USA Network © USA Network
In den vergangenen Jahren hat sich ein US-Kabelsender nach dem Anderen aus der Produktion von eigenen Serien verabschiedet: Die sogenannten "Cord-Cutter", die also nicht mehr bereit sind für die riesigen Basic-Cable-Pakete monatlich hohe Summen zu zahlen und stattdessen lieber einzelne Streamingdienste abonnieren, haben der Branche enorm zugesetzt. Da lässt es schon aufhorchen, dass laut "Deadline" mit USA Network einer dieser Sender am Wiedereinstieg in die Serienproduktion arbeitet. Nachdem sich die einstige USA-Network-Serie "Suits" in diesem Jahr bei Netflix als Überraschungs-Hit entpuppte und über Wochen der meistgenutzte Inhalt dort war, will man nun mit neuen Produktionen an diese Zeit anknüpfen. "Suits" gehörte zu den sogenannten "Blue Sky"-Serien des Senders - heiterer Grundton, schräge Charaktere, tatsächlich viel blauer Himmel im Bild. Diese Ära wurde einst durch "Monk" begründet, später kamen u.a. "Psych", "Burn Notice" oder "White Collar" hinzu. Noch sind keine festen Verträge unterschrieben, die Rede ist aber von einer Handvoll von Projekten, die in Entwicklung sei, zu sehen geben solle es das erste voraussichtlich 2025. Allerdings wird das Budget geringer ausfallen als früher und soll zwei bis drei Millionen Dollar pro Episode nicht überschreiten. Anzunehmen auch, dass NBC Universal, zu dem USA Network gehört, die Serien zwar unter der Marke USA Network starten wird, nicht zuletzt aber auch die Nutzung auf dem eigenen Streamingdienst Peacock im Hinterkopf hat.

FOX © FOX
Fox hat für die kommende Saison 2024/25 die neue Serie "Murder in a Small Town" bestellt - und zwar erstmals unter dem Modell der internationalen Koproduktion. Da Fox keinem großen Konzern mehr angehört, geht man schon seit längerem neue Wege, verzichtet beispielsweise auf die Produktion von Serienpiloten. Bei "Murder in a Small Town" hat man nun kanadische Partner. Michael Thorn, der bei Fox Entertainment fürs Fiktionale zuständig ist, sieht es als "Beispiel für unsere Strategie, auf intelligente und effektive Weise mit bewährten kreativen Partnern wirkungsvolle globale Inhalte zu identifizieren und in Auftrag zu geben." Die Serie basiert auf den Bestsellern von L.R. Wright über den Polizisten Karl Alberg (gespielt von Rossif Sutherland), der von der Großstadt in ein ruhiges Küstenstädtchen zieht, wo er mehr Ruhe finden will. Dort lauern aber mehr Geheimnisse und Morde, als man es für möglich halten würde. Die weibliche Hauptrolle übernimmt Kristin Kreuk.

André Braugher © IMAGO / ZUMA Wire
In dieser Woche ist der aus Serien wie "Brooklyn Nine-Nine" und "Homicide: Life on the Street" bekannte Schauspieler André Braugher überraschend im Alter von nur 61 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Die Bestürzung bei seinen Kolleginnen und Kollegen war groß. Vor ganz praktischen Herausforderungen steht man nun bei der Produktion der Netflix-Serie "The Residence": Braugher gehörte dort zum Hauptcast. Bislang sind vier von acht Folgen gedreht - dann musste im Mai aufgrund des Autorenstreiks eine Zwangspause eingelegt werden. Eigentlich hätte nun Anfang Januar die Produktion der verbliebenen vier Episoden fortgesetzt werden sollen. Wie man nun mit dem plötzlichen Tod von André Braugher umgeht, ist noch unklar - denkbar wäre beispielsweise eine Neubesetzung für die verbliebenen Folgen oder die Figur aus der Serie zu schreiben. "The Residence" ist ein Whodunnit-Krimi, der im weißen Haus spielt. Die weibliche Hauptrolle übernimmt Uzo Aduba.

Emmys 2023 © Television Academy
Statt wie üblich im September werden die Primetime Emmys 2023 diesmal erst mit vier Monaten Verspätung am 15. Januar 2024 vergeben. Nachdem alle Streiks nun beigelegt sind, steht diesem Termin immerhin nichts mehr im Wege. Und nun steht auch fest, wer durch die verspätete Verleihung führen wird: Die Wahl fiel auf Anthony Anderson, bekannt aus der ABC-Comedyserie "Black-ish". Für seine Rolle dort war er sieben Jahre in Folge als bester Hauptdarsteller in einer Comedy nominiert gewesen - hat allerdings nie gewonnen. Dass der diesmal übertragende Fox sich für Anderson entschied, hängt aber vor allem damit zusammen, dass er bei dem Network die neue Show "We are Family" präsentieren wird, die Anfang Januar ihre Premiere feiert. "Als FOX mich bat, diese historische Sendung zu moderieren, war ich überglücklich, dass Taylor Swift nicht zur Verfügung stand", kommentierte Anderson.

Verlängert oder abgesetzt?

