern. Dabei soll es jedoch nicht um deren Verbindung gehen, sondern um die inspirierenden Lebensgeschichten von Führungspersönlichkeiten aus der ganzen Welt, kuratiert von den von der Krone Abgewandten. "Live to Lead" ist inspiriert vom Erbe Nelson Mandelas und wurde von der Nelson Mandela Foundation auch bereits beworben. Aufbereitet werden in sieben Folgen Interviews von Menschen wie beispielsweise der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg, der verstorbenen Richterin des US-Supreme-Courts Ruth Bader Ginsburg, oder auch der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern. Diese wiederum erfuhr von ihrer Integration in dieses Format erst durch den Trailer, denn sie hatte vor drei Jahren eigentlich nur mit der Mandela-Stiftung gesprochen, laut "Guardian" und "Daily Mail" ohne zu wissen, dass es letztlich so verwertet wird: "Ich war nicht an der Entscheidungsfindung darüber beteiligt, was als Nächstes passiert, und ich hatte keinen direkten Kontakt mit den Sussexes", so die Politikerin der zum Commonwealth gehörenden Insel im Südwestpazifik. Neuseelands Staatsoberhaupt ist nach wie vor die Krone in Persona Harrys Vater, Charles III.

Netflix © Netflix
Mit dem animierten Weihnachtsfilm "Klaus" vereinte Regisseur Sergio Pablos mit Jason Schwartzman, J.K. Simmons oder Rashida Jones berühmte Stimmen für Netflix in einem Film. Besonders war daran aber auch, dass es der erste eigenproduzierte Animationsfilm für den Anbieter mit den roten Buchstaben überhaupt war, was dem Streamingdienst sogar eine Nominierung bei den Oscars einbrachte. Eine weitere animierte Produktion Pablos namens "Ember" befand sich in der Realisierung, doch Netflix hat nun abgelehnt und zieht sich diesbezüglich zurück. Zuletzt wurden mehreren aufwändigen Animationsproduktionen eine Absage erteilt ("Wings of Fire", "Antiracist Baby", "With Kind Regards From Kindergarten"). Angeblich habe es im Falle von "Ember" nichts mit höheren Kosten zu tun, die im Gegensatz zu Filmen mit real agierenden Personen anfallen. Quellen zu Folge bedeutet der Stopp jedoch nicht zugleich das Ende von "Ember", denn nach einer neuen Heimat wird bereits gesucht.

Netflix © Netflix
Und nochmals Netflix: nachdem der Dienst mit einer Reihe von Online-Games bereits in den Videospielmarkt eingetreten ist, kann man in einem nächsten Vorhaben eine weitere Verbreiterung des ursprünglich auf eigenen Serien und Filmen basierenden Kerngeschäfts sehen: der Streamingdienst aus Los Gatos fügt seinem Portfolio Nike-Workouts hinzu. Passend zur Weihnachtszeit mit gern üppigem Essen und Neujahr mit der Entwicklung von Fitness-Vorsätzen, werden zwischendrin, genauer gesagt ab dem 30. Dezember, über 90 Nike Training Club Workouts mit unterschiedlichen Fitness-Leveln angeboten. Bislang hatten die Nutzerinnen und Nutzer der Nike Training Club App vor allem über mobile Geräte Zugriff auf die hochwertig produzierten Trainings. Das Interesse am Fitnessmarkt seitens Netflix ist dabei nicht neu. Bereits vor Monaten wurde über eine Übernahme von Peloton spekuliert.

Stinger © Amazon
"Die schwarze Pyramide", im Original "Stinger", von Robert R. McCammon aus dem Jahr 1988 bekommt eine Frischzellenkur und wird als Serie erzählt. Hinter dem Vorhaben für Peacock stehen James Wan ("Conjuring") und "Yellowstone"-Autor Ian McCulloch. Die noch namenlose und sich seit März in der Entwicklung befindende Horrorserie (ursprünglicher Titel "Teacup") handelt von einer Gruppe ungleicher Menschen auf einer Ranch, die sich wegen einer mysteriösen Bedrohung zusammenraufen müssen. Der Originaltext spielt in Inferno, Texas, und erstreckt sich über den Zeitraum von lediglich 24 Stunden: rassistische Spannungen, eine wirtschaftliche Schieflage und Gewalt durch Banden bringen die Gemeinschaft dort in die Nähe des Abgrundes.

Amazon Prime Video © Amazon
Ins Bücherregal - oder anders gesagt ins eigene Sortiment – greift Amazon und entwickelt eine Adaption zum Buch "The Deep" von Nick Cutter (gebürtig Craig Davidson), welches 2015 unter besagtem Pseudonym erschien. Zusammen mit Amazon Studios entwickeln Carlton Cuse ("Lost") und Henrik Bastin ("Bosch"), sowie Melissa Aouate die Thriller-Serie über die Tiefen des Meeres und ihre Mysterien. Genauer gesagt, handelt das Buch von einer Forschungsstation auf dem Grund des Pazifik: dort gibt es Neuentdeckungen, die Hoffnung liefern, aber auch Geheimnisse, die schlimme Folgen für die Menschheit haben könnten.

