WGA Writers Guild of America © DWDL
Ein Ende der Streiks in Hollywood ist weiterhin nicht in Sicht: Das letzte offizielle Treffen zwischen der Writers Guild of America und der Vereinigung der Studios AMPTP datiert nun schon auf den 18. August, in dieser Woche haben sich nun die CEOs der Studios einem "Deadline"-Bericht wieder getroffen, nachdem es zuletzt Berichte darüber gegeben hatte, dass man sich auch intern nicht einig ist, wie man nun weiter verfahren will, um eine Lösung im Tarifstreit zu finden. Mit der Gewerkschaft der Schauspielerinnen und Schauspieler laufen seit Beginn von deren Ausstand ohnehin bislang keinerlei Verhandlungen. Bedenkt man nun, dass bislang der Labor Day am kommenden Montag als eine Art Stichtag galt, bis zu dem eine Einigung her müsste, damit zumindest noch verkürzte Staffeln für die kommende Saison produziert werden können, dann sieht es aktuell nicht gerade gut aus. Statt einen neuen Lösungsvorschlag zu präsentieren, hat die AMPTP einem "Deadline"-Bericht zufolge nun jedenfalls erstmal eine neue PR-Firma angeheuert, die auf Krisenkommunikation spezialisiert ist.

Strike Force Five © Spotify
Zur Untätigkeit verdonnert sind aufgrund des Streiks der Autorinnen und Autoren aktuell auch die Late-Night-Talker. Nun haben sich Stephen Colbert, Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel, Seth Meyers und John Oliver aber zusammengetan und in Zusammenarbeit mit Spotify den Podcast "Strike Force Five" gestartet. Mindestens zwölf Ausgaben sind demnach geplant. Alle Einnahmen aus dem Podcast soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der jeweiligen Sendungen zugute kommen, die aufgrund der unterbrochenenen Produktionen aktuell auch ohne Einnahmen dastehen, wobei einige der Talkshow-Hosts erklärt hatten, dass sie ihre Belegschaft zumindest für einige Wochen weiter bezahlen werden. Mittlerweile dauert der Streik aber schon vier Monate an. Entstanden sei die Idee zu dem Podcast, als sich die Moderatoren zu Zoom-Calls verabredet hatten, um über die durch den Streik entstandenen Probleme zu reden. Laut Spotify seien dadurch so lustige wie fesselnde Gespräche entstanden, an denen man nun quasi teilhaben kann. Die erste Folge erschien bereits am vergangenen Mittwoch.

Disney+ © Disney+
Die Herangehensweise von Sendern und Streamingdiensten, bereits fertig gestellte Serien doch nicht auszustrahlen, macht weiter Schule. Vor allem Warner Bros. Discovery sah darin einen Weg, um Kosten zu sparen – und nun folgt auch Disney. Obwohl die Serienadaption zum Film "Die Geheimnisse der Spiderwicks" mit sechs Folgen bereits komplett ist, will sich Disney+ von dem abgeschlossenen Projekt trennen. Die Serie "The Spiderwick Chronicles" basiert auf dem Film aus dem Jahr 2008, welches Freddie Highmore, Mary-Louise Parker, Nick Nolte, Martin Short und Seth Rogen auf der großen Leinwand vereinte. Dieser wiederum fußt auf der gleichnamigen Romanreihe von Tony DiTerlizzi und Holly Black für Kinder. Die Bestseller drehen sich um Familie Grace und ihr Haus in Spiderwick Estate, welches eine alternative Welt mit Feen offenbart. Produziert wurde die Serie von Paramount Television Studios und 20th Television, die bereits nach einem Abnehmer Ausschau halten. Und auch das als Prequel zum Literaturhit "20.000 Meilen unter dem Meer" von Jules Verne angedachte "Nautilus" wird Opfer der Pläne zur Kostensenkung. Die Dramaserie für Disney+ aus UK hätte sich um den jungen Captain Nemo gedreht.

