Fire TV Channels © Amazon
FAST-Channels, also lineare Streamingsender, die sich durch Werbung finanzieren, befinden sich derzeit auf dem Vormarsch. Nun will auch Amazon verstärkt in diesem Markt mitmischen und hat in den USA den Start von Fire TV Channels angekündigt. Geplant sind nach Angaben des Unternehmens Kanäle für lokale und nationale Nachrichten, Sport, Reisen, Kochen und Musikvideos. Auch ältere Fernsehsendungen sollen dort ihren Platz finden. Die Rede ist von mehr als 400 Partnern, die Amazon für sein Projekt gewonnen hat, darunter ABC News, das Promi-Portal TLZ und die amerikanische Eishockey-Liga NHL. Geplant ist der Start der Fire TV Channels im Sommer. Ob das Angebot perspektivisch auch nach Deutschland kommen wird, ist noch nicht bekannt.

Conan © TBS
Wenn Conan O'Brien auf eines zurückschauen kann, dann auf eine sehr lange Late-Night-Karriere. Verglichen damit ist seine Rolle als Podcaster noch ziemlich jung. Doch so gesehen gibt es in beiden Bereichen etwas mehr oder weniger Neues: Zum Einen tut sich der Comedian mit Samsung TV Plus zusammen und startet seinen ersten FAST-Channel. Dieser hält neben der TBS-Show "Conan" weiteren klassischen Content aus Jahrzehnte langer Late-Night-Historie bereit. Zum Anderen wird er im Rahmen seines seit 2018 bestehenden Podcasts "Conan O'Brien Needs a Friend" zusammen mit Dana Carvey, Kevin Nealon und Robert Smigel eine vierteilige Miniserie über "Hans and Franz" auskoppeln. Dies startete einst als Sketch bei "Saturday Night Live" und sollte dann zu einem Musical-Film transformiert werden, was jedoch nie geschah. Teile des Film-Skripts und Anekdoten über den Nicht-Film werden in vier Folgen zu hören sein.

The Tonight Show starring Jimmy Fallon © NBC
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der "Tonight Show" mit Jimmy Fallon und von "Late Night" mit Seth Meyers können vorerst aufatmen. Der Grund: Die beiden Moderatoren haben gemeinsam mit NBC einen Plan erarbeitet, wonach die Belegschaft trotz des derzeitigen Ausfalls beider Shows weiter bezahlt werden. Einem "Deadline"-Bericht zufolge will NBC die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis Ende nächster Woche bezahlen, während Fallon und Meyers in der dritten Woche für ihre Crews aufkommen. NBC hatte die "Tonight Show" und "Late Night" nach dem Beginn des Autorenstreiks vorerst in eine Pause geschickt. Auch andere Late-Night-Shows, darunter "Jimmy Kimmel Live!" und "The Daily Show", können aktuell nicht senden. Von dem Streik sind auch viele andere Produktionen betroffen, darunter "Saturday Night Live" sowie diverse Serien.  

Dancing with the stars © ABC
Rolle rückwärts: "Dancing with the Stars" kehrt nach nur einer Staffel von Disney+ zu ABC zurück. Im letzten Jahr fiel die Entscheidung, dass die amerikanische Version von "Let's Dance" - wie "Let's Dance" auch letztlich alles eine Adaption zu "Strictly Come Dancing" - die erste Live-Show auf dem Streamingdienst sein sollte. Zugleich war sie sogar die erste Live-Reality-Show auf einem Streamingdienst in den USA überhaupt. Bestellt wurden damals direkt zwei Staffeln, doch nun folgt der vorzeitige Umzug zu ABC. Geplant ist offenbar, die Tanzshow parallel bei ABC und Disney+ zu zeigen. Warum genau der Schritt erfolgt, ist unklar, doch offensichtlich besitzt das lineare Fernsehen mehr Kraft als so mancher Verantwortliche im Vorfeld glaubte. Zuschauerzahlen hat Disney seit dem Wechsel der Show nicht veröffentlicht, was allgemein als schlechtes Zeichen gewertet wird. Nicht ausgeschlossen, dass auch der neue alte Disney-Boss Bob Iger in dieser Sache ein Wörtchen mitsprach. "Die Rückkehr von 'Dancing with the Stars' zu ABC bietet uns die einmalige Gelegenheit, das breite Spektrum von Disney Entertainment zu nutzen und die Zuschauer auf allen unseren Plattformen zu erreichen", so Craig Erwich, President der Disney Television Group. "Wo auch immer die Zuschauer zuschauen wollen, wir haben ein Zuhause für sie, um ihr Lieblingspaar im Ballsaal anzufeuern." Man kann das auch als Eingeständnis einer Fehlentscheidung werten.

