Die offiziell von der GfK ausgegebenen Zuschauerzahlen besitzen gerade bei Welt- und Europameisterschaften nur eine begrenzte Aussagekraft. Denn alle Zuschauer, die die Spiele etwa in Kneipen oder auf den großen "Public Viewing"-Veranstaltungen verfolgen, werden nicht mitgezählt. Letztlich liegt die Vermutung nahe, dass das auch der Grund dafür ist, dass die offiziell ausgegebene Zuschauerzahl beim Viertelfinalspiel gegen Griechenland etwas geringer ausfiel als zuletzt während der Vorrunde - Vor einem arbeitsfreien Samstag dürfte die Neigung, das Spiel auswärts zu verfolgen, noch ausgeprägter als unter der Woche.

 

 

Die Zahl der Zuschauer, die die Partie im privaten Umfeld verfolgten und dementsprechend in den GfK-Zahlen erfasst sind, lag jedenfalls bei 26,8 Millionen und damit rund 850.000 niedriger als zuletzt beim Vorrunden-Spiel gegen die Niederlande. Der Marktanteil lag hingegen so hoch wie nie bei dieser EM: 77,8 Prozent wurden beim Gesamtpublikum wurden erzielt, bei den 14- bis 49-Jährigen war die Dominanz der EM-Übertragung sogar noch größer: 82,7 Prozent betrug der Marktanteil in dieser Altersgruppe. Aufschlussreich ist auch der Vergleich mit dem ersten Spiel der Deutschen, das an einem Samstagabend - also ebenfalls vor einem arbeitsfreien Tag - stattfand. Damals sahen "nur" 22,33 Millionen Zuschauer zu.

Auch die Berichterstattung drumherum lief wieder prächtig. Am Vorabend stimmten sich bereits 5,69 Millionen Zuschauer mit den Berichten vom Usedomer Fußballstrand auf den Abend ein, nach dem Schlusspfiff blieben dann noch 12,89 Millionen Zuschauer dran. Die Marktanteile hielten sich auch in den gut 45 Minuten danach bei im Schnitt 54,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 56,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Einen neuen Allzeit-Bestwert holte dann spät am Abend auch noch Markus Lanz. Bei seinem Fußball-Talk blieben im Schnitt noch 4,02 Millionen Zuschauer dran. Das waren nochmal über 400.000 mehr als nach dem letzten Deutschland-Spiel, das das ZDF übertragen hatte - das allerdings auch an einem Mittwoch stattgefunden hatte. Der Marktanteil lag diesmal bei 33,4 Prozent beim Gesamtpublikum und 31,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Dass Lanz ausnahmsweise auch freitags mit seinem Talk auf Sendung ging, hat sich also in jedem Fall ausgezahlt.