Über Jahre hinweg war das "Bachelor"-Franchise für RTL ein verlässlicher Quotengarant - doch inzwischen ist selbst ein Einsatz im Sommer kein geeignetes Umfeld mehr für die lineare Ausstrahlung. Nach der einwöchigen Zwangspause, die RTL den "Bachelors" zuletzt wegen der Konkurrenz durch die U21-EM und die Klub-WM verorndet hatte, setzte der Sender die Staffel am Mittwochabend nun - unter anderem gegen die Fußball-EM der Frauen - fort, musste aber ein bitteres Allzeit-Tief hinnehmen.
Mit nur 230.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren fiel die Datingshow auf sehr magere 6,3 Prozent Marktanteil zurück und lief damit so schwach wie nie. In der erweitertem Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigern, auf die RTL verstärkt achtet, reichte es sogar für nur 4,6 Prozent. Insgesamt wollten lediglich 660.000 Zuschauerinnen und Zuschauer die "Bachelors" auf linearem Wege sehen, noch einmal über 100.000 weniger als beim Staffel-Auftakt.
Richtig hart erwischte es am Mittwochabend aber auch ProSieben, wo es für "Wer isses?" ebenfalls einen Tiefstwert setzte. Die Rateshow versagte sogar mit gerade mal 5,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und kam insgesamt nicht über 510.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hinaus. In der Zielgruppe ordnete sich "Wer isses?" auf Augenhöhe mit Kabel Eins und RTLzwei ein, wo "Matrix Reloaded" und "Kampf der Realitystars" mit Marktanteilen von 5,5 und 5,1 Prozent punkteten - wobei die Realityshow mit der zweiten Folge auf 3,5 Prozent zurückfiel. Die "Bones"-Wiederholungen bei Vox pendelten sich indes zwischen 2,4 und 4,6 Prozent ein, taten sich also ziemlich schwer.
Und so ging also Sat.1 als stärkster Privatsender in der Primetime hervor. Dort erreichte die erstmals in der Primetime ausgestrahlte Show "Das große Backen - Die Profis" gute 8,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sowie insgesamt 1,14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Für Rückenwind sorgte der erfolgreiche Auftakt dennoch nicht: Der Start von "Hochzeit auf den zweiten Blick" fiel am späten Abend mit 3,7 Prozent Marktanteil durch und kam mit der zweiten, erst nach Mitternacht gezeigten Folge sogar nicht über desolate 1,8 Prozent hinaus.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;