Zerknülltes Papier © photosteve101 (CC BY 2.0)
Nachdem sich die Writers Guild of America jüngst mit den Studios einigte, haben nun auch die Autorinnen und Autoren der Vereinbarung zwischen Gewerkschaft und den Studios zugestimmt. Von Normalität ist Hollywood trotzdem nach wie vor weit entfernt, denn der Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler hält an. Und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht, nachdem die Studios jetzt sogar die Gespräche mit den Streikenden abgebrochen haben. Man habe die Verhandlungen ausgesetzt, teilte der Verband der TV- und Filmstudios AMPTP mit. "Nach ernsthaften Gesprächen ist es klar geworden, dass der Graben zwischen den Positionen beider Seiten zu groß ist", hieß es in einem Statement. Dabei habe man den Schauspielerinnen und Schauspielern ein Angebot unterbreitet, das so gut wie jenes der Autoren sei. Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA warf den Hollywood-Studios hingegen Einschüchterungstaktiken und eine tatsachenwidrige Darstellung ihrer Angebote vor. Wann die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, ist bislang nicht bekannt.

Suits © Vox
Dem Justizdrama "Suits" wurde durch die Integration bei Netflix ein zweites Leben eingehaucht. So war es über zwölf Wochen auf dem ersten Platz der Nielsen-Streaming-Charts und wurde nun "Virgin River" verdrängt. Angesichts des großen Interesses überrascht die Aussage wenig, dass Schöpfer Aaron Korsh zusammen mit NBCUniversal an einer Ausweitung des "Suits"-Universum arbeitet. Laut "Deadline Hollywood" ist zwar noch kein Sender oder Streamingdienst beteiligt, angesichts des Hypes dürfte dies aber wohl nur eine Frage der Zeit sein. Entstehen soll übrigens kein Spinoff à la "Pearson", auch kein Revival oder Reboot, sondern eine Serie über neue Charaktere in einer neuen Stadt (angeblich Los Angeles). Orientieren will man sich bei der Ausrichtung der neuen Serie eher an den "CSI"- oder "NCIS"-Franchises.

Foto: RTL © RTL
In den USA markierte die acht staffelige Reise von "Mr. Monk" für den Sender USA Network den Beginn einer Erfolgsgeschichte. Es folgten Serien wie "Psych", "Burn Notice" oder eben das oben erwähnte "Suits", welches durch die hohen Abrufzahlen bei Netflix Rekorde feiert. Apropos Rekord: auch "Mr. Monk" war bei der Ausstrahlung des Finales einer vergönnt. So wurde dies 2009 zur meist gesehenen Dramaserie unter den Kabelsendern. Längst klar ist, dass der neurotische Ermittler nochmals ran darf - dann allerdings in Form eines Films bei Peacock. Bekannt ist nun auch, dass dies am 8. Dezember der Fall sein wird. Mit von der Partie sind natürlich Tony Shaloub als Mr. Monk, Ted Levine als Captain Leland Stottlemeyer, sowie sein Kollege Lt. Randall Disher (Jason Gray-Stanford), Monks Assistentin Natalie Teeger (Traylor Howard), seine verstorbene Frau Trudy (Melora Hardin) und sein psychologischer Betreuer Dr. Neven Bell (Hector Elizondo). Nicht abgeneigt von einem Film zur Beendigung seiner Serie "Rick and Morty", die nun in ihre siebte Staffel geht, ist unterdessen auch Dan Harmon. Ein Fan dieser Idee ist auch Hollywoodstar Zack Snyder, mit dem er dafür womöglich gemeinsame Sache machen könnte.

Seinfeld © RTL Nitro
Am Donnerstag feierte die Neuauflage der 90er Jahre Sitcom "Frasier" auf Paramount+ Premiere. Darin schlüpft Kelsey Grammer wieder in die Titel gebende Rolle des nun pensionierten Psychiaters und Professors Kelsey Grammer. Da kommt die Aussage eines Protagonisten einer anderen, sehr erfolgreichen Sitcom aus dieser Zeit gerade richtig, denn die Ohren wurden im Rahmen eines Auftritts von Jerry Seinfeld in Boston - wo übrigens das Sequel von "Frasier" angesiedelt ist - sehr gespitzt. Mit etwas Interpretation könnte er auf eine mögliche "Seinfeld"-Reunion angespielt haben. Auf die Frage aus dem Publikum, ob er 25 Jahre später mit dem viel diskutierten Ende der NBC-Serie nach neun Staffeln zufrieden gewesen sei, meinte der Comedian: "Es wird etwas passieren, was mit diesem Ende zu tun hat". Dies dürfe er jedoch nicht verraten, weil es ein Geheimnis sei. Im Jahr 2009 kam der Cast schon einmal im Rahmen von "Curb Your Enthusiasm" zusammen. Mit mitschwingender Metaebene wurde in der damaligen Staffel satirisch eine Wiedervereinigung inszeniert. Auch vor vier Jahren zeigte er sich gegenüber Ellen DeGeneres bezüglich einer Wiedervereinigung nicht ganz abgeneigt.

