Die Begegnung zwischen Offenbach und Wolfsburg besaß am Dienstagabend nicht so viel Strahlkraft, dass sie sich gegen den ZDF-Film "Die Holzbaronin" durchsetzen konnte. Dass beim Aufeinandertreffen von Bayern München und Borussia Dortmund das Interesse ungleich größer sein würde, dürfte allerdings im Vorfeld jedem klar gewesen sein. Mit entsprechend gewaltigem Vorsprung setzte sich daher letztlich auch die Live-Übertragung des Viertelfinals im DFB-Pokal an de Quoten-Spitze - weit mehr als elf Millionen Fans sahen alleine im Ersten zu.
11,45 Millionen Zuschauer waren im Schnitt dabei, als die Bayern den amtierenden Deutschen Meister mit einem 1:0 aus dem Pokal-Rennen warfen. Der Marktanteil lag bei starken 34,4 Prozent. Damit war am Mittwochabend also mehr als jeder dritte Zuschauer dabei. Im Vergleich zum Pokal-Finale der vergangenen Saison, als beide Vereine ebenfalls aufeinandertrafen, waren diesmal allerdings zwei Millionen Zuschauer weniger dabei - doch für ein Viertelfinale sind die Zahlen vom Mittwoch natürlich auch so besonders beeindruckend.
Zum Erinnerung: Als die Schalker den Rekordmeister vor zwei Jahren aus dem Pokal warfen, sahen damals knapp elf Millionen Fans zu - schon das war die beste Reichweite des Wettbewerbs seit 1996. Im Vergleich dazu konnte das Spiel zwischen Bayern und Dortmund also noch einmal eine Schippe drauflegen. Noch dazu lief es auch beim jungen Publikum richtig gut: 4,27 Millionen 14- bis 49-Jährige verfolgten die Partie im Ersten und sorgten auch hier für starke 32,3 Prozent Marktanteil. Die Gesamt-Reichweite dürfte in Wirklichkeit aber ohnehin noch deutlich höher ausfallen - denn die zahlreichen Fans, die das Spiel in Bars und Kneipen verfolgten, tauchen in der Quotemessung gar nicht auf.
Hinzu kommen außerdem noch einmal 530.000 Zuschauer, die die Live-Übertragung nicht im Ersten sahen, sondern sich für Sky entschieden - hier lag der Marktanteil bei 1,6 Prozent. In der Zielgruppe verzeichnete der Bezahlsender sogar 2,0 Prozent. Das exklusiv bei Sky übertragene Spiel zwischen Stuttgart und Bochum hatten zuvor immerhin noch 290.000 Zuschauer sehen wollen, hier lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei 1,2 Prozent. Abseits des DFB-Pokals war dagegen für die Konkurrenz nicht viel zu holen. Einzig das ZDF konnte den Kickern etwas entgegensetzen. "Aktenzeichen XY" kam nämlich auf durchaus beachtliche 4,70 Millionen Zuschauer und erzielte auch bei den 14- bis 49-Jährigen gute 8,9 Prozent Marktanteil.
Danach mussten dann aber auch die Mainzer kleinere Brötchen backen. Erst für "Markus Lanz" lief es am späten Abend mit 1,72 Millionen Zuschauern und 14,6 Prozent Marktanteil wieder gut. Doch auch der "Sportschau-Club" im Ersten wusste ab 23:00 Uhr noch zu überzeugen und kam mit 2,39 Millionen Zuschauern auf einen Marktanteil von 14,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel der Marktanteil mit 15,5 Prozent sogar noch besser aus. "Anne Will" enttäuschte dagegen trotz starker Vorlage und blieb mit 930.000 Zuschauern und einem Marktanteil von 9,3 Prozent blass.