The Walking Dead: Rick & Michonne © AMC
"The Walking Dead" ging bereits im Herbst vergangenen Jahres zu Ende - doch das Zombie-Franchise breitet sich trotzdem immer weiter aus. Nach dem Ende der Mutterserie ist kürzlich schon "The Walking Dead: Dead City" gestartet - und zwar mit recht guten Quoten, die in der zweiten Woche sogar noch leicht zulegen konnten. Mit "The Walking Dad: Daryl Dixon" steht ein weiteres Spin-Off noch für dieses Jahr in den Startlöchern. Und auch Ableger Nummer 3 nimmt nun Formen an: Er soll auf den Namen "The Walking Dead: Rick & Michonne" (Arbeitstitel zuvor: "Summit") hören, wie sich einer Seite beim Streamingdienst AMC+ entnehmen lässt. Dort steht auch eine kurze Zusammenfassung des Inhalts: "Die Liebesgeschichte von Rick Grimes und Michonne änder sich durch eine veränderte Welt. Getrennt durch die Entfernung. Durch eine unaufhaltsame Macht. Können sie sich finden und sein, wie sie waren, in einer Situation, wie sie sie noch nie erlebt haben?"

© HBO
Die HBO-Comedy "Insecure" von und mit Issa Rae macht den Anfang und ist in den USA nun zusätzlich bei Netflix eingebunden. Bereits Ende Juni verdichtete sich, dass Warner Bros. Discovery unter David Zaslav eine führende Rolle darin einnehmen könnte, Eigenproduktionen auch konkurrierenden Streamingdiensten anzubieten und nicht mehr nur exklusiv auf der eigenen Plattform zu halten. Denn die permanente Bereitstellung kostet und durch eine Lizenzierung können in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und eingeschränkten Wachstums Einnahmen generiert werden. Klar ist auch, dass "Band of Brothers", "The Pacific", "Six Feet Under" und "Ballers" folgen werden und ebenfalls bei Netflix integriert werden.

Fox News © FNC
Dass Fox News wider besseren Wissens und unter Duldung auch der obersten Führungsriege Donald Trumps Lügengeschichte von der "gestohlenen Wahl" weiter verbreitet hat, kam den Konzern schon teuer zu stehen: Mit dem Wahlmaschinenhersteller Dominion hat man sich im April auf einen Vergleich in Höhe von 787 Millionen US-Dollar geeinigt. Eine weitere Klage von Smartmatic, bei der es sogar um 2,7 Milliarden US-Dollar geht, ist noch anhängig. Und nun muss man sich gar damit beschäftigen, dass Lokalstationen des Konzerns ihre Sendelizenz verlieren könnten. Das "Media and Democracy Project" hat bei der Aufsichtsbehörde FCC eine Petition eingereicht, die Sendelizenz des Fox-Senders in Philadelphia nicht zu verlängern. "Der Besitz eines Rundfunksenders ist mehr als ein Geschäft", heßt es darin. "Es ist entscheidend für unsere Demokratie, dass der Rundfunk eine vertrauenswürdige Nachrichtenquelle bleibt. Ein Unternehmen, das wissentlich und wiederholt falsche Nachrichten verbreitet, nur um seine Stammzuschauer zu beschwichtigen, untergräbt dieses Vertrauen." Die FCC bestätigte den Eingang der Petition und will diese prüfen, bei Fox bezeichnet man das Vorhaben als "unseriös und völlig unbegründet", es sei eine Aufforderung an die FCC, den ersten Verfassungszusatz (u.a. Rede- und Pressefreiheit) zu verletzen. Mehr dazu bei Deadline.com

The Walt Disney Company © Walt Disney
Unangenehm könnte es auch für die Walt Disney Company werden: Etwas mehr als vier Jahre ist es schon her, dass zwei Mitarbeiterinnen Klage gegen Disney eingereicht haben, weil sie dem Unternehmen vorwerfen, Frauen systematisch schlechter zu bezahlen als Männer. Nun haben die Anwälte bei Gericht den Antrag eingereicht, diese Klage in eine Sammelklage umwandeln zu dürfen. In der Klageschrift heißt es, dass den betroffenen Frauen insgesamt über 150 Millionen US-Dollar an Löhnen vorenthalten worden seien. Disney bestreitet die Vorwürfe: "Die Behauptungen der Klägerinnen über ein angebliches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern sind schlichtweg falsch, was wir durch den Rechtsstreit beweisen werden", teilte das Unternehmen mit. Der durchschnittliche Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen soll dem Dokument zufolge bei 2,5 Prozent liegen - was nicht nach viel klingt, sich aber angesichts von über 12.500 Frauen, die im fraglichen Zeitraum, den die Sammelklage umfassen soll, bei Disney beschäftigt waren, in Summe aber trotzdem gewaltige Beträge ergeben würde. Weitere Details auch hier bei Deadline.com

