Auf dem Papier hörte sich das alles gar nicht so schlecht an: Am Vorabend gab es ein Fußball-Spiel, immerhin mit dem FC Bayern München. In der Primetime einen eigenproduzierten Film in Erstausstrahlung. Und später am Abend kehrte auch noch Harald Schmidt aus der Winterpause zurück - und konnte damit erstmals auf die jüngsten Ereignisse um Bundespräsident Christian Wulff reagieren. Doch statt eines hervorragenden Abends erlebte Sat.1 einen Tiefschlag nach dem anderen.

Das unter dem Titel "ran Exklusiv" ausgestrahlte Spiel der indischen Nationalmannschaft gegen den FC Bayern, das wegen der Zeitverschiebung zudem schon nur als Aufzeichnung gezeigt wurde, interessierte am Vorabend ab 18:10 Uhr gerade mal 1,76 Millionen Zuschauer. Und die waren offenbar auch nicht wirklich angetan, bei der zweiten Halbzeit ging die Reichweite dann nämlich sogar noch auf 1,53 Millionen zurück. Das reichte schon beim Gesamtpublikum nur für einen Marktanteil von 5,6 Prozent. Doch in der werberelevanten Zielgruppe sah es sogar noch schlechter aus: Nach 7,5 Prozent Marktanteil für die ersten 45 Minuten blieb die zweite Halbzeit dann sogar bei 4,9 Prozent Marktanteil hängen. Damit unterbot die Fußball-Übertragung die ohnehin seit Monaten richtig schlechten Quoten am Vorabend sogar nochmal spielend.

In der Primetime sah es für Sat.1 dann kaum besser aus. Obwohl es sich um eine Erstausstrahlung handelte, blieb der Film "Flirtcamp" ab 20:15 Uhr bei nur 7,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hängen. Auch wenn man berücksichtigt, dass ProSieben mit Ashton Kutchers Einstand bei "Two and a half Men" eine wirklich starke Konkurrenz aufbot, ist das alles andere als zufriedenstellend. Die Gesamt-Zuschauerzahl lag bei nur 1,62 Millionen, der Marktanteil beim Gesamtpublikum bei 5,0 Prozent.

Angesichts dessen kann man sich über die Zahlen, die "Akte 20.12" im Anschluss holte, nicht beschweren. Die Zuschauerzahl blieb mit 1,61 Millionen trotz der späteren Uhrzeit annähernd konstant. Mehr als 8,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren aber auch für Ulrich Meyer nicht zu holen.

Im Anschluss kehrte dann Harald Schmidt auf den Bildschirm zurück. Doch das neue Jahr begann für ihn aus Quotensicht so schlecht, wie das alte aufgehört hatte. Nur 500.000 Zuschauer wollten die Late Night diesmal sehen - damit unterbot er seinen bisherigen Tiefstwert sogar nochmal knapp. In der werberelevanten Zielgruppe lag der Marktanteil bei nur 5,0 Prozent. Das Durchhaltevermögen von Sat.1 wird also wohl noch einige Zeit auf eine harte Probe gestellt.