Alec Baldwin am Rust-Set © IMAGO / ZUMA Wire
Die Klage gegen Alec Baldwin wegen des tödlichen Schusses auf die Kamerafrau Halyna Hutchins beim Dreh für den Film "Rust" wird fallen gelassen - zumindest vorerst. Baldwin hatte den Schuss aus einer Requisitenwaffe abgefeuert und beteuert, dass er davon ausgehen konnte, dass sich darin - wie am Set vorgeschrieben - nur Platzpatronen befinden sollten. Warum sich trotzdem eine echte Kugel im Revolver befand, ist noch immer nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft erklärte, dass es sich hierbei aber nicht um einen Freispruch handle. Jedoch seien in Vorbereitung auf die für 3. Mai geplante Anhörung neue Fakten zutage getreten, die weitere Untersuchungen und neue forensische Analysen erfordern würden. Nach Abschluss dieser Untersuchungen könnte demnach - je nachdem was sie ergeben - erneut Anklage erhoben werden. Die Dreharbeiten für "Rust" sollen nun in Kürze übrigens wieder aufgenommen werden.

Michelle Yeoh in Star Trek: Discovery © CBS All Access
Schon 2019 gab es Berichte, dass Michelle Yeoh, die in der ersten Staffel von "Star Trek: Discovery" Imperatorin Philippa Georgiou gespielt hatte, ein eigenes Serien-Spinoff bekommen könnte. Nun kommt "Star Trek: Section 31" tatsächlich - allerdings nicht als Serie, sondern in Form eines Films. Zum Inhalt heißt es: "Imperatorin Philippa Georgiou schließt sich einer geheimen Abteilung der Sternenflotte an, die den Auftrag hat, die Vereinigte Föderation der Planeten zu schützen, und muss sich den Sünden ihrer Vergangenheit stellen." Die Produktion des Films soll im Lauf dieses Jahres starten. Yeoh wurde gerade erst mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in "Everything Everywhere All at Once" geehrt. Apropos Weltraum: Bei Paramount+ denkt man über eine Serien-Adaption der Star-Trek-Parodie "Galaxy Quest" nach. Anläufe gab es dafür schon mehrere, erstmals 2015 für Amazon. Damals war noch der Plan, das Original-Ensemble des Films von 1999 wieder zu vereinen, was sich durch den Tod von Alan Rickman aber erledigte.

Chuck Lorre, Charlie Sheen im Jahr 2009 © IMAGO / UPI Photo
Zu den überraschendsten Besetzungs-Entscheidungen der letzten Jahre gehört fraglos diese: Charlie Sheen übernimmt eine wiederkehrende Rolle in der neuen Comedyserie "How to be a Bookie" beim Streaming-Dienst Max. Überraschend ist das deswegen, weil sie von Chuck Lorre produziert wird - und die Zusammenarbeit zwischen Lorre und Sheen 2011 bei "Two and a half Men" mit einem großen Knall endete. Charlie Sheen, auch sonst nicht frei von Skandalen und Ausfällen, hatte den Bogen damals überspannt, als er über Stunden öffentlich über Chuck Lorre vom Leder gezogen hat, ihn unter anderem als "Scharlatan", "Stück Scheiße", "Made" und "dummen, kleinen Mann" bezeichnete, der seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Geld aus der Tasche ziehe. Doch die Zeit heilt offenbar alle Wunden - oder zumindest die Aussicht darauf, dass diese Personalie der neuen Serie viel Aufmerksamkeit bescheren wird. In der Serie spielt Sebastian Maniscalo einen altgedienten Buchmacher, der mit der bevorstehenden Legalisierung von Sportwetten, zunehmend instabilen Kunden, seiner Familie, seinen Kollegen und seinem Lebensstil zu kämpfen hat.

Baywatch © RTL Nitro
Nach fünf "Twilight"-Filmen, die zwischen 2008 und 2012 in die Kinos kamen, könnten die zugrunde liegenden Bücher von Stephanie Meyer nun nochmal in Serienform adaptiert werden. Noch befindet sich das Projekt bei Lionsgate aber in einem frühen Entwicklungsstadium und bislang hat noch kein Abnehmer angebissen. Ähnlich sieht es bei "Baywatch" aus - hier ist Fremantle gerade auf der Suche nach einem Abnehmer für eine Neuauflage der Serie, in der einst Pamela Anderson und David Hasselhoff in knapper roter Badekleidung zu sehen waren. 2017 hatte es bereits eine Neuauflage als Kinofilm gegeben - nach schlechten Kritiken wurden Pläne für eine neue TV-Serie aber erstmal ad acta gelegt. Bei AMC arbeitet man unterdessen schon an der nächsten Anne-Rice-Serie: Nach "Interview with the Vampire" und "Mayfair Witches", wird nun an einer dritten Serie gearbeitet, die sich um die Geheimorganisation Talamasca drehen soll. Auch hier ist man aber noch in der Entwicklungsphase.