Yellowstone © Paramount Network
Einen kompletten Rückzug soll es laut "Entertainment Tonight" von Kevin Costner bei "Yellowstone" nach der fünften Staffel geben. Neben der News über seine Scheidung nach 18 Jahren könnte wohl auch die Bande mit Taylor Sheridan final zerbrechen, auch wenn der Abgang noch nicht offiziell bestätigt wurde. Erst kürzlich wurden Unstimmigkeiten über den Drehplan Costners laut und ein Fernbleiben beim PaleyFest in Los Angeles von Costner, Sheridan und dem weiteren Ensemble tragen nicht unbedingt zu positiven Zeichen bei.

Netflix © Netflix
Der erste Teil der "Monster"-Anthologie von Ryan Murphy über den Serienmörder Jeffrey Dahmer zählt hinter der vierten Staffel von "Stranger Things" zur zweitbeliebtesten Netflix-Serie im Bereich englischsprachiger Produktionen. Nun ist klar, worum sich die Nachfolgestaffel drehen wird. Fokussiert werden die Brüder Erik und Lyle Menendez, die 1989 ihre Eltern erschossen haben. Jedoch wurden die beiden erst sieben Jahre später für schuldig befunden, diese aus Habgier getötet zu haben. Seitdem sitzen sie lebenslang hinter Gittern. Da die Nation bei der ersten Gerichtsverhandlung via Court TV live dabei sein konnte, wird im Fall um die Menendez-Brüder auch ein Ausgangspunkt für True Crime gesehen (auch wenn im weiteren Fortgang aufgrund des übersteigerten Interesses weitere Kameraufnahmen untersagt wurden).

Netflix © Netflix
Netflix reist in die 1990er Jahre zurück und widmet sich der persönlichen Geschichte "The Pink Marine" von Greg Cope White, auf der das nun bestellte "The Corps" (Arbeitstitel) basiert. Die Dramedy erzählt über den homosexuellen Highschool-Schüler Cameron, der zusammen mit seinem besten Freund Ray zur Marine geht. Allerdings ist dies kein ungefährlicher Schritt, weil ein Outing beim Militär hieße, dass das Leben zur Hölle auf Erden werden, oder man gar im Gefängnis landen könnte. Klar ist auch schon, wer die Rolle des Cameron bekleidet: Miles Heizer übernimmt die Hauptrolle und Vera Farmiga spielt seine Serienmutter. Verantwortet wird die Serie von Andy Parker und Norman Lear.

Trevor Noah © Paramount
Im letzten Jahr endete "Mock the Week" nach über 17 Jahren und mehr als 20 Staffeln bei BBC Two. Die Produktionsfirma Angst Prodcutions der Comedy-Show, die eine Panel-Show mit Stand-up-Parts war, gab damals jedoch auch hoffnungsfroh bekannt, es sei nicht ausgeschlossen, dass die Show irgendwann nochmals irgendwo auftauchen könnte. Und nun ist es so weit: der für das Original verantwortliche Dan Patterson tut sich mit Trevor Noah zusammen und bringt die Show als US-Adpation zurück. Zu sehen sein wird die wöchentliche, satirische Aufarbeitung von Politik, Popkultur und weltweiten Events auf Amazon Freevee. Des Weiteren bestellt wurde "The GOAT". Darin tut es Amazon Freevee dem "Kampf der Realitystars" gleich und sucht unter Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus bestehenden Realitysendungen den "GOAT", also den "greatest of all time" im Reality. 14 Realitysternchen treten im Wettstreit körperlicher wie geistiger Natur an und kämpfen um den "GOAT"-Titel – und natürlich um eine Siegprämie. Hinter der von Daniel Tosh gehosteten Produktion stehen die Produzenten vom "Bachelor" und "Fboy Island".

