Sat.1 stand mal wie kaum ein anderer Privatsender für eigenproduzierte deutsche Serien. Zuletzt wollte in diesem Bereich aber kaum noch etwas gelingen. Der Dienstag brachte nun die nächsten überaus schmerzhaften Tiefschläge. Um 20:15 Uhr ging die Serie "Frauenherzen" an den Start. Sie entstand aus einem Film, der Anfang 2014 immerhin knapp 14 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-jährigen erzielen konnte. Das Kalkül, diese Zuschauer auch für die Serie gewinnen zu können, ging aber überhaupt nicht auf.

Mit nur 6,0 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe legte "Frauenherzen" einen völligen Fehlstart hin. Insgesamt hatten gerade mal 1,34 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Noch schlechter lief es im Anschluss für den Auftakt der zweiten Staffel von "Josephine Klick - Allein unter Cops". Wirklich überzeugend lief schon die erste Staffel zum Ende hin nicht mehr, die zweite Staffel startete mit nur 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe nochmal deutlich schlechter. Insgesamt lag die Zuschauerzahl bei 1,31 Millionen. Übrigens: Selbsterklärtes Quotenziel bei Sat.1-Serien sind 13 Prozent.

Das Vorhaben, es mit den frauenaffinen Serien statt auf dem üblichen Serien-Platz am Montag mal am Dienstagabend zu probieren, wo Sat.1 sonst seine romantischen Komödien zeigt, ging also gehörig schief. Ebensowenig wie der Versuch, das Konzept der Romantic Comedys in eine Vorabend-Serie zu verwandeln, wie man das bei "Mila" probiert. Die Serie startete schon mit weniger als 5 Prozent Marktanteil in die neue Woche und fiel am Dienstag sogar noch weiter. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei unterirdischen 4,0 Prozent. Gerade mal 660.000 Zuschauer hatten noch eingeschaltet, damit verlor "Mila" nochmal 50.000 Zuschauer. Das Magazin "Unser Tag" holte im Anschluss 3,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Sat.1 zählte in der so wichtigen Access-Primetime um 19:30 Uhr nur 550.000 Zuschauer.

Marktanteils-Trend: Mila
Mila

Sat.1 kann zum gemeinsamen Wunden lecken ja eventuell auch mal bei den Nachbarn von ProSieben vorbei schauen. Dort laufen mit "The Flash" und "Gotham" nämlich ebenfalls zwei Serien weiterhin sehr schwach. Zwar legte "The Flash" wieder leicht zu, blieb mit 9,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe aber klar im roten Bereich. Auch "Gotham" legte nach dem Tiefschlag der Vorwoche, als der Marktanteil bei 6,9 Prozent lag, leicht zu, ist mit 8,1 Prozent Marktanteil aber trotzdem weit unter dem Soll. 780.000 Zuschauer sahen hier insgesamt zu, 1,21 Millionen waren es bei "The Flash". Auf die "Simpsons" war dafür mit 12,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ebenso Verlass wie auf "TV Total", das am späten Abend erneut gute 12,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte.

Einen gelungenen Start in den Abend legte RTL mit seinen Serien hin. "Bones - Die Knochenjägerin" steigerte sich nach einer etwas schwächeren Vorwoche wieder auf starke 16,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Insgesamt hatten 3,08 Millionen Zuschauer eingeschaltet, was 10,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum entsprach. Erfreulich entwickelte sich danach "CSI: Cyber", das sich nach dem ziemlich verhaltenen Start in der vergangenen Woche auf immerhin solide 13,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen steigerte. "Person of Interest" tat sich danach mit 10,5 Prozent Marktanteil allerdings erneut sehr schwer und auch "CSI: Miami" war zum Abschluss des Abends mit 11,6 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe nicht gerade ein Quotenhighlight.