Netflix © Netflix
Zwei abgesetzte Serien haben ein neues Zuhause gefunden. Im Rahmen von Kostensenkungen trennte man sich bei Paramount+ im Juni von der animierten Kinderserie "Star Trek: Prodigy" - und das obwohl es die Heimat für Trekkies ist. Denn immerhin sind dort "Star Trek: Disocvery", "Star Trek: Picard", "Star Trek: Strange New Worlds" und "Star Trek: Lower Decks" beheimatet. Bald das Universum vergrößern werden "Star Trek: Section 31" und "Star Trek: Starfleet". Doch bei Netflix zeigten die Aktionen von Fans wohl eine Wirkung, so dass das letzte Stündchen von "Prodigy" noch nicht geschlagen hat. Im Rahmen einer GoFundMe-Kampagne flog ein Flugzeug mit einem bittenden Banner über mehrere Büros - unter anderem auch Netflix. Dort erhörte man den Wunsch und zeigt die bereits bei Paramount+ gezeigte, erste Staffel Ende des Jahres. Die sich in der Produktion befindende zweite Staffel gibt es dann nächstes Jahr zu sehen. Bei der auf dem Film "Die Geheimnisse der Spiderwicks" basierenden Serie sieht die Ausgangslage etwas anders aus: die von Disney eingeplante Produktion war abgeschlossen, wurde allerdings - ebenfalls um Kosten zu sparen - gar nicht erst gezeigt. Dort springt nun Roku ein. Eingeplant sind die acht Folgen von "The Spiderwick Chronicles" zu Beginn des neuen Jahres.

Verlängert oder abgesetzt

"Based On A True Story": Nicht nur bei "Only Murders In The Building" wird mit dem True-Crime-Trend gespielt, für Peacock hatten sich "The Boys"-Produzent Craig Rosenberg und "Ozark"-Protagonist Jason Bateman zusammengetan und sich dessen mittels satirischen Blicks auf das Genre angenommen. Im Zentrum stehen Ava (Kaley Cuoco) und Nathan (Chris Messina), ein glückliches Paar, welches aus Versehen mit einem in Los Angeles agierenden Serienmörder kollidiert. In Folge dessen versuchen sie in der Produktion eines Podcasts mit dem Mörder Kapital aus der Begegnung zu schlagen. Bestellt wurde nun eine zweite Staffel.

"Castlevania: Nocturne": Netflix orderte kürzlich "Devil May Cry", ein auf dem japanischen Videospiel-Erfolg beruhendes Anime. Ebenfalls auf einem japanischen Game basierte die im Jahr 2021 nach vier Staffeln nicht verlängerte Zeichentrickserie "Castlevania". Im Programm hingegen ist noch der eigenständige Ableger "Castlevania: Nocturne" mit Konami Videospiel-Verwandtschaftslinie. Hiervon hat Netflix nun eine zweite Staffel beauftragt.

"MasterChef Junior": Die Jugend bei Fox kocht weiter. Der Sender hat eine neunte Staffel von "MasterChef Junior" geordert, die Gordon Ramsay neben den wieder kehrenden Aarón Sánchez und Daphne Oz in der Jury vorsieht. Doch dann ist da noch ein Name, der im weitesten Sinne Erinnerungen an Heidi Klum und ihre Tochter Leni aufkommen lässt: Gordon Ramsays Tochter Tilly Ramsay wird Teil des Formats und als Jurorin fungieren.

"Turn-On": Zwar handelt es sich hierbei nicht um eine klassische Verlängerung und dennoch soll die Geschichte von George Schlatters "Turn-On" in dieser Rubrik skizziert werden, denn YouTube verleiht den zwei Folgen neues Leben. 1969 wurde die Sketch-Comedy nach der Hälfte der ersten Folge von ABC abgesetzt. Ein Vorgang, wie er zuvor unbekannt war und auch danach keine Schule mehr machte. Genauer gesagt wurde die ungewöhnliche Produktion nach der ersten Werbepause in Cleveland abgesägt - die anderen Regionalsender in späteren Zeitzonen strahlten die erste Episode dann gar nicht erst aus. 50 Jahre später gibt es nun jedoch beide Folgen auf YouTube zu sehen.