NBC © NBC
Nachdem NBC den Herbst über geprüft hatte, ob man die national einheitlich bespielte Primetime um eine Stunde kürzt und den Timeslot zwischen 22 und 23 Uhr an die lokalen Trägerstationen zurückgibt, scheint diese Option zumindest für die kommende Saison 2023/24 erstmal vom Tisch. Dies berichtet "Deadline" unter Berufung auf Gespräche zwischen Werbeagenturen und NBC. Das entscheidende Argument dürfte dabei auf den Namen Dick Wolf hören - denn während die Networks allgemein immer größere Probleme haben, mit ihrem linearen Programm noch Reichweite zu generieren und die Konzerne ihre Ressourcen daher gerne in Richtung Streaming umverteilen wollen, gelingt es NBC gleich mit zwei komplett von Dick Wolf verantworteten Abenden mit jeweils drei Serien aus dem "FBI"- und dem "Chicago"-Franchise, auch nach 22 Uhr noch starke Quoten zu erzielen. Solange das so bleibt, will man offenbar nicht auf die 22-Uhr-Stunde verzichten - wenngleich die Option weiterhin diskutiert wird. Würde NBC die Primetime-Stunde zurückgeben, dürften dort wohl lokale Nachrichtenprogramme zu sehen sein. Die Werbeeinnahmen würden dann bei den lokalen Stationen verbleiben.

Emmys 2022 © Television Academy
"Last Week Tonight with John Oliver" wird seinen schon sieben Jahre andauernden Siegeszug in der Emmy-Kategorie "Variety Talk Series", in die das Format bislang mit anderen klassischen Late-Night-Shows einsortiert war, nicht fortsetzen, weil es zu einer Neuaufteilung der Kategorien in diesem Bereich kommt. Statt in "Variety Talk Series" und "Variety Sketch Series" werden die Emmys künftig in den neuen Kategorien "Outstanding Talk Series" und "Scripted Variety Series" verliehen. Und weil "Last Week Tonight" weniger aus Talk-Elementen besteht, landet es künftig in der "Scripted Variety Series"-Kategorie, wo John Oliver unter anderem gegen "Saturday Night Live" antreten muss - das ebenfalls seit Jahren den Emmy abonniert hat. In der Kategorie "Outstanding Talk Series" treten künftig die klassischen Late-Night-Formate etwa mit Jimmy Kimmel, Jimmy Fallon oder Stephen Colbert gegen Formate wie "My Next Guest Needs No Introduction" mit David Letterman oder "The Problem with Jon Stewart" an. Es wird also durchaus spannend, wie dadurch die Karten neu gemischt werden. Zuletzt machte vor allem die Sketch-Kategorie keinen Sinn mehr, weil es nur noch zwei Nominierte gab - es war quasi zur reinen "Saturday Night Live"-Kategorie verkommen.

Abgesetzt

Blockbuster © Netflix
"Blockbuster": In der Netflix-Comedy kämpft Videotheken-Besitzer Timmy Yoon (Randall Park) um den Verbleib von physischen Trägermedien in den Regalen und den Erhalt seiner Filiale. One-Hit-Wonder oder Sammelbox? Ersteres ist der Fall, denn Netflix macht Schluss mit der Arbeitsplatzcomedy und damit auch mit den Offlinemedien VHS und DVD. Damit erreicht "Blockbuster" nur eine Staffel in der Filmographie.

US-Quoten-Update

1923 © Paramount
Am vergangenen Wochenende feierte das neueste Spin-Off aus dem "Yellowstone"-Franchise seine Premiere: "1923", das mit Helen Mirren und Harrison Ford sehr prominent besetzt ist, stellte bei Paramount+ einen neuen Rekord auf. Der bisherige Bestwert wurde dabei nach Unternehmensangaben um lockere 80 Prozent übertroffen. So wurden am Premieren-Wochenende bereits 7,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. Dabei sind die Abrufe über Paramount+ ebenso wie die lineare Premiere beim Paramount Network, zwei Wiederholungen und eine Ausstrahlung auf CMT eingerechnet. Eine Aufschlüsselung der einzelnen Wege nahm Paramount nicht vor, auch im klassischen Kabelfernsehen soll es aber die erfolgreichste Serienpremiere des Jahres gewesen sein. Damit setzt sich der enorme Siegeszug von "Yellowstone" und seiner Ableger weiter fort. Die fünfte Staffel der Mutterserie erreichte bei der Premiere jüngst sogar über zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

Fußball-WM 2022 in Katar © FIFA
Während die Reichweiten der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland weit hinter denen früherer Turniere zurückblieben, erreichte die WM in den USA neue Quotenrekorde - wobei das Interesse am Fußball dort natürlich trotzdem noch erheblich geringer ist als hierzulande. Doch das Finale mit Argentiniens Titelgewinn erreichte bei Fox rund 16,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und damit nochmal 1,4 Millionen mehr als das meistgsehene Spiel mit US-Beteiligung bei dieser WM. Obendrauf kommen nochmal rund neun Millionen Zuschauer, die die spanisch-sprachigen Übertragungen bei Telemundo oder Peacock verfolgt haben.