Netflix © Netflix
"In einer scheinbar malerischen Residenz für Rentnerinnen und Rentner in der Wüste von New Mexiko muss sich eine Gruppe unwahrscheinlicher Heldinnen und Helden zusammentun, um eine außergewöhnliche Bedrohung zu stoppen, die ihnen das Einzige nimmt, was sie nicht haben: Zeit". So liest sich die Beschreibung über die neu bestellte Serie von Netflix, die von Jeffrey Addiss und Will Matthews ("Dark Crysal: Age of Resistance") stammt und von den Schöpfern von "Stranger Things", den Gebrüdern Duffer, in der Rolle der ausführenden Produzenten begleitet wird. Die auf den Namen "The Boroughs" getaufte, übernatürliche Geschichte wird in zunächst acht Folgen erzählt, wonach "der liebenswerte Haufen von Außenseitern" dieses Mal nicht wie in "Stranger Things" aus Kindern besteht, sondern einige Jahre älter ist. Bei WEtv nähert man sich der Mutter von Rapper Waka Flocka Flame und Managerin von Gucci Mane, Debra Antney. Bestellt wurde dort die fiktionale Serie "Bev is Boss" über die Karriere der Musik-Mogulin, bei der Antney jedoch auch als ausführende Produzentin fungiert.

WGA Writers Guild of America © DWDL
Noch steht gar nicht fest, ob es überhaupt einen Streik der US-Autorinnen und -Autoren geben wird (auch wenn die Mitglieder der WGA nun für einen Streik gestimmt haben), doch Auswirkungen hatte schon die Tatsache, dass er im Raum steht. Im ersten Quartal sind die Produktionen in Los Angeles im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent zurückgegangen, allein auf TV-Produktionen bezogen sogar um 35,8 Prozent, wie FilmLA berichtet. Ein Teil davon wird auf die Unsicherheit in Bezug auf einen Streik zurückgeführt, durch die Entscheidungen bei neuen Projekten in die Länge gezogen werden, bis mehr Klarheit herrscht. Daneben gibt es aber auch andere Faktoren wie die Tatsache, dass viele große Konzerne allgemein ihre Inhalte-Strategie überdenken und dass inzwischen häufig auf die Produktion von Pilotfolgen möglicher neuer Serien gänzlich verzichtet wird. Diese Produktionen fielen sonst häufig ins erste Quartal.

AMC+ © AMC Networks
Wie viele Leute sich bei Netflix inzwischen für ein teil-werbefinanziertes Abo entschieden haben, ist zwar nicht bekannt, dafür veröffentlichte der Streamer eine interessante andere Erkenntnis: Der Umsatz pro Kunde ist in diesem Modell trotz des niedrigeren Abo-Preises höher als bei den teureren werbefreien Tarifen - also wohl ein ziemlich gutes Geschäft. Kein Wunder also, dass auch weitere Anbieter in diesen Markt vordringen, darunter nun auch der Streaming-Dienst von AMC Networks. Noch in diesem Jahr soll es für AMC+ demnach einen teil-werbefinanzierten Tarif geben. "Wir werden Werbung auf eine Art und Weise platzieren, die nicht störend ist, sondern wirklich durchdacht", so die CCO Kim Kelleher. "Einige Filme werden keine Werbung haben. Manche Filme haben einen Mid-Roll, andere einen Pre-Roll." Es gebe keine Lösung, die einheitlich für jeden Inhalt passe, man werde also vorsichtig vorgehen. AMC+ kostet derzeit in der werbefreien Version 8,99 US-Dollar.

Verlängert oder abgesetzt

Dear Edward © Apple
"Dear Edward": Die Serie aus den Händen von Jason Katims, der bei der Serie für Apple TV+ als Autor, Showrunner und ausführender Produzent fungierte, endet nach nur einer Staffel. Die auf dem Roman von Ann Napolitano basierende Serie über einen 12-jährigen Jungen, der als einziger einen Flugzeugabsturz überlebt, wird damit nach nur zehn Folgen zum Abschluss gebracht.

"Perfect Match": Man nehme beliebte Reality-Shows von Netflix und lasse zehn Singles der Teilnehmenden in einer Villa unter Palmen nach ihrem Liebesglück, beziehungsweise ihrem "Perfect Match" suchen. Neben Verführung gibt es jedoch auch noch strategische Pläne, um Paare auseinander zu dividieren – oder sie zusammenzubringen. Die Kompatibilitätsproben gehen weiter, denn es wurde eine zweite Staffel geordert.

