Freevee © Amazon
"Adweek" meldete in dieser Woche, dass der Streamingdienst "Freevee" von Amazon keine Zukunft hat - was vom Unternehmen umgehend dementiert wurde. Zum Hintergrund: Freevee ist - ursprünglich unter dem Namen IMDb Freedive und seit August 2022 unter dem jetzigen Titel - seit 2019 am Markt und ist anders als Prime Video ein kostenfreies und rein werbefinanziertes Angebot. Seit nun allerdings Prime Video auch selbst Werbung enthält, stellt sich schon die Frage, ob diese Zweiteilung für Amazon auf Dauer noch Sinn ergibt. Adweek berichtete dementsprechend unter Berufung auf Quellen aus dem Unternehmen, dass schon im April die Abschaltung drohen könnte. Amazon wiederum widersprach energisch: Es seien keine Änderungen geplant - schließlich erreicht das Angebot auch all jene, die Prime Video nicht abonniert haben. Amazon hofft hier also, weitere Zielgruppen zu erreichen und die Werbeeinnahmen zu maximieren.

Paramount+ © ViacomCBS
Es scheint für viele in der Branche ausgemachte Sache zu sein, dass Paramount auch nach der Zusammenführung der einst getrennten Unternehmen Viacom und CBS zu klein ist, um im Streaming-Zeitalter zu bestehen. Schon seit Monaten wabern daher Übernahme-Gerüchte durch die Branche, die Allen Media Group hat vor kurzem sogar offen ein 30 Milliarden Dollar schweres Angebot vorgelegt, auch Skydance Media soll verhandeln, ergebnislose Gespräche über einen Zusammenschluss soll es auch mit Warner Bros. Discovery gegeben haben und das finanzstarke Comcast (NBC Universal) wird ja ohnehin immer gehandelt. Comcast-CEO Brian Roberts machte allerdings kürzlich klar, dass er keine größeren Übernahmen plane. Aber vielleicht bahnt sich da eine Zusammenarbeit auf anderm Wege an: Das "Wall Street Journal" berichtete jüngst, dass die Streamingdienste Paramount+ und Peacock ihre Kräfte bündeln könnten. Noch seien diese Gespräch ein einem sehr frühen Stadium - doch immerhin gibt es bereits in Europa die Zusammenarbeit bei SkyShowtime. In jedem Fall hätte man den Riesen wie Netflix oder Disney+ gemeinsam mehr entgegenzusetzen als wenn jeder für sich alleine kämpft - und in diesen Zeiten scheinen lange undenkbare Allianzen unter Konkurrenten jederzeit möglich.

Fubo © Fubo
Die Frage ist nur, ob all diese denkbaren Allianzen auch rechtlich erlaubt sind. Konkret stellt sie sich nun beim geplanten gemeinsamen Sport-Streamingpaket von Disney, Fox und Warner Bros Discovery. Der Sport-Streamer Fubo hat nun jedenfalls Klage in New York eingereicht, um das geplante Joint Venture zu verhindern. In der Klageschrift heißt es, die Unternehmen hätten wie ein Kartell jahrelang versucht, das innovative Sport-Streaming-Geschäft von Fubo zu blockieren, um nun das "Playbook" von Fubo zu stehlen und selbst umzusetzen. Dadurch sei Fubo ein Schaden in Milliardenhöhe entstanden. Fubo will nicht nur Geld sehen, sondern das geplante Joint Venture komplett verbieten lassen. Man darf also gespannt sein, ob sich die großen Pläne wie anvisiert zum Herbst umsetzen lassen.

