Über ein Dutzend Interviews hat Harald Schmidt vor seiner Rückkehr zu Sat.1 gegeben - doch die Zeit der Interviews war am Dienstag mit der ersten Sendung seit seinem Abschied von der ARD nun endgültig vorbei. Doch wie groß war es wirklich, das Interesse an der neuen alten "Harald Schmidt Show"? Die Antwort fällt gemischt aus. Man könnte sagen: Groß, aber nicht überwältigend.

1,39 Millionen Zuschauer verfolgten Schmidts erste Show und bescherten Sat.1 einen guten Marktanteil von 11,6 Prozent - man könnte auch sagen: Schmidt setzt da an, wo er vor knapp acht Jahren in Sat.1 aufgehört hat. In der Zielgruppe sahen zu später Stunde im Schnitt 830.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren zu, der Marktanteil belief sich hier auf überzeugende 14,1 Prozent. Stefan Raabs "TV total" kam zur gleichen Zeit bei ProSieben übrigens auf 11,8 Prozent. Allzu große Überschneidungen des Publikums dürfte es aber ohnehin kaum geben.

 

Den höchsten Marktanteil des Abends erzielte in Sat.1 allerdings nicht Schmidt, sondern Ulrich Meyer: Dessen "Akte 20.11" schaffte zuvor sogar 15,1 Prozent in der Zielgruppe und erzielte damit den besten Wert des Jahres. Hier waren insgesamt 2,53 Millionen Zuschauer dabei, die auch insgesamt für respektable 12,6 Prozent sorgten. Die Komödie "Ausgerechnet Sex" kam um 20:15 Uhr übrigens auf 3,12 Millionen Zuschauer und 13,2 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten.

Spannend bleibt nun die Frage, ob es Harald Schmidt gelingen kann, mit nur zwei Ausgaben pro Woche seinen Fan-Stamm in Sat.1 zu halten - die Champions League dürfte am Mittwoch jedenfalls zumindest noch mal weiteren Anschub für seine Late-Night-Show liefern. Doch ganz unabhängig von den Quoten hat sich Schmidts Wechsel für Sat.1 bereits bezahlt gemacht: Nach Jahren der Öde hat es der Sender geschafft, mit Schmidt am späten Abend wieder Relevanz zu bekommen.