"Cruel Summer": Die Phase als Teeenager ist eine besondere. Nicht nur, dass sich das Leben gleichzeitig so leicht und so schwer wie niemals mehr danach anfühlt, auch Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt. Die Anthologie-Serie "Cruel Summer" folgte in der zweiten Staffel den befreundeten Teenagern Megan, Isabella und Luke, Megans bestem Freund in unterschiedlichen Zeitebenen. Zur Dreiecksbeziehung gehört auch ein Geheimnis, welches sich auf sie auswirkt. Im Winter erklärt nun Freeform, dass es mit "Cruel Summer" nach zwei Staffeln nicht weitergehen wird.

Curb your Enthusiasm © HBO
"Curb Your Enthusiasm": Der Netzwelt und den amerikanischen Branchendiensten kann man sich nur anschließen und sagen, dass das nun von HBO kommunizierte, wirkliche, wirkliche, wirkliche Ende von "Curb Your Enthusiasm" "prettay...prettay...prettay...sad!" ist. In der am 4. Februar startenden, zehn Folgen umfassenden zwölften Staffel gibt es also letzte Chancen nochmals ein "prettay...prettay...prettay...good!" aus dem Mund von Larry David zu hören. Aber wer weiß, vielleicht kommt diese dann auch absichtlich ohne den Running Gag aus? Die Comedy mit, von und über Larry David war nach einer zunächst jährlichen Staffel-Ausstrahlung schon immer für eine Pause gut. Vor allem aber zwischen 2011 und 2017. Auch nach der Rückkehr gab es eine längere Durststrecke, so dass sich man sich längst einen Spaß daraus machte, jede Staffel irgendwie als letzte anzusehen. Doch dieses Mal ist es anders, sie wurde von HBO als das finale Kapitel angekündigt und auch Larry David äußerte sich mit einem Lastwagen voll Ironie über das Verhältnis zum Ende seiner Figur: "Dein Menschenhass wird nicht vermisst werden. Und für diejenigen, die mit mir in Kontakt treten möchten, können mich bei 'Ärzte ohne Grenzen' erreichen."

"Good Omens": Ursprünglich sollten David Tennant den Dämon Crowley und Michael Sheen als Engel Erziraphael nur für eine abgeschlossene Miniserie für Prime Video vor der Kamera stehen, um darin die Welt vor der Apokalypse zu bewahren. Dann entschied man sich nach längerer Pause aber doch für eine zweite Staffel, de in diesem Sommer zu sehen war. Und damit nicht genug: Nun wird es sogar eine dritte Staffel geben, die dann zugleich aber auch die letzte sein wird.

"Good Trouble": Coming of age bei Freeform gab es in Form von "Good Trouble", dem Spin-off zu "The Fosters". Doch damit ist nun Schluss, denn der Sender beendet die in Los Angeles angesiedelte Geschichte nach fünf Staffeln. Darin ging es um zwei Schwestern, die Liebe, Beziehung und Intimität in der Stadt der Engel an der Westküste durchleben.

"Hightown": Am 26. Januar beginnt Starz mit der Ausstrahlung der dritten Staffel von "Hightown", es wird aber zugleich die Abschiedstournee für Monica Raymund als State Trooper Jackie Quiñones sein, die in Cape Cod gegen die Opioid-Krise kämpft. Eine vierte Staffel wird der Sender nicht in Auftrag geben.

"Lucky Hank": Im Umland von Pennsylvania angesiedelt, spielt Bob Odenkirk, Mister "Better Call Saul", den Rektor eines unterfinanzierten Colleges. Nicht nur, dass die Aussichten diesbezüglich schlecht sind, die Midlife-Krise schlägt auch noch zu. Nachdem AMC schon mit "Invitation to a Bonfire" oder "Demascus" abgesetzt hat, geht es nun auch dem Neustart mit dem durch "Breaking Bad" bekannten AMC-Gesicht an den Kragen. Nach nur einer Staffel endet "Lucky Hank" schon wieder.

"Platonic": Rose Byrne und Seth Rogan dürfen ihre platonische Beziehung als ehemalige beste Freunde, die nach langer Zeit wieder zueinander finden, weiter ausleben. Nachdem sich die Produktion nach Angaben von Apple TV+ seit der Veröffentlichung im Mai zu einer der erfolgreichsten Comedyserien auf der Plattform entwickelt aht, gab's nun grünes Licht für eine Fortsetzung. Kreative Köpfe hinter der Produktion sind Nick Stoller und Francesa Delbanco.

Seattle Firefighters - Die jungen Helden © 2021 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.
"Station 19": Das "Grey's Anatomy"-Spin-off, das hierzulande unter dem (auch nicht deutscheren) Titel "Seattle Firefighters" zu sehen ist, wird nach der kommenden siebten Staffel zu Ende gehen. Diese wird streikbedingt zudem nur noch zehn Folgen umfassen - was aber reicht, um die 100-Episoden-Marke noch zu überspringen. Im Vorfeld der siebten Staffel war es noch zu größeren Änderungen hinter den Kulissen gekommen, Zoanne Clack und Peter Paige wurden neue Showrunner und folgten auf Krista Vernoff. Die Serie hatte sich - auch dank diverser Crossover mit der Mutterserie - über die letzten Jahre zur zweiterfolgreichsten ABC-Serie entwickelt.