Die Bombenexplosionen beim Marathon in Boston kamen für N24 offenbar zur falschen Zeit - gut für die Kollegen von n-tv, die am Montagabend die direkte Konkurrenz mit ihrer Berichterstattung somit nicht zu fürchten hatten. Mit den Zuschauerzahlen kann man in Köln nun durchaus zufrieden sein, denn im Schnitt verzeichnete die Sonderberichterstattung 300.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 1,5 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen kletterte der Marktanteil sogar auf 1,8 Prozent. Zum Vergleich: Der Senderschnitt lag zuletzt bei nur einem Prozent.

Als US-Präsident Barack Obama nach Mitternacht vor die Presse trat, stieg der Marktanteil übrigens auf starke 3,2 Prozent - zu diesem Zeitpunkt konnte der Nachrichtensender immer noch 190.000 Zuschauer vor dem Fernseher versammeln. Während RTL also auf n-tv verweisen kann, stand ProSiebenSat.1 am Montagabend ohne Informationsangebot über die Explosionen in Boston da, schließlich gehört N24 inzwischen längst nicht mehr zur Gruppe. Doch in diesem Fall hätte auch ein Verweis zu N24 wenig Sinn gebracht, denn dort setzte man ohnehin lieber auf die gewohnte Dokumentationsschiene.

Aus Sicht der Quoten war das übrigens keineswegs eine schlechte Entscheidung. So verzeichnete um 22:12 Uhr etwa "Naturgewalten: Gefangen im Sandsturm" durchschnittlich 260.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 1,7 Prozent in der Zielgruppe. "Nofretetes Geheimnis - Auf der Berliner Museumsinsel" kam anschließend sogar auf 1,9 Prozent. Einen ungleich besseren Nachrichten-Job als N24 machte übrigens Sky Sport News HD, wo man ab 21:30 Uhr durchgängig über die Explosionen beim Marathon berichtete. Mit herausragenden Quoten wurde man allerdings nicht belohnt. Die Zuschauerzahlen blieben nämlich fast durchgängig im nicht-messbaren Bereich.