Seit mehr als einem Monat wird im Ersten so viel getalkt wie noch nie. Und schon vor dem Start durfte man sich die Frage stellen: Wer will das überhaupt sehen? Die Zwischenbilanz fällt aus Sicht der Quoten ziemlich nun ernüchternd aus - alle bestehenden Sendungen haben mit Einbußen zu kämpfen. Besonders hart traf es dabei Reinhold Beckmann: Seine vom Montag auf den Donnerstag verschobene Show erreicht derzeit so wenige Zuschauer wie nie.

Drei der vergangenen sechs Ausgaben verfehlten die Marke von einer Million Zuschauer - einzig die erste Sendung nach der Sommerpause erreichte einen knapp zweistelligen Marktanteil. Doch das lag wohl nicht zuletzt an der Tatsache, dass ZDF-Konkurrentin Maybrit Illner ihre Pause zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet hatte. Seither ging es für "Beckmann" spürbar nach unten: In dieser Woche schalteten nur 850.000 Zuschauer ein, "Markus Lanz" erreichte zur selben Zeit das Doppelte. Die Marktanteile beliefen sich zuletzt auf Werte zwischen 6,7 und 8,8 Prozent.

 

"Es ist grundsätzlich nicht einfach, eine Sendung zu verpflanzen, die zwölf Jahre am Montag einen festen Platz hatte", hatte Beckmann bereits Anfang September in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" prognostiziert. Gleichzeitig zeigte er sich jedoch optimitisch: "Das wird sich zurechtrütteln, in sechs Monaten reden wir noch einmal darüber, dann wissen wir, wie sich das Publikum eingerichtet hat." Nach sechs Wochen dürfte nun jedenfalls die Enttäuschung überwiegen. Die Wahrheit ist allerdings auch: Schon in den vergangenen Jahren büßte Beckmanns Talkshow an Popularität ein.

Lag der Marktanteil noch vor gut fünf Jahren bei mehr als 14 Prozent, so erreichte er auf seinem angestammten Sendeplatz in diesem Jahr bis zum Wechsel nur noch 11,4 Prozent. Einzig Sandra Maischberger durfte ihren Sendeplatz behalten, tat sich jedoch bislang ebenfalls schwerer: Nur 10,3 Prozent betrug der Marktanteil von "Menschen bei Maischberger" in den vergangenen Wochen, bis zur Sommerpause erreichte der Talk hingegen noch knapp zwölf Prozent. Immerhin: Mit kontinuierlich steigenden Werten und zuletzt fast 13 Prozent scheint sich Maischberger der alten Form wieder anzunähern.

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