Mandy und Georgie in Young Sheldon © CBS
Chuck Lorre und CBS gehörten lange so zusammen wie Doktortitel und Sheldon Cooper, aber mit dem nahenden Ende von "The Big Bang Theory"-Ableger "Young Sheldon" und "Bob Hearts Abishola" sah zuletzt alles danach aus, als ob eine Ära endet und CBS ohne Lorre auskommen würde. Doch eine News könnte die Sache wieder auf den Kopf stellen und die Bindung wieder fest zurren, denn amerikanische Branchendienste berichten über ein geplantes Spinoff zu "Young Sheldon", das von Lorre, Steve Holland und Steven Molaro verantwortet werden soll. Drehen soll sich dieses um Georgie und Mandy. Wer nicht mit dem Universum vertraut ist: bei Georgie handelt es sich um George "Georgie" Marshall Cooper Jr., dem älteren Bruder von Sheldon Cooper und seiner mehr als zehn Jahre älteren Freundin Amanda "Mandy" McAllister. Diese verloben sich in "Young Sheldon" und bekommen ein Kind. Im Fokus der geplanten Serie steht die junge Familie, mit all ihren Herausforderungen. Und noch ein Twist soll greifen: "The Big Bang Theory" wurde als Multi-Cam-Sitcom erzählt, allerdings wechselte man mit "Young Sheldon" zur Single-Cam-Variante. Der neue Ableger soll zurück zu den Wurzeln und wie "The Big Bang Theory" wieder als klassische Sitcom aufbereitet werden. Lorre arbeitet aktuell übrigens auch noch an einem Ableger von "TBBT" für Max, das im Rahmen seines Vertrags mit Warner Bros. Television entstehen soll.

CBS © CBS
Der Berg ruft! Zumindest ist dies bei CBS der Fall, denn dort wurde nun eine Reality-Show mit dem Titel "The Summit" bestellt, die einen Wettbewerb ums Bergsteigen veranstaltet. 16 sich unbekannte Teilnehmerinnen und Teilnehmer treten in den Neuseeländischen Alpen miteinander an und kämpfen zusammen um ingesamt 1 Million US-Dollar. Diesen Betrag tragen sie zu gleichen Teilen aufgeteilt in ihren Rucksäcken und müssen innerhalb von 14 Tagen den Gipfel eines Berges erreichen. Doch dies ist nicht zuletzt durch die äußeren Umstände alles andere als einfach. Beim Zurücklegen der Strecke ist auch ein "Hüter des Berges" mit von der Partie, der die Wanderinnen und Wanderer mit brutalen Wendungen und Entscheidungen überrascht. Das Problem: wenn die Gruppe es nicht schafft, den Gipfel rechtzeitig zu erreichen, verlieren alle. Moderiert wird die Show über Kampf, Extremsituationen und Moral vom neuseeländischen Schauspieler Manu Bennett.

The Office © NBC
Auch wenn der Trend zur Mockumentary im Serienbereich eher in England seinen Anfang nahm, so kann man einer Serie in den USA zugestehen, dass sie ihn noch populärer machte – und das blieb dann auch noch in der Familie. Mit "The Office" von und mit Ricky Gervais war die Reise in England recht kurz, denn es wurden gerade mal zwei je sechs Folgen umfassende Staffeln plus zwei Zusatzfolgen abgedreht. Was dann aber mit Steve Carell und "The Office" in den USA folgte, kann als eigentlicher Startschuss und Vorbild des fiktionalen Doku-Stils betrachtet werden. Von 2005 bis 2013 war die Comedy bei NBC beheimatet und bekam in den letzten Jahren vor allem durch die zeitweise Integration bei Netflix ein zweites Leben eingehaucht. Schöpfer Greg Daniels schloss aus, dass er die Serie in der bekannten Form nochmals neu auflegt, allerdings schloss er nicht aus, dass er "The Office" mit einem neuen Dreh (Schauplatz und Charaktere) zurückbringen könnte. Laut "Hollywood Reporter" stellt dieser gerade einen Writers Room zusammen, um den Traum einen Schritt mehr Realität werden zu lassen. Ein Sender oder Streamer ist jedoch noch nicht beteiligt.

CNN-Chef Mark Thompson © WBD
CNN-Chef Mark Thompson, der den strauchelnden News-Giganten im vergangenen Jahr übernommen hat, verkündete zum Start ins neue Jahr nun eine Neuaufstellung und gab in einem Schreiben an die Belegschaft Einblick in seine Gedanken zur Zukunft. Man wolle nun eine "echte Multimedia-Strategie" verfolgen, wozu die TV- und Digital-Teams nun unter einheitlicher Leitung zusammengeführt werde, auch eine Trennung von US-Teams und CNN International soll es nicht mehr geben. Er konstatierte in dem Memo, dass CNN zu langsam auf die Herausforderungen des technologischen Wandels reagiert habe: "Wie so viele andere Nachrichtenanbieter, die auf das Fernsehen zurückgehen, wirken auch die linearen Dienste von CNN und sogar die Website manchmal altmodisch und einfallslos, so als ob sich die Welt verändert hätte, sie aber nicht." Zwar werde das lineare Fernsehen weiter eine zentrale Rolle für CNN spielen, man müsse sich auf lange Sicht mit den neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten auseinandersetzen - und die besagen, dass die Einnahmen im Linearen stetig sinken. Es bleibt also nach zahlreichen Sparrunden der letzten Jahre weiter die Herausforderung, sich effizienter aufzustellen. Wieder mehr investieren will Thompson in Eigenproduktionen abseits des News-Geschäfts, nachdem diese unter Vorgänger Chris Licht zurückgefahren worden waren. Es sei gerade auch mit Blick auf Streaming nötig, "neben unserem Kernangebot an Nachrichten mutiger zu experimentieren".

