Weihnachten ist ein Fest, das von Traditionen geprägt ist - hier fällt es also besonders auf, wenn jemand damit bricht. In diesem Jahr war das zum Beispiel beim ZDF der Fall: Seit 1993 hatten die Mainzer ihre Zuschauer "Weihnachten mit Marianne und Michael" feiern lassen und damit den Primetime-Sieg an diesem insgesamt nicht sehr zuschauerreichen Abend sicher. Trotzdem gab das ZDF im Frühjahr überraschend bekannt, die Sendung nicht fortzuführen.
Stattdessen durfte in diesem Jahr nun erstmals André Rieu mit "Weihnachten bin ich zu Haus'" ran. Er konnte aber deutlich weniger Zuschauer vor dem Fernseher versammeln als Marianne und MIchael in den letzten Jahren. 2,63 Millionen Zuschauer sahen zu, in den letzen drei Jahren hatten Marianne und MIchael rund eine halbe Million Zuschauer mehr, 2007 sogar rund 900.000. Der Marktanteil ging auf nur noch mittelmäßige 12,6 Prozent beim Gesamtpublikum zurück, bei den 14- bis 49-Jährigen wurde ein Marktanteil von 4,9 Prozent erzielt. Auch hier hatten Marianne und MIchael in den letzten Jahren sogar geringfügig höhere Werte erzielt.
Immerhin: Für den Primetime-Sieg reichte es für André Rieu trotzdem. Allerdings hatte RTL mit einem Aufguss einer zwei Jahre alten "Ultimativen Chartshow" nur 70.000 Zuschauer weniger. Mehr Zuschauer als André Rieu hatte an Heiligabend nur die "Tagesschau", die im Ersten 3,5 Millionen Zuschauer verfolgten.
Auch die zweite Neuerung im ZDF-Heiligabendprogramm hatte keinen leichten Einstand: "Ich schenk' Dir Deinen Star" mit Nina Eichinger verfolgten am Vorabend nur 1,55 Millionen Zuschauer, mehr als 10,0 Prozent Marktanteil waren damit nicht drin. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 4,8 Prozent Marktanteil selbst für ZDF-Verhältnisse nicht gut aus.