Gut möglich, dass es kein Zufall ist, dass sich Prime Video ausgerechnet in diesem November erstmals von der AGF messen lässt. Tatsächlich fällt die Premiere des Amazon-Streamers im Ranking der erfolgreichsten Programmmarken überaus erfolgreich aus - dank des Starts der zweiten Staffel von "Maxton Hall", die Prime Video auf Anhieb an die Spitze katapultierte. Mit einer Streamimg-Nettoreichweite von 1,525 Millionen war die von UFA Fiction produzierte Young-Adult-Serie in der Kalenderwoche 45 die erfolgreichste Programmmarke. Bemerkenswert: Alleine aus Gruppe der 14- bis 49-Jährige kamen davon 1,033 Millionen Personen.

"Maxton Hall" lag im Ranking noch vor den "ntv Nachrichten" und dem "Sommerhaus der Stars", das sich bei RTL+ mit 1,345 Millionen Personen nur knapp unter dem Vorwochen-Wert bewegte. Und die Serie war längst nicht der einzige Erfolg von Amazon: Mit "7 vs. Wild" schaffte ein weiteres Prime-Video-Format den Sprung in die Top 20: Hier lag die Nettoreichweite bei immerhin 565.000 Personen und damit knapp über dem Wert von "Das große Promi-Büßen", das sich knapp vor dem ProSieben-Neustart "Die Abrechnung" als erfolgreichste Joyn-Programmmarke der Woche positionierte. Drittstärkste Programmmarke von Prime Video war indes ein Dauerbrenner: Die US-Comedyserie "Two and a half Men" erreichte ebenfalls über eine halbe Million. Die Neuauflage von "Der letzte Bulle" erreichte 291.000 Personen im Streaming, allerdings war es für die Serie bereits die zweite Woche bei Prime Video.

Nettoreichweitenstärkste Programmmarken im Streaming in KW 45 (3.11.-9.11.)

Programmmarke Anbieter Nettoreichweite
Streaming only
Maxton Hall Prime Video 1,525
ntv Nachrichten RTL 1,468
Das Sommerhaus der Stars RTL 1,345
UEFA Champions League DAZN 1,306
Temptation Island V.I.P. RTL 1,062
Tatort ARD 1,045
Bundesliga DAZN 1,031
Tagesschau ARD 1,024
Die Bergretter ZDF 0,995
Love Island VIP RTL 0,901
heute-show ZDF 0,805
Gute Zeiten, schlechte Zeiten RTL 0,753
Der Promihof RTL 0,745
Sturm der Liebe ARD 0,694
In aller Freundschaft ARD 0,566
Aktenzeichen XY... ungelöst ZDF 0,565
7 vs. Wild Prime Video 0,562
ZDFinfo Doku ZDF 0,557
Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht  ZDF 0,555
Das große Promi-Büßen Joyn 0,538

Quelle: AGF Videoforschung; AGF SCOPE 1.13; 3.11. – 9.11.2025; verschiedene Nutzungsfilter; Marktstandard: Bewegtbild; Auswertungstyp Programmmarke; nutzungsbezogen; Paketnummer: 16614 vom 17.11.2025

Durch "Maxton Hall" gab's unterdessen diesmal gleich acht Programmmarken, die die Millionen-Marke knackten - zwei Mal gelang dies auch dem Sport-Streamingdienst DAZN. So verbuchte die Champions League eine Nettoreichweite von 1,306 Millionen Personen, während die Bundesliga auf 1,031 Millionen kam. Im Reality-Bereich steigerte sich zudem abermals "Temptation Island V.I.P." auf einen Rekord: Hier belief sich die Nettoreichweite auf 1,062 Millionen. Unter der Millionen-Marke, aber ebenfalls mit Bestwert unterwegs, war darüber hinaus der RTLzwei-"Promihof" mit 745.000 Personen.

Als stärkste öffentlich-rechtliche Programmmarke ging der "Tatort" hervor, der - ebenso wie die "Tagesschau" - knapp über der Millionen-Marke landete. Knapp darunter landeten die ZDF-"Bergretter", die im Vergleich zur Vorwoche somit also im Streaming leicht verloren. Streng genommen verhalf übrigens auch das ZDF einer Amazon-Serie den Sprung in die Top 20 der Programmmarken: "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" - eigentlich für Prime Video produziert, jetzt aber im ZDF-Streamingportal zu sehen - schaffte es mit einer Nettoreichweite von 555.000 Personen ebenfalls in die Hitliste.

Programmmarken? Was ist das?

Die im letzten Jahr neu eingeführte Ausweisung der AGF soll Auskunft darüber geben, wieviele Menschen mit Video-Inhalten einer "Programmmarke" in Kontakt gekommen sind - unabhängig ob im linearen TV, den Mediatheken oder Websites der Sender; unabhängig davon, ob es sich um eine ganze Folge oder einen kurzen Schnipsel handelte; unabhängig davon, wie lang die Nutzung war. Spannend ist insbesondere auch die Auswertung rein auf Streaming-Ebene, weil hier bislang kaum öffentliche Daten vorlagen. Wichtig allerdings: Es geht hier nur um die Reichweite auf eigenen Plattformen, YouTube oder Soziale Netzwerke werden nicht erfasst. Und: Es handelt sich stets um Nettoreichweiten, die nicht vergleichbar sind mit der durchschnittlichen Sehbeteiligung, wie man sie aus der TV-Quoten-Berichterstattung kennt. Details dazu haben wir in einem eigenen Artikel erläutert.