CNN © CNN
Doch auch bei den Nachrichten selbst muss CNN daran arbeiten, wieder relevanter zu werden: Bei der Berichterstattung über die republikanischen Vorwahlen rutschte CNN jüngst unter den Nachrichtensendern auf den dritten Platz hinter Fox News und MSNBC zurück. Die republikanischen Kandidaten machen es den Sendern aber gerade auch nicht einfach: Wie zuvor schon ABC News musste auch CNN seine geplante TV-Debatte mit den Kandidaten absagen, weil Trump sich verweigerte und dann auch Nikki Haley als zweitaussichtsreichste Anwärterin auf die Kandidatur nicht zur Verfügung stand. Stattdessen zeigte CNN am Donnerstagabend eine Townhall allein mit Nikki Haley. Donald Trump entschied daraufhin kurzfristig, zur gleichen Zeit Fox News ein Interview zu geben. Angesichts der unversöhnlichen Stimmung in der eigenen Partei kann man sich wohl schon ausmalen, wie es im richtigen Präsidentschaftswahlkampf zugehen wird.

Verlängert oder abgesetzt

Rap Sh!t © WBD
"Rap Sh!t": Streik bedingt wurde die zweite Staffel der Comedy von Issa Rae nicht wie geplant im August ausgestrahlt, sondern erst im November. Die Produktion über eine ehemalige Freundschaft, die durch die Verbindung zum Rap wieder aufblüht, wird darüber hinaus nicht fortgeführt. Bei Max hat man sich also dazu entschieden, "Rap Sh!t" nach zwei Runden zu beenden. Mit dem erst letzte Woche verlängerten "Bookie", "Sex And The City"-Sequel "And Just Like That...", Emmy-Hit "Hacks", "The Sex Lives of College Girls" und "Peacemaker" bleiben nun noch fünf Comedys übrig.

Schmigadoon © Apple
"Schmigadoon!": Für die erste Staffel gab es in der Kategorie "Outstanding Original Music and Lyrics" sogar einen Emmy und einen AFI Award für das "Program of the Year", sowie eine Nominierung bei den "Critics Choice Awards" für die beste Nebenrolle. Doch all die Meriten helfen nicht, denn die parodierende Musical-Comedy, hinter der auch Lorne Michaels als Produzent steht, endet nach zwei Staffeln. Auch wenn Apple TV+ sie aus dem Portfolio nimmt, ist Co-Schöpfer Cinco Paul optimistisch, dass die bereits geschriebene dritte Staffel mit 25 neuen Songs noch woanders unterkommen könnte.

US-Quoten-Update

Emmys 2023 © Television Academy
Nur knapp viereinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten am Montagabend die Verleihung der Primetime Emmys - zum 75. Jubiläum war das ein neuer Tiefstwert, der die während der Pandemie ohnehin deutlich rückläufigen Quoten noch deutlich unterbot. Das bisherige Allzeit-Tief stammte aus dem vergangenen Jahr, als allerdings immerhin noch fast sechs Millionen einschalteten. Neben einem generell rückläufigen Interesse an solchen Preisverleihungen kamen in diesem Jahr auch noch besondere Umstände durch die streikbedingte Verlegung vom September in den Januar dazu. So folgten die Emmys nur eine Woche nach der Verleihung der Golden Globes - die mit neuneinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern deutlich gefragter war. Obendrein lief die Emmy-Verleihung in direkter Konkurrenz zu einem NFL Playoff-Spiel, das allein bei ABC fast 19 Millionen Menschen erreichte, ESPN gar nicht mitgerechnet.

True Detective © HBO
Die US-Version von "The Traitors", das hierzulande von RTL als "Die Verräter" umgesetzt wurde, legte beim NBC-Streamingdienst Peacock offenbar einen hervorragenden Start hin. Wie "Variety" berichtet, liegen die Abrufzahlen nach Veröffentlichung der ersten drei Episoden um 75 Prozent über denen der ersten Staffel und stellen damit die erfolgreichste Premiere eines Reality-Formats bei Peacock dar. Genaue Zahlen dazu liegen allerdings nicht vor. Bei HBO zeigt man sich unterdessen sehr zufrieden mit dem Auftakt der neuen "True Detective"-Staffel "Night Country", die fünf Jahre auf sich warten ließ. Die Auftakt-Episode erreichte bei HBO und dem Streamingdienst Max nach Unternehmensangaben zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer am Premierenabend. Der Großteil der Nutzung findet aber inzwischen zeitversetzt in den folgenden Tagen und Wochen statt. Zum Vergleich: Die zweite Staffel von "The White Lotus" lag am Premierenabend bei einer Reichweite von 1,5 Millionen, die letzte Staffel "Succession" bei 2,3 Millionen, "Euphoria" bei 2,4 Millionen.