Nachdem Wotan Wilke Möhring im Frühjahr mit genau zehn Millionen Zuschauern einen glänzenden Einstand als neuer "Tatort"-Kommissar hinlegte, konnte er mit seinem zweiten Fall am Sonntag sogar noch Fans hinzugewinnen. 10,74 Millionen Zuschauer machten den "Mord auf Langeoog" im Ersten zur mit Abstand meistgesehenen Sendung des Tages. Der Marktanteil lag bei stolzen 29,5 Prozent. Der Möhring-"Tatort" positionierte sich damit auf dem vierten Platz der diesjährigen "Tatort"-Charts - es war bereits der neunte Film der Reihe, der in diesem Jahr die Marke von zehn Millionen Zuschauern überspringen konnte.

Siegreich war der "Tatort" unterdessen auch bei den 14- bis 49-Jährigen, wo 3,46 Millionen Zuschauer den Marktanteil auf ebenfalls beachtliche 24,1 Prozent ansteigen ließ. Wotan Wilke Möhring hatte damit allein in der jungen Zuschauergruppe fast eine Million Zuschauer Vorsprung auf die ProSieben-Komödie "Freunde mit gewissen Vorzügen". Die Free-TV-Premiere brachte es mit 2,45 Millionen jungen Zuschauern aber dennoch auf sehr gute 18,0 Prozent Marktanteil. Insgesamt hatten sich 2,96 Millionen Zuschauer für den Film entschieden, ehe bei "Friday Night" im Anschluss noch 1,12 Millionen dabei waren. Hier lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei 14,2 Prozent.

RTL versuchte es am Sonntagabend zwar ebenfalls mit einer Free-TV-Premiere, tat sich verglichen mit dem ProSieben-Blockbuster aber deutlich schwerer. Mehr als ein Marktanteil von 13,8 Prozent war in der klassischen Zielgruppe für "72 Stunden - The Next Three Days" zur besten Sendezeit nicht drin. In der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen, die RTL inzwischen im Blick hat, lief es mit 12,1 Prozent sogar noch ein gutes Stück schlechter. 2,88 Millionen Zuschauer waren insgesamt dabei und damit sogar weniger als bei einer Wiederholung von "Navy CIS", die es in Sat.1 auf 3,19 Millionen Zuschauer brachte. Mit einem Marktanteil von 11,5 Prozent lief es für die Serie noch dazu beim jungen Publikum wieder besser als zuletzt.

Als stärkster "Tatort"-Verfolger beim Gesamtpublikum ging unterdessen das ZDF hervor - allerdings wird man in Mainz trotzdem nicht ganz zufrieden sein, denn mit nur 4,39 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 12,0 Prozent war "Engel der Gerechtigkeit: Ärztepfusch" der mit Abstand schwächste "Herzkino"-Film des Jahres. Da half es auch nicht, dass Produzent Wolfgang Rademann in den Tagen zuvor mächtig die Werbetrommel rührte. Bei den 14- bis 49-Jährigen enttäuschte der Film gar mit nur 3,8 Prozent Marktanteil. Sowohl das anschließende "heute-journal" als auch "Terra X" am Vorabend brachten dem ZDF mehr Zuschauer ein.