"Reasonable Doubt": Angebliches Vorbild für die Serie soll die Star-Anwältin Shawn Holley sein, die bereits Justin Bieber oder Mitglieder der Kardashians auf ihrer Liste hatte. In "Reasonable Doubt" von Hulu geht es um die brillante wie abgebrühte Anwältin Jax Stewart aus Los Angeles, die bis an die Grenzen geht, um zu Gunsten ihrer Klientinnen und Klienten handeln zu können. All das wird fortgeführt, denn Hulu hat einen Zweitling in den Warenkorb gelegt.

"Station 19": Mit einem Wechsel auf dem Posten der Showrunnerin kommt die Verlängerung der Feuerwehr-Serie "Station 19" (in Deutschland: "Seattle Firefighters - Die jungen Helden") daher. Bestellt wurde eine siebte Staffel von ABC, so dass das Erreichen der magischen Grenze von hundert Episoden mehr als wahrscheinlich erscheint. Die neue Staffel wird dann statt von Krista Vernoff (verantwortete auch "Grey's Anatomy") vom Duo aus Zoanne Clack und Peter Paige begleitet.

The Good Doctor © ABC
"The Good Doctor": Noch vor dem Finale der sechsten Staffel von "The Good Doctor" gab es grünes Licht für Dr. Shaun Murphy (gespielt von Freddie Highmore). So kann der Chirug mit dem Savant-Syndrom auch in einer siebten Staffel in der chirugischen Abteilung des renommierten San Jose St. Bonaventure Krankenhauses praktizieren.

"The Rookie": Vom Bauunternehmer zum Rookie beim LAPD. Das war vor fünf Staffeln die Prämisse der Polizei-Serie bei ABC. Nathan Fillion mimt seitdem als John Nolan einen der älteren Rookies in Los Angeles, wobei nicht nur Alters bedingte Konflikte auftreten. Aktuell läuft die fünfte Staffel, bestellt wurde nun jedoch eine sechste. Wie es mit dem Spinoff "The Rookie": Feds" weitergeht, ist hingegen noch ungewiss.

"Will Trent": Ramon Rodrigues versucht als Protagonist Will Trent seine Erfahrungen als Waisenkind in seinem späteren Job als Ermittler im Georgia Bureau of Investigation für sich zu nutzen. Er setzt viel daran, dass weitere Generationen nicht das erleben müssen, was ihm passiert ist. Dies hat bei ABC Erfolg, denn "Will Trent" geht weiter – bestellt wurde eine zweite Staffel.

US-Quoten-Update

Succession © 2022 Home Box Office, Inc
Die finale Staffel von "Succession" eilt derzeit von Rekord zu Rekord. Am vergangenen Sonntag hatten 2,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die vierte Folge der vierten Staffel am Premieren-Abend eingeschaltet, nochmal etwa 100.000 mehr als eine Woche zuvor. Auch wenn der Großteil der Nutzung inzwischen zeitversetzt stattfindet, sind die Zahlen des Premieren-Abend bereits ein guter Indikator für den Erfolg. Im Schlepptau von "Succession" gab es auch für die finale Staffel von "Barry" eine gute Premiere. Die erste Episode kam auf im Schnitt 0,71 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Für "Barry" war es der beste Wert seit dem Finale der zweiten Staffel. Allerdings blieben direkt im Anschluss bei Folge 2 der Finalstaffel nur 550.000 dran.

Nielsen © Nielsen
Nielsen hat zumindest für seine landesweiten Quotendaten nun wieder den Segen des Media Rating Councils bekommen, das überprüft, ob Unternehmen bei der Reichweitenmessung Standards einhalten. Im September hatte das MRC Nielsen die Akkreditierung entzogen, weil erhebliche Probleme offenbar geworden waren. Im Lauf der Corona-Pandemie war das Panel nicht ausreichend gepflegt worden, die TV-Sender hatten die Messungen als unzureichend kritisiert. Ganze eineinhalb Jahre fehlte Nielsen nun das Gütesiegel des MRC - eine Zeit, in der die TV-Sender verstärkt alternative Anbieter eingesetzt haben - ohne dass sich jedoch ein anderer industrieweiter Standard herausbilden würde. Für die lokalen TV-Quoten fehlt Nielsen die Akkreditierung des MRC hingegen weiterhin, ebenso wie für neue Messmethoden wie Nielsen One, das unterschiedlichste Ausspielwege vereinen soll.