Der Schwarm © ZDF/Staudinger + Franke/Serviceplan
Nachdem sich The CW die Ausstrahlungsrechte an der Serien-Adaption von Frank Schätzings Bestseller "Der Schwarm" gesichert hat, steht nun auch ein Sendetermin fest. "The Swarm", so der englischsprachige Titel, feiert demnach am 5. Oktober seine Premiere bei dem US-Network. Die Ausstrahlung erfolgt jeweils dienstags um 21:00 Uhr - im Anschluss an "Inside the NFL", was freilich eine gewöhnungsbedürfige Kombi ist. Der Deal mit The CW war vor wenigen Wochen bekannt geworden und stellt auch einen Erfolg für Beta Film und ZDF Studios dar: Beide Unternehmen sprachen im Mai von einem"Meilenstein für europäische Produktionen", weil diese sich für gewöhnlich auf dem hart umkämpften Markt der US-Networks nur selten durchsetzen können (US-Update vom 19. Mai).

The CW © The CW
Im Januar um eine sechste Staffel von The CW verlängert und eingeplant für den Herbst war "All American". Ebenso wie "61st Street" wurde die noch auf dem Sender verbliebene Eigenproduktioin nun nach hinten auf die Midseason verschoben. Einen Deal mit Roku gibt es unterdessen für die Reality-Show "Fight To Survive", die im Januar von Roku angekündigt wurde. Die Abenteuer-Wettbewerbsshow wird am 10. August bei The CW Premiere feiern und erst nach dem Finale auf dem Roku Channel und in der The CW App verfügbar sein.

Emmys 2023 © Television Academy
Sehr lange ist es her, dass WGA und SAG-AFTRA gemeinsam in den Streik getreten sind. So lange, dass Ronald Reagan noch Vorsitzender der Gewerkschaft der Schauspielerinnen und Schauspieler war. Der erste Doppelstreik seit mehr als 50 Jahren, welcher Hollywood immer mehr zum Erliegen bringt, lässt eine Verleihung der 75. Primetime Emmy Awards zum geplanten Datum am 18. September immer unwahrscheinlicher werden. Sollte es zu einer Verschiebung kommen, so ist bislang klar, dass die Television Academy für einen Termin noch in diesem Jahr ist, idealerweise im November, Sender Fox hingegen visiert dafür das neue Jahr an und plädierte noch vor Ankündigung des weiteren Streiks für Januar. Trotz der Arbeitsniederlegung hat ein Sprecher der Television Academy bestätigt, dass der Zeitplan der Stimmzettel-Vergabe beibehalten wird. Diese werden am 17. August verschickt und müssen elf Tage später zurückgehen. So lange der Streik andauert, ist es den Mitgliedern der Gewerkschaft untersagt, an Panels, Veranstaltungen sowie Preisverleihungen teilnehmen zu dürfen oder Interviews zu geben.

Freevee © Amazon
Ein Überraschungserfolg ist die Nominierung der dokumentarisch anmutenden Comedy-Serie "Judy Duty" von Amazon Freevee bei den diesjährigen Primetime Emmys in der Kategorie für das beste humoristische Produkt in jedem Fall. Durch die Beachtung der Television Academy gibt es nun auch eine Anpassung beim Abruf der Serie, denn eigentlich sollte dieser auf Prime Video enden. Sichtbar war ein Countdown, welcher nun entfernt wurde, so dass die Serie nun länger als geplant auf Prime Video verbleiben darf. Apropos Emmys: auch der gebürtige Deutsche Hans Zimmer ist Teil des Line-ups, allerdings bei den Creative Arts Emmys. Nominiert ist der Komponist für den Score zu "Ein Planet vor unserer Zeit" von Apple TV+. Und auch das ehemalige Präsidenten-Ehepaar Michelle und Barack Obama haben es ins Rennen um einen Emmy geschafft, auch wenn sie nicht gegeneinander antreten werden. Nominiert ist Titelverteidiger Barack Obama erneut als bester Erzähler für die Netflix-Doku "Working: What We Do All Day" – seine Frau Michelle als Produzentin für die Produktion "The Light We Carry: Michelle Obama & Oprah Winfrey".

House of the Dragon © Home Box Office
Die in Thailand gedrehte, dritte Staffel von "The White Lotus", ebenso wie die in Frankreich produzierte, vierte Staffel von "Emily in Paris" befinden sich streikbedingt bereits in einer Pause. Anders verhält es sich jedoch beispielsweise beim Ableger von "Game of Thrones", "House of the Dragon", und der weiteren HBO-Serie "Industry", die in Großbritannien angesiedelt sind. Dort gehen die Dreharbeiten trotz des SAG-AFTRA-Streiks diesen Sommer wohl weiter, denn die Serien haben eine größtenteils britische Besetzung und da greifen die Arbeitsgesetze des Vereinigten Königreichs, sowie das Regelwerk der Gewerkschaft Equity. Da die Bedingungen laut Equity in Großbritannien als drakonisch und restriktiv beschrieben werden, wird den Mitgliedern der SAG-AFTRA aktuell empfohlen, sie sollen sich "weiterhin zur Arbeit melden", auch wenn eine "unerschütterliche Solidarität" mit der SAG-AFTRA bestünde. Auch US-Präsident Joe Biden, hat sich zum SAG-AFTRA-Streik gemeldet und unterstützt die Arbeitsniederlegung. Das Weiße Haus gab bekannt, "der Präsident ist der Ansicht, dass alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen - einschließlich der Schauspielerinnen und Schauspieler - faire Löhne und Leistungen verdienen. Der Präsident unterstützt das Streikrecht der Arbeitnehmenden und hofft, dass die Parteien eine für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung erzielen können", so Sprecherin Robyn Patterson. Amerikansichen Branchendiensten zu Folge gibt es hinsichtlich der WGA keine Bewegung seitens der AMPTP, was bis Herbst andauern könnte, oder so lange "bis Gewerkschaftsmitglieder ihre Wohnungen und Häuser verlieren", wie wohl ein Studioleiter gegenüber Deadline erklärte.

