Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen erweist sich auch im Streaming für ARD und ZDF als voller Erfolg. Im Ranking der erfolgreichsten Programmmarken stieg die "Sportschau" in der Kalenderwoche 27 auf Anhieb auf dem dritten Platz ein - hinter den "ntv Nachrichten", die nun schon zum elften Mal in Folge vor der "Tagesschau" an der Spitze liegen. Mit einer Wochen-Nettoreichweite von 1,281 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern lief es auf Anhieb sehr stark.
Beflügelt wurde die "Sportschau" freilich auch vom ersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft. Das zeigt ganz besonders der Vergleich mit den EM-Übertragungen im ZDF, die in besagter Kalenderwoche noch kein deutsches Spiel umfassten. Mit 567.000 Zuschauerinnen und Zuschauern fiel die Netto-Reichweite des "Sportstudios" ein ganzes Stück geringer aus. Die EM beflügelte aber offensichtlich nicht nur die Öffentlich-Rechtlichen, sondern auch Sport1: Die Programmmarke "Sport1 News" konnte ihre Wochen-Nettoreichweite auf 494.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Vergleich zur Vorwoche mehr als verdoppeln und landete im Ranking auf Platz 12 - noch deutlich vor dem stärksten Joyn-Format, das gar nicht in den Top 20 auftauchte.
Nettoreichweitenstärkste Programmmarken im Streaming in KW 27 (30.6.-6.7.)
Programmmarke | Anbieter | Nettoreichweite Streaming only |
ntv Nachrichten | RTL-Gruppe | 1,779 |
Tagesschau | ARD-Gruppe | 1,328 |
Sportschau Fußball-EM | ARD-Gruppe | 1,281 |
Gute Zeiten, schlechte Zeiten | RTL-Gruppe | 0,878 |
Prominent getrennt | RTL-Gruppe | 0,838 |
Ex on the Beach | RTL-Gruppe | 0,807 |
Welt News | Springer-Gruppe | 0,715 |
Tatort | ARD-Gruppe | 0,641 |
ZDFinfo Doku | ZDF-Gruppe | 0,600 |
UEFA Frauen-EM 2025 | ZDF-Gruppe | 0,567 |
Kampf der Realitystars | RTL-Gruppe | 0,543 |
Sturm der Liebe | ARD-Gruppe | 0,526 |
Sport1 News | Sport1-Gruppe | 0,494 |
In aller Freundschaft | ARD-Gruppe | 0,481 |
Alles was zählt | RTL-Gruppe | 0,454 |
Sportschau | ARD-Gruppe | 0,446 |
Sommer-Komödien | ZDF-Gruppe | 0,435 |
Die Rosenheim-Cops | ZDF-Gruppe | 0,412 |
Markus Lanz | ZDF-Gruppe | 0,388 |
In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte | ARD-Gruppe | 0,384 |
Quelle: AGF Videoforschung; AGF SCOPE 1.11; 30.06.2025-06.07.2025; verschiedene Nutzungsfilter; Marktstandard: Bewegtbild; Auswertungstyp Programmmarke; nutzungsbezogen; Paketnummer: 15893 vom 14.07.2025
Erfolgreichste Programmmarke des Streamers von ProSiebenSat.1 war "Match my Ex" mit einer Nettoreichweite von immerhin 293.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Verglichen mit den Reality-Hits von RTL+ ist das jedoch wenig: So startete die neue Staffel von "Prominent getrennt" mit 838.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Streaming direkt auf dem fünften Platz ein - mit dem drittbesten Wert aller Zeiten. Nur knapp dahinter landete "Ex on the Beach", das mit 807.000 Personen seine bislang zweihöchste Nettoreichweite bei RTL+ verbuchte. Ganz knapp außerhalb der Top 10 landete zudem der "Kampf der Realitystars", der im Vergleich zur Vorwoche jedoch etwas nachgab und diesmal auf 543.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Streaming kam.
Einen kräftigen Sprung nach oben machte unterdessen die Springer-Gruppe mit ihren "Welt News", deren Nettoreichweite in KW 26 bei 715.000 Zuschauerinnen und Zuschauern lag. An die "ntv Nachrichten" und die "Tagesschau" kam die Programmmarke zwar nicht heran, doch verglichen mit der Vorwoche betrug das beachtliche Plus mehr als eine Viertelmillion Personen.
Die im letzten Jahr neu eingeführte Ausweisung der AGF soll Auskunft darüber geben, wieviele Menschen mit Video-Inhalten einer "Programmmarke" in Kontakt gekommen sind - unabhängig ob im linearen TV, den Mediatheken oder Websites der Sender; unabhängig davon, ob es sich um eine ganze Folge oder einen kurzen Schnipsel handelte; unabhängig davon, wie lang die Nutzung war. Spannend ist insbesondere auch die Auswertung rein auf Streaming-Ebene, weil hier bislang kaum öffentliche Daten vorlagen. Wichtig allerdings: Es geht hier nur um die Reichweite auf eigenen Plattformen, YouTube oder Soziale Netzwerke werden nicht erfasst. Und: Es handelt sich stets um Nettoreichweiten, die nicht vergleichbar sind mit der durchschnittlichen Sehbeteiligung, wie man sie aus der TV-Quoten-Berichterstattung kennt. Details dazu haben wir in einem eigenen Artikel erläutert.