Walmart © Walmart
Unterdessen möchte nun doch auch Walmart wieder im Geschäft mit Video-Werbung mitverdienen. Auch wenn das erstmal überraschend klingt: Walmart hatte zehn Jahre lang ja auch schon einmal einen Streamingdienst namens Vudu betrieben, den man 2020 allerdings verkaufte. Nun hat man den Smart-TV-Produzenten Vizio für 2,3 Milliarden Dollar übernommen - weniger, weil man unbedingt zum Fernseh-Hersteller werden wollte, sondern eher, weil man auf das SmartCast-Betriebssystem scharf ist, das schon 18 Millionen aktive Accounts hat, denen man Werbung ausspielen kann. Walmart kann nun mit dem Verkauf der Vizio-Fernseher in seinen Läden für eine weitere Verbreitung sorgen und zusätzliche Einnahmen durch Werbung generieren - so zumindest der Plan. Werbeeinnahmen sind auch heute schon den Großteil des Profits von Vizio verantwortlich.

Jimmy Kimmel © ABC
Der mittlerweile zurückgetretene US-Abgeordnete George Santos, der große Teile seiner Biographie erfunden hatte und als Hochstapler gilt, hat Jimmy Kimmel verklagt und verlangt 750.000 Dollar Schadensersatz. Santos wirft Kimmel Urheberrechtsverletzung, Betrug, Vertragsbruch und ungerechtfertigte Bereicherung vor. Was war geschehen? Kimmel hatte über die Website "Cameo", über die man personalisierte Videos von bekannten Persönlichkeiten anfragen und gegen Bezahlung bekommen kann, unter falschen Namen insgesamt 14 Clips angefragt und später teilweise in seiner Show in der Rubrik "Will Santos say it?" gezeigt. Dabei habe er aber lediglich Lizenzen für die persönliche Nutzung erworben, die die Auswertung im TV nicht beinhalten. Dass Santos dagegen womöglich vorgehen könnte, war Kimmel bewusst. Im Dezember sagte er in seiner Late Night Show: "Könnt ihr euch vorstellen, dass ich von George Santos wegen Betrugs verklagt werde? Ich meine, wie gut wäre das? Es wäre wie ein wahr gewordener Traum. Seit ich angefangen habe, seine Videos zu kaufen, sind seine Preise auf 500 Dollar pro Stück gestiegen. Er sollte sich bei mir bedanken, dass ich diese Videos gekauft habe."

Last Week Tonight with John Oliver © HBO
HBO stellt die Haupt-Inhalte der aktuellen Folge von "Last Week Tonight with John Oliver" nicht mehr länger schon am Tag nach der Ausstrahlung kostenfrei für alle bei YouTube zur Verfügung - und will damit mehr Leute dazu bringen, den kostenpflichtigen Streamingdienst Max zu abonnieren. John Oliver überbrachte die Botschaft selbst in einem Social-Media-Posting und zeigte sich darin nicht einverstanden mit der Entscheidung seines Arbeitgebers. Er hoffe, dass man die Meinung ändere - doch bis dahin werde es "Last Week Tonight" nicht mehr montags, sondern erst donnerstags nach der Erstausstrahlung bei YouTube zu sehen geben. HBO erklärte, dass es die Möglichkeit, die Sendung jederzeit bei Max zu sehen, noch nicht gegeben habe, als "Last Week Tonight" einst startete. Dass man den Hauptteil der Sendung bei YouTube zeigte, habe daher die flexible Nutzung ermöglichen sollen und außerdem als Werbung für die Sendung dienen. Nun hoffe man, dass Fans sich entscheiden, die gesamte Show auf Max zu sehen.

Davos 1917 © SRF/ARD Degeto/Amalia Film/Contrast Film/Letterbox Filmproduktion/Repro
"Davos 1917" schafft den Sprung über den großen Teich, sowie in weitere europäische Länder (Portugal und Spanien). Global Series Network nimmt die Historienserie mit Alpenpanorama von Contrast Film, Letterbox Filmproduktion und Amalia Film mit Dominique Davenport ("Sisi") in der Hauptrolle in sein SVOD-Angebot Walter Presents für den nordamerikanischen Raum auf. In der Koproduktion des SRF und der ARD Degeto spielt Davenport die Krankenschwester Johanna Gabathuler, die im Ersten Weltkrieg von einem Einsatz an der Front in ihre Heimat Davos zurückkehrt. Dort gerät sie zwischen die Fronten zweier Spione und kämpft zugleich um ihr Kind, welches in ihrer Abwesenheit weggegeben wurde.