NBC © NBC
Bei NBC Universal bekommt Donna Langley mehr Verantwortung: Sie verantwortet künftig nicht mehr nur den Film-Bereich, sondern als Chefin der neu formierten NBC Universal Studio Group auch die Fernseh- und Streaming-Inhalte. Das hat Mike Cavanagh verkündet, der als Comcast-Boss im April auch die Leitung der Tochter NBC Universal übernommen hatte, nachdem Jeff Shell das Unternehmen nach Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung verlassen musste. Cavanagh machte im gleichen Zug auch deutlich, dass er bis auf weiteres keinen neuen CEO für NBC Universal ernennen will - und geht mit der Neuaufstellung einen durchaus ungewöhnlichen Schritt: Andere Konzerne gleicher Größenordnung halten die beiden Divisionen Film und TV bislang getrennt, bei NBC Universal versucht man es nun also mit einer integrierten Strategie. Susan Rovner, die bislang für Entertainment-Content für TV und Streaming verantwortlich zeichnete, musste im Gegenzug das Unternehmen verlassen.

Verlängert oder abgesetzt?

"A Black Lady Sketch Show": HBO macht Schluss mit der dreifach Emmy-prämierten Sketch-Comedy "A Black Lady Sketch Show" von und mit Robin Thede. Die im Mai zu Ende gegangene vierte Staffel war zugleich die letzte. Die Zusammenarbeit mit Robin Thede will man aber in anderen Formaten fortsetzen.

"High Desert": Vom 17. Mai an lief bei Apple TV+ die erste Staffel von "High Desert" mit Patricia Arquette in der Hauptrolle. Der 21. Juni markiert jedoch auch wieder das Ende der Beziehung Arquettes mit ihrer Rolle als süchtige Peggy, die nach dem Tod ihrer Mutter ihr Leben umkrempeln und Privatdetektivin werden will, denn die Serie geht nicht weiter. Die letzte Folge der ersten Staffel, ganz nach Bonnie Tyler, "I Need a Hero", markiert damit das Ende.

"Single Drunk Female": Vom pulsierenden New York City in den vergleichsweise verschlafenen Großraum Boston ging es für die Mittzwanzigerin Samantha Fink (Sofia Black-D'Elia) in "Single Drunk Female" bei Freeform. Als einzige Chance, dem Alkohol abzuschwören und damit einer Gefängnisstrafe zu entkommen, zieht sie wieder bei ihrer Mutter Carol (Ally Sheedy) ein. Erst im April ging es mit der zweiten Staffel weiter (alle Episoden gab es zudem auf Hulu), doch das setzt zugleich den Schlussakkord, denn Freeform hat sich dazu entschieden, die Serie darüber hinaus nicht fortzuführen - und hat sie obendrein auch schon von seinen Streaming-Plattformen gelöscht.

"The Watchful Eye": Die Serie der "Grace and Frankie"-Macherin Julie Durk endet nach nur einer Staffel schon wieder beim zum Disney-Konzern gehörenden Freeform. Beschrieben wurde das Konzept als Hitchcock artiger Thriller, bei der das von Mariel Molino gespielte Kindermädchen Elena Santos in einem Gebäude voller wohlhabender Leute arbeitet. Doch diese haben nicht nur Geld, sondern auch Abgründe und Geheimnisse. Nach zehn Folgen ist jedoch der Vorhang schon wieder gefallen.

US-Reichweiten-Update

The Bachelorette © ABC
Seit der vergangenen Woche läuft bei ABC wieder "The Bachelorette" - allerdings in diesem Jahr vor deutlich kleinerem Publikum als gewohnt. Das Format musste in diesem Jahr den 20-Uhr-Sendeplatz abgeben und geht erst eine Stunde später auf Sendung. Das kann den enormen Quotenabschlag allerdings kaum erklären: Die ersten beiden Sendungen kamen im Schnitt nur auf 1,85 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, die erste Staffel hatte im Schnitt noch knapp 3,3 Millionen. (jeweils Live+SameDay), das Zielgruppen-Rating lag diese Woche noch bei 0,3 Prozent im Vergleich zu im Schnitt 0,8 Prozent im vergangenen Jahr. Das im Gegenzug vom späten Abend auf 20:15 Uhr beförderte "Claim to Fame" konnte zwar zulegen, aber bei weitem nicht so stark wie "The Bachelorette" verlor. Hier erreichten die ersten beiden Folgen 2,4 Millionen Menschen, im vergangenen Jahr lag die Reichweite im Staffelschnitt bei 1,8 Millionen. Zufrieden sein kann man bei ABC mit der Änderung also offensichtlich nicht.