SAG-AFTRA © SAG-AFTRA
Der Streik der Autorinnen und Autoren ist inzwischen beendet, beim Ausstand der Schauspiel-Gewerkschaft SAG-AFTRA zeichnet sich aber auch 98 Tage nach dem Beginn des Streiks derzeit kein Ende ab, nachdem die Produzentenvereinigung AMPTP die Gespräche vergangene Woche abgebrochen hat, weil die finanziellen Vorstellungen zu stark auseinander gelegen hätten. "Variety" rechnete gerade vor, dass bei den "Streaming Residuals" die Forderung der Gewerkschaft umgerechnet bei rund 500 Millionen Dollar pro Jahr lag, das Angebot der Arbeitgeberseite aber nur etwa 20 Millionen Dollar umfasste. Die Produktionsstudios wollen bei den Schauspielerinnen und Schauspielern die gleiche Formel wie bei der Einigung mit der Autorengewerkschaft anwenden, die aber nur bei besonders erfolgreichen Produktionen greift. Die SAG-AFTRA lehnt das ab.

George Clooney © IMAGO / Panama Pictures
Nun versuchten einige aus der Top-Riege der Schauspielerinnen und Schauspieler unter der Führung von George Clooney Bewegung reinzubringen. Der Vorschlag sieht vor, die bisherige Bemessungsgrenze der Beiträge zur Schauspiel-Gewerkschaft zu streichen - eigentlich berechnet sich der zu zahlende Beitrag anhand der Einkünfte, er steigt aber nicht über eine bestimmte Summe. Der Wegfall dieser Grenze würde der Gewerkschaft laut der Gruppe um Clooney rund 50 Millionen Dollar Extra-Einnahmen jedes Jahr bringen, die dann - so der Vorschlag - einige Programme finanzieren könnten, mit denen schwächer bezahlte Kolleginnen und Kollegen unterstützt werden, etwa wenn es um die Krankenversicherung geht. Zudem bot man an, bei den Streaming-Residuals nicht mehr die Top-Verdiener zuerst zu berücksichtigen, sondern in umgekehrter Reihenfolge auszuzahlen. Die SAG-AFTRA-Führung dankte für den Vorschlag und die solidarische Haltung - verwies aber darauf, dass er in den entscheidenden Punkten nicht weiterhelfen würde. Teile der Vorschläge seien auch rechtlich problematisch: In Alters- und Krankenvorsorge dürften beispielsweise generell nur Beiträge fließen, die vom Arbeitgeber kommen.

SAG-AFTRA / Halloween © SAG-AFTRA
Unterdessen treibt der Streik auch kuriose Blüten: Die Gewerkschaft hat für ihre Mitglieder nun einen Leitfaden veröffentlicht, in dem sie Hinweise fürs anstehende Halloween gibt - das in den USA deutlich ausgiebiger als in Deutschland mit umfangreichen Verkleidungen begangen wird. Bei genau diesen Verkleidungen gelte es für Gewerkschafts-Mitglieder aber nun darauf zu achten, dass keine Kostüme verwendet werden, die Figuren aus bestreikten Produktionen zeigen - und vor allem, dass davon keine Fotos auf Social Media verteilt werden. Schließlich gilt ein striktes Werbeverbot für solche Produktionen. Stattdessen könne man sich ja beispielsweise von Figuren aus animierten Serien und Filmen inspirieren lassen - oder einfach allgemeine Verkleidungen wählen, die nicht auf ein TV- oder Kino-Produktion zurückgehen.