Was bei "Bridgerton" mit dem Prequel "Queen Charlotte" über Königin Charlotte von Netflix erfolgreich vorgeführt wurde, könnte nun auch bei "Virgin River" versucht werden. Dort entwickelt man aktuell eine Geschichte über die verstorbene Mutter von Protagonistin Mel (Alexandra Breckenridge), die sich am selben Ort in einen gewissen Everett verliebt. Wie im Weihnachtsspecial zu "Virgin River" bei Netflix bereits enthüllt wurde, handelt es sich hierbei um Mels Vater. In der Vorgeschichte will man nun in die Tiefe gehen und der Kennenlerngeschichte von Mels Mutter Sarah und ihrem Everett Raum geben. In der kommenden sechsten Staffel von "Virgin River" soll es in Form von Rückblenden bereits Einblicke der beiden in jungen Jahren geben.

Apple TV+ © Apple
Ins Portfolio von Apple stößt ein Verschwörungsthriller, der auf den Titel "Prime Target" hört, mit namhaftem Personal aufwartet und Regie-Legende Ridley Scott als ausführenden Produzenten mit an Bord hat. SAG-Gewinner Leo Woodall (2. Staffel "The White Lotus") mimt in zunächst acht Folgen ein Mathematik-Genie, das kurz vor einem Durchbruch steht. Sofern es ihm gelingt, ein gewisses Zahlenmuster zu entdecken, hat er Zugriff auf alle Computersysteme der Welte. Doch jemand versucht, dies zu verhindern. Und dann wäre da noch eine NSA-Mitarbeiterin, in dessen Beobachtungsfeld er geraten ist. Zusammen versuchen sie, der Verschwörung gegen ihn Herr zu werden. Mit im Ensemble sind neben Woodall noch Quintessa Swindell ("Black Adam"), die BAFTA-Nominierten Stephen Rea, und David Morrissey, sowie Emmy-Preisträgerin Martha Plimpton.

Hulu.com © Hulu.com
Was mit einem Sketch von einem ehemaligen NFL-Quaterback bei ESPN+ begann, mündet nun in einer Comedy-Bestellung bei Hulu. Doch der Reihe nach. Der ehemalige Quaterback der New York Giants, Super-Bowl-Gewinner und MVP, Eli Manning, ging undercover und verkleidet zu einem Football-Team, welches schlecht performt, um dieses in der Figur des Chad Powers aufzumischen. In der nun bestellten Serie wird jedoch nicht Manning in die Rolle des bereits etablierten Charakters Chad Powers schlüpfen, sondern Glen Powell. Powers ist zwar hochtalentiert, allerdings verbaut ihm sein Charakter mit schlechtem Sozialverhaltens die Zukunft. Der Ausweg: vorgeben jemand anderes zu sein und ab in den Süden zu einem angeschlagenen Team im Süden der USA.

Verlängert oder abgesetzt

"Berlin": Das spanische Spin-off zu "Haus des Geldes" erhält eine zweite Staffel. Zeitlich spielt das Ganze vor den Ereignissen von "Haus des Geldes" und setzt den aus der Produktion bereits bekannten Charakter Andrés de Fonollosa, besser bekannt als Berlin, in den Fokus. Ziel ist es, Juwelen im Wert von über 40 Millionen Euro zu stehlen.

Frasier © Paramount+/Daniel Impertro
"Frasier": Der sich in den Zuschauer-Zahlen manifestierende Nostalgie-Effekt blieb bei der Neuauflage von "Frasier" zwar aus und dennoch geht es bei Paramount+ weiter mit einer zweiten Staffel, so dass Kelsey Grammer nochmals in die bereits in der Sitcom "Cheers" entwickelte Hauptrolle schlüpfen darf. Mittlerweile ist Frasier Crane (Grammer) in Boston und muss sich anderen Themen stellen und neue Beziehungsfragen lösen. Geht es nach Grammer, könnte er sich perspektivisch ein Comeback früherer Mitwirkender aus "Cheers"/"Frasier" vorstellen. So wünscht er sich Auftritte von Ted Danson als Sam Malone und Shelley Long als Diane Chambers.

