An Jahresrückblicken mangelt es dem deutschen Fernsehen bekanntlich nicht. Warum es also nicht mal mit einem Ausblick probieren, dachte man sich bei ProSieben. Für eine Neuauflage im kommenden Jahr empfahl sich "Der ProSieben Jahresvorausblick 2015" am Donnerstagabend allerdings kaum, denn gerade mal 1,20 Millionen Zuschauer wollten die von Thore Schölermann präsentierte Sendung zur besten Sendezeit sehen. Damit erreichte die Show fast 800.000 Zuschauer weniger als "Crocodile Dundee" bei kabel eins. Auch die jungen Zuschauer fanden keinen Gefallen am "Jahresvorausblick" und straften den Sender mit miesen 7,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen ab.
Auf diesem überschaubaren Quoten-Niveau bewegte sich anschließend auch das Magazin "red!", das insgesamt sogar nur noch 860.000 Zuschauer bei ProSieben hielt. Von einem zweistelligen Marktanteil war ProSieben daher am Donnerstagabend zunächst weit entfernt - anders als die Kollegen von RTL II, die es mit dem "Frauentausch" auf starke 10,5 Prozent in der Zielgruppe brachten. Der Dokusoap-Klassiker war damit so populär wie seit August 2013 und damit seit fast eineinhalb Jahren nicht mehr. Sehen lassen kann sich auch der Blick aufs Gesamtpublikum, denn mit 1,71 Millionen Zuschauern lag der "Frauentausch" hier ebenfalls weit vor ProSieben.
Immerhin betrieb Stefan Raab am späten Abend noch Schadensbegrenzung und steigerte sich mit "TV total" auf überzeugende 12,5 Prozent Marktanteil. Es war das erfolgreiche Ende einer starken Woche für die Late-Night-Show, die zwischen Montag und Mittwoch sogar durchweg Marktanteile um 15 Prozent verzeichnete. 790.000 Zuschauer blieben am späten Abend noch dran, um Raabs Späßen zu lauschen. Die schwache Primetime konnte aber auch Raab nicht komplett ausbügeln, sodass sich ProSieben am Ende des Tages bloß mit dem dritten Rang hinter RTL und Sat.1 zufrieden geben musste. Lediglich 10,3 Prozent betrug der Tagesmarktanteil in der Zielgruppe.
Sat.1 war dagegen mit seinem wenig einfallsreichen "Criminal Minds"-Viererpack durchweg erfolgreich. So schafften die ersten beiden Folgen solide Marktanteile von 11,1 und 11,6 Prozent beim jungen Publikum, ehe sich die Krimiserie am späten Abend sogar auf bis zu 14,2 Prozent steigerte.