Foto: RTL IIVor rund einem Monat startete RTL II die mittlerweile neunte "Big Brother"-Staffel - und erlebte sein blaues Wunder: Sowohl die Tageszusammenfassungen am Vorabend als auch die Live-Shows am Montagabend fielen schnell unter den Senderschnitt, die neue Staffel entwickelte sich schnell zum teuren Desaster.

Vergangene Woche zog man bei RTL II daher die Notbremse, baute uner anderem das Haus übers Wochenende um und arbeitete am Reglement. Gebracht hat das an Tag 1 von "Big Brother reloaded" aber zunächst einmal herzlich wenig. Die Zuschauerzahlen gingen im Vergleich zur Vorwoche sogar noch leicht zurück - was zwar unter anderem an der Dschungelcamp-Konkurrenz ab 22:15 Uhr gelegen haben dürfte, doch einen größeren Effekt dürfte man sich in jedem Fall ausgerechnet haben.

In dieser Woche sahen im Schnitt nur noch 900.000 Zuschauer die Live-Show um 21:15 Uhr, das waren nur wenig mehr als beim bisherigen Tiefpunkt, der am 22. Dezember erreicht worden war. Im Vergleich zur Vorwoche gab es sogar einen Rückgang um 50.000 Zuschauer, vor zwei Wochen sahen sogar noch 120.000 Zuschauer mehr zu. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum blieb bei gewohnt schwachen 3,3 Prozent hängen.

Auch in der Zielgruppe sah es nach wie vor sehr schwach aus: Der Marktanteil in der Zielgruppe ging im Vergleich zur Vorwoche noch einmal um 0,1 Prozentpunkt auf nun nur noch 5,1 Prozent zurück. Gerade mal noch 630.000 14- bis 49-Jährige hatten eingeschaltet. Dass es zunächst nicht gelungen ist, das Interesse neuer Zuschauer zu wecken, zeigt auch ein Blick auf den Vorabend: Dort zeigte RTL II statt der Tageszusammenfassung einen Rückblick auf den vergangenen Monat. Der interessierte allerdings nur 650.000 Zuschauer ab drei Jahren. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei miserablen 4,5 Prozent.

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Um den Neustart für gescheitert zu erklären ist es allerdings sicher noch zu früh. Unter anderem versucht man in den kommenden Wochen noch mit Wieder-Einzügen von Kandidaten früherer, erfolgreicherer Staffeln die Quoten aufzupäppeln. Ob das gelingt, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Doch heute herrscht zunächst einmal Ernüchterung.