"Deutschland sucht den Superstar" hat sich in den vergangenen Jahren extrem gewandelt - und bei der Umwandlung von Castingshow zur Freakshow auch immer mehr Zuschauer verloren, die den Übergang in die für "DSDS"-Verhältnisse noch ernstere Live-Shows nicht mitmachen wollten. Die Mottoshows aus Köln hat RTL dann in diesem Jahr auch als Schwachstelle ausgemacht und kurzerhand komplett gestrichen. Richten sollen es nun voraufgezeichnete Eventshows, wie an diesem Samstag aus Ischgl, und ein Reisebus auf einem Kölner Parkplatz. Den Zuschauern gefällt das neue Konzept aber offenbar.

Gab es im vergangenen Jahr noch einen rasanten Zuschauerverlust beim Wechsel in die Live-Phase, konnte sich "Deutschland sucht den Superstar" diesmal stabil bei 3,23 Millionen Zuschauern und einem ordentlichen Marktanteil von 11,7 Prozent halten. Anders als im Vorjahr sind über vier Millionen, wie vor dem damaligen Wechsel in die Livephase, aber ohnehin schon länger nicht mehr erreicht worden. Besonders gut lief es für das merkwürdige neue Konzept in der Zielgruppe, die man mit allerhand Daytime-Formaten augenscheinlich erfolgreich auf das neue Dokutainment-Konzept umerzogen hat. Hier schalteten 1,79 Millionen Zuschauer ein, womit die von UFA Show produzierte Show gute 18,4 Prozent erreichte.

Den Tagessieg erwischte "Deutschland sucht den Superstar" allerdings nicht - der ging einige Kilometer weiter nach Köln-Mülheim, wo zu einer großen Show noch mehr gehört als Oliver Geissen vor einen Reisebus zu stellen. "Schlag den Raab" erreichte hier sehr gute 1,87 Millionen Zuschauer und einen stolzen Marktanteil von 22,5 Prozent - und zugleich widerlegte Kandidatin Maria in einer spannenden Show den seit Beginn von "Schlag den Raab" bestehenden Mythos, dass sich eine Frau gegen Stefan Raab nicht durchsetzen könne. Auch insgesamt lief es für Raab gut, 2,82 Millionen Zuschauer schalteten ein. Aufgrund der Länge von mehr als fünf Stunden wurden damit sehr gute 12,7 Prozent erreicht.

Bei RTL lief es im Anschluss an "Deutschland sucht den Superstar" indes alles andere als rund. Eine Wiederholung von "Jungen gegen Mädchen" sahen gerade einmal 1,31 Millionen Zuschauer, während es in der klassischen Zielgruppe auch nur für 690.000 Zuschauer und einen schwachen Marktanteil von 9,3 Prozent reichte. Am frühen Nachmittag sah es aber gar noch finsterer aus. Die schon im vergangenen Sommer angekündigte Dokusoap "Larissa goes to Hollywood" mit Dschungel-Nörglerin Larissa Marolt startete dort versteckt zwischen Wiederholungen und erreichte insgesamt nur 520.000 Zuschauer. In der Zielgruppe reichte es gerade mal für einen Marktanteil von miesen 7,4 Prozent, die mit nur 280.000 Zuschauern erreicht wurden.

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