Foto: RTLEigentlich war das "Strafgericht" schon abgesetzt: Als RTL seinen neuen Nachmittag, der im Oktober startete, erstmals ankündigte, war die Courtshow "Das Strafgericht" nicht mehr aufgeführt. Doch noch vor dem Start änderte RTL seine Pläne noch einmal: Weil auch "Ist doch nur Spaß" auf dem 17 Uhr-Sendeplatz versagte, beschloss der Sender, "Staatsanwalt Posch ermittelt" zu kürzen und künftig um 17 Uhr zu zeigen und stattdessen dem "Strafgericht" eine Galgenfrist um 16 Uhr zu gewähren.

Offenbar keine gute Idee: Auf dem neuen, zwei Stunden späteren Sendeplatz tut sich das "Strafgericht" äußerst schwer. In dieser Woche reichte es bislang nicht einmal mehr für zweistellige Quoten. 8,5 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe am Montag, am Dienstag sah es mit 9,1 Prozent Marktanteil nur wenig besser aus. Zum Vergleich: "Richter Alexander Hold" erreichte zur gleichen Zeit bei Sat.1 15,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.


Dazu kommt noch, dass auch "Staatsanwalt Posch ermittelt" auf dem neuen Sendeplatz um 17 Uhr bislang ohne jede Chance ist. Die auf 30 Minuten gekürzte Crime-Doku blieb am Montag bei 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen, am Dienstag waren es ebenfalls nur 8,4 Prozent Marktanteil. Damit läuft "Staatsanwalt Posch ermittelt" sogar noch schlechter als die zahlreichen vorher auf diesem Sendeplatz gefloppten Formate - was allerdings wohl auch daran liegen dürfte, dass das Vorprogramm schlechter denn je läuft. Auch um 17 Uhr muss RTL sich den direkten Konkurrenten "Niedrig und Kuhnt" bei Sat.1 geschlagen geben - auch wenn diese ebenfalls ein gutes Stück von ihren Höchstwerten entfernt liegen und am Dienstag 13,7 Prozent Marktanteil erreichten.

Immerhin: Beide Formate sieht RTL ohnehin als Auslaufmodell an und will sie mit der nächsten Stufe der Programmreform am Nachmittag ersetzen - wobei allerdings fraglich ist, ob RTL diese Quoten tatsächlich noch so lange akzeptieren kann. Die Helpshow "Familienhilfe mit Herz" sah RTL hingegen eigentlich als Format für die Zukunft - doch auch diese Sendung dümpelt nach wie vor weit unter Senderschnitt vor sich hin. Am Dienstag lag der Marktanteil bei 12,1 Prozent in der Zielgruppe - und das war sogar schon einer der besseren Werte für das Format. Am Montag sah es mit 10,2 Prozent Marktanteil deutlich schlechter aus. Gewinner der Schwäche ist hier zweifellos Sat.1 mit "Richterin Barbara Salesch", die seit dem 15. Oktober deutlich bessere Marktanteile erreichen kann als zuvor und sogar teils wieder die 20-Prozent-Marke knacken kann.