Vice Media © Vice Media
Wie die "New York Times" berichtet, steht die Vice Media Group vor der Insolvenz. Dies kommt angesichts der letzten Entwicklungen wenig überraschend. Zunächst verließ CEO Nancy Dubuc Ende Februar nach fünf Jahren das Online-Medienunternehmen und auch der für die News & Entertainment verantwortliche Jesse Angelo ging um seine eigene Produktionsfirma zu gründen. In der vergangenen Woche kam es zu einer großen Entlassungsrunde des Online- und Fernsehablegers von Vice, sowie einer Umstrukturierung der Nachrichtenabteilung, wobei die wichtigste Sendung "Vice News Tonight" eingestellt wurde. Die wirtschaftlich angespannte Lage führt nicht gerade zu großem Engagement seitens der Werbekunden, weswegen die Suche nach neuen Investoren nicht von Erfolg gekrönt war.

Verlängert oder abgesetzt

9-1-1 © FOX
"9-1-1": Fox trennt sich von seiner bei den 18- bis 49-Jährigen quotenstärksten Serie. Nach sechs Staffeln heißt es aus Kostengründen "ciao" für Angela Bassett und Peter Krause bei Fox und "hallo" ABC. Da die in Los Angeles spielende Produktion von Ryan Murphy, Brad Falchuk und Tim Minear zwar sehr erfolgreich ist, aber auch immens teuer (9 bis 10 Millionen US-Dollar pro Folge), steht mit dem Finale der sechsten Staffel am 15. Mai ein Ende bevor. Das von 20th Television produzierte High-End-Drama wird dann mit der siebten Staffel, seinen großen Katastrophen, aufwändig produzierten visuellen Effekten, sowie Actionszenen bei ABC zu sehen sein, was wie das Produktionsstudio ebenfalls zu Disney gehört.

"9-1-1: Lone Star": Das "9-1-1"-Universum bei Fox dünnt sich aus, allerdings geht es für das Spinoff zur Mutterserie "9-1-1" weiter. Bestellt wurde eine fünfte Staffel von "Lone Star" über die Einsatzkräfte in Austin, Texas. Damit wird die Produktion mit Rob Lowe und Gina Torres dann einer der am längsten laufenden Dramaserien im Programmschema von Fox sein.

"Bosch: Legacy": Laut Amazon übertraf die Auftaktstaffel des "Bosch"-Ablegers jede Staffel des Originals in Sachen Abrufen, sprich, keine der Staffeln von "Bosch" konnte für sich genommen so viel Interesse generieren und wurde so oft geschaut wie "Bosch: Legacy", in der Titus Welliver erneut den Harry Bosch gibt. Grund genug für den Konzern mit A noch vor dem Start der zweiten Staffel eine dritte in den Warenkorb zu legen. Abrufbar ist sie bei Amazon Freevee.

"Judy Justice": Über 25 Jahre urteilte Judy Sheindlin in der pseudo-dokumentarischen Gerichtsshow "Judge Judy", in anderen Worten das TV-Vorbild von "Richterin Barbara Salesch", im Network-TV über diverseste Fälle. Vor zwei Jahren ging das Spinoff "Judy Justice" beim damals noch IMDb TV genannten Dienst von Amazon live, welches für die Auftaktstaffel direkt einen Daytime Emmy in der Kategorie "Best Legal/Courtroom Program" bekam. Amazon Freevee spendiert "Judy Justice" nun zwei weitere Staffeln und hat zugleich noch ein Doku-Drama mit dem Titel "Tribunal Justice" geordert, um die Marke weiter zu stärken. Diese feiert am 9. Juni Premiere.

"Red Table Talk": Die von Jada Pinkett Smith, Willow Smith und Adrienne Banfield-Norris gehostete Show bei Facebook Watch ist Geschichte. Dies ist Teil der neuen Ausrichtung, welche einen Rückzug aus dem Geschäft eigens produzierter Sendungen darstellt, denn zukünftig wird Virtual Reality voran getrieben. Zuvor musste die EVP und Head of Scripted bei MTV, Mina Lefevre, als Teil der Entlassungsrunde im von Mark Zuckerberg geführten Unternehmen gehen. Allerdings könnte der "Red Table Talk" woanders fortgeführt werden – gesucht wird zumindest schon nach einer neuen Heimat. "The Masked Singer"-Host Nick Cannon wiederum bezeichnete die Show jüngst als "Toxic Table" und sieht in der Show gar den Nährboden für die Oscar-Ohrfeige von Will Smith. Und noch was wurde über Cannon bekannt: er springt bei "Beat Shazam" als Host ein, während Jamie Foxx im Krankenhaus ist.