Apple TV+ © Apple
Anfang 2022 machte ein Mega-Deal zwischen Apple und der Produktionsfirma Skydance Schlagzeilen: Der Tech-Gigant garantierte darin die volle Finanzierung von zwei Animations-Filmen pro Jahr für bis zu 125 Millionen Dollar. Die Rede war von einem der lukrativsten Deals im Streamingbusiness - mit dem man bei Apple aber offenbar nicht zufrieden war. Hervorgegangen ist daraus jedenfalls bislang nur "Luck" - und dabei bleibt es auch, denn der Deal ist nun schon wieder beendet. Stattdessen werden die Animationsfilme von Skydance künftig bei Netflix veröffentlicht, wo 2024 nun "Spellbound" auf dem Programm steht, 2025 "Pookoo", danach "Ray Gunn". Eine zusätzliche Kino-Auswertung der Filme scheint nicht geplant. Live-Action-Filme und Serien von Skydance möchte Apple aber auch weiterhin veröffentlichen.

Netflix © Netflix
"Wir haben gesehen, wie sehr die Fans es lieben, in die Welt unserer Filme und Fernsehsendungen einzutauchen, und wir haben viel darüber nachgedacht, wie wir das auf die nächste Stufe bringen können", sagt Josh Simon, VP Consumer Products bei Netflix. Und diese nächste Stufe soll die Eröffnung zweier Locations in den USA sein, in denen man beispielsweise Essen aus den verschiedenen Netflix-Formaten konsumieren, an Wettbewerben und Spielen teilnehmen, die beispielsweise von "Squid Game" inspiriert sein werden, und natürlich Merchandising-Produkte kaufen können. Es gab auch bislang schon häufiger ähnliche Popup-Aktionen, 2025 sollen in den USA aber zwei permanente Netflix-Häuser eröffnen, die dann wechselnden Inhalten Raum bieten können.

Netflix © Netflix
Netflix hat ein neues Eisen im Feuer und möchte damit in gewisser Weise auf den (eigenen) Spuren von "The Crown" wandern. Zwar soll es in der neuen Mini-Serie nicht um Blaublüter gehen, aber um eine Familie mit mindestens royalem Antlitz. In der Entwicklung beim Streamingdienst mit den roten Großbuchstaben steht eine Geschichte über den ehemalige U.S.-Präsidenten John F. Kennedy, die auf dem Buch "JFK: Coming Of Age In The American Century, 1917-1956" von Fredrik Logevall steht. Dieser erste Band - ein zweiter ist geplant - deckt die Spanne Kennedys von der Geburt bis zu seiner Zeit als Senator für Massachusetts ab. Für das Drehbuch der nach eigenen Angaben als das amerikanische "The Crown" angelegten Serie verantwortlich zeichnet Oscarpreisträger Eric Roth ("Forrest Gump"), der kürzlich auch das Drehbuch zum neuen Kinofilm "Killers of the Flower Moon" von Martin Scorsese schrieb.

Disney+ © Disney+
Sich in den Ecken des Grusels bestens auskennen, tun sich Gary Dauberman und James Wan. Ersterer schrieb das "Annabelle"- und "The Nun"-Franchise, Wan produzierte mit der Firma Atomic Monster. Und auch bei dem Horror-Hit "Es" war Dauberman einst mit dabei. Nun tun sie sich für Disney+ zusammen und erarbeiten eine Neuauflage der 90er-Jahre-Serie "Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit", die damals von der Walt Disney Company produziert wurde und über drei Staffeln bei ABC lief. Diese soll dann aber nicht animiert daher kommen, sondern mit real agierenden Personen. Die Story: die Gargoyles sind eine schottische Spezies, die tagsüber steinern sind und nachts zum Leben erwachen. Nach 1000 Jahren Schlaf müssen sie sich in New York zurecht finden.

Verlängert oder abgesetzt

The Problem with Jon Stewart © Screenshot Apple TV+
"Das Problem mit Jon Stewart": Ein Problem mit Jon Stewart hat laut "New York Times" wohl sein Arbeitgeber Apple TV+, denn noch vor der Produktion der dritten Staffel gab es nun ein Kommando zurück – die für einen Emmy nominierte Late-Night-Show wird aufgrund kreativer Differenzen gestrichen. In zwei Staffeln versuchte der ehemalige Host der "Daily Show" die dringlichsten Probleme Amerikas zu wälzen und nach Lösungen zu suchen. Zu heikel seien dem Tech-Giganten dabei einige Themen, wie beispielsweise China oder künstliche Intelligenz, weswegen "The Problem with Jon Stewart" bei Apple TV+ nicht fortgeführt wird.

