Es gibt zwei Lesarten: Entweder hat Sat.1 eine erfolgversprechende Reihe jahrelang unbegründet im Archiv verstauben lassen - oder Sat.1 hat geschickt abgewartet, bis sich das Klima für deutsche Produktionen endlich wieder aufgehellt hat. Wie auch immer: Mit einer bereits vor vier Jahren produzierten, doch bislang nicht gesendeten Folge der Krimireihe "Mit Herz und Handschellen" erreichte Sat.1 am Mittwoch sehr ordentliche Quoten.
2,75 Millionen Zuschauer sahen insgesamt ab 20:15 Uhr zu, das waren sogar noch einmal gut 400.000 mehr als in der vergangenen Woche als Sat.1 schon einmal einen "Mit Herz und Handschellen"-Film aus dem Archiv hervorgezaubert hatte. Auch den Marktanteil in der Zielgruppe konnte Sat.1 noch einmal von 12,0 auf 12,6 Prozent steigern - deutlich mehr als der Sat.1-Senderschnitt. Das reichte immerhin für Rang 8 der in der Zielgruppe meistgesehenen Sendungen des Tages. Bei den 20- bis 59-Jährigen, die DWDL.de derzeit als Denkanstoß für eine Neudefinition der Zielgruppe ebenfalls ausweist, hat es übrigens sogar für 13,9 Prozent Marktanteil und Platz 6 gereicht.
Dumm nur, dass es Sat.1 gar nichts bringt, wenn das Publikum die Reihe nun wieder für sich entdeckt: Nur noch in der kommenden Woche wird Sat.1 einen "Mit Herz und Handschellen"-Film zeigen, danach setzt man auf Dokusoaps am Mittwochabend. Und neue Episoden werden nach so langer Zeit wohl auch kaum noch gedreht, zumal Henning Baum für Sat.1 inzwischen längst für "Der letzte Bulle" vor der Kamera steht.
Nach "Mit Herz und Handschellen" tat sich Sat.1 dann aber wie schon in der vergangenen Woche schwer. Die Wiederholungen von "Ladykracher", "Pastewka" und "Die dreisten Drei" erreichten nur Marktanteile zwischen 7,2 und 9,5 Prozent in der Zielgruppe. Und auch die nach Mitternacht zum ersten Mal ausgestrahlte letzte Staffel von "Hausmeister Krause" wusste aus Quotensicht nicht recht zu überzeugen. Die erste Folge erreichte 9,4, die zweite 10,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
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