Schon Mario Barth musste einst feststellen, dass seine Personalityshow in erster Linie samstags im Anschluss an die quotenstarken Castingshows funktioniert und nicht am Freitagabend. Ganz ähnlich ergeht es nun auch seinem Kollegen Bülent Ceylan. Nachdem seine Show in der vergangenen Woche mit nur 14,9 Prozent Marktanteil bereits einen recht schwachen Einstand auf dem neuen Sendeplatz feierte, sah es nun sogar noch einmal deutlich schlechter aus. Nur noch 1,36 Millionen 14- bis 49-Jährige verfolgten das für den Deutschen Fernsehpreis nominierte Format am Freitag um 21:15 Uhr - der Marktanteil ging auf ernüchternde 12,7 Prozent zurück.

Kurioserweise reichte selbst das noch, um RTL die Marktführerschaft zu bescheren. "Die Bülent Ceylan Show" profitierte allerdings nur davon, dass die Konkurrenz am Freitagabend noch schwächer war. Und doch wird man in Köln mit diesen Zahlen kaum zufrieden sein. An "Wer wird Millionär?" lag Ceylans Schwäche hingegen nicht: Das Quiz mit Günther Jauch schlug sich zuvor zwar nicht überragend, blieb mit einem Marktanteil von 15,2 Prozent in der Zielgruppe im Vergleich zum Montag jedoch noch stabil. Den Gesamt-Sieg verpasste "WWM" allerdings hauchdünn: 4,76 Millionen Zuschauer sahen die Show, doch der ARD-Film "Heiraten ist auch keine Lösung" war mit 4,84 Millionen Zuschauern sogar noch etwas stärker gefragt.

Ansonsten verlief der Freitagabend für RTL weiterhin reichlich durchwachsen. "Es kann nur E1NEN" geben brachte es um 22:28 Uhr auf 2,33 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 14,9 Prozent in der Zielgruppe, "Böse Mädchen" erzielte schließlich 14,5 Prozent. Eine kuriose Randnotiz gibt es unterdessen um Mitternacht zu vermelden: Dort lag das "RTL-Nachtjournal" mit gerade mal 10,8 Prozent Marktanteil deutlich hinter den "Vox-Nachrichten", die dank starkem Serien-Vorlauf zur selben Zeit richtig gute 14,7 Prozent holten. Auch insgesamt lag Vox deutlich vor dem großen Bruder: 1,45 Millionen Zuschauer sahen die Nachrichten bei Vox, das "Nachtjournal" hatte mit nur 960.000 Zuschauern das eindeutige Nachsehen.