"Elite": Zwei Tage vor der Premiere der siebten Staffel gab es eine Hiobsbotschaft für Fans der spanischsprachigen Schulserie "Elite". Der Langstreckenläufer bei Netflix wird mit der achten Staffel enden. Diese wurde erst im Juli bestellt, jedoch nicht mit dem Hinweis, dass mit dieser auch der Schlussakkord gesetzt wird.

"Gen V": Am 3. November gibt es das Finale zur ersten Staffel von "Gen V", dem Spinoff von "The Boys", bei Prime Video. Verortet ist die Geschichte an einem College, welches nur für Superheldinnen und -helden zugänglich ist und nicht nur den Kampf um den Spitzenplatz an der Schule thematisiert, sondern auch den der Hormone. Amazon spendiert der College-Serie nun eine zweite Staffel.

"Süße Magnolien": Die Schauspielerinnen JoAnna Garcia Swisher, Brooke Elliott und Heather Headley vereinen sich erneut bei Netflix, um drei seit ihrer Jugend miteinander eng verbundene Freundinnen zu spielen. Die Serienadaption zur Buchreihe von Sherryl Woods ist für den Streamer äußerst erfolgreich, so dass die Verlängerung um eine dritte Staffel wenig überraschend kommt und Zuschauerinnen und Zuschauer sich damit abermals zehn Folgen lang in die fiktive Stadt Serenity der Südstaaten vertiefen können.

"That's My Jam": Für Jimmy Fallon gilt im Falle von "That's My Jam" erst mal, dass aller guten Dinge drei sind. NBC schickt das aus der "Tonight Show" zur Musik-Show entkoppelte Element in eine dritte Runde. "That's My Jam" wird übrigens auch bei der im Januar stattfindenden Emmy-Verleihung ins Rennen gehen, und zwar bei den Primetime Emmys, denn zuvor war die Kategorie "Beste Gameshow" bei den Daytime Emmys verortet. Dort wird sie gegen "Jeopardy!", "Wheel Of Fortune" ("Glücksrad"), "Family Feud", in Deutschland als "Familien-Duell" bekannt, (alle drei ABC) und "The Price Is Right", also "Der Preis ist heiß" (CBS) antreten.

The Afterparty © Apple
"The Afterparty": Ein schicksalshafter Mord ruft mehrere Verdächtige mit skurrilen Geschichten auf den Plan. Aufklärung in der als Anthologie-Serie angelegten, düsteren Murder-Mystery-Comedy von Apple TV+ verspricht Detective Danner (Tiffany Haddish). In der Traditionslinie des japanischen Klassikers "Rashomon" von Akira Kurosawa stehend, wird das zentrale Ereignis jedoch ganz unterschiedlich wahrgenommen und erinnert. Die Ausführungen dazu werden dabei durch die Augen verschiedener Filmgenres erzählt. Doch nach zwei Staffeln ist vorerst Schluss für die Produktion mit namhaftem Cast. Das Produktionsstudio Sony Pictures Television ist jedoch bereits auf der Suche nach einer neuen Heimat.

US-Quoten-Update

Die "Frasier"-Neuauflage läuft eigentlich beim Streamingdienst Paramount+, die ersten beiden Folgen zeigte CBS am Dienstag aber auch im frei empfangbaren Fernsehen. Das Interesse war allerdings ziemlich ernüchternd: Rund 2,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die erste Folge, die zweite steigerte sich dann immerhin auf eine Reichweite von 2,35 Millionen. Das Zielgruppen-Rating lag bei rund 0,2 Prozent. Bei CBS dürfte man mit einem deutlich stärkeren Nostalgie-Effekt gerechnet haben - litt allerdings auch darunter, dass Promo angesichts des Schauspieler-Streiks nach wie vor schwierig ist.