"Sweet Tooth": Das auf den DC-Comics von Jeff Lemire basierende Hirsch-Kind-Hybrid Gus (Christian Convery) verlässt in "Sweet Tooth" sein Zuhause und schließt sich anderen Gleichgesinnten an, um das durch ein Ereignis verwüstete Außen zu durchforsten und das Geheimnis seiner Abstammung zu lösen. Netflix hat jetzt zwar eine dritte Staffel bestellt, allerdings enden damit auch die Abenteuer.

"The Diplomat": Keri Russell gibt in "The Diplomat" die Diplomatin. So muss sie als Kate Wyler in Großbritannien nicht nur ihren neuen Job als Botschafterin jonglieren, sondern auch ihre Ehe mit Starpolitiker Hal Wyler (Rufus Sewell) in die Balance bringen. Das sehr erfolgreiche Polit-Drama steht seit dem 20. April bei Netflix zum Streamen bereit und war laut eigenen Angaben am ersten Wochenende nach Erscheinen in 86 Ländern in der Netflix'schen Top-10-Liste. Bestellt wurde nun eine zweite Staffel.

The Morning Show © Apple
"The Morning Show": Die Grundlagen für weiteres Hin und Her von Jennifer Aniston als Alex Levy und Reese Witherspoon als Bradley Jackson in "The Morning Show" sind über die im Herbst anstehende dritte Staffel hinaus gelegt. Bestellt hat Apple TV+ eine vierte Staffel der Serie über die Vorgänge vor und hinter der Kamera eines Nachrichtensenders. Womöglich könnte "Deadline Hollywood" zu Folge sogar eine fünfte Staffel kommen. Ihren erzählerischen Ursprung nahm "The Morning Show" mit der von Steve Carell gespielten Figur des Nachrichtenmoderators Mitch Kessler, welchem sexuelles Fehlverhalten im Sender vorgeworfen wurde. Dieser ist in Staffel drei zwar nicht mehr dabei, dafür aber Jon Hamm, Stephen Fry, Tig Notaro oder auch Nicole Beharie.

US-Reichweiten-Update

The Late Late Show © CBS
Durchschnittlich 1,43 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben sich in der vergangenen Woche von der "Late Late Show" mit James Corden verabschiedet. Die Reichweite lag damit um 77 Prozent höher als der Durchschnittswert, der bei knapp über 800.000 Zuschauerinnen und Zuschauern lag. Das begleitende Primetime-Special der Sendung verzeichnete sogar 3,65 Millionen Fans - das war zugleich gut ein Drittel mehr als bei Cordens letztem Primetime-Ausflug vor vier Jahren, als es ein Special von "Carpool Karaoke" zu sehen gab. 

Citadel © Amazon
Amazon ist offenbar sehr zufrieden mit dem Start der neuen Spionage-Serie "Citadel". "Bei ihrem Staffel-Debüt hat die Serie eine der höchsten Publikumszahlen in der Geschichte von Prime Video erreicht - eine unglaubliche Leistung für eine neue originelle IP", so Amazon-Studios-Chefin Jennifer Salke auf Instagram. Konkrete Zahlen nannte sie allerdings nicht. Die Netflix-Serie "Beef" wiederum sicherte sich im Nielsen-Ranking für die Woche vom 3. bis 9. April den vierten Rang. Demnach verzeichnete die Serie mit Ali Wong und Steven Yeun in den Hauptrollen 962 Millionen Sehminuten. Obwohl die Reichweite im Vergleich zur Vorwoche zurückging, dominierte "The Night Agent" weiter die Hitliste mit 1,9 Milliarden Sehminuten. Auf dem zweiten Rang landete die Netflix-Show "Love is Blind", gefolgt von der Disney+-Serie "The Mandalorian", die schon zum siebten Mal auf mehr als eine Milliarde Sehminuten innerhalb einer Woche kam. Die Hälfte entfiel dabei auf die neueste Folge.

Abbott Elementary © ABC
Die ABC-Comedyserie "Abbott Elementary" hat mit dem Finale der zweiten Staffel tolle Quoten erzielt. Nach Angaben von Nielsen erreichte die letzte Folge nach sieben Tagen im Schnitt sieben Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Mehr waren es zuletzt Anfang Februar, als die Valentinstags-Episode einen neuen Rekord aufgestellt hatte. Der Sieben-Tage-Wert liegt damit zugleich um 4,2 Millionen höher als die ursprüngliche Quote vom ersten Ausstrahlunstag. Kein Wunder also, dass ABC bereits eine dritte Staffel seiner Schul-Comedy in Auftrag gegeben hat.