"Vikings: Valhalla": Beschrieben wird das Sequel von "Vikings" bei Netflix als "brutal, düster, aufregend". Das Spinoff von Jeb Stuart setzt 100 Jahre später nach der Serie von Michael Hirst an und verfolgt den Weg von Kriegerinnen und Krieger im 11. Jahrhundert, die den Lauf der Geschichte beeinflussen wollen. 2024 gibt es die ursprünglich im Doppelpack georderte dritte Staffel der Serie beim Streamingdienst zu sehen - doch das markiert dann auch das Ende der Reise.

"Welcome To Flatch": Die Mockumentary "Welcome To Flatch" über die fiktionale Gemeinde Flatch in Ohio wird von Fox nach nur zwei Staffeln beerdigt. Darin wird eine Filmcrew mit dem Ziel, das ländliche Treiben mit einer Dokumentation einzufangen, in die besagte Kleinstadt geschickt, wobei vor allem die zwei miteinander verwandten Kelly Mallet (Chelsea Holmes, besser bekannt als "Holmes") und Lloyd "Shrub" Mallet (Sam Straley) im Zentrum stehen. Bei der Comedy handelt es sich um die U.S.-Adaption zur britischen Serie "This Country".

"Yolo": 2012 vom Langenscheidt-Verlag in Deutschland zum Jugendwort des Jahres gekürt, ist es bei Adult Swim Titel einer animierten Erwachsenenserie von Michael Cusack, die wenig Blatt vor den Mund nimmt. Verfolgen kann man dabei die Abenteuer von Rachel und Sarah auf ihrer Reise durch Australien. Bestellt hat Cartoon Network nun eine dritte Staffel mit dem Untertitel "Rainbow Trinity", die Teil des Adult-Swim-Blocks wird, wie auf der New York Comic-Con kommuniziert wurde. Darüber hinaus hat der Sender eine weitere Serie geordert, bei der offenbar Interesse an Schulterpolstern besteht. Aufgenommen wurde die Stop-Motion-Serie "Women Wearing Shoulder Pads" über eine Spanierin in Ecuador und das Zurechtfinden in Südamerika.

US-Reichweiten-Update

Stephen Colbert © CBS
Die "Late Show" mit Stephen Colbert ist zurück an der Quoten-Spitze. Nachdem die Show nach ihrer Rückkehr aus der langen Streik-Pause zunächst starke Konkurrenz durch Jimmy Kimmels ABC-Show bekam, lag Colbert bei CBS nun sehr deutlich vorne. Nach Angaben von Nielsen lag die "Late Show" von Montag bis Donnerstag in der Live-+3-Tages-Quoten deutlich vor Kimmel und Jimmy Fallon. Bemerkenswert ist dabei vor allem die zeitversetzte Nutzung, die mit über 800.000 Zuschauerinnen und Zuschauern so hoch ausfiel wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr, wie "Deadline" berichtet. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil Late-Night-Shows in aller Regel live gesehen werden. Im Schnitt sahen 2,79 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die Show mit Colbert, während "Jimmy Kimmel Live!" auf 1,78 Millionen kam. Fallons "Tonight Show" sahen dagegen nur 1,42 Millionen Fans.

Beckham © Netflix
Erfolg für David Beckham: Die neue Doku-Reihe "Beckham" hat sich in der ersten Woche an die Spitze der englischsprachigen Serien von Netflix gesetzt. Die Rede ist von 12,4 Millionen Aufrufen. Deutlich dahinter landete die vierte Staffel von "Sex Education", die es noch auf 6,6 Millionen Aufrufe brachte - was jedoch weniger als halb so viele waren wie noch in der Vorwoche. Mit Blick auf die nicht-englischen Hits führte die Krimiserie "Lupin" das Ranking an. Der dritte Teil erreichte 11,6 Millionen Aufrufe und auch die ersten beiden Teile schafften es in die Top 5. Groß war derweil auch das Interesse an der Dokumentation "Kelce" über den NFL-Star Jason Kelce. Wie "Deadline" berichtet, war "Kelce" der bislang meistgesehene Dokumentarfilm von Prime Video in den USA.