Verlängert oder abgesetzt

Doogie Kamealoha © Disney
"Doogie Kamealoha, M.D.": Disney-Serien außerhalb des "Star Wars"-Universums und abseits von Superkräften a là Marvel taten sich beim Mauskonzern zuletzt schwer damit, eine richtig lange Geschichte aufzubauen. Ein Lied davon singen können die Produktionen "Turner & Hooch", "The Mysterious Benedict Society", oder auch "National Treasure". Ein weiteres Beispiel in der Reihe stellt nun "Doogie Kamealoha, M.D" dar, welches nach nur zwei Staffeln eingestellt wird. Geholfen hat dabei wenig, dass es sich um eine Neufassung der Arztserie "Doogie Howser, M.D." handelte, die einst Neil Patrick Harris als hochbegabten Arzt im Teenager-Alter zeigte. Beim Reboot wurde nun auf eine Teenagerin im Alter von 16 Jahren gesetzt, die auf Hawaii berufliche und private – also pubertätsbedingte - Themen jonglieren muss.

The Great © Hulu
"The Great": Für die satirisch angelegte Historienserie über Katharina die Große ist Schluss. Die lose am Aufstieg der russischen Kaiserin angelehnte, amerikanisch-britische Produktion mit Elle Fanning und Nicholas Hoult in den Hauptrollen wird nach nur drei Staffeln bei Hulu enden. Trotz guter Rezensionen, breiter Fangemeinschaft und Nominierungen, sowie Auszeichnungen bei relevanten Preisverleihungen, zieht Hulu zurück und lässt die humoristische Erzählung über die langjährige Regentin enden. So gab es Nominierungen für Fanning und Hoult bei den Primetime-Emmys 2022 - gewinnen konnten sie die Preise in den Kategorien jedoch nicht. Aus den insgesamt sieben Nominierungen ging jedoch im letzten Jahr ein Sieg für das beste Kostüm hervor. Darüber hinaus gab es für Fanning Nominierungen bei den SAG-Awards, den Critics Choice Awards und den Golden Globes.

The Idol © WBD
"The Idol": Bereits im Juni kursierten Gerüchte darüber, dass sich HBO von der Star besetzten, aber bei der Kritik durchgefallenen Serie "The Idol" von "Euphoria"-Macher Sam Levinson nach nur einer Staffel trennen würde. Damals intervenierte der Sender via Twitter, heute X, und widersprach den Aussagen, wonach eine Entscheidung über die Zukunft der Serie gefallen sei und ein Ende bevor stünde. Doch nun ist klar: die kontroverse Serie, bei der Abel Tesfaye, besser bekannt als Musiker "The Weeknd", nicht nur vor der Kamera zu sehen, sondern auch bei Drehbuch und Produktion beteiligt war, wird nach der ursprünglich aus sechs, dann aus fünf Folgen bestehenden ersten Staffel nicht weitergehen. Als sein weiblicher Gegenpart fungierte die Tochter von Vanessa Paradis und Johnny Depp, Lily-Rose Depp. Analog zu "Euphoria" geizte auch "The Idol" nicht mit expliziten Darstellungen von Sex, Drogen und Macht; HBO bezeichnet die Produktion als eine der provokantesten Eigenproduktionen von HBO.

The Lincoln Lawyer © Netflix
"The Lincoln Lawyer": Zwischen all den Meldungen über das Ende diverser Serien über die letzten Wochen, findet sich jedoch auch immer eine kleine Erfolgsstory. Diese Woche gab Netflix grünes Licht für eine dritte Staffel von "The Lincoln Lawyer", welches von einem erfolgreichen Durchlauf der zweiten Staffel profitieren kann. Eine Top-Ten-Platzierung der Produktion von David E. Kelley in mehr als 80 Ländern konnte nicht schaden und so wird sich die dritte Staffel um das fünfte Buch aus der Reihe von Michael Connelly drehen können.

US-Quoten-Update

Hijack © Apple TV+
Mit dem Flugzeug-Entführungs-Thriller "Hijack" ist Apple TV+ offenbar ein echter Hit gelungen: Nach "Ted Lasso" ist es erst die zweite Serie des Streaming-Dinestes, die es in die Streaming-Charts von Nielsen geschafft hat. In der ersten August-Woche belegte die Serie mit Idris Elba den sechsten Platz, während "Suits" das Ranking nach wie vor dominierte. Nielsen blickt bei dem Ranking au fdie gestreamten Minuten - eine Serie, die auf einen Schlag mit 134 Episoden bei Netflix auftaucht, ist also in dieser Hinsicht klar im Vorteil. "Suits" kam so den Nielsen-Berechnungen zufolge erneut auf über drei Milliarden gestreamte Minuten, "Hijack" lag bei 357 Millionen.