"True Detective": Die vierte Staffel der HBO-Anthologie "True Detective" feierte erst vor ein paar Tagen ihren Abschluss und schon ist klar, dass damit kein Schlussakkord gesetzt wurde. Die erfolgreichste Staffel aus dem Universum verschafft der Marke wieder mächtig Antrieb, so dass man nun grünes Licht für eine fünfte Staffel gegeben hat. Den Posten als Showrunnerin übernimmt Issa López, die bereits "Night Country" mit Jodie Foster und Kali Reis begleitet hat und nun sogar einen Overall-Deal mit HBO erzielen konnte. Unklar ist, ob die neue Ausgabe wie sonst immer eine neue Geschichte mit neuem Personal erzählen wird, oder ob sie – vielleicht ja auch wegen des großen Erfolgs – direkt an "Night Country" am Polarkreis anschließen wird.

US-Reichweiten-Update

Masters of the Air © Apple
"Masters of the Air" hat den erfolgreichsten Start einer Apple-TV+-Serie in der Geschichte des Dienstes hingelegt - sagt zumindest Apple selbst, denn genaue Zahlen gibt Apple natürlich wieder nicht bekannt. Allerdings sei die gesamte Nutzung von Apple TV+ in der Woche nach der Veröffentlichung der u.a. von Steven Spielberg und Tom Hanks produziertten Serie um 65 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. Sehr zufrieden zeigt man sich unterdessen bei HBO gerade mit der nach mehreren Jahren Pause veröffentlichten neuen "True Detective"-Staffel: Das Finale von "Night Country" sahen 3,2 Millionen Personen am Premieren-Tag über alle Ausspiel-Wege hinweg - ein Staffel-Bestwert und um 57 Prozent höher als bei der Staffel-Premiere sechs Wochen zuvor. Inklusive zeitversetzter Nutzung kamen die Folgen bislang auf eine Reichweite von im Schnitt 12,7 Millionen, was "Night Country" zur erfolgreichsten Staffel in der Geschichte der Anthologie-Serie macht.

Ghosts © BBC
Die Post-Super-Bowl-Woche, über deren ersten Teil wir schon im letzten US-Update berichtet hatten, ging für CBS auch am Donnerstag noch mit erfreulich starken Quoten weiter. "Young Sheldon" meldete sich da vor knapp acht Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern zurück, was für die Serie die höchste Reichweite seit April 2020 war, danach holte "Ghosts" mit etwas mehr als sieben Millionen einen neuen Allzeit-Rekord für das Format. "Tracker" hatte seine Premiere ja nach dem Super Bowl gefeiert, wo 18,4 Millionen Leute zugesehen hatten. Auf dem regulären Sendeplatz am Sonntag waren nun noch 6,9 Millionen übrig, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,5 Prozent. Damit lag "Tracker" noch etwas über den 6,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern, die zuvor den Staffelauftakt von "The Equalizer" verfolgt hatten. Können sich beide Serien in etwa auf diesem Niveau halten, hat CBS in jedem Fall ein sehr starkes Sonntags-Lineup.

Simpsons © Twentieth Century Fox Film
Das würde Fox auch gerne von sich behaupten, doch der Block mit animierten Comedyserien hat schon seit langem mit Problemen zu kämpfen und lief am vergangenen Wochenende nun so richtig katastrophal. Eine neue "Simpsons"-Folge erreichte etwa 760.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, "Krapopolis" danach nur knapp über eine halbe Million, "The Great North" lag bei 0,45 Millionen, "Grimsburg" bei 0,39 Millionen. Die Zielgruppen-Ratings beliefen sich auf 0,2 Prozent bei den "Simpsons" und 0,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Damit rutschte Fox zeitweise hinter die Ausstrahlung des 24 Jahre alten Films "Remember the Titans" ("Gegen jede Regel") bei The CW.