Logo: Sat.1 / Grafik: DWDL.deOb man es nun gut findet, oder nicht: Die Privatsender richten ihre Programme in erster Linie auf die sogenannte "werberelevante Zielgruppe" der 14- bis 49-Jährigen aus und erzielen demzufolge fast durch die Bank deutlich höhere Quoten in dieser Altersgruppe als beim Gesamtpublikum - zumindest normalerweise. Am Dienstag hingegen war Sat.1 beim älteren Publikum erfolgreicher als in der so umworbenen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.

So erreichte Sat.1 bei den 14- bis 49-Jährigen am Dienstag einen Tagesmarktanteil von 11,5 Prozent, beim Gesamtpublikum hingegen sogar von 12,2 Prozent. Dazu beigetragen hat unter anderem die Primetime. So lief der Film "Der Butler und die Prinzessin" mit 3,55 Millionen Zuschauern und 10,7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum beispielsweise besser als in der Zielgruppe, wo der Film nur schwache 9,9 Prozent Marktanteil erreichte.


Doch die eigentliche Ursache findet sich im Nachmittagsprogramm. Dort erreicht Sat.1 inzwischen durchgehend höhere Marktanteile bei den über 50-Jährigen als in der Zielgruppe. "Richterin Barbara Salesch" etwa lag bei 19,8 Prozent in der Zielgruppe, aber 22,8 Prozent beim Gesamtpublikum. Noch deutlicher war der Unterschied bei "Zwei bei Kallwas", das 17,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte, aber 22,5 Prozent beim Gesamtpublikum. Auch bei "Britt", "Niedrig und Kuhnt", "Lenßen & Partner" und den "Sat.1 News" sieht es ähnlich aus.

In der Vergangenheit warfen die Sender schon des Öfteren Sendungen wegen angeblicher Überalterung des Publikums aus dem Programm. Solange die Quoten auch in der Zielgruppe weiter deutlich über Senderschnitt liegen, steht das aber natürlich nicht an. Bemerkenswert ist der recht hohe Altersschnitt für einen Privatsender dennoch allemal.