Sieben Jahre lang saß Gustl Mollath in der Psychiatrie, in der vergangenen Woche wurde er freigelassen. Es ist wohl anzunehmen, dass sich etliche Redaktionen darum bemüht haben, Mollath in die eigene Sendung zu lotsen. Entschieden hat er sich für Reinhold Beckmann - und diesem damit einen seiner seltenen Quotenerfolge beschert. So schalteten am Donnerstagabend 1,93 Millionen Zuschauer ein, das entsprach einem Marktanteil von 14,6 Prozent beim Gesamtpublikum.

Zum Vergleich: In diesem Jahr lag die durchschnittliche "Beckmann"-Zuschauerzahl bei unter 1,1 Millionen, der Marktanteil im Schnitt bei weniger als 8 Prozent. Zuletzt hatte "Beckmann" im Frühjahr 2011 mehr Zuschauer. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war die Mollath-Sendung mit einem Marktanteil von 6,6 Prozent deutlich erfolgreicher als die übrigen Ausgaben. Meist holte "Beckmann" in den letzten Monaten weniger als 4 Prozent Marktanteil in dieser Altersgruppe.

Zuschauer-Trend: Beckmann
Beckmann

Während Beckmann mit Gustl Mollath redete, zeigte das ZDF erstmals sein neues Format "Die Debatte", in der Zuschauer im Studio und Web über zentrale Thesen abstimmen und sich auch sonst einbringen sollten. Die Quoten waren eher verhalten: Zwei Millionen Zuschauer sahen die Sendung, die um 22:15 Uhr startete - also eine halbe Stunde vor "Beckmann". Das entsprach einem Marktanteil von 11,1 Prozent. Mehr erhofft haben dürfte sich das ZDF insbesondere beim jüngeren Publikum: Bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit nur 4,6 Prozent Marktanteil sehr mau.

Noch eine Enttäuschung fürs ZDF: Auch beim Show-Duell in der Primetime zogen die Mainzer den Kürzeren. Pilawas "Rette die Million" kam mit 3,3 Millionen Zuschauern auf einen Marktanteil von 12,4 Prozent beim Gesamtpublikum, "Die große Show der Naturwunder" mit Frank Elstner und Ranga Yogeshwar lockte zur gleichen Zeit 3,58 Millionen Zuschauer zum Ersten. Der Marktanteil lag hier bei 13,5 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Naturwunder-Show mit 7,1 Prozent Marktanteil vor "Rette die Million", das sich mit 5,8 Prozent zufrieden geben musste.