Jeopardy! © Sat.1/Willi Weber
Mit 43 Emmy-Awards steht die Quizshow "Jeopardy!" bereits im "Guiness Buch der Rekorde". Nun gibt es ein weiteres Highlight in der Geschichte der beliebten TV-Show, die nicht nach Antworten, sondern Fragen sucht, denn "Jeopardy!" landet als erstes sprachgesteuertes Spiel auf der Streaming-Plattform Roku. Die Firma Volley aus San Francisco entwickelt stimmbasierte KI-Games und könnte fortan Spielende dazu bringen, ihren Fernseher anzuschreien. Verfügbar ist die Show im Einzelspielermodus, wobei man gegen die Antworten (oder je nach Blickrichtung Fragen) echter Spielerinnen und Spieler antritt, was jedoch aufgezeichnet wurde. Am Ende der Runden erscheint eine Rangliste, um die eigene Leistung einordnen zu können. "Jeopardy!" soll erst der Anfang sein, weitere Spiele sollen folgen. Nach einer kostenlosen Woche greift übrigens ein monatliches Abo für die App, welches aktuell 9,99 US-Dollar kostet.

FOX © FOX
Gameshows und Animationsserien sollen Fox den Herbst retten, denn Streik bedingt sind Alternativen zu Drehbuch basierten Serien mit real agierendem Personal von Nöten. Neben dem sonntäglich etablierten "Animation Domination"-Block mit neuen Staffeln von den "Simpsons", "Bob's Burgers", "Family Guy" und dem neu startenden "Krapopolis" werden die offenen Programmblöcke unter anderem mit der von Jane Krakowski moderierten Musikshow "Celebrity Name That Tune", "Kitchen Nightmare", "I Can See Your Voice" oder der von David Spade gehosteten, neuen Spielshow "Snake Oil" gefüllt. Dabei werden einzigartige Produkte angepriesen, aber auch solche, die fake sind. Mit der Hilfe von Beraterinnen und Beratern gilt es herauszufinden, wo ein Täuschungsmanöver vorliegt, um an das Preisgeld zu kommen.

We're Here © HBO
Mit dem Ziel, für Offenheit und Diversität zu werben, ist "We're Here" bei HBO angetreten. Dabei reisen drei Drag Queens in Kleinstädte der USA und versuchen die Einheimischen an der Teilnahme einer abendlichen Drag-Show zu begeistern. Bestellt wurde nun eine vierte Staffel der Show, allerdings wird das komplette Line-up dafür ausgetauscht, so dass drei Hosts raus und drei neue drin sind. Statt Bob the Drag Queen, D.J. "Shangela" Pierce und Eureka O'Hara reisen die ehemaligen Teilnehmenden von "Drag Race", Sasha Velour (Gewinnerin Staffel 9), Priyanka (Gewinnerin der kandischen ersten Staffel) und Jaida Essence Hall (Siegerin von Staffel 12), herum und versuchen Liebe über Hass zu stellen. Bei Bravo geht hingegen "Summer House: Martha's Vineyard" in eine zweite Runde. In der Reality bezieht eine Gruppe befreundeter BPoC im Titel gebenden Martha's Vineyard gemeinsam eine Villa und verbringt dort einige Sommerwochen. Eine zweite Staffel hat auch "Naked And Afraid: Last One Standing" vom Discovery Channel zugesprochen bekommen - und das noch vor dem Finale der Auftaktstaffel.

US-Quoten-Update

SmackDown © WWE
Die Wrestling-Show "SmackDown" der WWE trotzt dem allgemeinen Abwärtstrend der linearen Quoten und der sommerlichen Reichweitenschwäche gleichermaßen: Auf die gesamte Saison liegen die Reichweiten derzeit um 200.000 über dem Schnitt der vergangenen Saison, auch das Zielgruppen-Rating liegt über dem Vorjahreswert, was im aktuellen Umfeld kaum einem Format gelingt. Und der Sommer scheint dem Format sogar noch zu nützen: Am Freitag vergangener Woche sahen im Schnitt 2,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu, das war der beste ert seit Ende Dezember, das Zielgruppen-Rating lag mit 0,8 Prozent sogar so hoch wie noch nie in dieser Saison. Offenbar zahlt sich aus, dass die WWE noch immer wöchentlich frisches Programm liefert, während sich ansonsten im Fernsehen großflächig Wiederholungen breit gemacht haben.

Black Mirror © Netflix
Die Netflix-Serie "Black Mirror" ist an der Spitze der Streaming-Top-10 von Nielsen gelandet. Nach der Veröffentlichtung der sechsten Staffel setzte sich die Produktion in der Woche vom 12. bis 18. Juni auf den ersten Platz. Die Rede ist von 1,4 Milliarden Sehminuten, die die Serien-Episoden verbuchten. Auf dem zweiten Rang landete "S.W.A.T." auf Hulu, Netflix und Paramount+ mit 1,2 Milliarden Sehminuten. Der Spielfilm "Avatar: Der Weg des Wassers", der in der Vorwoche die Liste noch anführte, landete mit 1,059 Milliarden Minuten sowohl bei Disney+ als auch bei Max auf Platz 3.